Das ist ja die ganze Zeit mein Punkt: vom Produkt her finde ich EK und LH sehr vergleichbar.
Finde ich überhaupt nicht. Auf meinen typischen Routen auf denen EK Sinn machen würde (in die USA z.B. nicht) sind EK und LH in praktisch jedem Aspekt grundverschieden.
Ist jetzt ggf Offtopic, aber schau mal bei AY wenn das für dich eine Alternative ist.
Auch die sind vom Produkt her (nach Ostasien) grundverschieden, schon immer gewesen. Für mich der entscheidenste Unterschied sind die absolut verschiedenen Tageszeiten zu denen die Flüge gehen, aber auch betont skandinavisch schlichte Kabine vs. Wurzelholzimitat und locker skandinavische Crew vs. unterwürfigen Bediensteten bei EK. Auch das Catering ist sehr verschieden. Von der Hubgröße HEL vs. DXB mal ganz zu schweigen...
Es ist selbstverständliche "Marktwirtschaft", wenn die Airlines mit Kapazitäten, Nachfrage & Preisen dazu spielen und optimieren.
Wenn die eine Marktpartei frei mit allem "spielen und optimieren" kann und der Kunde nehmen muss was kommt ist das eben
keine freie Marktwirtschaft.
Auch wenn heute vielleicht etwas anderes gelehrt wird (weil lukrativer für die Wirtschaft...), Grundaussage von Smith (der die Urheberrechte am Begriff hat) war, das freie Maktwirtschaft dann herrscht, wenn Preise "spontan durch menschliches Handeln, nicht nach menschlicher Planung." entstehen. "Spielen und optimieren" ist exakt die "menschliche Planung" die Smith auf einem freien Markt ausschließt. Sobald du riesige Abteilungen hast die Preise planen, bist du laut Smith in der Planwirtschaft. Heute benutzen wir den Begriff wenn der Staat im Spiel ist, schließlich muss ja die "Marktwirtschaft" als Grund daher herhalten, warum wenige reiche und mächtige alles bestimmen dürfen...
Wir sind doch längst in einer Marktwirtschaft, in der Angebot und Preis von einem Marktteilnehmer festgelegt werden, und der andere seine Nachfrage anpasst. Davon das Angebot vom einen und Nachfrage vom anderen den Preis bestimmt sind wir doch schon lange weit weg. Ganze Heerscharen von Marktforschern und Planern ersetzen ganz gezielt die natürliche Preisbildung, ganze Branchen arbeiten an Preisbildung statt sie dem Markt zu überlassen.
Ist sicher nicht die schlechteste Art und Weise, aber eben nicht die von Smitch definierte "
freie Marktwirtschaft". Wobei man eben auch diskutieren kann, ob das Konzept des ausschleßlichen Handelns ohne Planung ausser auf einem überschaubaren orientalischen Basar überhaupt in einer globalen Wirtschaft mit anononymem Massenkonsum von Millionen funktionieren kann, oder ob die freie Marktwirtschaft eine Utopie (auch da wieder im eigenlichen Sinne, als ein hehres Ziel das man nie erreichen wird, aber als Maßstab verwenden kann) ist.
Gerade in der Luftfahrt müssen manche Dinge bis zu über ein Jahrzehnt im Voraus geplant werden, da kann man nicht mal spontan ein paar Flugzeuge oder Flughäfen kaufen wenn sie nachgefragt werden... Ist ein bisschen etwas anderes als auf dem Wochenmarkt oder in Smiths England des 18. Jahrhunderts.
An einem freien Luftfahrtmarkt bräuchte es auch keine mächtige IATA oder drei große Kartelle.
Und ohne Scheich mit praktisch unerschöpflichen Geldreserven hätte der Markt auch nie die Golfairlines hervorgebracht, ME3 ist ein reines Produkt menschlicher Planung. Weil man das Geld hatte, 3 Jahre lang Routen mit einer Hand voll Passagieren an Bord am Leben zu lassen, kann man aktuell mangels Mitbewerbern bei den Preisen aus dem vollen schöpfen. EK hat seien Flugplan während Corona verhältnismäßig wenig beschnitten, wenig Leute entlassen, damit stehen sie aktuell auf der Angebotsseite bärenstark da, und können es sich bezahlen lassen. Wenn erstmal alle Marktteilnehmer wieder voll zurück sind, wird sich das auch wieder ändern.
Transatlantisch sieht man das ja bereits, da werden ja sogar wieder aktiv Kapazitäten aus dem Markt genommen, die im SFP schon drin waren, um die Preise zu stützen.