30. Tag, 16.03.2015; Rockhampton – Hervey Bay
Die heutige Nacht haben wir sehr genossen. Im Gegensatz zum letzten B&B in Airlie Beach war das Athelstane House in Rockhampton genau was wir uns unter einem 5* B&B vorstellen: ruhig gelegen, sehr sauber und mit einer traumhaft komfortablen Matratze.
Die Eigentümer sind in den End-60ern und kümmern sich rührend um ihre Gäste, inkl. Lokalkolorit.
Pünktlich um 09:00 wurde unser Frühstück auf der Veranda serviert, voller Stolz auf Deutschem Villeroy & Boch Fine China.
Der erste Gang umfasste eine sehr leckere Fruchtplatte mit ‚Greek Yoghurt’.
Anschließend wurde der Hauptgang, wie von uns am Vorabend bestellt, pochierte Eier auf Toast mit hervorragenden Pilzen und schmackhaftem Bacon, serviert (die Rucola-Garnierung habe ich freundlicherweise meiner +1 überlassen).
Diesmal wurde dazu sogar frisch gepresster Orangensaft gereicht. So muss es bei einem B&B sein, deshalb zieht man diese Unterkunftsart einem anonymen Hotel vor.
Um kurz vor 10 brachen wir auf, wollten heute noch das Archer Park Railway Museum besichtigen.
Die AU$ 9/Person Eintritt sind gut angelegt. Das Museum wird von Freiwilligen, ehemaligen Bahnangestellten, geführt – und diese sind sehr, sehr glücklich über jeden Besucher. Wir wurden sofort von zwei älteren Herrschaften in Empfang genommen, welche uns das Museum und jedes Ausstellungsstück erklärten.
Rockhampton, das hatte ich schon vorher gelesen, war die einzige Australische Provinzstadt, welche über ein Straßenbahnnetz verfügte.
Die Straßenbahn wurde aus Bordeaux eingeführt und von 1909 bis 1939 mit Dampf betrieben.
Jeden Sonntag fährt diese von den Freiwilligen renovierte Straßenbahn unter Dampf durch Rockhampton.
Es waren noch zwei weitere Züge, eine Dampf-
und eine Diesel/Elektrische Lokomotive ausgestellt, inkl. Passagierwagons aus den 20er Jahren. Das Prunkstück war hier der Wagon des ehemaligen Bahndirektors, welcher sich von 1920 bis in die 1960er Jahre im Einsatz befand. Mit allem Luxus der damaligen Zeit: geräumigem Schlafzimmer, zwei Schlafzimmern für die Mitarbeiter, Salon, Küche und WC/Dusche.
Nach der Besichtigung ging es dann weiter in Richtung Hervey Bay.
Auf dem Weg bieten sich einem wunderschöne Landschaften (ja, auch Zuckerrohrplantagen). An einem Fluss legten wir einen kurzen Stopp ein.
Weiter südlich sah ich ein Schild am Straßenrand: ‚Alpaccas zu verkaufen’. Wir bogen ab und kamen zu einer kleinen Farm, im Hintergrund sahen wir Alpaccas. Das Auto geparkt und zu Fuß durch das offene Tor, wo uns schon der Hausherr mit seiner Frau entgegenkam, uns freundlich begrüßte. Ich erklärte, dass wir nur die Alpaccas anschauen wollten.
Wir wurden dann zuerst zu den Männchen geführt, erhielten die komplette Erklärung zur Alpacca-Zucht, zu deren sozialen Verhalten (schwierig!).
Einer war besonders neugierig, kam gleich auf uns zu, inspizierte uns.
So freundlich wie auf dieser Farm wird man selten empfangen.
Und schon wieder waren wir auf der Straße, Tempomat auf 105 km/h (was laut Navi genau echten 100 km/h entspricht) und die restlichen Kilometer heruntergerissen.
Zwischen Rockhampton und Childers liegt wirklich der Hund begraben. Man hat noch nicht mal die Chance etwas zu Essen zu kaufen. In Childers kamen wir an einem McDonalds vorbei und holten uns voller Verzweiflung eine Box Chicken McNuggets.
Eine Stunde später erreichten wir endlich in unserer Unterkunft in Hervey Bay an.
Das Chamomile B&B ist aktuell die Nr. 1 in Tripadvisor, hatte es direkt zu AU$ 165/Nacht inkl. Frühstück und Wi-Fi gebucht.
Draußen hängt ein großes Schild, dass das Haus zu verkaufen ist ‚Auction, owner must sell’ – wenn also jemand von Euch Interesse hat...
Die Eigentümerin empfing uns sehr freundlich und führte uns in unser Zimmer im Obergeschoss. Es ist zugegeben etwas ‚feminin’,
hat aber ein schön großes Badezimmer
und ein Kleiderzimmer inkl. großem Kühlschrank. Hier müsste allerdings mal geputzt werden.
Sehr nett ist auch die außen umlaufende Terrasse mit Sitzgelegenheit, von wo man auf den Garten mit künstlichem Bachlauf blickt.
Wir liefen noch kurz in Richtung Meer – nur um dort am Yachthafen ohne weiteren Ausblick zu stehen.
Nachdem ich Tripadvisor für ein mögliches Abendessen gecheckt hatte, entschieden wir uns besser zu Woolworths zu fahren, uns mit ein paar Leckereien sowie Früchten einzudecken, diese auf der Terrasse zu uns zu nehmen.