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HON/UA

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28.02.2011
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36/3. Tag, 22.03.2015; Doubtful Sound (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Etwas weiter den kleinen Fjord entlang gab es einen zweiten, extrem schönen Wasserfall. Dieser war mehr eine Wand aus Tropfen, welche sich über ca. 100 Meter Länge erstreckte.

Nun ging es zurück in den Doubtful Sound und Richtung Ausgangspunkt.

Unterwegs kamen wir noch an dem Punkt vorbei, an welchem der erste Europäer, ein Spanier, die Gegend betreten hatte.

Hier lag auch eine einsame Robbe auf einem Felsen, welche uns nur das Hinterteil zuwandte.

Schon kamen wir am Steg an, das Boot wurde vertäut und wir durften an Land.

Uns wurde dann mitgeteilt, dass der Bus nicht mehr anspringt, die Batterie ihren Geist aufgegeben hätte. Es gäbe nun 2 Möglichkeiten: wir warten auf einen Ersatzbus einer anderen Tourfirma oder es würde versucht den Bus anzuschleppen. Die zweite Variante wurde bevorzugt,


mit Erfolg. So konnten wir nach 15 Minuten den Bus besteigen und losfahren, wieder die Passstraße hinauf.

Leider funktionierte dies nicht besonders gut. Mit jedem Kilometer gaben mehr elektrische Systeme ihren Dienst auf. So hielten wir wieder am Aussichtspunkt, wo schon ein moderner Bus eines anderen Veranstalters auf uns wartete.


Schnell umgestiegen und hinunter ging es zum Lake Manapouri, wo schon ein kleineres Schiff auf uns wartete.


Die größeren Veranstalter sind statt 3.5 Stunden nur knapp über 2 Stunden auf dem Wasser, fahren nicht bis zur Tasman Sea und auch nicht in Seitenarme. So war diesmal nur unsere Gruppe auf der Fähre – was viel bequemer und entspannter, weil ruhiger, war.

Wir verschliefen den größten Teil der Rückfahrt, bis wir wieder am Ufer ankamen und in unseren Mitsubishi-Bus stiegen.


Und es kam wie es kommen musste: waren wir heute früh die ersten, waren wir am Nachmittag die letzten, die abgeliefert wurden. Ich würde jedem empfehlen mit dem Auto zum Lake Manapouri zu fahren, dies sind gerade 20 Kilometer – was einem morgens und abends jeweils 30 Minuten Herumgekurve erspart.

Wir wurden in unserem B&B schon mit Tee und Kaffee erwartet, machten es uns im Wohnzimmer bequem und entspannten ein bisschen.




Für das Abendessen war heute das ‚Redcliff Restaurant & Bar’ angesagt. Aktuell die Nr. 4 auf Tripadvisor und, laut unserer B&B Eigentümerin, mit Abstand das beste Restaurant im Umkreis von 150 Kilometern. Auch die Darsteller von ‚Lord of the Rings’ haben dort während ihren Dreharbeiten in Fjordland gespeist.


Ich muss jedoch ehrlich gestehen, ich habe mir keinen einzigen Teil von ‚Lord of the Rings’ angeschaut.

Wir hatten uns bereits gestern um einen Tisch gekümmert, da es angeblich fast unmöglich ist für denselben Abend einen Tisch zu bekommen.


Als Vorspeise bestellten wir, wie uns empfohlen wurde, das hausgebackene Ciabatta Brot mit Senf-Butter und gebackener Knoblauchknolle,


köstlich!

Für meine +1 gab es heute ein Medaillon vom wilden Fjordland-Reh in einer Pfeffer-Wachholder-Kruste mit einem Soufflé von mit Thymian geräuchertem Ziegenkäse sowie Grillgemüse,


Für mich ‚Wild Hare Backstrap’ (auf Deutsch ungefähr ‚Rücken vom Wildhasen’) mit knoblauchgewürzten Polenta-Chips und Baby-Karotten sowie einer Mousse von Roter Beete.


Alle Gerichte, ausnahmslos, waren fantastisch – kein einziger Kritikpunkt.

Das Ganze, inkl. einem Rosen-Vanille-Tee, kam auf NZ$ 85. Wir haben für Morgen wieder einen Tisch reserviert.

Mit diesem Tag ist die erste Hälfte unseres Urlaubs auch schon wie im Flug vergangen. Ich werde von der zweiten Hälfte berichten.
 
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Travel_Lurch

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15.09.2009
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Freut mich, dass das Essen in NZ nun doch deutlich besser als bei Deinem letzten Besuch ist.
Ihr hattet ja beneidenswert gutes Wetter am Doubtful Sound. Beim Anblick der kleinen Inselchen erinnerte ich mich daran, dass wir zwar schlechtes Wetter hatten, aber dafür war uns die Fauna wohlgesonnener: 2 streitende Kiwis (normalerweise nur nachtaktiv), yellow crested penguins (weiß nicht, wie die auf deutsch heißen) und bei der Fahrt im Sound auch noch etliche Delphine.

Ich freue mich schon auf den weiteren Verlauf der Reise in NZ!

Danke für diesen wunderbaren Reisebericht! (y)
 
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Zottel

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19.03.2014
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Fellbach
Mir läuft das Wasser im Mund zusammen bei den Gerichten - Reh, Ziegenkäsesouffle, Hase, rote Beete und viel Knoblauch! Mal sehen, ob da mein Tafelspitz mit Gemüsen und Meerrettich heute gegen an stinken kann =;

Vielen Dank für den tollen Bericht - aber was wäre der schönste Reisebericht, wenn nicht auch vom Essen die Rede wäre. Mein +1 hat auch immer Streß mit meinem ständigen Hunger, deshalb freue ich mich, dass es auch anderen Frauen so geht!
 
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HON/UA

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28.02.2011
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37/1. Tag, 23.03.2015; Milford Sound (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Nachdem wir uns gestern den Doubtful Sound angeschaut hatten, stand für heute das ‚Must-Do’, der Milford Sound, auf dem Programm.

