10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Ich denke erst wenn Boeing tatsächlich bestätigt, dass sie jetzt Änderungen an der Hardware vornehmen wird der Kurs richtig abrauschen (oder kurz davor falls sich noch mehr Behörden so klar positionieren). Momentan hoffen die meisten, dass es mit Software und Training noch glimpflich abgehen wird.
Irgendwie scheint mir bei Boeing das Prinzip Hoffnung und Glaube doch sehr überbetont zu sein, auch wenn man ja immer optimistisch sein möchte. Vielleicht sollten sie einmal mit einem Pastor wahlfreier Konfession reden, warum es dann trotzdem klemmt :D

Mal ganz ehrlich: Die Schwächen der Hardware wurden doch lang und breit hier wie anderswo diskutiert, das kann jeder nachlesen. Wie kommen die eigentlich auf die Idee, dass die Regulierungsbehörden so naiv seien könnten und das alles nicht checken ?
Nur das Boeing Management ist schlau und alle anderen sind doof :confused:
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
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Nur das Boeing Management ist schlau und alle anderen sind doof :confused:

Könnte eine mögliche Erklärung sein. Ich persönlich vermute aber eher eine Kombination aus Hybris und „der Wahnsinn hat Methode“.

Man denkt wohl immer noch, dass man die Zulassungsbehörden mit Beruhigungspillen überreden kann. Hat ja die letzten Jahre über auch gut funktioniert. Was sie dabei noch nicht geschnallt zu haben scheinen ist, dass die Situation jetzt eine völlig andere ist und auch zentrale Personen jetzt andere sind.

Auf der anderen Seite will man die Aktionäre nicht vergraulen. Da ist es taktisch klüger die gute alte Salamitaktik zu fahren und die Frösche langsam im heißen Wasser abzukochen - in der Hoffnung, dass sie es nicht merken.

Beides funktioniert auf Dauer nicht und wenn nicht noch ein Wunder geschieht werden wir demnächst wohl ein ziemlich großes Rückrufprogramm sehen was sehr teuer werden wird. Mit entsprechender Wirkung auf den Aktienkurs.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
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CPT / DTM
Ich lese hier mit großem Interesse mit und bin begeistert über die hochqualifizierten Beiträge in Bezug auf IT und Hardware in der Ursachenfindung.

Mit dem hiesigen Fachwissen, könnte man sicher schon eine sehr kompetente Mannschaft zur Beseitigung der (wahrscheinlichen) Ursachen der beiden Abstürze zusammenstellen... :resp:

Das Vorgehen von Boeing erinnert mich fatal an das eines großen deutschen Unternehmens, dessen Namen ich hier nicht nennen möchte. Es ist tätig in der Transport- und Logistikbranche. Als früheres Staatsunternehmen, gab es keine richtige externe Behördenaufsicht. Nur eine interne. Nennen wir sie mal EBA, das Eisenbahnbundesamt. Probleme wurden intern gelöst, eine Hand wäscht die andere.

Nach der Privatisierung kamen plötzlich kritische Anfragen von Umweltbehörden, Gewerbeaufsicht, Regierungspräsidium etc, da das Unternehmen ja jetzt der "normalen" Behördenaufsicht unterlag. Etwas, wo sich jedes andere Unternehmen schon lange mit beschäftigen und herumschlagen muss. Nur hier war man es nicht gewohnt, damit umzugehen.

Was zu erheblichen Reibereien und Auflagen geführt hat. Völliges Unverständnis auf Seiten den ehemaligen Staatsunternehmens.... Da kann doch nicht plötzlich irgend so eine Behörde kommen, und unsere schöne, heile Welt in Frage stellen? Wir sind doch selbst der Nabel der Welt!

Ich glaube, in einer ähnlichen Situation befindet sich Boeing jetzt. Bisher wurde alles mit der FAA auf kleinem Dienstweg geregelt. Und plötzlich schaut die ganze Welt auf jedes Detail und hinterfragt jeden Schaltkreis....

