Vielleicht passt es an diese Stelle:
Neulich, auf einem achtstündigen Flug mit der LH in C.
Strecke und Flughäfen spielen keine Rolle, weil sonst evtl. Rückschlüsse auf die Crew möglich wären und ich Online-Pranger konkreten Personen gegenüber ablehne.
Mein Fazit vorab: Nicht nur das Produkt ist ein Problem, auch das Verhalten vieler Mitarbeiter, das sie sich über Jahre angeignet haben, ist eins.
Zunächst gab es eine sehr freundliche Begrüßung. "Hey, geht doch", denke ich, während schon ein sehr leckeres und umfangreiches Frühstück serviert wird.
Dann aber nach zwei Stunden passiert das: die Crew ist nicht mehr gesehen. Und es ist ein Tagflug.
Nun gut, etwas gedöst. Die Flasche Wasser leer gemacht.
Aufgewacht und Durst gehabt. Niemand in Sicht.
Fast schon auf dem Weg nach vorn einen Plastikbecher vom Tablett abgefischt, das gerade in die Eco getragen wird.
Zwei Stunden vor Landung wird lieblos der nächste Service durchgepeitscht.
Eine Stunde vor Landung ist wieder niemand mehr gesehen, es ist wieder Galley-Party.
Ah, Moment: Nach und nach verschwindet jemand mit warmen C- und F-Essen.
Vor dem Landeanflug packt die Crew noch hastig die vielen Zeitschriften nach oben, mit denen sie die Zeit verbracht hat.
Der Purser stellt sich allen Ernstes in die Nachbarreihe und stöhnt, was für einen stressigen Job er habe.
Das gilt auch für den Hintermann in Business: Er hatte laut Purser die Arbeitszeit überschritten und dürfte dann dort acht Stunden verbringen.
60 Stunden die Woche arbeite er, sagt der Purser, und auf Nachfrage räumt er ein, dass An- und Abfahrt zur Arbeit doch irgendwie inbegriffen sind. Eine interessante Rechnung.
Ich fasse das mal so zusammen:
Acht Stunden geflogen - drei Stunden Service gehabt.
Crew hat viele Stunden mit Palaver verbracht und Zeitschriften gelesen.
Anstatt sich um die Gäste zu kümmern, wird der Service eine Stunde vor Landung eingestellt, weil man ja noch ein Bordmenü essen möchte.
Nicht falsch verstehen: Bevor etwas weggeworfen wird, finde ich es gut, dass die Mitarbeiter das essen dürfen. Aber sie müssen es so organisieren, dass der Service darunter nicht leidet.
Aber so ist das falsche Selbstverständnis vieler Lufthanseaten: Natürlich, steht mir das zu. Und was habe ich einen stressigen Job!
Garniert mit einer gehörigen Portion Frustration aus dem Hause Franz ist dieses Produkt für den Pax inzwischen unterdurchschnittlich.
Beim Verlassen des Flugzeugs muss ich an Tirreg denken:
Chantalle, wie konntest Du mich verlassen? Ich brauche Dich eigentlich garnicht! Jawoll. Denn Mandy
- hat den knackigeren Hintern
- ist blond
- kann besser kochen als Du
Ich brauche Dich wirklich nicht.
Noch so ein ewiger Jammerer. Du benennst doch schon Deine Alternativen: Machen und nicht jammern!
Ja, verdammt noch mal. Ich will die alte Chantalle zurück - und ich weiß inzwischen, dass ich sie nicht mehr bekommen werde...