10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Da wackelt der Aktienkurs etwas und schon macht man mit dem Marketing-Gefasel da weiter, wo man vor dem Rauswurf von Muilenburg aufgehört hat. Und findet das kein bisschen unseriös:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...nehmen-a-17f1eeaf-4676-4906-87d0-c147411710b7

Warum soll sich bei denen auch was ändern solange nicht komplett die Führungsetage gegen neue Köpfe ausgetauscht wird die nicht die letzten 20 Jahre den Betrieb heruntergewirtschaftet haben.

Naja, die Zulassungsbehörden werden denen was husten... :rolleyes:
 

cleverle

Reguläres Mitglied
02.02.2016
27
17
Na ja, Juli 2020 wenn ab jetzt alles perfekt läuft. Da aber unverhofft relativ oft kommt bin ich skeptisch. Gerade nach den Emails schaut die FAA eben jetzt noch genauer hin, siehe Pressemitteilung vom 21.01.2020
rigorous scrutiny that regulatory authorities are rightly applying at every step of their review of the 737 MAX's flight control system

Ich sehe folgende Probleme:
- finanziell (hunderte Flieger auf Halde mit Wartungskosten), Entschädigungen und Schadensersatz für entgangene Gewinne
- FAA ist auch nicht mehr so nett wie früher
- nur 787 bringt noch nennenswert Cash (747 werden 6 Stück pro Jahr gebaut, 767 Tanker für US Airforce sind auch Kostenfresser zur Zeit)
- ich bin auch gespannt, wie schnell man überhaupt die Produktion bei mind. 6 Monaten Produktionspause wieder hochfahren kann. Spirit entlässt Mitarbeiter, und Hauptzulieferer haben wieder Zulieferer, denen 6 Monate Umsatzausfall finanziell evtl. das Genick brechen.

Ich kann mir folgendes Szenario vorstellen:
Good Boeing (Boeing Defense & Space) wird von Bad Boeing (Boeing Commercial) getrennt. Wie mit den Bad Banks nach der Finanzkrise. Boeing Defense macht weiter wie bisher, dann ist die nationale Sicherheit der USA ja nicht gefährdet. Boeing Commercial droht die Abwicklung wenn die 737MAX nicht wieder schnell fliegt. Sind ja organisatorisch sowieso schon verschiedene Divisions. Ähnlich wie Lockheed, die haben sich auch auf Militärtechnik konzentriert und die zivile Luftfahrt eingestellt.
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Ich kann mir folgendes Szenario vorstellen:
Good Boeing (Boeing Defense & Space) wird von Bad Boeing (Boeing Commercial) getrennt. Wie mit den Bad Banks nach der Finanzkrise. Boeing Defense macht weiter wie bisher, dann ist die nationale Sicherheit der USA ja nicht gefährdet. Boeing Commercial droht die Abwicklung wenn die 737MAX nicht wieder schnell fliegt. Sind ja organisatorisch sowieso schon verschiedene Divisions. Ähnlich wie Lockheed, die haben sich auch auf Militärtechnik konzentriert und die zivile Luftfahrt eingestellt.
Das wird eher nicht passieren, aus zwei Gründen:

a) Ob die Militärsparte wirklich alleine der große Hit ist, sei mal sehr dahingestellt. Wenn Du Dir die Produkte ansiehst, dann findest Du einen großen Bauchladen von Militärgerät, aber nichts, was wirklich herausragend ist. Und nur von Militärgerät, mit dem einzigen Abnehmer "Staat", selbst mit Export, kann die Nation nicht leben. Das führt zu:

b) Der zivile Flugzeugbau ist für die USA viel zu wirtschaftlich bedeutend. Schon heute schlägt die 737MAX Krise ordentlich auf das BIP und die Handelsbilanz durch. Den kann man nicht auf Dauer abwickeln, ohne der Volkswirtschaft großen Schaden zuzufügen und die Abhängigkeit von Ländern wie China noch weiter zu vergrößern.

Die Amis haben nicht mehr so viel an Produktion, face it. Die Bedeutung der US Automobilindustrie ist dramatisch zurückgegangen, Halbleiter wie z.B. die AMD Prozessoren oder auch Produkte wie Apple Handys werden in Fernost gefertigt, auf Maschinen Made in Europe. Dto. selbst teure Messgeräte, nur das Design ist noch Made in USA. Das US Militär hat sich schon massiv beschwert, dass sie keine einzige Trusted Foundry mehr in den USA für ganze Klassen von Halbleiterprodukten haben. Ähnlich sieht es bei Werkzeugmaschinen aus. Pharma ist noch, und halt die Software-Tech Konzerne wie Google. Aber Produktion, außer von (gutem!) Rindfleisch und Soja, ist ein echtes Problem.