Den Umgang damit muss man offensichtlich noch lernen.
 
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airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
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Zumindest Kanada scheint auf einer Hardware-Änderung zu bestehen, es könnte also doch deutlich teurer für Boeing werden, als aktuell vom Markt vermutet.
Transport Canada working with other regulators to co-ordinate Boeing 737 Max return to the skies
passt doch perfekt ins Drehbuch, halten wir mal kurz fest:
- Die Zulassungsbehörden wollen sich fortan sehr „harmonisieren“, denn gegeneinander antreten
- MAX-Hardwareänderungen wurden vielerseits schon früh gefordert
- Eine abgestimmte Produktions-Hardwareänderung würde eigentlich wie lange benötigen (6 Monate, 1 Jahr) ?
- Ggf. Hardwareumbauten werden derzeit mit ca 20 Stück/MAX/Monat veranschlagt, also rd. die Hälfte aus der Fertigungslinienherstellung derzeit.
- Hardwareumbauten bereits bestehender MAX würde ca 2,5 Jahre dauern (wurde bereits mehrmals erwähnt).
- Boeing hat die MAX jetzt ein Dreivierteljahr unverändert weiterproduziert und eine Hardwareänderung quasi ausgeschloßen

Das ergäbe ja schon eine Art MAX-Oldtimer-Wartung in Moses Lake (..Alice Springs..usw...) bis die letzte MAX fertig umgebaut wäre.
Wie lange sollte eigentlich das Produktleben einer solchen 737 üblicherweise sein (20 Jahre) ?

Ähnlich der kanadischen Zulassungsbehörde konnte man ja auch von EASA schon lange hören. Jedoch redet sich die EASA den Mund schon gar nicht mehr fusselig, sondern gibt den Ball zurück an die FAA, die eine Zulassung ersteinmal „vorlegen“ soll und EASA würde harmonisiert dann schon mitgehen.

Aber denke, auch die kanadische Zulassungsbehörde ist schon lange eingeweiht und spielt lediglich mit „ballaballa“. Die Nichtwiederzulassung muß jetzt nämlich nur noch irgendwie plausibel öffentlich vorbereitet werden. Aber bloß nicht, dass Boeing das Band schon vor Weihnachten anhalten muß, wie sollte Muilenburg mit seiner Familie dann ruhig unterm Christbaum sitzen können ?
Na ja, wahrscheinlich wird es dann „zwischen den Jahren“ knallen, also passend zum Sylvester-Vorgeböllere.

Dann gab es die letzten Wochen ja sogar wieder MAX-Kaufabsichtserklärungen irgendwelcher Airline oder Dealer. Das ist nicht nur perfekter Stoff für die Kinoleinwand, sondern wird notgedrungene "reinwaschende" Realität inszenierter megamilliardener Steuergeldverschiebung.
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Ich halte die ganzen "das ist trickreich geplant" und Verschwörungstheorien für nicht richtig.

„Der Wahnsinn hat Methode“ und eine unendliche Arroganz im Topmanagement dürften es hingegen am besten treffen. Wer schonmal irgendwelche schnöseligen California-Beachboy-Jungmanager aus der Ecke erlebt hat, die dir klarmachen, dass sie sowieso immer Recht haben, weil sie aus dem tollsten Land der Welt kommen, der weiß, wovon ich rede. Und wenn die älter werden, dann werden sie nicht unbedingt erfahrener, sondern landen im Boeing Topmanagement :D Die können sich einfach nicht im entferntesten vorstellen, dass die Zulassungsbehörden auf den unter ihrer Ägide konstruierten Murks keinen Bock mehr haben, dass die es nicht wollen, dass weitere Menschen sterben, weil sie ja doch die wichtigsten Produkte im tollsten Land der Welt produzieren und glauben, dass Vitamin B alles ist. Fertig. :D
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
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Ich halte die ganzen "das ist trickreich geplant" und Verschwörungstheorien für nicht richtig.
Das MAX-Desaster halte ich nicht für geplant, sondern es war ein irrer Poker.
Für trickreich geplant halte ich lediglich im Nachhinein den Kopf möglichst weit aus der Schlinge zu bekommen. SEC, Klagen, Gerichte etc....... werden Boeing/Muilenburg/FAA nicht verschonen.
 
