10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
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Die Börse bewertet das einfach rationaler, als einige hier. Die MAX wird vermutlich wieder fliegen und dann liefert Boeing die auf Halde stehenden Flugzeuge aus und baut noch 5000 davon. Das ist immer noch ein Geschäft, auch wenn es Boeing ein paar Milliarden kosten dürfte.
 
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ollifast

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04.07.2018
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Die Börse bewertet das einfach rationaler, als einige hier. Die MAX wird vermutlich wieder fliegen und dann liefert Boeing die auf Halde stehenden Flugzeuge aus und baut noch 5000 davon. Das ist immer noch ein Geschäft, auch wenn es Boeing ein paar Milliarden kosten dürfte.
Die setzen halt auf die Wirkung des Duopols und versuchen darüber, die billigste Lösung durchzudrücken. Sie haben aber wohl nicht so ganz mit dem Widerstand der FAA und EASA gerechnet.

Noch akzeptiert die Börse das.

Gefährlich wird es für Boeing dann, wenn das Duopol irgendwann keines mehr ist, und die genervte Airline dann beim Chinesen kauft, oder wenn Airbus die Produktionskapazitäten irgendwann erhöht.
 

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01.06.2018
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Warum reagiert die Börse gefühlt gar nicht drauf? Sind die Boeing-Aktionäre grenzenlose Optimisten oder wird der Kurs künstlich hoch gehalten? Oder liegt es daran, dass aktuell kein anderer Hersteller profitieren kann?
Jeder weiss, dass an dem Tag an dem die FAA die Max wieder freigibt der Kurs zweistellig nach oben schnellen wird. Viele hoffen, dass das noch im November sein wird.
Das will niemand verpassen, deshalb ist das Interesse an den Aktien nach wie vor hoch.

Es werden ja auch aktuell keine Werte vernichtet, man produziert zwar auf Halde, aber die Flugzeuge haben ja einen Wert und es existieren Kaufverträge. Das Geld ist also nur geparkt, und wird früher oder später reinkommen. Bei den aktuellen Zinsen ist es kaum ein Beinbruch, wenn das Geld in Form von Flugzeugen zwischengespeichert wird. Steuerlich steht man sich vielleicht sogar gut damit, kann Verluste abschreiben die real gar nicht auflaufen.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Jeder weiss, dass an dem Tag an dem die FAA die Max wieder freigibt der Kurs zweistellig nach oben schnellen wird. Viele hoffen, dass das noch im November sein wird.
Das will niemand verpassen, deshalb ist das Interesse an den Aktien nach wie vor hoch.
Schaunmermal, wann's wirklich soweit ist ;)

Der Knackpunkt dürfte dann für Boeing da sein, wenn die chinesische Airline irgendwann in China statt bei Boeing kauft. Denn der Markt ist schon nicht so klein, und womöglich werden es dann einige tausend Bestellungen weniger. Bauen können die Chinesen derlei zu 110%, wenn sie wollen, die Architektur der 737MAX Kiste ist im Kern so oldschool, dass die vielen fleißigen chinesischen Studis, die bei uns Luft- und Raumfahrttechnik etc. studieren, das sicher hinbekommen. Vermutlich sogar besser. Airbus ist dann halt der Nobelhobel wie beim Auto auch, den Rest macht das chinesische Arbeitstier.

Solange wie die EASA es nicht freigibt, wird ganz sicher auch China kein ok geben, Motto: "Hörr Trump, das hat doch bitte nichts mit Handelskrieg zu tun, reine Sicherheit, auch bei den Anderen, sie sehen doch, oder ?" Und dann steht die FAA alleine da. Wird aber nicht passieren, weil die FAAler grad auch keine Lust auf Blamage haben.

Ergo werden sie womöglich z.B. drei AoA Sensoren reinbauen dürfen, ob Boeing das jetzt gefällt oder nicht.

Für die Börse: Boeing Call oder Put bringt IMHO nix, weil sich das Gezeter meiner Einschätzung nach noch länger hinziehen wird. Dann ist jeweils die Optionsprämie futsch :rolleyes:
 

airwalker

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13.03.2019
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https://www.aerotelegraph.com/silk-air-bringt-ihre-boeing-737-max-ins-trockene
Da geht man wohl von einer noch viel längeren Standzeit aus, wenn die jetzt noch nach Australien gebracht werden.
Auf alle Fälle hat APAS dort in Alice Springs auch Expansions-Platz ohne Ende und bietet neben der Lagerung den kompletten Wartungsdienst an. Vielleicht parken auch die Chinesen, Vietnamesen u.a.m. zur „MAX-Gesellschaft“ dort.
APAS wäre ganz plötzlich gut im Geschäft.

