10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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"Anleger reagierten sehr nervös und ließen Boeings Aktien um mehr als fünf Prozent fallen."

Nein, Ihr Geld ist nicht weg. Es ist nur in anderen Händen, beim Shortseller. Obwohl, etwas weg ist es schon, wenn man die Geldschöpfung betrachtet, weil die Aktien ja durchaus als Sicherheit für Kredite dienen können. Jedenfalls sind 5% von 165 Mrd. € Marktkapitalisierung etwas über 8 Mrd. € (!) jetzt, nunja, in anderen Händen oder doch weg.

Für das Geld hätten sie locker einen Super-Incentive an sehr gute Entwickler geben können - vielleicht mal ausnahmsweise, obwohl ja per Definition sonst nur powerpointende Manager darauf Anspruch haben - und das Ding täte längst wieder fliegen. Wahrscheinlich mit modifizierter Hardware, aber bezahlbar. Aber es natürlich klar, dass sowas rein aus dem Selbstverständnis des powerpointenden Managers - zu denen ich auch Ex-Cheffe Muilenburg zähle, der hat längst kein Engineering mehr gemacht - völlig unvereinbar, ja, das ist eine frevelhafte und unerhörte Vorstellung, dass die Fürsten ihren erklärten Knechten irgendwas Gutes tun. :D
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Nein, aber Schnaps in der Kneipe
Vodka Maxbär: Des Luftffahrers reine Seele :D

Übrigens auch für enttäuschte Aktionäre ...


P.s.: Unbestätigten Gerüchten zufolge interessiert sich ein gewisser MOL von FR (wer oder was auch immer das ist) für eine größere Lieferung dieses Getränks und verhandelt gleichzeitig mit einem gewissen Dschingis Kahn zwecks Stellung einer mongolischen Söldnerarmee, die Renton über den Pazifik hinaus erobern soll ...
 
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01.06.2018
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Da steht mit vielen „hätte, wäre, wenn“ das der TK Unfall mit der 737-800 im Jahr 2009 wohl eine Mitschuld von Boeing war, weil es wohl auch schon bei der NG Probleme gab wenn dieser Sensor ausfällt. Gab zwar ein Softwareupdate für neuere Maschinen ab 2006, aber wohl nie für ältere (wie z.B. die TK Maschine), zudem sagt die NYT wohl das es zu dem Thema Vertuschung gab und vieles hätte verhindert werden können wenn man damals richtig hingeschaut hätte.
(zumindest hab ich den Text so verstanden)
Naja, da nutzt wohl jemand die Gunst der Stunde, wenn Boeing jetzt dementiert stehen sie in der Öffentlichkeit schlechter da, als wenn sie großzügig entschädigen...
Welches Flugzeugmuster hat denn mehr als einen Radarhöhenmesser ?
Für den Fall, das der Radarhöhenmesser ausfällt hat man ein Backup namens "Pilot" und davon hatte Turkish sogar 3 im Cockpit, sozusagen der Beweis, das mehr nicht mehr hilft...
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Für den Fall, das der Radarhöhenmesser ausfällt hat man ein Backup namens "Pilot" und davon hatte Turkish sogar 3 im Cockpit, sozusagen der Beweis, das mehr nicht mehr hilft...
Wenn drei Piloten den Flieger nicht auch ohne Radarhöhenmesser landen können, so wie jeder Cessna Pilot, obwohl sie weitere Instrumentierung haben, sollten sie es ganz einfach mit dem Fliegen bleiben lassen ...
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Vielleicht sollte Boeing sich diesen Fall man anschauen, um die MAX wieder in die Luft zu bekommen.
Organisatorisch: Ja.
Technisch: Naja, auch der unausgereifte A320 hatte halt leistungsfähige Flugrechner mit gewissen Reserven, die man per Programmänderung dazu bringen konnte, die guten Ideen aus dem Human Factors Engineering umzusetzen.

Die 737MAX hat einen Verhau von Seilzügen und Rechner auf dem Niveau eines besseren Waschmaschinencontrollers, aber schon die günstige, und keine Software der Welt kann auf einer dafür benötigten Hardware laufen, die nicht vorhanden ist.