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dya

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15.12.2016
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Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass hier Mächte am Werk sind, um die westliche Welt ins Chaos zu stürzen.
Das ist alles gesteuert.
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Und dann? Dann gibt's die nächsten Toten durch einen Stall, ganz ohne Software? Ganz ohne Software wird's bei dieser Frickel-737 nicht gehen, stattdessen braucht man eine ordentliche Soft- und Hardwareredundanz.
Dann will ich mal billig faseln :D, dass dies hier viele Postings zuvor schon mal diskutiert wurde und ich eine vernünftige Flight Envelope Protection zumindest in Längsrichtung vorgeschlagen hatte. Aber wir sind hier ja alle offenkundig doof, nur Boeing ist schlau :D , die wissen schon, dass man das ganz bestimmt rein in Software mit dem Funktionsaufruf "use_vitamin_b();" hinbekommt. Mit diesem Aufruf bekommt man sogar lahme Uralt-Prozessoren wieder richtig auf Trab, sodass die viel schneller werden wie der beste Ryzen oder Core i :cool:

Ganz ehrlich: Hätten sie nicht mit Software-only rumgeeiert, sondern ein paar Leute für sehr gutes Geld engagiert, die den Umbau der Elektronik aufsetzen, die Maschinen täten längst wieder fliegen oder wären kurz davor. Der Eilzuschlag für die Musterfertigung ist erfunden. Aber da müsste man ja pöse gierige Techniker bezahlen statt arme Manager und Anwälte ...

Alternativ könnte man auch versuchen, die verkorkste Aerodynamik wieder auf die Reihe zu bekommen, aber da ist viel Mechanik involviert und dann ist es ein neuer Flieger, nix Großvater. Mal abgesehen davon, dass die Steuerkräfte wohl nicht wirklich ausreichen, siehe Trimm-dich-Rad.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Kein MCAS finde ich mal ne Ansage von den Kanadiern. Die haben auch noch eine Rechnung wegen Bombardier offen.
Dann muss eben das Flugzeug gezähmt werden. Mit Strakes, Stall Strips und anderen Nacelles. Mal sehen ob das geht, aber das dauert dann noch länger.
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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Kein MCAS finde ich mal ne Ansage von den Kanadiern. Die haben auch noch eine Rechnung wegen Bombardier offen.
Dann muss eben das Flugzeug gezähmt werden. Mit Strakes, Stall Strips und anderen Nacelles. Mal sehen ob das geht, aber das dauert dann noch länger.

Ich finde es gut, dass sich endlich mal eine Behörde aus der Deckung traut und Forderungen stellt. Wenn MCAS nicht zuverlässig funktioniert ist die Forderung definitiv berechtigt. Ich hoffe nur, dass es sich nicht, wie von dir angedeutet, um eine teilweise Vergeltungsaktion handelt. Das wäre hier meiner Meinung nach fehl am Platze. Da kann man sich auch anderweitig revanchieren.

Rechnest du damit, dass Boeing hier tatsächlich ans Reißbrett zurück muss? Dann wird es aber richtig bitter.
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Ich finde es gut, dass sich endlich mal eine Behörde aus der Deckung traut und Forderungen stellt. Wenn MCAS nicht zuverlässig funktioniert ist die Forderung definitiv berechtigt. Ich hoffe nur, dass es sich nicht, wie von dir angedeutet, um eine teilweise Vergeltungsaktion handelt. Das wäre hier meiner Meinung nach fehl am Platze. Da kann man sich auch anderweitig revanchieren.