Aber wie ist das eigentlich mit Schlangen, Mäusen, können die durch ein offenes Fahrwerk reinkrabbeln ? Da würden sich ja richtige Nahrungsketten in den Flugzeugen ansiedeln.
Nicht dass später (sollte die MAX wieder fliegen dürfen) eben Schlangenbisse die MAX ganz plötzlich wieder zu Boden zwingen (wie auch immer). :D

Insgesamt waren bis zum Flugverbot Mitte März 385 Max-8 von 55 Airlines im Einsatz.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/folgen-startverbot-boeing-737-max-101.html
Aircraft Maintenance: APAS delivers tailored aircraft storage maintenance programmes designed to meet Customer and OEM requirements
100Ha of storage space allowing significant future expansion
https://www.apas.com.au/services/aircraft-storage/
Aircraft Maintenance: APAS delivers tailored aircraft storage maintenance programmes designed to meet Customer and OEM requirements
https://www.apas.com.au/services/aircraft-storage/

Am Flughafen der Stadt Alice Springs bietet die Firma Asia Pacific Aircraft Storage (Apas) Platz für die Flieger.
Apas-Direktor Tom Vincent wollte sich gegenüber Flight Global nicht zum Deal mit Silk Air äußern. Er sagte jedoch, man sei mit einer Reihe von Airlines über die mögliche Lagerung von Boeing 737 Max in Gesprächen.
 
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Muc747

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11.03.2019
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Jeder weiss, dass an dem Tag an dem die FAA die Max wieder freigibt der Kurs zweistellig nach oben schnellen wird. Viele hoffen, dass das noch im November sein wird.
Das will niemand verpassen, deshalb ist das Interesse an den Aktien nach wie vor hoch.

Lese in dem Thread schon eine ganze Weile mit, zu dem Thema wollte ich mich jetzt doch mal zu Wort melden. Ich gehe eigentlich davon aus, dass eine FAA Freigabe längst im Kurs eingepreist ist und zwar deutlich. Anders jedenfalls kann ich mir den doch recht stabilen Preis für die Aktien in der Tat nicht erklären. IIRC kauft Boeing aber auch selbst gerade massiv Shares zurück, um den Kurs stabil zu halten.

Ich sehe es eher anders herum: Sollte die FAA nicht freigeben, dann wird massiv Luft rausgelassen. Wenn die Freigabe erfolgt, wird es natürlich eine kurzftistige, deutliche Aufwärtsbewegung geben (genau wegen denen, die nur darauf warten), das könnte dann aber schnell wieder abverkauft werden. Ich glaube mit ein bisschen Spekulatius kann man in beide Richtungen gut Geld verdienen - man muss sich halt nur entscheiden.

Schauen wir mal, wie sich die Glaskugel sich schlägt. Der Markt hat in jedem Fall (aktuell) noch sehr hohes Vertrauen in Boeing.
 

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01.06.2018
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Bauen können die Chinesen derlei zu 110%, wenn sie wollen, die Architektur der 737MAX Kiste ist im Kern so oldschool, dass die vielen fleißigen chinesischen Studis, die bei uns Luft- und Raumfahrttechnik etc. studieren, das sicher hinbekommen. Vermutlich sogar besser.
Bauen ganz sicher, nur zulassen nicht. Nur Boeing darf noch Flugzeuge der 737/A320/C919 Klasse nach den Vorschriften der 60er zulassen, die Chinesen müssten die aktuellsten Vorschriften erfüllen, und schon ist Schluß mit der 707 Technologie...
So oder so wird die C919 auf dem Chinesischen Markt ganz sich der Max Anteile abjagen, je näher deren Zulssung kommt, und je weiter die Wiederzulassung der Max sich hinzieht.
Die Chinesen müssen aber auch erst mal eine Produktion hochfahren. Mit der RJ21 haben sie das Entwickeln/Zulassen geübt, Massenproduktion und Support müssen sie erst noch mit der C919 lernen. Da hat Boeing einfach noch 70 Jahre Erfahrungsvorsprung.
 
