[15.4.2010] Luftraumsperrungen wegen Vulkanausbruch in Island (Eyjafjallajökull)

ANZEIGE

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
ANZEIGE
woher hast Du diese Info. Die Airportwebsite sagt immer noch, "the airport might be reopened at 3pm", was in 20 Minuten ist.
Hatte bzw. habe ich von der FinnAir Website, steht da immer noch, scheint jetzt wieder alles zu laufen - bis zur nächsten Wolke.
 

hch

Erfahrenes Mitglied
25.05.2009
1.880
735
INN
SFO-MUC am Dienstag war komplett voll, am Flughafen haben noch einige Wartelistenpassagiere gestanden. In Muenchen sah eigentlich alles ganz normal aus - da ich aber ausnahmsweise mal mit dem Auto und nicht dem Zug da war bin ich nach Ankunft nicht mehr in die Lounge und kann deshlab nicht berichten.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.551
239
Point Place, Wisconsin
Heute NRT - ZRH mit LX. 20 Plätze in Business und 2 in First frei, Eco voll.
Business hat eine Gruppe von 20 Japanaer kurzfristig abgesagt

Die Japaner haben jetzt ihre "Golden Week". Viele Japaner haben den Europa-Urlaub abgesagt, da sie Angst hatten nicht mehr rechtzeitig wieder nach Hause zu kommen. :p (Die haben lieber Storno-Asche gezahlt, als echte Asche zu sehen)
 
Das Flugverbot war wohl überflüssig


Basler zeitung 23. April 2010

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Erstmals wurde ein Grenzwert für Vulkanasche festgelegt. Nun wird klar: Ein Flugverbot war übertrieben. Es bleibt der Schaden der Fluggesellschaften von rund zwei Milliarden Dollar.

Der Spuk scheint vorüber: Die Aschewolke aus Island verzieht sich nach einer Woche Ausbreitung über ganz Europa in Richtung Atlantik. Überall starten und landen wieder Flugzeuge. Auch in Island entspannt sich die Lage: Die Aktivität des Vulkans unter dem Eyjafjalla-Gletscher liess in den vergangenen Tagen deutlich nach. Die Rauchsäule erreicht nur noch eine Höhe von drei Kilometern. Was bleibt uns nun?

- 1,7 Milliarden Dollar verlorene Einnahmen

- 110 Millionen Dollar gesparte Treibstoffkosten pro Tag

- 2 Millionen Franken Einbussen pro Tag am Flughafen Zürich

- 1,2 Millionen betroffene Passagiere pro Tag

- 100'000 gestrichene Flugverbindungen in ganz Europa

- 11'000 zusätzliche Sitzplätze bei den SBB pro Tag

- 700 Isländer, die evakuiert werden mussten und nun auf die baldige Rückkehr in ihre Häuser hoffen

- 320 fehlende Erfinder an der Erfindermesse in Genf

- 300 Prozent teurere Last-Minute-Flüge

- 5 Tage, die es gedauert haben soll, bis sich die europäischen Verkehrsminister in einer Videokonferenz austauschten

(Kng/«Basler Zeitung»)
Dossiers

* Die Aschewolke und das Flug-Chaos
o Vulkanasche ist im Schweizer Flachland gelandet
o Die Odyssee des Christian Wasserfallen
o Vom Ascheteufel zum Funkensprüher

Artikel zum Thema

* Kampfflugzeuge durch Aschewolke beschädigt
* Flugpassagiere in Europa atmen auf
* Flüge in der Schweiz ohne Probleme
* Die Angst vor den Wolken
* «Muss wohl neue Socken und Unterwäsche kaufen»
* Ferienbeginn auch am Flughafen Kloten

Stichworte

* Bazl

Man kann es nun als amtlich bezeichnen: Die Sperrung des europäischen Luftraums war unnötig. Zum ersten Mal hat mit der britischen Civil Aviation Authority (CAA) eine europäische Luftfahrtbehörde einen Grenzwert für Vulkanasche in der Luft erlassen. Nach diesem Limit hätten die Flugzeuge an jedem Tag der vergangenen Woche starten können.

