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Precht ist für mich mit Abstand der größte Denker, den wir derzeit in Deutschland haben.
Falls ja: Sehr amüsant!
Falls nein: Nun ja.
Nachtrag bzw. Begründung:
1. Die Aussage ist schon deshalb nicht sehr gehaltvoll, weil Du dafür "alle Denker Deutschlands" kennen müsstest bzw. zumindest einen groben Überblick über selbige bräuchtest und über die Fähigkeit zur Meinungsbildung auf diesem Gebiet verfügen müsstest (z.B. durch eine fundierte Ausbildung). Ich bezweifle beides.
Unter Intellektuellen wird Precht nicht ernst genommen, bzw. man sieht ihn als das, was er ist: Ein (natürlich auch kommerziell motivierter) Akademiker, der Laien philosophische Grundgedanken näher bringt. Das ist nichts Schlechtes und er erfüllt diese Funktion auch ganz gut. Aber wissenschaftlich ist er quasi non-existent (er ist eben ein "Populärwissenschaftler"). Wikipedia trifft es ausnahmsweise ganz gut: "Seine populärphilosophischen Sachbücher vermitteln aktuelle Themen der gegenwärtigen Philosophie einer breiten Öffentlichkeit."
Nicht mehr und nicht weniger. Ein "großer Denker" sollte mehr leisten.
2. Nur ein Beispiel eines aktuellen "Denkers" aus dem deutschen Raum, der wissenschaftlich betrachtet etwas geleistet hat: Jürgen Habermas. Man muss mit seinen Thesen nicht übereinstimmen (ich bin auch in vielen Punkten kritisch gestimmt), aber er ist zweifellos ein deutscher Denker der Gegenwart, dessen Arbeiten große Wirkung hatten. Ansonsten kenne ich auch persönlich zahlreiche weitere Philosophie-Professoren - oder auch Philosophen ohne Lehrtätigkeit -, die beeindruckende Gedanken formuliert haben und die ich als "große Denker" bezeichnen würde.
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