Nach einem kontinentalen Frühstück, ähnlich wie gestern, jedoch heute mit Blaubeer-Muffins, fuhren wir um 07:45 los in Richtung Milford. Solange wir auf der Ostseite der Southern Alps waren, war der Himmel sehr bedeckt, die Wolken hingen extrem tief.


Sobald wir über ‚The Divide’, den niedrigsten der 4 offiziellen Pässe über die Southern Alps (532 Meter), kamen, wurde das Wetter schlagartig besser, die Sonne zeigte sich über den majestätischen Berggipfeln.


Nach weiteren 16 Kilometern erreichten wir den einspurigen, in den Fels gehauenen und ca. 1'200 Meter langen, ‚Homer Tunnel’. Verlässt man den Tunnel auf der anderen Seite, fährt man Serpentinen den Berg hinunter.


Angeblich benötigt man von Te Anau bis zum Parkplatz des Milford Sound 2 – 2.5 Stunden, und so hatte ich unsere Abfahrt eingeplant. Allerdings standen wir nach knapp 1.5 Stunden bereits auf dem Parkplatz und hatten somit noch Zeit uns reichlich mit Insektenspray zu besprühen – man sah draußen schon tausende Sandmücken herumfliegen.

Zu Fuß in 5 Minuten vom Parkplatz zum Terminal


und dort bei Southern Explorer (ca. NZ$ 77.50/Person) unsere Bordkarten für die Bootsfahrt abgeholt.


Im Terminal gibt es viele Anbieter für Milford Sound Touren: Tagestouren, mehrtägige Touren, Kajaktouren etc.. Für jeden das Richtige. Bei den Tagetouren sollte man auf die Größe des Schiffes und die maximale Teilnehmerzahl achten. Die ‚Lady Bowen’, unser Schiff, war das kleinste Charterboot mit max. 70 Personen.


Pünktlich um 10:15 ging es los. Sofort nach der Hafenausfahrt bietet sich ein aufregender Blick auf den Sound.


Wir fuhren an der Südseite den Fjord entlang




Und machten an einer Felswand mit mehreren Wasserfällen Halt.

Hier sahen wir die ersten Kajakfahrer und beschlossen dies irgendwann ebenfalls einmal zu tun.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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37/2. Tag, 23.03.2015; Milford Sound (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Weiter in Richtung Meer




bis wir die Tasman Sea erreichten.


Wie schon gestern wurde die See unmittelbar rauer, der Wind stärker. Wir drehten um und fuhren an der Nordseite des Sounds zurück.

Unterwegs sahen wir ein paar Robben auf der faulen Hut liegen.


Auch ein Delphin schwamm uns heute vors Boot.

Nun war es Zeit die Regenüberkleidung anzulegen


denn wir näherten uns dem nächsten Wasserfall.


Der Kapitän manövrierte sein Schiff mit dem Bug unter den Wasserfall.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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37/3. Tag, 23.03.2015; Milford Sound (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Von hier aus ging es zurück zum Hafen, weshalb ich nochmals das Panorama auf mich wirken ließ.

Fazit: in meinen Augen war die Fahrt zum und auf dem Doubtful Sound wesentlich spannender, abwechslungsreicher – aber auch teuer. Der Milford Sound ist viel touristischer und kommerzieller erschlossen. Durch die Gruppengröße war es auch auf dem Boot nicht so ruhig und entspannt. Kaffee und Tee wurden hier wie auch dort kostenlos gereicht – jedoch wurden auf dem Milford Sound noch zusätzliche Getränke, Snacks & Sandwiches verkauft.

Natürlich hatte meine +1 Hunger und so ging es zuerst zur Milford Sound Lodge, wo ich sie mit einer Tomatensuppe versorgte (NZ$ 10). Man sitzt zusammen mit den Lodgegästen, welche sich ihr Essen in der kommunalen Küche zubereitet hatten.


Weiter ging es auf der Milford Sound Straße zurück in Richtung Te Anau. Unsere Gastgeberin hatte auf einem Plan die Sehenswürdigkeiten markiert, welche wir anschauen sollten.

Als erstes Stand ‚The Chasm’ auf dem Plan, ein Wasserfall, den man in knapp 10 Minuten zu Fuß vom Parkplatz erreicht.

Die Vegetation ist wunderschön, vor allem die moosbewachsenen Bäume.


Der Wasserfall? Naja, hätte man die Aussichtsbrücken an den richtigen Stellen angebracht würde man bestimmt etwas sehen. Aber die Brücken wurden so platziert, dass das, was man sehen möchte, direkt unter ihnen liegt. Und die Brücken sind nicht aus Glas!


Durch den Tunnel


zum Monkey Creek, wo heute keine Enten zu sehen waren. Also gleich weiter über ‚The Divide’ auf die östliche Seite, wo mittlerweile auch traumhaftes Wetter und Sonnenschein herrschte.


Wir schauten uns noch das Eglinton Valley an


und verwendeten unseren Land Cruiser für das wofür er konzipiert wurde, fuhren kreuz & quer über Tracks im Valley, wahrscheinlich von Jägern angelegt. So ein Land Cruiser kann etwas, selbst wenn ein Offroad-Anfänger am Steuer sitzt.

Der letzte Stopp vor Te Anau waren die Mirror Lakes.


Es war sehr entspannend den Enten beim Schwimmen und Tauchen zuzusehen.


Kurz vor Te Anau bot sich ein wunderschöner Blick auf den Lake Te Anau.


Und schon waren wir zurück, tankten noch schnell das Auto voll, 42,1 Liter zu NZ$ 54,29 (oder US$ 41), für 425 Kilometer – das ist schon etwas anderes als mit dem Benzin-Highlander. Da schlägt das Schwabenherz höher!

Zurück im Bella Rosa B&B konnten wir uns von den Anstrengungen des Tages etwas erholen – denn ich war etwas fertig.