Ganz ehrlich: Dass die noch nicht mal ein popeliges Höhentrimmruder mit einem Stellmotor sicher (!) geregelt bekommen, und das in einem Milliarden-$$$-Case, ist doch ein Trauerspiel ohne Ende. Und nun magst Du mir erzählen, dass derselbe Konzern überragende Militärtechnik baut ?

Was sie in den USA machen können, das ist die Kooperation mit Europa, hier konkret Airbus, deutlich verbessern. Es hat ja auch hier keiner ein Interesse daran, dass Boeing untergeht, aber das technische Niveau mit Seilzügen etc. ist einfach unterirdisch und hat nichts mit HighTech zu tun. Und 787 Tech ist wohl auch viel zugekauft und wenig selbst gemacht.

Ceterum Censeo: Sie sollten etwas vom hohen Ross runterkommen und z.B. mit Airbus reden. Trump sollte sich auch mal überlegen, ob es gut ankommt, wenn man ständig rumdrohtrumpelt, statt industrielle Investoren einzuladen und gut zu behandeln. Und Ausbilder sollten sie gleich mit einladen, daran fehlt es am meisten, daher die Design- und Qualitätsprobleme Made in USA.

Amen.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Eher umgekehrt. Airbus kauft massiv in den USA ein, weil die dort so gut sind. Avionik, Triebwerke und alles mögliche andere. Die USA sind nach Wertanteil der Zulieferungen teilweise das größte Land in einem Airbus-Flugzeug. Größer als die Airbus-Partnerländer selbst.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Interessant, aber auch abzusehen gewesen, nachdem der 321XLR den Markt betreten und Aufträge gesammelt hat:

"... Das bisherige Konzept für das New mid-Market Airplane "797" ist damit hinfällig. Boeing werde wieder "mit einem weißen Blatt Papier" anfangen und ein Flugzeug entwerfen, "das besser in das heutige Wettbewerbsumfeld passt", sagte Calhoun. "Die Dinge haben sich ein wenig geändert."

Dabei denkt Calhoun in erster Linie an die Steuerung neuer Maschinen: "Bevor wir zu dem eigentlichen Flugzeug kommen, müssen wir uns mit einer (neuen) Philosophie für die Flugsteuerung befassen." ..."

Quelle: https://www.aero.de/news-33872/Boeing-will-737-Produktion-bald-wieder-aufnehmen.html
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Was denn für eine neue Steuerung? Die haben doch durchaus modernes FBW in der 777 und 787? Dazu muss die passen, sonst bringts ja nichts.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.684
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Dahoam
Interessant, aber auch abzusehen gewesen, nachdem der 321XLR den Markt betreten und Aufträge gesammelt hat:

"... Das bisherige Konzept für das New mid-Market Airplane "797" ist damit hinfällig. Boeing werde wieder "mit einem weißen Blatt Papier" anfangen und ein Flugzeug entwerfen, "das besser in das heutige Wettbewerbsumfeld passt", sagte Calhoun. "Die Dinge haben sich ein wenig geändert."

Dabei denkt Calhoun in erster Linie an die Steuerung neuer Maschinen: "Bevor wir zu dem eigentlichen Flugzeug kommen, müssen wir uns mit einer (neuen) Philosophie für die Flugsteuerung befassen." ..."

Quelle: https://www.aero.de/news-33872/Boeing-will-737-Produktion-bald-wieder-aufnehmen.html

Fragt sich nur wer das Flugzeug entwickeln soll. Über die letzten beiden Jahrzehnte hat man die besten ja eher verschreckt. Bleiben wohl einzig die Embraer-Ingenieure? Wird das dann eine E797?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Ich schätze mal, daher weht der Wind. Günstigere Embraer-Leute sollen es jetzt machen. Aber gibt Boeing dann nicht die eigene Fähigkeit auf? Dann reißt doch der eigene Nachwuchs ab?
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.684
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Dahoam
Ich schätze mal, daher weht der Wind. Günstigere Embraer-Leute sollen es jetzt machen. Aber gibt Boeing dann nicht die eigene Fähigkeit auf? Dann reißt doch der eigene Nachwuchs ab?

