Wohin ständiges Rebalancing führt sieht man schön am Vanguard LifeStrategy ETF (ISIN IE00BMVB5Q68). Seit der Einführung 2021 hat er bis heute, inkl. Ausschüttungen, gerade einmal 10% erwirtschaftet. Ohne Ausschüttungen sogar leicht im minus. Ich war einmal begeistert von dieser Idee, musste dann aber feststellen dass das ständige Rebalancing jeden Zuwachs abwürgt.
Erstens liegen halt 40% in Fixed Income und da sind die Marktpreise nunmal seit 2021 gefallen wie dir ein Blick z.B. auf den Bloomberg Global Aggregate Bond Index verrät.
Zweitens muss auch rein passiver Aktienfonds auf einen Index ständig rebalancen, weil sie die relativen Gewichte ständig verschieben. Trotzdem kannst du passive Fonds für deutlich unter 0.5% TER auf den MSCI World erwerben, wo immerhin etwa 1500 Titel kontinuierlich rebalanct werden müssen. Und passive Fonds auf Bondindizes sogar weitaus günstiger, obwohl die auch rebalancen müssen.
Drittens kostet deine Entscheidung für ein aktiv gemanagetes Produkt Performance, das Fondsmanagement verdient deutlich mehr mit als bei passiven Produkten.
Insgesamt hast du null stichhaltige Argumente dafür geliefert, dass kontinuierliches Rebalancing "jeden Zuwachs abwürgt". Es geht in diesem Segment um Produkte, wo der Anbieter in dem entsprechenden Marktsegment AuM (=assets under management) im Milliardenbereich hält und Transaktionskosten äußerst gering sind. Bei einem TER von 0.3% p.a., dass trotz Rebalancings bei passiven Produkten möglich ist, ist mehr als offensichtlich, dass die aus deiner Sicht schlechte Performance nicht am Rebalancing liegen kann.