Also ich hab jetzt keine Zeit nochmal nachzuschauen aber soweit ich mich erinnere waren Scherwinde angekündigt.
Abgesehen davon hast du es selbst gesagt "sofern voller Schub anliegt" - und das war ja genau meine Aussage: nicht gecheckt. Weder speed noch positive rate...
Das Trent hat 406kN. Das GE hat 433kN. Also ein Unterschied ist da aber ob der jetzt gravierend ist... Fliegt denn Emirates überhaupt mit den Trent?
Es ging darum, dass Du vorher gesagt hattest, die Crew hätte das Fahrwerk zu früh eingefahren. Das kann man zwar so sehen, aber die Frage ist, wie wäre dieser Standpunkt nach den Boeing Büchern zu begründen. Und Begründen kann man das meines Erachtens nur in dem Fall, dass man bewusst von einer Windshear ausgeht und das entsprechende Recovery Manöver fliegen wollte. Ansonsten gibt es keinen Grund, das Fahrwerk nicht schon in 85 Fuß einzufahren, natürlich (und ich glaube, auch da sind wir uns einig, auch nur, wenn auf beiden Töpfen voller Schub anliegt und eine positive Steigrate erreicht ist). Genau so diskutabel ist meines Erachtens die Tatsache, dass die Crew direkt nach dem Touchdown und für das go-around Manöver sofort die Flaps auf 20 gefahren hat. Auch das ist in Bodennähe eigentlich nicht gewünscht.
Das stimmt, dass Scherwinde angekündigt waren, die ja wohl in diesem Falle auch zu der langen Landung und dem go-around geführt haben. Es wäre halt nur die Frage, ob die Crew dies auch so gedeutet hat. Ich muss den Unfallbericht auch noch detailliert lesen, aber ich meine, es kam zu keiner Windschear Warnung von Seiten des Flugzeugs, ich habe jedenfalls nur von der LONG LANDING Warnung gelesen (die anscheinend auf eine Windshear zurückgeht, aber eben keinen Windshear Alert ausgelöst hat). Und daher bin ich der Meinung, dass die Crew eventuell nicht den go-around als Windshear Manöver geflogen hat, sondern als "normalen" go-around. Denn wie gesagt, nur im Falle des Windshear Manövers würde man (jedenfalls nach den Boeing Büchern) die Konfiguration unverändert lassen. Ansonsten wäre der sofortige Flaps 20 und Gear up call zumindest nach SOP begründbar. Dass das allerdings nicht das Problem war, sondern das fehlende Setzen des TO/GA Thrust inklusive die fehlende Kontrolle des PM, darüber sind wir uns glaube ich einig.
Direkt auf Seite 2 des Unfallberichts stehen die Details, darunter steht auch, dass sie mit
Engines : Two Rolls-Royce Trent 892
unterwegs waren. Und auf Seite 12 stehen noch mehr Daten zu den Triebwerken.