Ryszard Kapuscinski: Afrikanisches Fieber.
Dieses Buch hat mich total fasziniert. Bisher konnte mir kein Autor Afrika und die Afrikaner derart verständlich erklären, wie er. Der polnische Afrikakorrespondent wurde während des kalten Krieges nach Afrika geschickt. Da seine Redaktion kein Geld hatte, lebte und reiste er unter und mit den Afrikanern. In diversen Geschichten bringt er uns Afrika und wie Afrika "tickt" näher.
Wohltuend verzichtet er auf die besonders unter deutschsprachigen Afrika/Naher Osten-Journalisten verbreitete Eigenheit, zuerst mal selber die Welt zu erklären und den Moralfinger. Er beschreibt, was er sieht. So bspw., wie anhand eines Schlaglochs in Nigeria ein ganzer Wirtschaftszweig entstand (und darum niemand das Schlagloch flicken durfte), über den Saftverkäufer, dem seine Cousins durch das ganze Land folgten, um als Familienmitglied ihren Anspruch auf ihren Anteil an seiner geleisteten Arbeit zu verlangen. Oder über das Privileg, ausgeraubt zu werden...