Das ganze Drama resultiert exakt daraus, dass keiner bei Boeing mal auf den Tisch gehauen hat und den ganzen Geizmanagern erklärt hat, dass die Hardware nachgerüstet wird, ob es ihnen gefällt oder nicht. Und dass jetzt gute Entwickler bezahlt werden, ob es ihnen gefällt oder nicht. Das wäre die Aufgabe spätestens von Muilenburg als Luftfahrting. gewesen und die hat jetzt halt die FAA übernommen. Ob es den Geizknochen bei Boeing gefällt oder eben nicht ...
 

umsteiger

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22.01.2012
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www.kanzlei-woicke.de
Finde es nach wie vor albern, eine Maschine vom Typ 737 so zu konstruieren, dass ihre sichere Beherrschung von der Qualität eines Software-Codes abhängig ist.

Mag ja sein, dass da irgendwann ein Paradigmenwechsel stattfindet, etwa in dem Sinne, dass künftig mit Nurflüglern etc. geflogen wird, die sich nur mit Hilfe des Computers beherrschen lassen. Aber hier ist es in meinen Laienaugen schlicht so, dass man auf Teufel komm raus ein veraltetes System ausreizen möchte - und es dabei womöglich überreizt.

Irgendwie hoffe ich darauf, dass Boeing damit nicht durchkommt - und die Max aufgibt.
 
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Mcflyham

Guest
Finde es nach wie vor albern, eine Maschine vom Typ 737 so zu konstruieren, dass ihre sichere Beherrschung von der Qualität eines Software-Codes abhängig ist.

...

Wobei das eigentlich viel stärker auf die Airbus A320 Familie zutrifft, die ist viel stärker "computerisiert" - allerdings vernünftiger umgesetzt. Oder glaubst du, dass Fly-by-wire ohne Software funktioniert???
 

umsteiger

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22.01.2012
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Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Wobei das eigentlich viel stärker auf die Airbus A320 Familie zutrifft, die ist viel stärker "computerisiert" - allerdings vernünftiger umgesetzt. Oder glaubst du, dass Fly-by-wire ohne Software funktioniert???

Sympathischer ist mir die direkte Steuerung per Draht bzw. Stange. Aber ich bin nun auch kein Technikfeind.

Nur scheint mir, dass das, was dem Computer da bei der Max abverlangt wird, mehr zu sein, als nur die Übertragung eines Steuerbefehls oder die Prüfung eines Befehls auf Plausibilität. Hier scheint es ja um eine aerodynamische Frage zu gehen. Und da, meine ich, beginnt der Paradigmenwechsel, den ich gerne offensichtlich und nicht durch die Hintertür hätte. Wenn er denn sein muss.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
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Unter TABUM und in BNJ
Wobei das eigentlich viel stärker auf die Airbus A320 Familie zutrifft, die ist viel stärker "computerisiert" - allerdings vernünftiger umgesetzt. Oder glaubst du, dass Fly-by-wire ohne Software funktioniert???

Der Unterschied ist, daß beim A320 Design das Ganze von vorneherein unter dem Motto "It's not a bug, it's a feature" lief und einer der am besten kommunizierten und beworbenen USPs der Waldfräse aus TLS ist.
 

Tupolew

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27.09.2012
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Die 737MAX hat einen Verhau von Seilzügen und Rechner auf dem Niveau eines besseren Waschmaschinencontrollers, aber schon die günstige, und keine Software der Welt kann auf einer dafür benötigten Hardware laufen, die nicht vorhanden ist.

Die Amerikaner sind mit einem Computer mit der Performance eines schlechten Taschenrechners auf dem Mond gelandet. Es spricht nichts gegen einen Waschmaschinencontroller in der Boeing, solange die Software ordentlich implementiert wurde.

Im Gegenteil: Eine begrenzte Hardware kann sogar dafür sorgen, dass die Software zuverlässiger funktioniert, da die Implementierung sorgfältiger sein muss und unnötige Komplexität im Code vermieden wird.



... auf der anderen Seite verstehe ich deinen Punkt, dass die Aufrüstbarkeit durch veraltete Hardware limitiert ist.
 
