Langsam wird es hier ein bisschen bizarr. Man kann ja gerne diskutieren, ob der Vorfall wie geschildert stattgefunden hat. Falls er stattgefunden hat, kann man die Diskussion aber doch nicht dadurch totmachen, dass man dem Betroffenen sein Jüdischsein abspricht. "Jahaa, wenn er denn Jude wäre, dann wäre das antisemitisch gewesen. Aber er ist ja nur Halbjude, also war das auch nicht antisemitisch!" Hmm, nein.
Wie auch immer, zum einen finde ich es recht übergriffig, anderer Leute religiöse Identität von außen zu hinterfragen bzw. sie negativ oder positiv zu definieren. Das ist eine Sache des Individuums und seiner Glaubensgemeinschaft. Die müssen aushandeln, wer dazugehört und wer nicht. Nicht wir.
Zum anderen wissen wir doch gar nicht, ob er nun nach der Halacha Jude ist oder nicht. Seine Mutter mag (ggf. konvertierte) Jüdin gewesen sein, oder er selber mag als Kind konvertiert sein. Das ist bei Kindern, insbesondere dann, wenn sie in einem "jüdischen Haushalt" aufwachsen und religiös erzogen werden, nur Formsache und gerade nicht wie bei Erwachsenen nur nach peinlicher Prüfung möglich. Dass er eine Bar Mizwa hatte, deutet schon ziemlich stark auf eine auch halachische Zugehörigkeit zum Judentum hin.
Jo, dann ist auch jeder Kulturchrist, der nur zu Weihnachten in die Kirche geht, ein Trittbrettfahrer.
Kanzlei- Recherchen" stark gemacht und es dem Juden 'mal kräftig gegeben. Nun, die von diesen Foristen im gleichem Zuge hier eingestreuten OT- Themen, wie Covid- Impfung, Merkel, Querdenken, Flüchtlingskrise, Maas, Dulig... machen sehr anschaulich deutlich, welche politische Farbe hier sich so engagiert zeigt.