Der Grenzwert ist das Resultat aus Beratungen von Triebwerks-Herstellern und Beobachtungsflügen in die Aschewolke. Zusätzlich zur Analyse in der Luft wurden auch Daten früherer Extremfälle ausgewertet. Etwa als der erste Golfkrieg in Kuwait und Saudiarabien grosse Mengen feinen Sandes bis auf die Flughöhen der Kampfjets aufwirbelte, wie Welt Online schreibt.

Nur wenig Vulkanasche in der Luft

Als unbedenklich gelten nun Flüge durch Wolken, die weniger als 2000 Mikrogramm Vulkanasche pro Kubikmeter enthalten. Mit diesen neuen Regeln hätte es in Europa keine Flugverbote gegeben. Gemäss dem britischen Zentrum für Atmosphärenforschung schwebten über dem Vereinigten Königreich in den vergangenen Tagen nur selten mehr als 100 Mikrogramm in der Luft - Spitzenwerte erreichten 400 Mikrogramm.

In der Schweiz massen ETH-Forscher am Samstag 80 Mikrogramm vulkanische Partikel. Am Sonntag stieg die Konzentration aber bis auf 600 Mikrogramm. Messungen können Fehler von plus oder minus 30 Prozent erhalten.

Die bisher einzig deutsche Analyse durch ein Flugzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt hatte über Leipzig Werte von 60 Mikrogramm pro Kubikmeter ergeben, wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt.

Grenzwerte bald europaweit gültig?

Bisher galt die Regel, dass jeder Kontakt von Flugzeugen mit Vulkanasche zu vermeiden sei. Die CAA erwarte nach Gesprächen mit anderen nationalen Behörden, dass die Grenzwerte bald europaweit Gültigkeit haben.

Beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hat man von diesem Grenzwert Kenntnis genommen, ob man ihn auch übernehmen will, ist noch nicht entschieden. Sprecher Daniel Göring sagt gegenüber bazonline.ch/Newsnetz: «Wir sind froh, dass es jetzt solche Grenzwerte gibt, damit man in Zukunft besser vorbereitet ist. Bewerten können wir die neue Regelung aus Grossbritannien aber noch nicht.» Für Göring ist es wichtig, dass ein Grenzwert international koordiniert werde.

Im deutschen Bundesverkehrsministerium gibt es bisher ebenfalls keine Pläne, die britische Regelung zu übernehmen, wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt.

Das britische Zentrum für Vulkanasche-Warnungen integriert die neuen Grenzwerte ab sofort in seine Warnmeldungen. An diesem Institut haben sich in den vergangenen Tagen die nationalen Behörden orientiert. In den ständig aktualisierten Karten sind mit schwarzen Punkten jene Regionen verzeichnet, wo der neue Grenzwert überschritten wird. Und das war gemäss der «Süddeutschen Zeitung» gestern nur noch der Luftraum in unmittelbarer Nähe des Eyjafjällajökull-Vulkans.
 

Dahmen84

Erfahrenes Mitglied
12.11.2009
847
4
Mitten im Ruhrgebiet
Was ich persönlich sehr lustig finde....Die ganze Woche war Bombenwetter...keine Aschewolke zu sehen. Jeder Fragt sich warum keiner fliegen darf (inklusive mir) weil offensichtlich nix in der Luft ist. Meine Dachfenster sind aber, obwohl sie letzte Woche noch geputzt wurden, ziemlich schwarz mit nem dunklen Staub. Ob das nur Regional bedingt ist weiß ich allerdings nicht.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Mein nachts draußen parkendes Auto sah auch aus, als wäre ich 10x DXB-AUH gefahren.

Ja: Mein Fahrzeug hatte auch ne Staubschicht. Allerdings erinnert sich wohl jeder an diverse Gelegenheiten mit Stauschichten auf gerade gewaschenen Autos - Sahara Sand um nur ein Beispiel zu nennen.