Nach der hervorragenden Erfahrung von gestern und der Aussage unserer B&B Betreiberin, dass es in Te Anau kein besseres Restaurant gäbe, hatten wir nochmals einen Tisch im ‚Redcliff Restaurant & Bar’ reserviert.

So saßen wir am selben Tisch wie gestern und bestellten als Vorspeise ein Duzend Bluff-Austern nature.


Die Austern waren wunderbar frisch, mit einem leichten Meerwassergeschmack und von einer wunderbaren Größe – kein Vergleich zu den Sydney-Rock Oysters. Dafür waren sie mit NZ$ 50 auch wesentlich teurer.

Unsere heutigen Hauptgerichte kamen leider nicht an die gestrigen heran. Ich hatte eine Hachse von der Wildziege in Masala Curry auf Basmati Reis, dazu ein Minz-Gurken-Raita und scharfes Rosinen-Chutney sowie ein Zwiebel-Bhaji.


Alles sehr lecker – aber eben nicht so gut wie der Wildhase von gestern.

Meine +1 hatte das Fischgericht des Tages, einen Blue Cod, welcher nur in Neuseeland vorkommt, auf einem Kürbis-Risotto an Orangenbutter.


Geschmacklich war das Gericht hervorragend. Leider war das Risotto völlig überkocht, weich wie Brei. Nachdem wir die Küche davon unterrichtet hatten, bekamen wir die Aussage - ,Ja, der Koch hätte bemerkt, dass die Konsistenz nicht so war wie sie sein solle’. Wieso gibt er das Gericht dann heraus? Denkt er ‚die merken es schon nicht!’?

Bezahlt habe ich NZ$ 126 (US$ 96), wobei die Austern alleine bei NZ$ 50 lagen.

Trotzdem Alles in Allem ein gelungener Abschluss unseres Aufenthalts in Fjordland.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Danke für die tollen Eindrücke aus Neuseeland und jetzt weiß ich auch das sound auch was anderes als Geräusch bedeuten kann(y).
Nur, dass Doubtful- und Milford Sound eigentlich keine Sounds sind - wie uns auf jeder Tour erklärt wurde. Die Namen sind eigentlich die falsche Bezeichnung. Richtig wäre Doubtful- und Milford Fjord, da beide durch Gletscher entstanden sind und U-förmig sind.
 
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bluesman

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15.11.2013
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TXL
Wenn sie einen Teller mit was eßbarem vor der Nase hat, sieht sie ganz besonders glücklich aus. :)
Ich finde es besonders schön, daß man hier auch mal die Menschen hinter den nicks und +1 zu sehen bekommt.
 

HON/UA

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28.02.2011
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38/1. Tag, 24.03.2015; Te Anau über Southern Scenic Route nach Dunedin (in 2 Teilen wegen 2 Videos)

Nach einem sehr leckeren Frühstück mit Nespresso Kaffee hieß es schweren Herzens Abschied nehmen vom Bella Rosa B&B, der Eigentümerin Gill, ihrem Hund Coco und dem Kater Oscar.


Dieses B&B war das erste, in welchem wir uns als Gäste bei jemanden zuhause gefühlt haben. Dies mag daran liegen, dass Gill ihr ursprüngliches Privathaus als B&B führt, damit ihr in Te Anau die Decke nicht auf den Kopf fällt solange ihr Lebenspartner in Afrika auf einem Ölfeld arbeitet.

So fuhren wir um kurz nach 9 los, über Manapouri und Tuatapere zur Südküste, dem Verlauf der Southern Scenic Route folgend.


Die Landschaft war, wie immer in Neuseeland, beeindruckend!


Kaum hat man die Küste erreicht, kommt man an den McCrackers Rest Aussichtpunkt. Von hier aus hat man einen wunderschönen Ausblick, die ganze Küste bis ins Hinterland war in den Dunst des Ozeans gehüllt.




Kurz darauf kamen wir zu einem weiteren Strand, sehr rau, sehr wild-romantisch.


Wir fuhren weiter durch Intercargill an der Südküste entlang bis wir an der Abzweigung zum Waipapa Point ankamen. Über eine Schotterpiste erreichten wir nach einigen Kilometern den Parkplatz, liefen zum Leuchtturm.


Am Strand liegen viele Korallen und anderes Grünzeug herum, aber auch zahlreiche Muscheln mit Inhalt.


Wir hatten riesiges Glück, denn ein Seelöwe kam bei unserer Ankunft aus den Fluten und lies sich von den anwesenden Schaulustigen, ca. 10 an der Zahl, nicht im Geringsten stören.


Es sah sogar eher so aus, als ob er für uns posieren würde, unter dem Motto ‚schaut mich an, wie majestätisch ich bin’.

Nachdem wir einige Zeit das Schauspiel genossen hatten fuhren wir weiter zur Curio Bay. Ein paar Kilometer hinter dem Waipapa Point endet die asphaltierte Straße, man fährt 14 Kilometer über eine Schotterpiste. Dank Allradantrieb und grobstolligen Reifen waren auch hier mit dem Land Cruiser bis zu 90 km/h möglich (die normalen PKW’s fuhren meist um die 30 km/h).

Um eine gute Aussicht auf den Curio Bay zu haben, muss man durch einen Campingplatz auf eine Anhöhe fahren. Da weder Pinguine anwesend waren noch wir großes Interesse an fossilen Wäldern haben, hat uns dieser Ort nicht gerade umgehauen.


Da meine +1 schon wegen Hunger zickig wurde, fuhren wir weiter durch Waikawa nach Niagara. In Niagara gibt es sogar einen kleinen Wasserfall, der ‚Niagara Falls’ heißt.


Zu meinem Glück gab es in Niagara auch ein sehr hübsches Restaurant, das ‚Niagara Falls’. Das Restaurant sowie die angegliederte Galerie befinden sich in einem alten Schulhaus.

Wir hatten große Bedenken, ein Touristenrestaurant in solcher Abgeschiedenheit, da kann es eigentlich nichts gutes zu Essen geben.

Wir nahmen im wunderschönen Garten Platz und erhielten die Speisekarte.


