27. Tag, 13.03.2015; Townsville – Airlie Beach
Am 27. Tag unserer Reise stand die Weiterfahrt von Townsville nach Airlie Beach auf der Tagesordnung.
Da der direkte Weg laut Navigation nur 275 Kilometer beträgt, dieser in knapp über 3 Stunden zu bewältigen ist, entschlossen wir uns zu einem kleinen Umweg mit Mittagessen in Bowen.
Kurz nach Townsville erreicht man das Billabong Sanctuary, einen besseren Zoo mit Australischen Tieren. Gegen Aufpreis kann man auch Fotos mit Mini-Krokodil und Koalas (die ja normalerweise tagsüber schlafen) machen lassen. Zwar soll das Billabong Sanctuary besser als die anderen Zoos sein, die Tiere artgerechter gehalten werden – aber ich möchte so etwas nicht unterstützen.
Der erste Teil der Fahrt bis Bowen war wieder sehr eintönig, Tempomat eingestellt und im Halbschlaf die Strecke runtergerissen, Zuckerrohr, Zuckerrohr und nochmal Zuckerrohr.
Die Stadt Ayr sollte noch am Rande erwähnt werden. Die Hauptstraße ist mit Art Deco Bauten gesäumt, aus den 30er bis 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ich frage mich immer ob die Einwohner wissen was sie da haben.
In Bowen fuhren wir bis zum Ende der Horseshoe Bay Road, stellten unser Auto ab und liefen an der wunderschönen kleinen Bucht entlang,
erklommen ein paar Felsen und genossen den Ausblick sowie den erfrischenden Wind vom Meer.
Tripadvisor weist das ‚Le Sorelle Coffee House’ als erste Adresse am Platz aus.
Wirklich hübsch gemacht diese Kombination aus Café, Restaurant und Blumenladen.
Ich bestellte einen Salat, eine Portion Potato Wedges mit Chili Sauce und Sour Creme sowie einen Scone mit aufgeschlagener Butter und Erdbeermarmelade (zusammen AU$ 34.50). Ich erspare Euch hier die Fotos, es war einfach zu banal, selbst die Marmelade wieder von ‚Kraft’. Mir tut es einfach immer weh wenn gute Nahrungsmittel so versaut werden. Wie kann es so ein Laden zur Nr. 1 in TA bringen???
Weiter ging es nach Airlie Beach – und endlich verändert sich die Landschaft etwas. Man sieht zwar noch immer Zuckerrohr, aber nicht nur.
Am frühen Nachmittag trafen wir in unserer Unterkunft, dem ‚Airlie Waterfront Bed & Breakfast’ (AU$ 225/Nacht inkl. Kontinentalem Frühstück) ein.
Das Airlie Waterfront B&B hat viele Auszeichnungen, u.a. das ‚Certificate of Excellence’ von Tripadvisor. Die Lage ist wirklich toll, direkt an der Bucht, mit wunderschönem Ausblick von unserem Balkon.
Unser Zimmer ist eine ‚Spa Suite’ – was nichts anderes heißt, als dass das Badezimmer zum Schlafzimmer hin offen ist und die Eckbadewanne 3 Blubberdüsen aufweist.
Was ich aber gar nicht leiden kann, die Toilette ist im offenen Badezimmer und damit überhaupt nicht vom Schlafbereich abgetrennt. So etwas finde ich absolut unzumutbar.
Der nächste Schock war das Frühstück: im Zimmer steht ein Kühlschrank und eine Kommode mit Kaffeemaschine, Mikrowelle, Toaster und Eierkocher. Die Produkte (genau, Marmelade von ‚Kraft’) liegen im Kühlschrank und man darf sich das Frühstück selbst zubereiten, in seinem Zimmer oder auf der Terrasse einnehmen. Frische Früchte? Fehlanzeige! Das hat in meinen Augen nichts mit Bed & Breakfast zu tun.
Wenigstens gibt es eine kostenlos nutzbare Waschmaschine (Waschmittel AU$ 1) und wir schmissen zuerst ein bisschen Wäsche in die Trommel. Dann ging es los zu Woolworths, essbare Produkte fürs Frühstück einzukaufen.
Woolworths hat nichts mit dem Billigladen in Deutschland zu tun. In Australien ist dies ein hervorragend sortierter Supermarkt bei dem uns die Augen überquellen.
Aber Australien ist teuer – und so waren AU$ 80 ruckzuck in 2 kleinen Einkaufstüten verstaut.
Wieder zurück im B&B unternahmen wir einen kleinen Spaziergang am Strand, erkundeten die Stadt. Da man im Meer nicht schwimmen kann, wurde eine künstliche Lagune errichtet (Eintritt frei), sehr schön angelegt, sauber, relativ groß, sogar mit Lifeguards.
Um die Lagune stehen Tische und Gas-Grills, welche man kostenlos benutzen kann. Die Papageien waren im Gegensatz zu Townsville heute weiß.
Über die Partymeile, auf welcher sich die ersten Touristen bei lauter Musik die Birne zuhauten, zurück zur Unterkunft.
Da wir keine Lust auf ein schlechtes Abendessen in diesem Touristendorf und vor allem auf der ‚Party-Meile’ hatten, konsultierte ich Tripadvisor. Die Top-10 kann man getrost abhaken, alles Touristenschuppen. Erst Nr. 18, ‚Marino’s Deli’ weckte mein Interesse.
Dieser Deli liegt etwas außerhalb des Zentrums (die Adresse in Tripadvisor ist falsch) in einem Shopping-Center, wird angeblich mehr von lokalen Gästen besucht. Da der Laden schon um 20:00 schließt fuhren wir zeitig los.
Die Whitsunday Shopping Mal ist eine Ansammlung von mehr als 20 Restaurants, meist Take-Aways (Thai, Fish & Chips, Indisch etc.), um einen Coles Supermarkt. Einen Parkplatz vor dem Restaurant zu finden ist kein Problem.
Das Innere stellt sich als ein typischer Deli dar, bietet Frühstück, Sandwiches, Wraps aber auch italienische Speisen wie Spaghetti, Risotto, Lasagne etc.
Ich bestellte für meine +1 eine kleine Portion Risotto mit Pilzen (AU$ 13.50), für mich ein Sandwich mit Roastbeef, Chili-Salsa, getrockneten Tomaten und Rucola-Salat, das ganze gegrillt (AU$ 7.90), sowie eine große Flasche Ginger-Beer.
Das Risotto sah nicht toll aus, war erstaunlich gut, der Reis hatte sogar noch leichten Biss.
Der Hammer war jedoch das Sandwich, ein Traum. Ich hatte schon so einige Sandwiches, in Europa, den USA – aber dieses hier war eines der besten. Saftig, das Brot aber so gegrillt, dass es nicht durchweichte und einfach perfekt im Geschmack, mit einer wunderbaren Schärfe durch die Chili-Salsa.
Ich hätte gerne noch ein zweites verdrückt.
Als Take-Away nahmen wir noch eine Tiramisu mit (die ich eben während der Bilderbearbeitung verputzt habe, lecker, mit luftiger Mascarponecreme, das ganze nicht zu süß). Zusammen kam dieses leckere Abendessen auf knapp AU$ 33.