Ich jedenfalls kann die Wut der chinesischen Angehörigen jeden Tag besser verstehen übers die Absonderlichkeiten, welche von den malaysischen Regierungsbeamten kommen!
Das sehe ich etwas differenzierter. In einer solchen Situation gibt es eine Reihe von Prioritäten. Das jeweils aktuelle Informieren der Angehörigen im Detail wie auch der Öffentlichkeit gehört zu den sehr nachrangigen. Man kann sich sogar auf den Standpunkt stellen, dass es eine höherrangige Priorität darstellt, Angehörige und Öffentlichkeit im Detail nicht zu informieren, also Informationen generell zu blocken.
Oberste Prio hat der Schutz der Passagiere, die noch fliegen werden. Es verbietet sich, Informationen zu veröffentlichen, die danach Menschenleben gefährden können. Und seien wir ehrlich: Wenn es bisher keine Wissensdatenbanken für Piloten mit Selbstmord- und Vertuschungsabsicht gab, jetzt stehen sie im Internet vielfältig zur Verfügung. Und nein, darauf kommt nicht jeder Pilot von sich aus einfach mal so. Nachahmungstäter mit Lessons Learned stellen bei fast allen Verbrechen ein erhebliches Problem dar.
Das Blockieren von Informationen gilt auch für die Frage, was welches Radar und was welcher Satellit sehen kann. Die Informationsblockade gegenüber Terroristen besitzt höhere Prio als die Informationsgeilheit der Internetgemeinde.
Weitere Prios haben Rettung von Überlebenden und Finden des Flugzeugwracks. Die erste Zeit nach dem Verschwinden in dieser, später in umgekehrter Reihenfolge.
Informationssperre ist also legitim, ggf. sogar zwingend geboten. Vertuschen ist natürlich etwas anderes. Und ich kann mir vorstellen, dass auf malaysischer Seite auch vertuscht wurde, dass man bei bestimmten Sachverhalten mehr wusste und dies nicht intern in den Suchüberlegungen berücksichtigte. Nach extern nichts zu sagen bedeutet ja nicht, dass man es intern nicht berücksichtigen darf.
Allerdings halte ich die potentielle Vertuschungsriege für größer. Da ist z. B. auch Boing mit dabei, nämlich wenn es tatsächlich sein kann, dass ein Flugzeug aufgrund eines Schadens keinerlei Positionsdaten mehr sendet, aber sich dennoch relativ lange in der Luft halten kann. Dies wäre der Sachverhalt bei einer Brandursache und würde m. E. einen Konstruktionsmangel darstellen.