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ollifast

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04.07.2018
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Bauen ganz sicher, nur zulassen nicht. Nur Boeing darf noch Flugzeuge der 737/A320/C919 Klasse nach den Vorschriften der 60er zulassen, die Chinesen müssten die aktuellsten Vorschriften erfüllen, und schon ist Schluß mit der 707 Technologie...
Die spannende Frage ist, ob auch Boeing das noch darf, wenn sie wesentliche Teile des Flugzeugs ändern, so wie z.B. die Triebwerke samt Aufhängungen. Denn irgendwann ist das dann ein neues Muster und die Großvaterrechte entfallen dafür. IMHO ergo nicht, die Ausnahme vom aktuellen Stand der Technik und den aktuellen Vorschriften haben sie sich durch eine, ähm, sehr spezielle Zusammenarbeit mit der FAA "erarbeitet".

So oder so wird die C919 auf dem Chinesischen Markt ganz sich der Max Anteile abjagen, je näher deren Zulssung kommt, und je weiter die Wiederzulassung der Max sich hinzieht.
Die Chinesen müssen aber auch erst mal eine Produktion hochfahren. Mit der RJ21 haben sie das Entwickeln/Zulassen geübt, Massenproduktion und Support müssen sie erst noch mit der C919 lernen. Da hat Boeing einfach noch 70 Jahre Erfahrungsvorsprung.
Ja, und die Chinesen werden immer besser. Zumal es wirklich jetzt nicht das große Kunststück ist, ein Modell zu entwerfen und zu bauen, das fortschrittlicher ist als die MAX. Die Triebwerke kauft eh jeder zu. Was die Chinesen sicher noch lernen dürfen, ist eben der Support, die Ersatzteilversorgung, Schulungen, Simulatoren usw.

Aber unterschätzen darf man die Chinesen nicht.

Ich denke, FAA wie EASA haben Boeing einen Weg aufgezeigt, wie sie die Großvaterrechte gerade eben noch nutzen können. Dazu muss aber die Steuerung auf einen sicherheitstechnisch modernen Stand gebracht werden, und ceterum censeo, das geht halt nicht nur per Software. Wenn Boeing meint, per "stampf wir haben Beziehungen America first stampf" eine reine Softwareänderung als billigste "Lösung" zu Lasten der Sicherheit durchdrücken zu müssen, werden sie damit auf die Nase fallen, einmal mit regional eingeschränkten Zulassungen (z.B. nur USA), wenn überhaupt, und zum anderen marketingmäßig, wenn die Pax nicht mehr wollen und sie am Markt ausgelacht werden, weil jeder billige Chinesenflieger diese Probleme nicht hat. Die haben sich in eine Sackgasse manövriert, aus der sie nur mit viel Arbeit und Geld wieder rauskommen.
 

TachoKilo

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21.02.2013
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Berlin (West) - TXL
Zu den "Alternativen" aus dem Osten gab es hier einen ganz interessanten Artikel. Möglicherweise war er schon mal verlinkt. Ich denke was noch absolut relevant ist: wie gehen die Chinesen mit den ersten Abstürzen um? Da China ja kulturell bedingt Sicherheit etc. etwas gelassener sieht, bin ich gespannt, ob das bei den Flugzeugen genauso ist oder ob man sich direkt für den weltweiten Markt positionieren will und deshalb auch von Anfang an einen höheren Sicherheitsstandard als für China normal setzt.
 
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juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
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Zu den "Alternativen" aus dem Osten gab es hier einen ganz interessanten Artikel. Möglicherweise war er schon mal verlinkt. Ich denke was noch absolut relevant ist: wie gehen die Chinesen mit den ersten Abstürzen um? Da China ja kulturell bedingt Sicherheit etc. etwas gelassener sieht, bin ich gespannt, ob das bei den Flugzeugen genauso ist oder ob man sich direkt für den weltweiten Markt positionieren will und deshalb auch von Anfang an einen höheren Sicherheitsstandard als für China normal setzt.

Bei den ersten chinesischen Super-Schnell-Zügen, einem ähnlich sensiblen Industrie-Bereich wie die Luftfahrt, dachten die Japaner und Europäer zu Beginn auch, dass „China ja kulturell bedingt Sicherheit etc.
etwas gelassener sieht“ - mittlerweile sieht man das nicht mehr so und die weltweit größten Hersteller von Zügen und Streckenausrüstung kommen mittlerweile aus: China.
 