Die Fähigkeiten sind schon längst weg. Man sieht ja welche Pfuscher die letzten Boeing-Flieger entwickelt haben. Ein Grounding gehört ja mittlerweile dort zum Zulassungsverfahren. :rolleyes:
 
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ollifast

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04.07.2018
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Ich schätze mal, daher weht der Wind. Günstigere Embraer-Leute sollen es jetzt machen. Aber gibt Boeing dann nicht die eigene Fähigkeit auf? Dann reißt doch der eigene Nachwuchs ab?
So wie es aussieht, haben sie die Fähigkeit längst verloren, und ob die Embraer-Leute dann immer noch günstig sind, wenn sie merken, was gespielt wird, sei dahingestellt.

Ich denke, einige Leute haben eine völlig falsche Vorstellung, wie so eine komplexe Steuerung entwickelt wird. Die glauben echt, man könne das mit einem Lastenheft und einer Menge Ingenieur lösen. Dem ist aber nicht so, du brauchst Leute, die sich so ein System im Kopf vollständig vorstellen können, einschließlich der Auswirkungen hier auf die Physik des zu steuernden/regelnden Objekts.

Das lernt man so nicht an der Uni. Da lernt man, dass es solche Systeme gibt und wie ein Teil davon funktionieren könnte und wie man den dimensioniert, realisiert bzw. programmiert. Im Prinzip. Man lernt auch gutes wissenschaftliches Arbeiten, wenn es eine gute Uni ist.

Aber die Vorstellungskraft, und das hat mir auch mal ein Prof. klar gesagt, die kann man nicht im Uni-Kurs mal eben mitnehmen. Vereinfacht: Wer in der Jugend nicht gebastelt hat, wer sich nicht eine Formel und deren Bedeutung lebhaft vorstellen kann und ein Mathe-/Nawi-Talent hat, der tut sich da verdammt schwer. Das ist wie beim guten Fußballer, dafür gibt es auch keinen Kurs. Genausowenig wie ein Pflichtenhaft "Pos. 1 : der Ball muss ins Tor." funktioniert, genausowenig geht es, wenn da viel Papier ist, aber keiner weiß, wo er hinlangen sollte, oder welche technischen Entscheidungen absehbar gut oder schlecht funktionieren.

Und inzwischen, nachdem es überall in der Technik knirscht, haben die guten Leute auch mehr Selbstvertrauen, durchaus den Stundensatz eines guten Rechtsanwalts einer Großkanzlei zu fordern. Wenn dann das Management rumzickt, so wie hier, muss es halt mit Mittelmaß, schlechten Produkten und sonst all dem, was wir hier gerade im Thread mitbekommen, leben.

P.s.: Guter Patentanwalt (also Kombi Nawi/Recht), Litigation: 600€. Die Stunde!
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Was denn für eine neue Steuerung? Die haben doch durchaus modernes FBW in der 777 und 787? Dazu muss die passen, sonst bringts ja nichts.
Die Airlines werden natürlich noch lange 737/797 Mischflotten haben, von daher würden die wohl eine Cross Crew Qualification für 737 und 797 bevorzugen, eine Nähe des 797 Cockpits/Steuerungskonzepts zur 737 mögen. Aber auch die müssen vielleicht mal lernen etwas langfristiger zu denken. Manchmal muss man halt man große und teure Schritte machen, um danach für viele Jahre erstmal wieder Ruhe zu haben. Schwierig in Zeiten in denen die Welt von Shortsellern finanziert wird...

Langfristig sollten 777X, 787 und 797 möglichst kompatibel sein. Kurzfristig verkauft sich eine nahe an der 737 liegende 797 vielleicht besser. Da gehört viel Mum dazu, langfristig richtige Entscheidungen zu treffen. Aber wann, wenn nicht jetzt kann man bei Boeing mal mit "weiter so" brechen ?
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Eher umgekehrt. Airbus kauft massiv in den USA ein, weil die dort so gut sind. Avionik, Triebwerke und alles mögliche andere. Die USA sind nach Wertanteil der Zulieferungen teilweise das größte Land in einem Airbus-Flugzeug. Größer als die Airbus-Partnerländer selbst.
Sie haben sehr viele mittelständische Elektronik-/HF-/Avionik-Unternehmen, nicht so das extreme HighTech, aber Dinge, die in kleinen Stückzahlen laufen (wie halt in der Avionik) und die man zwar selber machen könnte, aber ungerne selber macht, weil "nächste Bausteller".