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ollifast

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04.07.2018
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Sympathischer ist mir die direkte Steuerung per Draht bzw. Stange. Aber ich bin nun auch kein Technikfeind.
Auch bei der Bremse Deines Autos hängt mittlerweile immer ein Computer dazwischen, sogar zwei.
Ob Du magst oder nicht, ESP ist Vorschrift und hat schon viele Leben gerettet.
Und ja, der Rechner kann die Bremskraft sowohl erhöhen als auch reduzieren.

Die Hydraulik wird im Normalfall durchverbunden, oder wenn der Rechner sich ausklingt. Es gibt aber auch Fahrzeuge mit rein elektrischer Betätigung (Daimler), man ist aber aus Kostengründen wieder etwas davon abgekommen.

Die Lösung "Fly by Wire" ist per se heute die sicherere, weil die Rechner grobe Fehler wegbügeln können (Flight Envelope Protection). Sollte alle Software ausfallen, dann gibt es im Direct Mode bei Airbus die Möglichkeit, die Signale der Sticks direkt an die Stellelemente an den Rudern durchzuleiten.

Nur scheint mir, dass das, was dem Computer da bei der Max abverlangt wird, mehr zu sein, als nur die Übertragung eines Steuerbefehls oder die Prüfung eines Befehls auf Plausibilität. Hier scheint es ja um eine aerodynamische Frage zu gehen. Und da, meine ich, beginnt der Paradigmenwechsel, den ich gerne offensichtlich und nicht durch die Hintertür hätte. Wenn er denn sein muss.

Das wäre alles völlig harmlos und längst erledigt, wenn die 737MAX ein vernünftiges Fly by Wire wie Airbus hätte. Genauer: Es wäre erst gar nicht zu diesem Problem gekommen, weil man einfach den Zusatzauftrieb in der Software berücksichtigt und sanft dagegen hält.

Das Problem ist genau, dass die 737MAX eben kein echtes Fly by Wire für die Kernsteuerelemente hat, sondern man einen niemals dafür vorgesehenen Stellmotor für die Stabilizer Trimmruder dafür missbraucht hat, unter Nutzung eines Flugcomputers, der niemals für derlei ausgelegt war, sondern einfach nur etwas die Trimmung halten und den klassischen Autopiloten hergeben sollte.

Das hat Nullkommanull etwas mit Paradigmen zu tun, sondern ist einfach nur Murks und Pfusch.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Heute wird bei allen Flugzeugen über die Software manipuliert. Das ist Stand der Technik. Kann man mögen oder nicht. Überraschung darüber ist jedenfalls unangebracht.
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Das Hauptproblem der MAX ist dass sie nicht in allen Fluglagen ein stabiles Flugverhalten zeigt und damit einen Geburtsfehler hat. Erst deshalb ist ja der Computer notwendig. Nur hat man es nicht geschafft dieses System vernünftig zu implementieren weil alles veraltert ist. Und für vernünftige neue Lösungen hat man ja kein Zeit und Geld opfern wollen weil man ja für die Aufträge der Airlines schnell ein günstiges Flugzeug haben wollte. Die verlogenen Manager bei Boeing haben das blaue vom Himmel versprochen und die dämlichen Manager bei den MAX-Kunden haben das dann auch noch geglaubt.


Die Amerikaner sind mit einem Computer mit der Performance eines schlechten Taschenrechners auf dem Mond gelandet. Es spricht nichts gegen einen Waschmaschinencontroller in der Boeing, solange die Software ordentlich implementiert wurde.

Ein Flug mit solch einer MAX funktioniert aber dann auch nur wie die Mondlandung. Für jedes Flugzeug ist dann ein großer Kontrollraum notwendig in denen dann an den Konsolen die Fachleute hocken und dazu das Heer an Mathematikern die alles nachrechnen. So kann man auch Arbeitsplätze schaffen. :D
 

alex42

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02.04.2012
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272
MUC
Die Amerikaner sind mit einem Computer mit der Performance eines schlechten Taschenrechners auf dem Mond gelandet.

Schlechtes Beispiel. Ich sag' nur: 1202 program alarm, computer overload, reboot... :p Damals war es halt ein Radarsensor, der das System gekillt hat, heute ist es ein Angle-of-Attack-Sensor.