Gruß

Flyglobal
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
5
Die Deutschen glauben echt alles :-( :

Mehrheit: Flugverbot war richtig
Fast eine Woche war der Luftraum auch in Deutschland wegen der Vulkanasche gesperrt. Dass die von den deutschen Behörden getroffenen Entscheidungen zu weit gegangen seien, meinen zwölf Prozent. Nicht weit genug gingen sie für vier Prozent und die deutliche Mehrheit von 78 Prozent meint, dass es genau richtig gewesen sei, wie das in Deutschland entschieden worden ist (weiß nicht: sechs Prozent).

Kaum jemand erwartet Steuerentlastungen - ZDF.de
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
In der Schweiz sieht das schon anders aus, dort hat man auch wiederholt höhere Konzentrationen der Asche in der Luft gefunden.

Hier der aktuelle Bericht der ETH Zürich:
Messungen untermauern Flugverbot

Auszug:
Messungen untermauern Flugverbot

Vergangenes Wochenende haben Wissenschaftler mit modernster ETH-Messtechnologie direkt in der Aschewolke gemessen, wie stark der Vulkanausbruch auf Island die Atmosphäre belastete. Die Ergebnisse zeigen, dass die Flugsperre richtig war. Inzwischen hat sich der Vulkan beruhigt, doch die veränderte Magma-Zusammensetzung gibt Anlass zu Spekulationen.
...
Am Sonntag habe die Konzentration sogar bei bis zu 600 Mikrogramm pro Kubikmeter gelegen. «Das ist eine sehr hohe Partikel-Konzentration», sagt Thomas Peter, Professor am Institut für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich, der die eilig eingeleitete Messkampagne leitete. Zum Vergleich: Über das Jahr gemittelt beträgt die Feinstaubkonzentration in Zürich etwa 50 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Flugverbot war logische Konsequenz
...
 

SmilingBoy

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
831
1
CGN
Spiegel-Interview mit MOL.

Zwei Ausschnitte:

SPIEGEL: War die Entscheidung der Behörden ein Fehler?

O'Leary: Ja. Natürlich sollte ein Pilot nicht durch eine dunkle Aschewolke fliegen. Aber wenn Sie tausend Meilen von diesem verdammten Vulkan entfernt sind, und in der Atmosphäre ist nichts zu sehen, macht es keinen Sinn, gleich den gesamten Luftraum zu sperren.
SPIEGEL: Einige deutsche Fluggesellschaften haben ihre Kunden vergangene Woche in Jets zurückgeholt, die von den Piloten per Sichtflug gesteuert wurden. Was halten Sie davon?

O'Leary: Wir haben das nicht gemacht, weil wir es für unsicher hielten. Solange noch Asche in der Luft ist, weiß man nicht, ob man darüber oder darunter weg fliegen kann. Bei der Sicherheit unserer Passagiere machen wir keine Kompromisse.
:confused: Was jetzt? War es nun zuviel Asche oder nicht?
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.385
11.584
FRA/QKL
Nur, worauf basiert der britische Grenzwert? Handgelenk mal PI... :confused: :confused:
Handgelenk mal Pi sind ja wohl alle diversen Behörden gefahren, die keine Grenzwerte hatten. Ohne Grenzwerte hätten die besten Messungen nicht weiter geholfen. Von daher sind die gemessenen 60 Mikrogramm Höchstkonzentration in Deutschland auch nicht zu bewerten gewesen.

Die Briten haben nun das einzig richtige gemacht und mit Triebwerksherstellern gesprochen. Von daher dürfte der Grenzwert der Briten durchaus auf Messungen beruhen. Zwar nicht auf Messungen für Vulkanasche, aber vieleicht z.B. für Sand. Die Vulkanasche ist ja nur deshalb so gefährlich bewertet worden auf Grund des teils niedrigen Schmelzpunktes. Und diese Annahme konnte ja inzwischen für Linienflugzeuge widerlegt werden. Also könnte man für Vulkanasche durchaus ähnliche Grenzwerte, wie für Sand in Betracht ziehen. ;)
 