Ja, das Zeug taugt und wir kaufen es auch gerne ein. Das ist ein Geschäft, wie es sein soll, unkomplizierte Bestellung aus einem großen Sortiment und Lieferung und gut ist. Mit den Leuten macht man auch gerne Geschäfte, und das letzte Mal, als einer mit "sechs Monate Lieferzeit ankam", war nach einer "eyh das ist nicht dein Ernst" Email sofort alles auf dem Weg. Auch die Auktionshäuser so in der Ecke um Nevada kann man gut empfehlen. So soll USA sein.

Bei dem HighTech tun sie sich mittlerweile echt schwer, Beispiel Intel 10nm zurückgerudert versus TSMC (Taiwan) und Samsung auf Basis ASML/Zeiss/Trumpf (EU) 7nm. Letztere hatten halt die Ausdauer, weltweit, alleine. Werkzeugmaschinen ist echt ein Drama, fast nur EU. Wafer auch zu 90% in ausländischer Hand.

Die Amis tun sich echt mit der Art, wie und vor allem was die "Finanzindustrie" fördert, selber keinen Gefallen mehr. Mag sein, dass der Aktienkurs hoch ist, aber Aktien bauen keine Autos, fertigen keine Chips (und schießen keine Tore :D ).

P.s.: Ich finde es auch immer lustig, wie da Aktien von Äpfeln mit Birnen verglichen werden. Boeing ist trotz Bauchladen nationale Sicherheit und Handelsbilanz, die lassen sie nicht fallen, alleine das ist schon eine Kursstütze. Oder nimm Tesla vs. BMW/VW: Letzere sind quasi Familienunternehmen, was Wunder, dass da die Aktie nur unter Renditegesichtspunkten betrachtet wird, weil die werden nicht verkaufen, und das Land auch nicht. Und damit ist der Kurs gegroundet, was aber bzgl. der Produkte niemanden interessiert.
 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Bei dem HighTech tun sie sich mittlerweile echt schwer, Beispiel Intel 10nm zurückgerudert versus TSMC (Taiwan) und Samsung auf Basis ASML/Zeiss/Trumpf (EU) 7nm. Letztere hatten halt die Ausdauer, weltweit, alleine. Werkzeugmaschinen ist echt ein Drama, fast nur EU. Wafer auch zu 90% in ausländischer Hand.

OT On

Aber für AMD läufts, zumindest im Consumer Bereich. So richtig sogar. Auch wenn die Fertigung im Osten stattfindet, so ist es dennoch eine amerikanische Firma, die auf 7nm Basis so richtig Gas gibt und endlich wieder einen Gegenpol zu Intel bildet. Intel hat sich einfach zu lange auf ihrem Core ausgeruht, gemolken und nichts in die Entwicklung gesteckt.

"Intel unter Druck: AMD Ryzen für Notebooks schlägt Core i7-9700K

... Bereits auf der CES 2020 betonte AMD, dass der im 7nm-Verfahren gefertigte Mobil-Pro*zes*sor sogar Chips wie den im Desktop-Bereich angesiedelten Intel Core i7-9700K leis*tungs*tech*nisch hinter sich lassen wird. ..."

Quelle: https://winfuture.de/news,113646.html

OT Off
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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OT On

Aber für AMD läufts, zumindest im Consumer Bereich. So richtig sogar. Auch wenn die Fertigung im Osten stattfindet, so ist es dennoch eine amerikanische Firma, die auf 7nm Basis so richtig Gas gibt und endlich wieder einen Gegenpol zu Intel bildet. Intel hat sich einfach zu lange auf ihrem Core ausgeruht, gemolken und nichts in die Entwicklung gesteckt.

Halb OT: Intel wird immer mehr zum Boeing der Computerbranche. Nix investiert, immer noch der Core von 2010.
( Mit denen habe ich wegen Core und einem DE-Patent von mir eh noch ein Hühnchen, halt: einen ganzen Hühnerstall, zu rupfen. )

AMD macht es richtig, die nutzen ihre Stärke, das Design, und gefertigt wird eben bei TSMC (Taiwan) auf Basis der in Europa (sic!) entwickelten EUV Technologie.

