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Also, ich finde so ganz unrecht hat der User @Piw nicht. Deine Aussagen kann ich zum Teil auch nachvollziehen.Ich glaube Dein Post ist soweit weg von der Realität der Familien in Deutschland. Von einem sehr hohen Familieneinkommen von 10.000 brutto bleiben bei zwei Kindern 5.500 EUR übrig. Dass in Deutschland in der Vergangenheit meist 1/3, heute aufgrund der seit Jahren steigenden Nebenkosten meist 40 - 50% des verfügbaren Einkommens fürs Wohnen drauf geht, ist seit langem Realität. In München ist es noch viel anders. Dass bei diesem Einkommen gerne auch noch 1000 EUR für zwei Kitaplätze dazu kommen, ist ein Weiteres. Deine Formulierungen zum Überdenken von Prioritäten ist so arrogant, dass er schwer erträglich ist und kann allenfalls mit Realitätsferne erklärt werden.
Und wenn das hier nicht Leute mit 10.000 EUR brutto, sondern Leute mit 3.000 EUR brutto trifft, sieht es noch anders aus. Von 3000 EUR brutto, das ist meine Sekretärin, bleiben 2000 EUR netto übrig. Versuch mal in Düsseldorf ein 50 qm Wohnung warm für weniger als 1000 EUR zu bekommen. Wenn da die Heizkosten, die Stromkosten und anderes um zusammen 200 EUR im Monat steigen, brechen Kalkulationen zusammen. Und dann geht es nicht mehr mit der kaputten Waschmaschine oder der Autoreparatur.
Und wenn es in Deinen Kopf nicht reingeht: Der Gaspreis hat sich versechsfacht. Wenn Du früher 100 EUR fürs Heizen bezahlt hast, wird es auch unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuerabsenkung ein vielfaches sein.
Wenn Du im Übrigen mal im Aldi einkaufen gehst, wirst Du feststellen, dass die Wasserflasche nicht mehr 19 Cent, sondern 24 oder 29 Cent kostet, die Milch nicht mehr 79 Cent, sondern bestenfalls 99 Cent und die Butter von 1,29 EUR auf 2,99 EUR hochgeht. Das kannst Du für alles andere auch rechnen. Gutverdienende Singles wird das alles nicht stören, die stöhnen hier höchstens leidend über den schlechten Dollarkurs für den Wochenendtrip. Manchmal merkt man, was das hier für ein Elfenbeinturm ist. Weit weg von jeder Realität in Deutschlandland und leider dann oft auch völlig abgehoben.
Fakt und ich denke Kern seiner Aussage ist halt 250qm zu bewohnen/unterhalten für eine durchnschnittliche Familie schon eigentlich Luxus ist, vor der Krise vielleicht weniger ein Problem, nur halt jetzt steigen die Unterhaltungskosten auch extrem, dann tut es weh oder haut nicht mehr hin. Wenn das knapp wird muss man sich doch verständlicher Weise fragen ob man nicht vielleicht doch über seine Verhältnisse gelebt hat. Finde ich legitim. Aber das ist wohl leider viel verbreitet.
Persönlich haben wir in der Vergangenheit eigentlich auch zuviel Energie verplempert.
T-Shirt und barfuß bei Außentemperaturen weit unter null gab es früher auch nicht zu Hause. Ein gut beheizter Raum, Pullover und unter der Decke auf dem Sofa war damals eigentlich normal. Wir sind da schon ziemlich verwöhnt.