Rechnest du damit, dass Boeing hier tatsächlich ans Reißbrett zurück muss? Dann wird es aber richtig bitter.

Ich denke nicht, dass das irgendwas mit "Vergeltung" zu tun hat, auch wenn bestimmte Leute es gerne so darstellen würden. Die Herrschaften bei Boeing haben halt immer noch nicht kapiert, dass unzulässig eben unzulässig ist, weil man es unzulässig nennt und schreibt und spricht, was wiederum heißt, dass es eben nicht zulässig ist, auch dann nicht, wenn man glaubt, über "too big to fail", Politikschmieren und Vitamin B dies erreichen zu können. Die glauben offenbar, dass wenn sie wiederholt mit unausgereiften Updates bei den Behörden aufschlagen, dass das die Wahrscheinlichkeit einer Wiederzulassung erhöht, weil Boeing draufsteht und das ja dann per Name passen muss. Die schweben offenbar immer noch 5cm per Arroganzantrieb über dem Teppich.

Das MCAS-Fehldesign ist auch nur mit modifizierter Software nicht zertifizierungsfähig, es fehlen Rechenleistung und Redundanz bei den FCC Rechnern, es fehlt die Redundanz bei den Aktoren, es fehlt eine vernünftige Hardware für eine Mehrheitsentscheidung, es fehlt eine echte Regelung usw. Wie schonmal hier festgestellt, gelten die heutigen Regeln und nicht Großvater-anno-Schnee, weil die Änderung der Triebwerke eben auf einer FAR Liste steht, welche diese als "groß" kennzeichnet und daher die heutigen Regeln für alles, was von der Änderung betroffen ist, ins Spiel bringt.

Alleine schon das Konzept, dass die Trimmung dauerhaft verstellt und nicht geregelt wird (das Ding kennt ja nur die Richtung "nach unten"), wenn einer zu sehr am Stick zieht, wohingegen an genau der Stelle, wo der menschliche Fehler ("ziehen") auftritt, hingegen nicht dagegen gehalten wird, ist doch schon per se untauglich. Wer stellt denn dann bitte die Trimmung wieder zurück (ach so, der Pilot, ja klar, beim ESP muss man auch die Handbremse nach einem Einsatz lösen, damit der Hersteller einen Aktor spart, oder ? :eek: ).
 
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Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
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FRA

Es scheint jedenfalls noch etliche offene Fragen und Diskussionsbedarf zu geben, bevor der Testflug überhaupt angesetzt werden kann.

Boeings PR-Stunts scheinen die Aufsichtsbehörden soweit verärgert zu haben, dass Boeings Head of Corporate Communication gestern in den Ruhestand verabschiedet wurde. Ich kann mir vorstellen, dass sich die FAA zu Boeings Kommunikation regelmäßig Fragen der anderen Behörden anhören musste.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Die Luftfahrtbehörden können sich nicht mehr unter Druck setzen lassen. Da geht der wohl an die Börse gerichtete Optimismus nach hinten los.
Ich gehe davon aus, dass es mit der Email von Transport Canada das mit der Nur-Software-Lösung war. Die Rede ist von immer neuen Problemen und man akzeptiert wohl den MCAS Ansatz überhaupt nicht mehr.

MCAS raus ist sicher nicht die dümmste Idee.

Und nu ?

- das schlechte Stall-Verhalten akzeptieren und die Piloten entsprechen schulen ist natürlich eine extrem heiße Nummer.
- eine Envelope Protection ähnlich Airbus nachzurüsten ist eine sehr teure (und langwierige) Nummer.
- die Aerodynamik umzurüsten ist eine sehr langwierige und womöglich nachträglich gar nicht mögliche Nummer.
- alles einstampfen wird extrem teuer.