Die Preise waren recht heftig, ein Teller Seafood Chowder zu NZ$ 18.50. Aber bevor ich weiterhin eine hungrige +1 neben mir sitzen habe, beiße ich lieber in den sauren Apfel und bestelle zwei wahrscheinlich schlechte und überteuerte Suppen.

Als uns die Seafood Chowder serviert wurde und ich probierte hatte, war ich entsprechend verwundert: ich habe schon viele Seafood Chowder gegessen – aber dies hier war die Beste von allen.


Sie war einfach hervorragend gemacht, mit frischen Zutaten, einer Menge an Meeresfrüchten. Interessant war der leicht geräucherte Fisch, der hier zugegeben wurde. Sogar das Brot war frisch und hausgemacht. Und damit war der Preis für die Suppe in Ordnung. Besser NZ$ 18.50 für etwas Leckeres als NZ$ 10 für etwas, das ich zurückgehen lasse.

Und schon waren wir wieder auf der Straße, meine +1 wieder bester Laune.

Da uns langsam die Zeit wegzulaufen drohte (es war schon fast 15:00), beschlossen wir uns auf die Besichtigung der wichtigsten Punkte an der Southern Scenic Route zu beschränken.

Aber zuerst wurde die Straße sehr bergig und extrem kurvig – nicht gut direkt nach dem Mittagessen. Wegen der Zeit konnte ich auch nicht langsamer fahren.

So erreichten wir als nächstes die Abbiegung zu den Cathedral Caves. Wie uns das Informationsschild mitteilte, waren wir zu spät. Die Höhlen sind nur während der Ebbe gut zu sehen und überhaupt zugänglich. Aus diesem Grunde ist der Zugang nur von 2 Stunden vor bis 2 Stunden nach der Ebbe möglich – man sollte sich also im Vorfeld über die aktuellen Gezeiten erkundigen.

Für uns war es auf jeden Fall zu spät. Vom Parkplatz benötigt man 30 Minuten zu den Höhlen und 30 Minuten zurück, man muss also mindestens eine Stunde vor Schließung ankommen – und diese war heute für 15:20 angeschrieben.

Allzu böse waren wir nicht und so fuhren wir gleich weiter, kamen an einem Aussichtspunkt über der Tautuku Bay vorbei




und kurvten in Richtung Owaka, hinab die Hügel ins Tal.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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38/2. Tag, 24.03.2015; Te Anau über Southern Scenic Route nach Dunedin (in 2 Teilen wegen 2 Videos)

Durch das verschlafene Nest in Richtung Osten, wo wir zum Nugget Point abbogen. Weitere 16 Kilometer auf einer Nebenstraße und die letzten 5 Kilometer auf einer engen, kurvigen und teilweise steilen Schotterpiste zum Parkplatz (dieselbe Strecke muss man später auch wieder zurück).

Dort angekommen kann man zum Lookout (150 Meter) oder zum Leuchtturm (900 Meter) wandern.

Den Lookout kann man sich schenken, man sieht Klippen und Meer. Man muss schon den Weg zum Leuchtturm auf sich nehmen. Bedenken sollte man hier, dass der Weg links sofort, teilweise sehr steil ohne Geländer, zum Meer abfällt, mehrere hundert Meter. Ich weis nicht ob ich diesen Weg mit Kindern gehen würde.


Oben am Leuchtturm hat man von der Aussichtsplattform eine wunderbare Rundumsicht.



Zudem hat der Nugget Point den Reiz, dass oft Robben und sogar Pinguine anwesend sind. Heute waren leider nur Robben dort.

Obwohl wir flott zum Leuchtturm und wieder zurück zum Parkplatz marschiert waren, war es schon 16:30 – und wir hatten noch fast 150 Kilometer bis Dunedin vor uns.

Im Grunde waren alle Straßen sehr gut ausgebaut, in hervorragendem Zustand – man muss bedenken, dass man sich eigentlich ‚am Ende der Welt’ befindet. Aber kurz vor Dunedin wurden wir doch noch überrascht: wir kamen auf eine 4-spurige Autobahn – allerdings ebenfalls mit 100 km/h Tempolimit.


Um 18:20, knapp über 9 Stunden nach Abfahrt in Te Anau, knapp 500 Kilometern Fahrstrecke, erreichten wir endlich unsere Unterkunft für die Nacht, das Hazel House Bed & Breakfast in der Hazel Street.


Das Bed & Breakfast hat 3 Gästezimmer wobei sich zwei ein Badezimmer teilen, unser Zimmer jedoch eine eigenes en suite Badezimmer aufweist (NZ$ 165/Nacht inkl. Frühstück). Das Haus hat sehr viel Charme, das Zimmer ist so wie man es von einem klassischen Bed & Breakfast erwartet, sauber und gemütlich.


Auch die Aussicht vom Zimmer kann überzeugen.


Nachdem wir unsere Tasche ausgepackt und einen kleinen Chat mit den Gastgebern gehalten hatten, fuhren wir in die City und waren von der Größe der Stadt (120'000 Einwohner, ca. 12% aller Einwohner der Südinsel) und der architektonischen Vielfalt verwundert.




Für heute hatten wir italienische Küche, das Restaurant ‚Etrusco’, gewählt. Die Kritiken in Tripadvisor klangen vielversprechend.

Die Straßen in Dunedin haben teilweise Steigungen wie in San Franzisco – und genau in einer solchen parkten wir unser Auto, liefen die letzten Meter zum Restaurant.

Das Etrusco ist in ersten Stock eines historischen Gebäudes (ehemals ein Hotel) untergebracht.


Wir bestellten eine Portion ‚Pasta Mista’ für 2 Personen, nach Auswahl des Kochs, zu NZ$ 39.

Und was kam überraschte uns schon wieder, ein Trilogie von Pasta mit Wildscheinragout, Spaghetti mit Meeresfrüchten und einer weiteren Variante mit cremigem Pesto.


