Jeder Mensch ohne Organspenderausweis ist für mich schlimmer als ein Leichenfotograf. Das sind ca. die Hälfte aller Bundesbürger glaube ich.
Ich habe einen Organspendeausweis, auf dem ich eine Spende ablehne. Ich habe einige grundsätzliche Probleme mit der Organspende. Zum Beispiel, dass Andere entscheiden, wer MEINE Organe bekommen soll. Da wird dann zum Beispiel der junge Mensch gegenüber dem alten Mensch bevorzugt. Damit habe ich ein Problem.
Außerdem stört mich, dass viel an der Organtransplantation verdient wird, aber der eigentliche Spender oder seine Angehörigen gehen leer aus. Gleichzeitig jammert man über zu wenig Organe. Man lässt also lieber Menschen sterben statt endlich mal Geld für Organe zu zahlen. Auf der einen Seite argumentiert man moralisch, dass Organhandel unethisch ist, aber dann wiederum schlagen die gleichen Leute vor, jedem einfach die Organe zu entnehmen, wenn er nicht widersprochen hat.
Es darf natürlich nicht so weit kommen, dass Menschen ihre Angehörigen ermorden, um an das Geld für die Organe zu kommen. Man müsste da einen gesunden Mittelweg finden.
Es gibt auch die Forderung, nur Menschen Organe zu geben, die selber spenden. Damit entmündigt man aber erneut die Organspender. Die sollte selber entscheiden dürfen, ob ihr Organ an jemanden gehen darf, der selber nicht bereit war zu spenden. Derjenige, der nicht Organspender ist, hilft der Gesellschaft vielleicht auf andere Weise.
