Man kann sicherlich nicht alles darauf schieben denn das mittlere Management hatte da auch einen guten Teil der Schuld.
Ganz sicher, aber am Ende bestimmt das Top-Management wer im mittleren Management angenehm bequem ist, und wer gehen muss weil er ständig irgendwelche Probleme sieht...
Sicherheitskultur kann man weder von oben verordnen, noch allein von oben zerstören. Sicherheitskultur muss man über Jahrzehnte aufbauen, und sie erodiert auch erst mit den Jahren. Und die Verantwortun dafür sitzt oben.
Von daher sind da sicher über einen langen Zeitraum die falschen Prioritäten gesetzt worden.
Bedauerlicherweise lehnen sich Leute die mit der Sicherheitskultur nicht einverstanden sind nicht auf, sondern gehen einfach. Wohlwissend, dass sie es allein ohnehin nie ändern können. Das beschleunigt die Erosion natürlich, und verlangsamt jegliche Korrekturbemühungen.
Boeing wird noch viele Jahre brauchen, bis da wieder überall die Leute mit der richtigen Einstellung sitzen. Ich denke die Notwendigkeit hat inzwischen der letzte verstanden, die Umsetzung wird dauern.
Hoffen wir, das andere Führungsetagen anderer Flugzeughersteller das gesehen und verstanden haben! Und nict nach dem Motto leben "bei uns wäre sowas nie passiert".
Sicherheitskultur errodier schon von sich aus, sie muss täglich neu geschärft werden, von einer Führungsetage die das als KPI und Asset verstanden hat, und kotinuierlich darin investiert.
Und hier zeigt sich dann auch die Schwäche des Duopols: der Markt kann gar nicht angemessen auf die Krise bei Boeing reagieren weil es derzeit keine Alternative gibt. Schlecht für Crews und Passagiere die es später unter Umständen mit ihrer Zeit und ihrem Komfort, im schlimmsten Fall aber mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Systemkritiker erkennen hier ein Oxymoron...
Wo es keine Vielfalt gibt (in diesem Fall nur das Duopol) gibt es auch realistisch gar keinen Markt mehr. Jedenfalls keinen mehr der etwas regelt. Dann verdient das System auch nicht mehr den Namen Marktwirtschaft...
Wenn es noch Fokker, Mc Donnell Douglas, Lockheed, Illiushin, Tupolev etc. gäbe, würde der Markt Boeing jetzt vermutlich hinwegfegen. So wird er mit der Situation leben müssen, denn noch schlimmer als das aktuelle Duopol wäre natürlich ein Airbus Monopol...
Vielleicht ist ger bei P&G gegangen worden, weil er zero defects nicht liefern konnte?
Wer an zero defects glaubt, hat QM nicht verstanden... Zero kann es nicht geben, aber für jede weitere 9 nach dem Komma bei der Zuverlässigkeit kann und muss man kämpfen. Und bezahlen.