Die Pasta war wieder weicher als sie sein sollte – aber nicht so zerkocht wie sonst. Dies war uns jedoch bereits klar als wir Pasta bestellten. Wir sind in Neuseeland – und nicht in Bologna. Aber die Saucen waren einwandfrei, wenn auch mit etwas zu viel Seafood und Wildschein.

Zu NZ$ 39 war dieses Abendessen bei der gebotenen Qualität sehr günstig. Über die Portionsgröße sprechen wir nicht – aufessen konnten wir es zu zweit nicht.

Zurück ins B&B wo wir die Betreiber mit einem weiteren Pärchen Gäste und einer Flasche Wein im Außen-Jacuzzi vorfanden. Wir hofften nicht gestört zu haben und verzogen uns in unser geheiztes Zimmer.

Fazit: An einem einzigen Tag von Te Anau über die Southern Scenic Route nach Dunedin ist eine ganz schlechte Idee, viel zu viel. Man sollte irgendwo eine Übernachtung einlegen.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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39./1. Tag, 25.03.2015; von Dunedin nach Christchurch (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Da wir heute einiges geplant und zusätzlich knapp 500 Kilometer Fahrtstrecke vor uns hatten, gingen wir das Frühstück bereits um 08:00 an.


Die anderen B&B Gäste trafen zur selben Zeit ein und wir nahmen das Frühstück zu viert am gedeckten Tisch zu uns. Es war wieder das übliche Angebot, frische Früchte, Joghurt, Müsli, Butter, Toast & Marmelade sowie die von uns bestellten weichgekochten Eier. Alles war ordentlich – nur der Kaffee war sehr dünn.

Um 09:15 waren wir auf der Straße, bei leichtem Nieselregen und tiefhängender Wolkendecke. Als erster Abstecher stand die Otago Halbinsel an, geplant war ein Besuch der Pinguine (NZ$ 50/Person). Die Straße entlang der Küste ist relativ eng und direkt daneben geht es gleich ins Wasser.

Am Penguin Place angekommen erfuhren wir, dass die ersten Touren völlig ausgebucht waren, wir erst um 13:15 an einer Führung teilnehmen könnten. Dies war für uns zu spät und so fuhren wir zum Royal Albatross Center, um die Königsalbatrosse zu sehen. Doch auch hier wird erst um 11:30 geöffnet.

So liefen wir zur Klippe, sahen ein paar normale Albatrosse und fuhren auf den Berg, um die Aussicht zu genießen.


Zurück in die Stadt mit einem kurzen Abstecher zum historischen Bahnhof, welcher 1906 eröffnet wurde.


Heute fahren hier nur noch Touristenzüge ab. Der Innenraum ist wunderschön, perfekt restauriert.


Weiter zur Baldwin Street, die steilste Straße der Welt - mit 35% Gefälle.


Die Straße kann nicht asphaltiert werden, da der Asphalt abrutschen würde. Aus diesem Grund ist die Straße mit Betonplatten belegt.

Es waren schon einige Touristen vor Ort, welche sich alle zu Fuß den Berg hochquälten. Das war uns jedoch zu blöd – und so schaltete ich den Land Cruiser auf LOW4 und fuhren die Straße nach oben.


Oben steht eine sehr hübsche Bank, zum Ausruhen für die Fußgänger.


Den Wagen gedreht, das Bergabfahrtprogramm eingeschaltet und wieder hinunter,


den ächzenden Fußgängern freundlich zugelächelt und gedacht ‚so geht es einem wenn man den falschen Wagen gemietet hat’.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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39./2. Tag, 25.03.2015; von Dunedin nach Christchurch (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Nun wurde es Zeit Dunedin zu verlassen, wir fuhren auf dem Highway 1 Richtung Norden. Die Fahrt zieht sich unheimlich, auch wegen der vielen Baustellen mit Tempolimit 30 und Ampeln zur Verkehrsführung.

In Moeraki bogen wir vom Highway ab und fuhren zum Katiki Point Lighthouse. In Tripadvisor hatte ich gelesen, dass es dort ein Erholungsgebiet für Pinguine, Robben und Albatrosse gibt. Da wir in Dunedin die Chance verpasst haben, musste dies nun an einer anderen Stelle versucht werden – auch wenn ich nicht mehr daran glaubte.


Das Auto am Parkplatz abgestellt und in Richtung Strand gelaufen. Der Ausblick war sehr schön, auch wenn die Wolken sich nicht verziehen wollten.


Schon nach einigen Metern liefen wir den ersten Pinguinen über den Weg, welche keinen Meter neben dem Weg standen.


Nachdem wir die beiden einige Zeit betrachtet hatten, liefen wir weiter und sahen kurz darauf schon das nächste Pärchen.


Lange hielten wir es nicht aus, die Pinguine stanken unglaublich intensiv. Insgesamt haben wir 10 Pinguine gesehen – das reichte. Weiter auf die vorgelagerte Halbinsel, wo sich einige Robben am Ufer aufhielten.


Auch ein paar Albatrosse standen herum. Einer spreizte seine Flügel, wir waren von der Spannweite beeindruckt, bestimmt über 2 Meter. Einer flog dann auch los, so dass wir ihn filmen konnten.
 

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28.02.2011
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39./3. Tag, 25.03.2015; von Dunedin nach Christchurch (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Auf dem Rückweg zum Auto lag uns plötzlich eine Robbe im Weg, welche auf dem Hinweg noch nicht dort war – ganz oben auf dem Hügel. Wir versuchten im größtmöglichen Abstand vorbeizugehen, um sie nicht zu stören, aber dies war wohl nicht genug.

Wieder am Auto hatten wir etwas Hunger und fuhren zum hochgelobten Restaurant ‚Fleurs’ in Moeraki.


Das Restaurant ist sehr hübsch gemacht, wir nahmen als einzige einen Tisch auf der Terrasse im Obergeschoss ein, mit herrlichem Ausblick über die Bucht.


Für meine +1 bestellte ich einen sehr speziellen Fisch (den Namen habe ich vergessen), welcher sich von Algen ernährt, deshalb er ein dunkleres und festeres Fleisch haben sollte.


