Ja, aber was hilft das gegen klassisches Phishing unbedarfterer Nutzer?
Gibt es dafür überhaupt eine technisch sichere Lösung, oder eher praktische?
Schulung der Nutzer. Die wird natürlich einfacher, wenn man stets das gleiche Werkzeug vor sich und nicht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht.
Man kennt das vom Mietwagen: jedes Auto hat Gas, Bremse, Lenkrad und Blinker mehr oder minder an der gleichen Stelle, aber schon beim Scheibenwischer und dem Licht gibt es dann "kreative Lösungen", wo dann mal was gedreht oder gedrückt oder sonstwie manipuliert werden muss.
Soll jetzt jede Website erstmal eine App bauen, damit sich ja keiner im Web verklickt? Damit verschiebt man das Problem nur, eine Woche später hätte man dann auch die Amason-, Za1ando- und Wep.de-Apps in den Stores.
Medienkompetenz ist das Stichwort. Die Leute müssen halt lernen, was Host- und Domainnamen sind und wie TLS funktioniert. Man kann so viel GUI wie man möchte drübergießen, es gibt komplexe Probleme, die man nicht weiter runterkochen kann. Ich habe genug mit Leuten zu tun, die sich dann aufregen, wie denn jemand deütsche-bank.de oder sparkasse-1üneburg.de (ist jetzt frei erfunden) registrieren können und das doch sowas nicht anginge. Die gleichen Leute können aber nicht entscheiden, ob eine E-Mail mit Link nach amazon.kontoservice.ichklaudeingeld.de.vu.wtf.bla jetzt legitim sei.
Sowas muss man halt lernen, genau wie man früher in der Schule gelernt hat, wie man einen Brief schreibt und dabei auch technische Aspekte eine Rolle spielten (z.B. wo Absender, Empfänger und Briefmarke hingehören). Das scheint es übrigens heute nicht mehr zu geben, ich habe mehrere Fälle gehabt, wo Kinder aus dem Ferienzeltlager heimgeschrieben haben und die Rückantwort schon am nächsten Tag wieder im Briefkasten lag - die Eltern hatten aber eine sehr krakelige Schrift.
Wer auf eine Phishing-Mail reinfällt, hämmert seine Revolut-Daten auch in die tolle neue Taschenlampen-App auf dem Smartphone, das seit 2 Jahren keine Sicherheitsupdates mehr bekommt.