Den zunächst sinnvollen Weg, die FCC zu ertüchtigen, hat sich Boeing jetzt mit der schlechten Kommunikation und dem sinnfreien Beharren aus vermeintlichen Kostengründen auf einer reinen Softwarelösung selber verbaut. Die Behörden wollen MCAS in der aktuellen Implementierung gar nicht mehr, Punkt.

Ich könnte mir vorstellen (jaja, schon wieder Berater um den Job gebracht :D ), dass es Sinn machen könnte, die alte MCAS Funktionalität aus den FCC komplett auszulagern (d.h. die arbeiten in bewährter NG Konstellation) und stattdessen ein neues Stall Prevention System auf einer ja heute günstig machbaren Dreifach-/Vierfach-Rechnerkonstellation einzubauen, d.h. ein paar Leiterkarten mehr. Irgendein Platz wird sich dafür finden. Dessen Wirkung könnte man rein mechanisch so einbringen, dass man selbst bei einer Handverstellung per Trimrad im Normalfall nichts vom Eingriff spürt, bei einem Ausfall alles steuerbar bleibt und ggf. auch noch der Runaway entschärft wird (ja, das geht, wie: Den Berater mach ich jetzt nicht arbeitslos :D ). Fällt das Stall Prevention System trotz zwei AoA und vier Rechnern und zwei Aktoren aus, dann gibt es eine Warnung, aber alles andere läuft wie gehabt. Das wäre dann eine sehr sichere und gar nicht mal so schwer zu integrierende Lösung.

Es entspräche der Nachrüstung des ESP damals bei der A-Klasse, danach ist keine mehr vorm Elch umgefallen.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass hier Mächte am Werk sind, um die westliche Welt ins Chaos zu stürzen.
Das ist alles gesteuert.

Halleluja. Danke für den Hinweis, auf dieses Argument habe ich seit Monaten hier gewartet. Klar doch Boeing ist das Opfer von dunklen Mächten, gilt auch für den Klimawandel, die Wohnungsnot, die Dieselbetrügereien, die Banken, den Contergan Skandal, die Vorwürfe gegen Helmut Kohl und vieles andere noch. Hallleluja
 
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cockpitvisit

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04.12.2009
5.097
2.544
FRA
Wenn MCAS nicht zuverlässig funktioniert ist die Forderung definitiv berechtigt.

Die kanadische Forderung hat aber nichts mit der technischen Zuverlässigkeit von MCAS zu tun, sondern mit dem fehlenden Selbstvertrauen. Der Kanadier schreibt ja selbst:

Judging from the number and degree of open issues that we have, I am feeling that final decisions on acceptance will not be technically based
...
MCAS introduced nasty behaviors that have to be suppressed which are not on the [737]NG. Are we all smart enough to think that we have wrapped a net around anything that can go wrong from hereon in?

Der Herr hat einfach Angst, Verantwortung zu übernehmen und hat nicht genug Vertrauen in die eigene Behörde, eine objektive Entscheidung zu treffen. Eine klare personelle Fehlbesetzung in einer Behörde, die emotional distanziert Risiken zu bewerten, anhand des Kosten-Risiko-Verhaltens Zulassungen zu erteilen (bzw. nicht zu erteilen), und dabei auch ein Restrisiko zu akzeptieren hat.

Das subjektive Vertrauen des Publikums in ein Flugzeugmodell ist kein Zulassungskriterium und ist ein Problem von Boeing und seinen Kunden, nicht von der Behörde.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.496
8.466
Die kanadische Forderung hat aber nichts mit der technischen Zuverlässigkeit von MCAS zu tun, sondern mit dem fehlenden Selbstvertrauen.

Korrigiere mich wenn ich irre aber MCAS hat nach wie vor unter Beweis zu stellen, dass es die Maschine in allen Fluglagen sicher in der Luft halten kann und bei einer Fehlfunktion die Maschine nicht abstürzen lässt. Bis dahin ist in Anbetracht der Historie davon auszugehen, dass es eben nicht (hinreichend) sicher ist. Deshalb mein „wenn MCAS nicht sicher ist“.