AroundTheWorld

Erfahrene Nachgeburt
08.09.2009
3.958
111
Ich muss mal LH bzw. die deutsche SEN-Hotline loben - mein Eco-Flug war ja kostenlos umgebucht und re-routed worden von denen (BKK-VIE-MUC statt ursprünglich BKK-VIE-CGN), dann fiel mir ein, dass ich noch mein Auto in Bonn stehen hatte und ich habe kurz vorher nochmal angerufen - wurde sofort anstandslos und kostenfrei re-routed auf BKK-VIE-DUS (weil CGN erst am Abend wieder ging). Bei OS war die Leitung die ganze Zeit besetzt, aber das fand ich wirklich super vom LH-SEN-Service.

(Hatte dann auch noch das Glück, für den überbuchten BKK-VIE ein op up zu bekommen, also alles perfekt :)).
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.385
11.584
FRA/QKL
Da hast du sicher recht. Gibt es denn auch offizielle Statements der Triebwerkhersteller?
GE hat wohl ein Schreiben an die Airlines geschickt, dass bis zu 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft völlig unbedenklich sind und die erwähnten bis zu 2000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen (!?!?) ebenfalls unbedenklich sind.
 

huihui

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
755
11
GE hat wohl ein Schreiben an die Airlines geschickt, dass bis zu 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft völlig unbedenklich sind und die erwähnten bis zu 2000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen (!?!?) ebenfalls unbedenklich sind.

wie könnten solche Vorsichtsmassnahmen aussehen? Hm, eine Art Ash-Kondom drüberstülpen:rolleyes:?
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
wie könnten solche Vorsichtsmassnahmen aussehen? Hm, eine Art Ash-Kondom drüberstülpen:rolleyes:?

Ich würde die Aschezone so schnell wie möglich vertikal durchfliegen, dabei (beim Abstieg) möglichst geringe Triebwerkleistung - und anschließend eine genauere Inspektion als üblich, um kleine Schäden rechtzeitig zu entdecken, die bei späteren Flügen zu Problemen führen könnten.
 

huihui

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
755
11
Ich würde die Aschezone so schnell wie möglich vertikal durchfliegen, dabei (beim Abstieg) möglichst geringe Triebwerkleistung - und anschließend eine genauere Inspektion als üblich, um kleine Schäden rechtzeitig zu entdecken, die bei späteren Flügen zu Problemen führen könnten.

ok, dann muss bei sowas also auch unter dem jeweiligen Flieger alles frei bleiben für den Sturzflug...
 

Flawless

Erfahrenes Mitglied
27.07.2009
923
54
juhu bin jetzt nach 8 Tagen endlich heimgekommen. Wurde von GBE-JNB-MUC 19.4 auf 20.4 auf das gleiche Routing am 27.4 umgebucht. Na heissa hossa, endlich wieder daheim.

TR über die ganze Reise werde ich in den nächsten Tagen schreiben da dort doch wirklich einiges passiert ist und TRs über SA noch sehr rar sind.

bye
Flaw
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
6
MUC
ok, dann muss bei sowas also auch unter dem jeweiligen Flieger alles frei bleiben für den Sturzflug...

Im Sinkflug sind die Triebwerke eh meist auf "idle". So ne Kiste hat ganz schon kinetische Energie, da brauchts beim sinken meist keine Triebswerksleistung sondern oftmals eher die spoiler.
 

huihui

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
755
11
Im Sinkflug sind die Triebwerke eh meist auf "idle". So ne Kiste hat ganz schon kinetische Energie, da brauchts beim sinken meist keine Triebswerksleistung sondern oftmals eher die spoiler.

ja, aber muss dann nicht die Bahn unter dem Flieger freigehalten werden, um solche Reaktionen im Notfall dann auch zu erlauben? Damit geht ja sicher Kapazität im Luftraum verloren oder rechnet man mit sowas bspw. mit einem Luftloch in besonderen Regionen sowieso? Ich sah in der Vergangenheit manchmal einen Flieger unter mir vorbeisausen, dass stelle ich mir doch kritischer vor wenn man sowas mit einplanen will.