Insofern bin ich nicht überzeugt, dass man ausgerechnet diese Tragflächen wirklich hätte deutlich leichter hinbekommen können,
Im Gegenteil, ich bin davon überzeugt dass man die Tragflächenstruktur kein bisschen leichter hätte hinbekommen können. Man hätte von vornehrein ein Hochauftriebssystem á la A350/787 machen kännen (ganz böse Lästermäulchen hätten das á la DC-10/MD-11 genannt), also mit Klappen die um einen Drehpunkt, und nicht auf (sehr massiven) Tracks ausfahren. Ansonsten hätte man die Flügelfläche kleiner machen können, was nebenbei noch mehr Streckung erlaubt hätte. Nun war aber eine der Befürchtungen bei der Entwicklung, auf zu wenig Flughäfen beschränkt zu sein, daher wollte man den (zu) großen Flügel am A380-800 mit Wachstumspotential für eine (natürlicherweise auf ganz wenige Flughäfen beschränkte) A380-900. Ein Problem, das z.B. auch schon die VC-10 erledigt hat.
Argument 2: mehr Komfort möglich mit mehr Platz.. ja aber es möchte kein Kunde mehr zahlen, damit uninteressant für Airlines.
Wenn ein A380 voll besetzt ist, braucht der Kunde da nichts für zu bezahlen, dann ist er trotz signifikant mehr Platz wirtschaftlicher als als eine 777W. Der Markt zeigt auch, Kunden
sind bereit dafür etwas mehr zu bezahlen. Nur eben nicht genug Kunden (nicht 50% mehr Kunden als in eine 777 passen).
Dann gab es natürlich Airlines, die den A380 als "Flagschiff der Flotte" noch in 2008 ohne lie-flat Business Class Sitze ausgerüstet hat, dass ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für die Kunden.
Ich frage mich, ob es nicht auch eine Möglichkeit für Airbus gewesen wäre, den A380 eine Nummer kleiner zu planen (A380-700)
Nein, schon jetzt ist der Rumpf zu kurz (das Leitwerk zu groß), das wäre bei einer -700 noch schlimmer gewesen.
Oder den Kabinendurchmesser reduzieren, aber worauf? Auf 2-4-2 und 2-3-2 in Economy? Dann kann man auch gleich eine Etage mit 3-4-3 anbieten ohne all die Probleme der Doppeldecker (Fehlender Frachtraum, großer Durchmesser).
Warum nicht, 2-4-2 oder 2-3-2 wären doch sehr bequem gewesen. Aus gutem Grund hatten frühe Flugzeugmuster meist "double Bouble" Rümpfe (DC-8, CV-880, B707), ein Deck mit sehr vielen Sitzen in Rund bedeutet extrem viel verschenkten Platz oberhalb der Passagiere, und einen sehr schweren Kabinenboden. Dazu ist es noch unbequem für die Passagiere. Man hätte tatsächlich wie zunächst geplant die Rumpfbreite des A340 beibehalten können. Nur wollte man offenbar "mehr" anbieten als der nicht gerade beliebte A340-500/600.
Es ist ja schon symptomatisch, dass man ihn nicht A350 nennen wollte, "weil das einfach ein zu kleiner Schritt gewesen wäre". Man wollte den Gigantismus. Man wollte einen Rumpf der breiter war als der der 747.
Das hat sehr viel Strukturgewicht gekostet, weit mehr als der Flügel. Und es hätte funktionieren können, wenn der A380-900 mit im Realbetrieb um die 750 Sitze ein Renner geworden wäre. So ist es halt nicht gekommen, niemand hat überhaupt je versucht die zugelassenen 850 Sitze im A380-800 zu nutzen, die das Flugzeug zu einem echten Moneymaker gemacht hätte, wenn man ihn den zuverlässig voll bekommen hätte.
Hast Du einen Link zur Studie? Mich würde deren Frage-Methode interessieren.
Gelesen habe ich sie auch vor ein paar Jahren, aber im Netz finde ich aktuell nichts. Soweit ich mich erinnere, war es keine Passagierbefragung sondern eine Ticketpreisanalyse, also keine Suggestivfragen sondern ein Preisvergleich was Kunden auf gleicher Route und mit gleichem Carrier tatsächlich bereit waren zu zahlen.
Ist natürlich genauso "belastet" da man ja das größere Flugzeug zu der Zeit / an dem Reisetag / in der Saison einsetzt, wenn der der höhere Bedarf ist, und da sind üblicherweise auch die Tickets teurer (z.B. bei den LH Flügen FRA-PVG, von denen im Sommerflugplan einer mit A380 bedient wurde).
Das Problem des A380 war schlicht eine Fehleinschätzung der Marktentwicklung. Hätte sich der Bedarf an Sitzplätzen zwischen den Megahubs oder zu den Boomzielen so entwickelt wie vorhergesagt, hätte sich der A380 hervorragend gemacht. Der Bedarf ist ausgeblieben. Die Airlines haben das Risiko gestreut, und lieber zwei kleine flexibler einsetzbare Langstreckenflugzeuge gekauft als ein großes. Das hätte man Ende der 90er schon ahnen können (die Zeit der 747 ging zuende), als der A380 fertig war wurde es schon sehr deutlich, heute ist es glasklar.
In den 70ern konnte es sich keine namhafte Airline leisten,
keine 747 in der Flotte zu haben. Heute kann es sich kaum eine Airline leisten, A380 in der Flotte zu haben...