Der ‚Hot Pot’ sprach mich an, eine Kombination aus verschiedenen Muscheln, Fisch und Krabbe in einem Sud aus Weißwein und Koriander mit einem Schuss Sahne.


Nach der Bestellung kann man zuschauen wie sein Essen ausgenommen und filetiert wird.


Der Fisch war okay, etwas neutral im Geschmack. Dafür war mein Hot Pot, nachdem ich ihn ordentlich nachgesalzen hatte, hervorragend.


Vor allem die Krabbe war unglaublich gut, da sie innen noch fast roh war, dadurch wunderbar saftig. Man konnte sie auch sozusagen ‚aussaugen’ und musste nicht umständlich an jedes Fitzelchen Fleisch herankommen.

Ich bezahlte die Rechnung (NZ$ 80), fuhren auf den Highway 1 zurück, um nach 500 Metern rechts zu den Moeraki Boulders abzubiegen.

Man gelangt zu einem Parkplatz von einem Café und weiter über einen privaten Weg (NZ$ 2/Person können für die Benutzung eingeworfen werden – oder auch nicht) zu den Boulders, ein paar halbrunden Felsen am Strand.

Das Ganze sah für uns nicht besonders spannend aus. So machten wir ein paar Fotos vom Weg aus und gingen wieder zurück zum Auto.


Nun waren es noch 3.5 Stunden bis Christchurch und meine +1 übernahm das Steuer.

Um 19:00 kamen wir nach ca. 450 Kilometern Fahrt an unserer Unterkunft in Christchurch an.

Das ‚The Grange’ ist sowohl ein B&B als auch ein etwas günstigeres Motel im hinteren Teil des Grundstücks, sehr zentral gelegen. Wir hatten uns im B&B einquartiert (NZ$ 195/Nacht inkl. Frühstück).


Das ‚The Grange’ ist weniger ein B&B, ich würde es eher als kleines Hotel bezeichnen. Herausragend ist, dass es eines der wenigen historischen Gebäude in der Innenstadt ist, welche das Erdbeben überstanden haben (in der Umgegend steht sonst nichts mehr).

Wir erhielten ein Zimmer im Obergeschoss, mit angenehmer Größe und komfortablem Bett.


Nachdem wir uns kurz erholt hatten, ging es zu Fuß in die Stadt. Ich wollte sehen wie das Erdbeben die Stadt seit meinem letzten Besuch vor 7 Jahren verändert hat.

Und man ist doch etwas schockiert, erkennt die Stadt nicht wieder. Es sind riesige Flächen einfach leer, viele Gebäude sind abgezäunt und warten auf ihren Abriss, auch moderne Hochhäuser.

Ich erinnere mich noch von meinem letzten Aufenthalt an die Kathedrale, welche jetzt so aussieht:


An anderer Stelle wurden neue, architektonisch sehr interessante Gebäude errichtet:
URL=http://cloud.directupload.net/1N3F]
direct.php
[/URL]

Von wieder anderen Gebäuden steht nur noch die Fassade, welche mittels Containern oder Verstrebungen bis zu einem Wiederaufbau abgestützt werden.


Einige historische Gebäude sind aber zum Glück stehengeblieben.


Interessant ist die Vielzahl von Kunstwerken in der Stadt, der Graffitis sowie der vielfältigen Verzierungen der Absperrzäune. Hier wurde viel unternommen, um der Stadt, trotz der Katastrophe, ein positives Erscheinungsbild zu geben.


So schließt sich der heutige Tag, wir sind ziemlich müde von der ganzen Fahrerei. 500 Kilometer am Tag sind einfach zu viel für Neuseeland.
 
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Sers27

Neues Mitglied
01.07.2014
7
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Es hat sich zur täglichen Routine entwickelt hier extra wegen deinem Reisebericht vorbeizuschauen. Danke für die tollen Eindrücke!
 
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armagri

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15.10.2010
498
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BRN
Auch mich hast Du mit Deinen sehr schönen Berichten angesteckt; hab Dank dafür! Kleiner Tipp von mir als relativ erfolgloser Hobbyangler in Zusammenhang mit dem Fisch (Algen) den Deine +1 gegessen hat und wie Du schreibst nich gerade der Brüller war: In der Regel schmecken Raubfische besser als Friedfische (Pflanzenfresser). Weiterhin alles Gute und viel Vergnügen!
 
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hpschmid

Erfahrenes Mitglied
27.02.2011
275
9
ZRH
Hallo Lieber HON/UA,

Besten Dank für deine tägliche Bereicherung, habe gestern ein email erhalten von unserem Kunden, dass "the black caps", das nationale Cricket Team am Sonntag im Final steht beim world cup in Melbourne,
merkt man etwas im Land?, war das letzte Mal für längere Zeit während dem Rugby world cup in Neuseeland und da war das Land bereits vor dem Final im Ausnahmezustand.
Zur Essenqualität bin ich nicht überrascht, dass wird sich weiterziehen durch's ganze Land.
Grüsse und noch eine spannende Weiterreise.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
40. Tag, 26.03.2015; von Christchurch nach Kaikoura

Nachdem die letzten Tage etwas heftig waren, waren wir sehr froh, dass heute ein wenig stressiger Tag geplant war.

Das ‚The Grange B&B, das – wie ich schon gestern geschrieben hatte – nichts mit einem B&B gemein hat, serviert Frühstück nur bis 09:00 im Café des Hauses. Während die Gäste des B&B hier kostenlos frühstücken, bzw. sich ein Gericht von der Tafel aussuchen können, müssen die Motelgäste dafür bezahlen.


Wir wählten Bacon & Eggs sowie Eggs Benedict. Während der Kaffee sehr gut war, der beste bisher in Neuseeland, war das Frühstück an sich eher unterdurchschnittlich.

Bis um 10:00 muss man das Zimmer verlassen haben und so packten wir unsere Sachen ins Auto auf, marschierten los Christchurch bei Tag zu erkunden.