TachoKilo

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Bei den ersten chinesischen Super-Schnell-Zügen, einem ähnlich sensiblen Industrie-Bereich wie die Luftfahrt, dachten die Japaner und Europäer zu Beginn auch, dass „China ja kulturell bedingt Sicherheit etc.
etwas gelassener sieht“ - mittlerweile sieht man das nicht mehr so und die weltweit größten Hersteller von Zügen und Streckenausrüstung kommen mittlerweile aus: China.
CRRC hat zwar den größten Umsatz, aber davon sind über 90% Inlandsanteil. Da China selbst ein flächen- und bevölkerungsmäßig großes Land mit viel Nachholbedarf im Bereich der Schiene ist (was den Bau von Strecken etc. angeht), ist der Riesenumsatz also quasi nichts wert, wenn man ihn mit Alstom/Siemens, Hitachi, Bombardier oder GE vergleichen möchte. Mit der Übernahme von Vossloh wollen die Chinesen endlich auch auf dem europäischen Markt Fuß fassen. Denn CRRC hat auch gemerkt, dass eine Zulassung für Schienenfahrzeuge in Europa etwas anderes ist, als für den chinesischen Markt. Die Anzahl der Züge von CRRC auf nicht-chinesischem Boden halten sich sehr in Grenzen. Und auf nichts anderes wollte ich hinaus. China ist groß genug um einen chinesischen Jet zu bauen, der auch nur in China eingesetzt wird. Da gibt es erstmal genug Potential und wenn die kommunistische Regierung das will, dann fliegt das Ding auch. Ob es für eine Zulassung auch außerhalb Chinas reicht, wird man sehen.
 
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cockpitvisit

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04.12.2009
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Möglicherweise war er schon mal verlinkt. Ich denke was noch absolut relevant ist: wie gehen die Chinesen mit den ersten Abstürzen um?

Vermutlich genauso, wie mit der Entgleisung ihres Schnellzuges? Der entgleiste Zug wurde damals einfach schnell vor Ort eingegraben. Und hinter den Kulissen wurde vermutlich an der Sicherheit nachgearbeitet.
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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Lese in dem Thread schon eine ganze Weile mit, zu dem Thema wollte ich mich jetzt doch mal zu Wort melden. Ich gehe eigentlich davon aus, dass eine FAA Freigabe längst im Kurs eingepreist ist und zwar deutlich. Anders jedenfalls kann ich mir den doch recht stabilen Preis für die Aktien in der Tat nicht erklären. IIRC kauft Boeing aber auch selbst gerade massiv Shares zurück, um den Kurs stabil zu halten.

Ich sehe es eher anders herum: Sollte die FAA nicht freigeben, dann wird massiv Luft rausgelassen. Wenn die Freigabe erfolgt, wird es natürlich eine kurzftistige, deutliche Aufwärtsbewegung geben (genau wegen denen, die nur darauf warten), das könnte dann aber schnell wieder abverkauft werden. Ich glaube mit ein bisschen Spekulatius kann man in beide Richtungen gut Geld verdienen - man muss sich halt nur entscheiden.

Danke. Nach dem „der Markt ist rationaler als ihr hier“ Post ist das doch, neben anderen Verkaufsempfehlungen für die Aktie, ein Narrativ dem ich voll beipflichte. Boeing hat für die nächsten Jahre einfach wenig attraktives für langfristig agierende Anleger zu bieten. Man kann sich ja mal andere Meinungen außerhalb dieses Forums anschauen wenn man hier im Forum eine grundsätzlich negative Haltung zu Boeing vermutet.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Vielleicht sollte Fa. Boeing sich einmal das Urteil BGH VI ZR 107/08 vom 16.6.2009 durchlesen:
RN15: "Ein Konstruktionsfehler liegt vor, wenn das Produkt schon seiner Konzeption nach unter dem gebotenen Sicherheitsstandard bleibt ..."
RN16: " Erforderlich sind die Sicherungsmaßnahmen, die nach dem im Zeitpunkt des Inverkehrbringens des Produkts vorhandenen neuesten Stand der Wissenschaft und Technik konstruktiv möglich sind ..."

Geht zumindest hierzulande gar nicht, derlei. Ein "das hat Großvater auch nicht gemacht" kann man dafür vergessen, auch und gerade in der Luftfahrt.