On Topic: Boeing sollte davon lernen. Wenn sie Werke haben, aber die Steuerung nicht mehr selber hinbekommen, wäre es sicher nicht die dümmste Idee, diese ganz einfach einzukaufen. Auch hier kann die EU liefern.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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https://www.airliners.de/experten-wiederaufnahme-737-produktion-sommer/53492

"So zitiert Forbes Analysten, die erwarten, dass das Boeing-Werk südlich von Seattle bis mindestens September, vielleicht sogar bis Ende des Jahres, geschlossen bleibt."

Kommentar: Und jene 737MAX, die dann nach dem angenommenen Produktionsanlauf zum Jahresende hin wieder produziert würden (Konjunktiv), meidet man als Passagier lieber, denn da muss man dann wohl froh sein, wenn die dann neuen ungeübten Arbeiter nur die Kabinentür und nicht das Leitwerk schlecht montieren. Die guten Arbeiter, die entlassen wurden, kommen nicht wieder.
 
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traindriver

Erfahrenes Mitglied
10.08.2019
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Leicht OT:

Boeing-only-Kunde FR (abgesehen von OE) will offenbar weiterhin seine Abhänigigkeit von Boeing reduzieren und verhandelt wieder mit Airbus über bis zu 100 A320 und A321, die dann über OE eingeflottet werden sollen.

https://www.aerotelegraph.com/ryanai...der-bei-airbus

Das Airbus dazeit keine Rabatte in der Wunschhöhe von MOL gibt, ist ja irgendwie logisch.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.430
515
Halb OT: Intel wird immer mehr zum Boeing der Computerbranche. Nix investiert, immer noch der Core von 2010.
( Mit denen habe ich wegen Core und einem DE-Patent von mir eh noch ein Hühnchen, halt: einen ganzen Hühnerstall, zu rupfen. )

AMD macht es richtig, die nutzen ihre Stärke, das Design, und gefertigt wird eben bei TSMC (Taiwan) auf Basis der in Europa (sic!) entwickelten EUV Technologie.

On Topic: Boeing sollte davon lernen. Wenn sie Werke haben, aber die Steuerung nicht mehr selber hinbekommen, wäre es sicher nicht die dümmste Idee, diese ganz einfach einzukaufen. Auch hier kann die EU liefern.

Also wenn wir schon die Analogie zu den Chipherstellern ziehen, dann doch bitte zu "Meltdown". Das kann auch nur mit massiven Performanceeinschränkungen unterdrückt werden, aber das eigentliche Problem ist nicht wirklich gelöst.

Und bevor wir AMD in den Himmel loben: Die sind im CPU Segment für knapp 10 Jahre komplett in der Versenkung verschwunden. Nur weil die jetzt gerade vieles besser machen als Intel heißt das nicht, dass das immer so war.
 
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BeRse

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16.04.2014
496
2
Und bevor wir AMD in den Himmel loben: Die sind im CPU Segment für knapp 10 Jahre komplett in der Versenkung verschwunden. Nur weil die jetzt gerade vieles besser machen als Intel heißt das nicht, dass das immer so war.

hat ja auch keiner behauptet
es ging nur darum das sich Intel in diesen 10 Jahren ausgeruht hat und lieber auf Gewinnmaximierung statt auf Innovation gesetzt hat - das rächt sich eben jetzt analog zu Boeing ...
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.315
836
Also wenn wir schon die Analogie zu den Chipherstellern ziehen, dann doch bitte zu "Meltdown". Das kann auch nur mit massiven Performanceeinschränkungen unterdrückt werden, aber das eigentliche Problem ist nicht wirklich gelöst.

Und bevor wir AMD in den Himmel loben: Die sind im CPU Segment für knapp 10 Jahre komplett in der Versenkung verschwunden. Nur weil die jetzt gerade vieles besser machen als Intel heißt das nicht, dass das immer so war.

-->

und endlich wieder einen Gegenpol zu Intel bildet. Intel hat sich einfach zu lange auf ihrem Core ausgeruht, gemolken und nichts in die Entwicklung gesteckt.

