Ich gehöre zu den doch recht raren Organtransplantierten unter den PKV-Vollversicherten (und das sind keine 10% der PKV-Kunden) und bin damit sicherlich ein eher außergewöhnlicher Fall, gehe so langsam auf Ende 40 zu.
Ich hab PKV (100% alles außer Zahnarzt: dort 100% bis 550 Euro, darüber 75%), tariflich sind das PKV-Tarif mit 10% gesetzlichem Zuschlag - das sind ca. 555 Euro, dazu PV 76 Euro, Krankentagegeld ab 43. Tag 110 Euro/Tag = 25 Euro (ergänzend stockt meine Firma auf das Nettoeinkommen auf, solange AU besteht) und eine zusätzliche Beitragsanpassungskomponente namens MBZ200 (63 Euro) fürs Alter - in der nicht immer realistischen, aber doch wieder bestehenden Hoffnung, das Rentenalter nach einer lebensverkürzenden und einer überstandenen terminalen Prognose doch noch zu erreichen.
Nach meiner Erfahrung mit gut 6 Monaten in Kliniken in den letzten 5 Jahren:
Vergesst Einzelzimmer - die gab es nur in der Reha-Klinik (und ich bekam genau dafür Geld zurück, weil ich dort die Regelversorgung “gewählt“ hatte.
Einzelzimmer habe ich bekommen, wenn eine medizinische Indikation zur (Umkehr-)isolation (in meinem Fall schwere Neutropenie) vorlag.
Sonst blieb vielleicht mal ein zweiter Platz für ein paar Tage leer.
Zweibettzimmer ist sinnvoll, aber in der Realität der Krankenhäuser nicht immer just-in-time vorhanden, manchmal steht man auch mit dem Bett (und Rolltischchen) auf dem Flur oder zieht sich morgens im Geräteraum ins OP-Zeug um und springt auf dem Flur ins bereitstehende Bett in der Hoffnung, dass durch Entlassung anderen Patienten im Laufe des Vormittags anschließend ein Platz irgendwo in einem Zimmer frei wird.
Und ja, ich hab auf Intensiv (nach TX) auch schon 1 Woche (von 2 insgesamt) männlich/weiblich gemischt gelegen - Plastikvorhang dazwischen und jeder mit einer Batterie von 10 Medikamentenpumpen, ständig war irgendwo Alarm. Nicht perfekt aber ich bin ja auch nicht aus Wellness-Gründen da gelandet.
Und ich habe den 3,5fachen Satz mehr als einmal gesehen, darüber jedoch nicht. Insgesamt über die letzte 5 Jahre im mittleren 6-stelligen Bereich, teilweise im Extrem Rechnungen von insgesamt knapp 50K in einer Woche bekommen und direkt bezahlt. Meine Hallesche Nationale war dann auch SEHR schnell (nix 30 Tage) und das Geld stand - Rechnung per Email eingereicht - binnen 2 Tage bei mir wieder auf dem Konto. Denn die nächste Woche kam direkt danach in ähnlicher Höhe. Und diese Art Buchhaltung muss ich selber leisten, es waren mit Arztbriefen, Untersuchungsergebnissen, Rechnungen/Belegen und Leistungsabrechnungen gedruckt etwa 1 Leitzordner pro Quartal im ersten Jahr. Und dafür hab ich als alleinlebender Mensch sowohl für Krankenhaus als auch für lange Reisen eine Postumleitung auf Caya (Scandienstleister), Onlinebanking und heutzutage nicht nur Email sondern auch eine App die PDFs nimmt. Sonst steht nach einem Monat irgendwann dein Arzt bei der Visite vor Dir und wundert sich über unbezahlte Rechnungen.
Deswegen sind bei mir Handy, Tablet und mobiler Router auch auf Intensiv dabei gewesen, auf Normalstation auch ein per WLAN angebundenes mobiles Multifunktionsgerät (Scanner, Drucker).
Ich hätte mit Anerkennung Schwerbehinderung auch direkt in die GKV wechseln können, aber die PKV bietet mir die Möglichkeit, ambulant bei dem Arzt im Krankenhaus in Behandlung zu bleiben, der mir letztlich mit Qualifikation, Erfahrung und Intuition 2019 bei einem akuten Mehrfachorganversagen (Leber, Niere, Blut) das Leben gerettet hat und mich auch im Transplantationszentrum angemeldet hat. Zudem hab ich mit dem Krankenhaus (ein großer Regionalversorger mit über 2000 MA) im Ernstfall sehr schnell Zugriff auf die notwendigen Ressourcen - und vor allem Verlässlichkeit. Im Ernstfall auch immer zuerst dorthin, im Zweifelsfall wird dann ggf. per Helikopter verlegt.
Beim Hausarzt hat man mir 4 Tage nach Listung erklärt, dass man mich nun im Weiteren nur noch palliativ behandeln zu wollen (ich arbeite übrigens seit über 3 Jahren wieder Vollzeit und rund um die Welt) - für mich der Zeitpunkt um zu erkennen, dass ich beim Hausarzt mit meinem Krankheitsbild falsch bin, da dieser weder diagnostisch noch therapeutisch etwas beitragen konnte) und in die Hand von den besten Spezialisten gehöre die ich irgendwo bekommen konnte. Ich mache übrigens bis heute einen Riesenbogen um Hausärzte, gehe aber gerne zu meinen Spezialisten, gehöre dort auch sowohl hinsichtlich der Vorgeschichte als auch der weiteren Entwicklung zu den außergewöhnlich interessanten und auch motivierenden Fällen. Denn für einen Krankenhausarzt, dem normalerweise die komplizierteren Fälle vor die Füße fallen und diese dann zustandsgebessert oder tot das Krankenhaus verlassen ist es auch befriedigend, einen terminal erkrankten Patienten wieder im normalen Leben zu sehen.