Zuerst dachte ich, ich bin in einer anderen Stadt, in einer, in welcher ich noch niemals war. Aber dann kamen wir zum Eingang des Botanischen Gartens – und ich erinnerte mich daran, dass ich schon genau an dieser Stelle vor 5 Jahren stand. Erst in diesem Augenblick realisierte ich das Ausmaß der Tragödie.


Auf dem Weg fand ich das Haus mit den sprechenden Stühlen. Setzt man sich, wird einem eine Geschichte erzählt.


Zuerst gingen wir ins Canterbury Museum, sehr hübsch gemacht, welches die Historie der Region seit Eintreffen der Maori aufzeigt. Im 1.OG war gerade eine Ausstellung von historischen Plakaten zu sehen, welche für den Besuch Neuseelands warben.


Weiter in den Botanischen Garten und dort etwas herumgewandert.


Der Park hat einige schöne Ecken, unter anderem eine natürliche Schaukel.


Man kann am Flüsschen Avon entlanglaufen, auf welchem sogar Gondeln verkehren.


Vom Park liefen wir zur START Mall, einer Mall bestehend aus vielen Containern mit Banken, Restaurants, Cafés, Boutiquen etc.


Wir setzten und in einem Container-Café, kamen den seit langen miesesten Kaffee und Tee vorgesetzt. Wenigstens hatte man von der Dachterrasse einen schönen Ausblick auf die Baustellen und die gerade vorbeifahrende Straßenbahn.


Da ich mittlerweile die Stadt verstand, liefen wir ungefähr den Weg ab, welchen ich vor 5 Jahren genommen hatte. Die ehemalig dichtbebaute Innenstadt um die Kathedrale ist heute ein riesiges leeres Grundstück. Ausnahmen bilden die bereits neu errichteten Gebäude sowie die, die zwar abgesperrt, aber noch nicht abgerissen wurden.




Als wir nördlich der ehemaligen Innenstadt an den Avon kamen, erspähte ich die ehemalige Town Hall, an deren Treppen man das Ausmaß des Erdbebens besonders gut erahnen kann.


Über die teilweise gesperrte Brücke kamen wir zu diesem Kunst-Projekt.


Da meine +1 nun vom Laufen genug hatte, ging es zurück zum Auto und wir starteten unsere Fahrt in Richtung Kaikoura.


Ca. 100 Kilometer nach Christchurch wird die Landschaft endlich wieder schön. Meine +1 meinte ob wir wieder in Neuseeland angekommen wären. Und ehrlich, die Strecke durch Canterbury ist sehr langweilig, eintönig, öde.

Die Strecke wird nun wieder bergig und sehr kurvig. Plötzlich hatte ich die Polizei hinter mir. Ich hielt mich also an alle Begrenzungen. Irgendwann hatte ich ein Auto mit Anhänger vor mir, welches sehr langsam die kurvige Strecke den Berg hinunterfuhr. Als ich genügend Strecke übersah, weder ein Überholverbot herrschte noch eine durchgezogene Linie in der Mitte war, überholte ich zügig – die Polizei tat es mir gleich.

Irgendwann hatte ich von der Polizei direkt hinter mir genug und fuhr links heran – und Tatütata, die Polizei parkte mit Rot-/Blaulicht hinter mir. Na prima!

Einer der Polizisten kam an mein Fenster und verlangte nach meinem Führerschein, ich hätte an einer Stelle überholt, an der man nicht überholen dürfte, da man die Straße nicht weit genug überblicken könnte. Er würde nun ein Protokoll schreiben und ich müsse NZ$ 350 Strafe bezahlen. Ich widersprach, teilte ihm mit, dass, wenn dies so wäre, dort ein Überholverbot herrschen müsse.

Nach einiger Diskussion erhielt ich meinen Führerschein zurück, mit einer mündliche Verwarnung statt einer Strafe. Ich fuhr los - und wen hatte ich wieder hinter mir auf Tuchfühlung? Die Polizei.

So kamen wir hinunter zum Ozean und ich nutzte die Gelegenheit des ersten Rastplatzes, um die Aussicht zu genießen – und die Polizei loszuwerden.


Kurz darauf erreichten wir Kaikoura und ich steuerte unsere Unterkunft, die Nikau Lodge (gebucht über booking.com zu NZ$ 250/Nacht inkl. großem Frühstück) an, in welcher ich schon vor 5 Jahren mit meiner -1 genächtigt hatte.


Bei meiner Ankunft fiel mir auf, dass die Eigentümer nicht mehr dieselben waren. Dies wurde mir bestätigt, die jetzigen Eigentümer haben das Anwesen vor 4 Jahren übernommen.

Wir bekamen ein schön großes Zimmer zugewiesen


– leider mit Aussicht auf die Bay und den Highway. Mal sehen wie laut es wird.


Hungrig wie die Wölfe (es war 16:00 und wir hatten seit dem Frühstück nichts gegessen) machten wir uns auf in die ‚Stadt’. Nun ist 16:00 nicht die einfachste Zeit, um ein Mittagessen zu finden und so standen wir vor der Auswahl Sandwiches bei Subway oder ‚Fish & Chips’.

Wir entschieden uns für letzteres, machten bei ‚cods crayfish’ Halt.


Leider gab es keinen Crayfish, wir sind zu spät in der Saison. Es standen verschiedene Fischarten zur Auswahl, Blue Cod etc. Da mir gestern User armagri schrieb, dass Raubfische besser schmecken, wählten wir zwei Portionen ‚Rig’ – oder auf Deutsch Hundshai. Raubfischiger geht es ja kaum mehr. Dazu eine Portion Pommes Frites, Sauce für den Fisch und Essig für die Pommes (zusammen mit einem Ginger Bier NZ$ 23.50).

(nein, die Portion Fisch war nicht so klein – die Pommes waren so riesig)

Der Fisch war sehr lecker, die Köchin wusste was sie tat. Denn der Fisch war schön dick geschnitten und innen noch unglaublich saftig. Dagegen waren die Pommes einfach nur langweilig – und wir ließen sie stehen.