...
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Boeing sollte davon lernen. Wenn sie Werke haben, aber die Steuerung nicht mehr selber hinbekommen, wäre es sicher nicht die dümmste Idee, diese ganz einfach einzukaufen. Auch hier kann die EU liefern.
Es ist ja nicht so, das Boeing nicht eine vernünftige FBW Steuerung hätte (777, 787), auch die letzte vollmechanische Steuerung der Verkehrsfliegerwelt (767) funktioniert gut und zuverlässig, das Problem ist das 60er Jahre Flugzeug 737, das inzwischen zum dritten mal aufgebohrt wurde, und einfach konzeptionell am Ende ist, nur noch aus einer Summe von Bastellösungen besteht.
Schon das STS der NG war Gebastel, das Höhenleitwerk wurde zwar nochmal vergrößert, aber nicht das Höhenruder, denn die Aktuatoren sitzen bei der 737 im Rumpf, nicht wie ab 747 in der Höhenflosse, damit kann man die Spannweite des Ruders und damit seine Wirksamkeit nicht mehr erhöhen. Dazu hat es noch zwei verschiedene Tabs (die sont auch kein modernes Flugzeug mehr hat)
Schon der NG hätte eine neue Höhenflosse gutgetan, die MAX braucht sie dringend. Dann funktioniett auch eine 100% mechanische Steuerung ohne STS wieder einwandfrei. Jegliches Gebastel an mechanischen Höhenrudern durch dazugefummel von Systemen war bisher ein Schlag ins Wasser (z.B. MD-11 LSAS).
Zweitbeste Läsung ist den Flügel / den Flügel-Rumpf Übergang / die Flügel-Triebwerk-Kombination mit kleinen aerodynamischen Helferchen (Stall strips, Grenzschichtzäune, Vortexgeneratoren, Strakes....) so zu tunen, dass der Nickmomentenverlauf nahe des Stalls besser wird. Den das kostet entweder Langsamflugleistung (=höhere Anfluggeschwindigkeit) oder zusätzlichen Reiseflugwiderstand (= höherer Spritverbrauch).

Ehe man in die 737 eine komplette FBW Steuerung nachrüstet, ist wirklich Zeit für ein von Grund auf neues Flugzeug.

Und mal ganz abgesehen davon, besteht auch ein Airbus FBW aus mehr amerikanischen, als EU Komponenten... Und die 100% EU Airbus FBW Logik ist seit jeher umstritten. (ich denke dieser Begriff trifft es, ob besser, sicherer, logischer, intuitiver, ergonomischer... ist offenbar nicht objektiv feststellbar).
Es führen mehrere Wege nach Rom, aber in der Botanik mitten zwischen den Wegen kommt man nicht vorwärts. "ein Bisschen Mechanik" und "ein Bisschen System" in Kombination ist Schrott.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Boeing-only-Kunde FR (abgesehen von OE) will offenbar weiterhin seine Abhänigigkeit von Boeing reduzieren und verhandelt wieder mit Airbus über bis zu 100 A320 und A321, die dann über OE eingeflottet werden sollen.

Hier auch:
https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...-zu-100-airbus-maschinen-kaufen-16598121.html

Von wegen Bindung an den Hersteller, jetzt hat es Boeing geschafft, auch die treuesten Kunden zu vergrätzen.
MOL schickt zwar keine mongolische Husarentruppe nach Renton und Chicago :D aber dafür seine Einkäufer nach Toulouse. Wenn Boeing es schafft, den Kunden zu verlieren, dann gute Nacht.
 
M

Mcflyham

Guest
Naja, FR verliert Boeing deswegen nicht gleich. MOL will ja auch keine heterogene Flotte bei FR, das wurde ja auch im AERO-Artikel explizit erwähnt, dass das zu teuer wäre. Aber natürlich ist das eine Möglichkeit, das Wachstum dann etwas zu Lauda zu verschieben.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.766
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Auch wenn Lauda Ryanair gehört und für Ryanair operiert, es ist nicht der Boeing only Kunde Ryanair der hier bei Airbus ordert, sondern Lauda die mit Airbus verhandeln. Und Lauda ist ein klassischer Airbus Kunde.
Die genaue Zukunft von Lauda bei Ryanair ist alles andere als gewiss.
Die 737 MAX ist gerade für low-cost Kunden wie Ryanair optimiert worden, es wäre schon erstaunlich wenn ausgerechnet die als erstes abspringen...

Sollte die MAX am Ende ein separates Typerating erfordern, macht die Option Mischflotte natürlich plötzlich sehr viel mehr Sinn...