Man könnte fast sagen: Die Amerikaner sind trotz dieses Computers auf dem Mond gelandet, genauso wie die meisten Maxe trotz MCAS nicht abgestürzt sind.
 
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Tupolew

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27.09.2012
1.430
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Schlechtes Beispiel. Ich sag' nur: 1202 program alarm, computer overload, reboot... :p Damals war es halt ein Radarsensor, der das System gekillt hat, heute ist es ein Angle-of-Attack-Sensor.

Man könnte fast sagen: Die Amerikaner sind trotz dieses Computers auf dem Mond gelandet, genauso wie die meisten Maxe trotz MCAS nicht abgestürzt sind.

Wobei es kein Softwarefehler in eigentlichen Sinne war, sondern die vergessen haben, den Radarsensor auszuschalten und dadurch den Rechner überlastet haben. Sie haben ihn einfach außerhalb der Specs betrieben
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Im Gegenteil: Eine begrenzte Hardware kann sogar dafür sorgen, dass die Software zuverlässiger funktioniert, da die Implementierung sorgfältiger sein muss und unnötige Komplexität im Code vermieden wird.

... auf der anderen Seite verstehe ich deinen Punkt, dass die Aufrüstbarkeit durch veraltete Hardware limitiert ist.

Der Airbus hat jetzt auch keinen Großrechner an Board, nur macht die totale Ressourcenknickerei und Rumbasteln in Assembler den Code sehr unübersichtlich und bringt die große Gefahr mit sich, dass sich Fehler einschleichen. Speziell wenn die Entwicklung in einer gewissen Zeit fertig sein soll, oder auch technisch, wenn es Echtzeitanforderungen gibt.

Zum Vergleich: Airbus setzt vieles zwischen 80486, M68k und Power PC ein, das sind 32 Bit Prozessoren, die man mit Hochsprachen in der Luftfahrt völlig regulär für derlei Aufgaben programmieren kann.

Boeing setzt immer noch auf einen Nachbau eines Bitslice, zwar wohl auch mit kleinem Floating Point Befehlssatz per Microcode, ABER überwacht von einem Uralt Z16C02. Ich weiß jetzt echt nicht, ob irgendwie emuliert oder echt unter Stickstoff gelagerte Altteile, aber die FCC sind wirklich Steinzeit, wohl weil niemand die Programme im Kern anfassen wollte.

Ich hab auch mal Betriebssysteme für Z80 und 6502 in Assembler programmiert, aber ich muss mir das Bitgefiesel mit 32 Bit nach 8 Bit heute echt nicht mehr antun, heute kann jeder bessere Controller long int oder sogar long long int per Compiler und das läuft extrem (!) zuverlässig.

Es gibt keinen, aber wirklich keinen einzigen technischen Grund, die Steuerung eines solchen Fliegers heute noch aus einem Mix aus Seilzügen und Uralt-Prozessoren mit arg begrenzter Rechenleistung, wenn es eng wird, zu realisieren. Es gibt gute Controller mit Sicherheitsfunktionen noch und nöcher und Lockstep selbst zwischen zwei Controllern - falls einer zickt - mit Zeitversatz von nahezu allen Üblichen Verdächtigen mit teilweise jahrzehntelanger Betriebserfahrung in sicherheitskritischen Bereichen. Das hat nichts mit der Stabilität mit irgendwelcher PCs mit Windows etc. zu tun.

Der einzige Grund, warum da dieser Totalmurks - sorry, aber entweder mechanisch oder FBW, aber ned sowas - verbaut wurde, ist das Konzept Kaizen durch Gaizen unter Wiederbelebungsversuchen des "Großvaters" (-rechts) und dass sie offenbar wirklich auch den letzten vernünftigen Entwickler vertrieben haben. Und somit sich keiner getraut hat, den Uralt-Code neu zu erstellen, außer jenen Indien-Dienstleistern (?), die MCAS da reingepfuscht haben.

Und das ist ihnen jetzt gründlich, leider mit vielen Toten, um die Ohren geflogen.
Und nein, diesen Murks will keiner mehr, schon gar nicht mit weiteren dubiosen Softwarepatches.