Hier wird versucht die Schuld vom Volk auf den Führer zu schieben, was aus meiner Sicht falsch ist. Die unangenehme Tatsache ist, dass die russische Bevölkerung militärische Eroberungen und die Unterdrückung von anderen Völkern als sehr positiv sieht, weil das als Zeichen der Stärke Russlands verstanden wird. Das war schon lange vor Putin so. Die jetzige Politik von Putin entspricht so genau dem Willen des Volkes, wie nie zuvor. Deshalb genießt er jetzt auch eine sehr hohe Popularität, obwohl er erst vor 2 Jahren bei vielen ein als korrupter Dieb und Gauner galt.
Der Russe wird jeder - auch noch so absurder und verlogener - Propaganda gerne glauben und sie weiterverbreiten, wenn sie seinen
bereits seit langem vorhandenen Wusch, die Krim zu erobern und es der Ukraine militärisch zu zeigen, untermauert. Dabei wissen die meisten Leute sehr gut, dass es Lügen sind. In der Bevölkerung ist der Bedarf nach Fernsehlügen, die den militärischen Überfall rechtfertigen, deutlich höher als der Bedarf an der unangenehmen Wahrheit - nämlich, dass Russland inzwischen den Faschismus zur Nationalidee gewählt hat.
Putin ist der friedlichste russische Präsident seit dem Zerfall der Sowjetunion. Boris Jelzin hat bereits im 2. Amtsjahr Nachbarländer überfallen und mit Waffengewalt abtrünnige pro-russische Republiken in Georgien und Moldawien geschaffen. Er hat auch serbische Kriegsverbrechen im ex-Jugoslawien politisch unterstützt und später auch
mit der russichen Armee in Kosovo einmarschiert. Dmitri Medvedev hat bereits im ersten Amtsjahr Georgien überfallen. Putin hat dagegen 10 Amtsjahre friedlich regiert.
Natürlich gibt's in Russland auch eine westlich orientierte Minderheit. Aber selbst bei in Deutschland lebenden Russen scheinen die Befürworter des jetzigen Überfalls auf die Ukraine in der knappen Mehrheit zu sein - zumindest höre ich das aus Entwicklerkreisen. Und hier kann niemand behaupten, sie wären nur ahnungslose Propaganda-Opfer.