Zurück ins B&B und etwas erholt.

Zu einem kleinen Abendessen (wir waren nach dem Fish & Chips nicht mehr besonders hungrig) ging es um 20:30 ins ‚Green Dolphin Restaurant & Bar’, Nr. 1 in Tripadvisor und empfohlen von den B&B Inhabern.


Meine +1 wollte heute Neuseeländischen Cider probieren, fruchtig, leicht süß.


Wir bestellten eine große Portion Chowder von geräuchertem Seafood, wieder mit sehr reichlicher Fischeinlage, lecker – aber nicht so interessant im Geschmack wie im Niagara Falls Café. Auch das Brot kam bei weitem nicht an das dortige heran.


Für mich orderte ich grüne Muscheln aus dem Marlborough Sound in einem Kokosnussmilch-Koriander Sud. Die Muscheln waren hervorragend, fleischig, zart – und hatten durch den Sud einen sehr interessanten, asiatischen Geschmack. Der Sud war ebenfalls köstlich und - für Neuseeland sehr selten – gut gesalzen.


Die Rechnung kam auf knapp NZ$ 50 – und so ging es zurück in unser gut geheiztes Zimmer.
 

HON/UA

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28.02.2011
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...habe gestern ein email erhalten von unserem Kunden, dass "the black caps", das nationale Cricket Team am Sonntag im Final steht beim world cup in Melbourne, merkt man etwas im Land?
Ich habe es heute das erste Mal mitbekommen als ich in der Nikau Lodge ankam. Der Eigentümer schaute Cricket. Aber ansonsten, bisher nicht.
 

Rungisalf

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06.07.2012
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Kurz darauf erreichten wir Kaikoura und ich steuerte unsere Unterkunft, die Nikau Lodge (gebucht über booking.com zu NZ$ 250/Nacht inkl. großem Frühstück) an, in welcher ich schon vor 5 Jahren mit meiner -1 genächtigt hatte.

Oje, Oje, Oje, keine Probleme bekommen?? Das wollen die Mädels nicht so gerne, dort nächtigen wo die Ex schon mal war...
 
Moderiert:

Bayer59

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18.09.2013
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Wer hat denn geschrieben, dass es die jetzige +1 weiß? ;) :D

Meiner Frau wäre es, glaube ich, egal, solange es nicht das gleiche Bett wäre.
 

HON/UA

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28.02.2011
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Oje, Oje, Oje, keine Probleme bekommen?? Das wollen die Mädels nicht so gerne, dort nächtigen wo die Ex schon mal war...
Meine +1 hat wissentlich, bei vollem Bewusstsein, einen Gebrauchtwagen aus 2. Hand mit leichtem Elektronikschaden gewählt. Ich werde nicht, wegen solchem Kinderkram, in schlechteren Hotels übernachten, mir ein neues Bett & Auto & Klamotten, vielleicht noch Haus, kaufen.
 

HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
41/1. Tag, 27.03.2015; Kaikoura (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Zum Glück war der Verkehr auf dem Highway 1 bis zum Morgen sehr ruhig, so dass wir wunderbar bis um 08:15 schlafen konnten.

Um 09:00 wurde uns im Essen-/Wohnzimmer mit offener Küche das Frühstück serviert. Da wir die einzigen Gäste waren, war dies sehr angenehm.

Wir waren so froh, dass es endlich einmal das zum Frühstück gab, was wir auch zuhause am liebsten essen: ‚Kasha’ – oder auf English ‚Porridge’, gekocht in Milch, mit Früchten, gesüßt mit Honig. Als ich frisch aus Deutschland in die Ukraine zog, dachte ich ‚wie kann man so etwas morgens essen?’. Doch dann gewöhnt man sich so daran, dass es das Normalste der Welt ist – und lecker und gesund dazu.

Heute wurden jedoch noch zusätzlich pochierte Eier auf Toast, Bacon und für meine +1 Rösti serviert. Dazu noch Toast und hausgemachte Marmeladen. Sogar meine +1 wurde satt.

Neuseeland ist zwar wunderschön – aber irgendwann fängt das Wunderschöne an langweilig zu werden. Und nach 8 Tagen ist es bei uns langsam so weit. Also musste heute etwas ‚Aktion’ her.

So machten wir uns auf zum Flughafen etwas südlich der Stadt und begutachteten die beiden Anbieter für ‚Whale Watch Flights’. Der Aero Club ist zwar etwas günstiger (NZ$ 145/Person für einen 30-Minuten-Flug), hat dafür aber nur Tiefdecker – was den Ausblick doch sehr einschränkt. Der andere Betreiber, Wings over Whales’ liegt mit NZ$ 180/Person preislich etwas darüber, bietet dafür einen Hochdecker (Cessna 172). Ich verhandelte etwas und wir bekamen den Flug für NZ$ 165/Person.


Im Gebäude erhielten wir eine Einführung zu den verschiedenen Walarten, ihren Lebens- und Essgewohnheiten sowie eine Sicherheitseinweisung.


Da die Wale in Kaikoura immer für ca. 45 Minuten unter Wasser bleiben, man den Zeitpunkt des letzten Abtauchens kannte, wurde der Abflugzeitpunkt getimt.

Vor dem Abflug noch ein schnell ein Foto.


Schon nahm ich auf der ‚Rücksitzbank’ Platz, meine +1 auf dem Copilotensitz. Meine +1 hatte etwas Bammel in so einem kleinen und alten Flugzeug mit nur einem Motor über dem Meer zu fliegen, ist man doch von der Außenwelt nur durch eine hauchdünne Schicht Metall getrennt.

Aber schon waren wir in der Luft, fingen an Runden zu drehen, nach dem Wal Ausschau zu halten.

Da sich der Wal zuerst nicht blicken ließ, drehten wir ein paar Runden und wir genossen die Aussicht auf Kaikoura, die Halbinsel und die Bucht.
 
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