41/3. Tag, 27.03.2015; Kaikoura (in 3 Teilen wegen 3 Videos)
Schon saßen wir wieder im Auto und fuhren zum Ohau Stream & Waterfall, 27 Kilometer nördlich von Kaikoura.
Ich hatte gelesen, dass einem am Ohau Stream & Waterfall eines der besten Erlebnisse Neuseelands geboten wird, kostenlos: die Beobachtung von Baby-Robben.
Wir parkten unser Auto am Parkplatz des ‚Streams’ (eher ein Gebirgsbach). Ich wunderte mich, dass nur 2 weitere Autos dort parkten. Konnte das der Platz des besten Erlebnisses sein?
Wir liefen den gut ausgebauten Pfad den Bachlauf nach oben, trafen unterwegs nur ein weiteres Pärchen, bis wir am Pool des Wasserfalls ankamen.
Und dort tummelten sich wirklich zwei Baby-Robben (geboren im Dezember), spielten im Wasser, kletterten den Hang hoch und wieder hinunter. Tatsächlich, außer uns war nur noch ein weiteres Paar anwesend – es scheint sich noch um einen Geheimtipp zu handeln.
Irgendwann kam ein drittes Robbenbaby über die Steine den Bach hochgeklettert, gesellte sich zu den anderen beiden Robben – bevor sie gemeinsam wieder nach unten verschwanden.
Wir hinterher und etwas weiter unten den Pfad verlassen, am Bach entlanggelaufen. Hier fanden wir einen Ort wo 7 weitere Babyrobben auf der gegenüberliegenden Bachseite an einem Hang lagen, setzten uns auf einen Felsen und warteten bis die 3 Robben zurückkamen. Nach 5 Minuten war es soweit.
Es war einfach herrlich die Baby-Robben zu beobachten und so blieben wir fast eine Stunde dort auf dem Felsen. Auch während dieser ganzen Zeit kam nur ein weiteres Paar vorbei. Die Robben haben vor Menschen keine Angst mehr – teilweise robbten sie nicht mehr als einen Meter entfernt an uns vorbei.
Langsam schlich sich der Hunger ein und wir machten uns auf zum Auto, um die Rückfahrt anzutreten.
Zwischen dem Ohau Stream und Kaikoura steht mitten im Nirgendwo am Strand ein alter Trailer, ‚Nin’s Bin’, eine Institution für Crayfish (seit 1977) – hier keine Flusskrebse sondern Langusten.
Vor uns kam gerade ein Motorradclub in Kutten an, die ‚Tribesmen’ – wohl so etwas wie die Banditos in Deutschland. Wir parkten unseren spießigen goldfarbenen Land Cruiser neben den umgebauten Harley’s und gingen in die Bin, welche voll von Kutten war. Wir wurden sofort angesprochen woher wir kommen und man war begeistert, da die Klitschkos Vorbilder der Jungs sind. Wie sagt man so schön? Gleich & Gleich gesellt sich gern. Die Jungs waren auf jeden Fall zu uns sehr freundlich – auch wenn andere ankommende Gäste beim Anblick der Motorräder und Kutten sich lieber zum Weiterfahren entschieden.
Wegen der zahlreichen Bestellungen der Kuttenträger dauerte alles etwas länger und wir hatten Zeit der Köchin bei ihrer Arbeit zuzusehen.
Als wir an der Reihe waren, wurde uns die Auswahl der Crayfishes gezeigt. Die Auswahl ist einfach: der individuelle Preis nach Gewicht ist jedem Crayfish auf den Schwanz geschrieben. Wir wählten den Größten zu NZ$ 64, dazu eine Portion Chips zu NZ$ 6.
Und schon hatten wir das Prachtexemplar auf dem Teller, uns lief das Wasser im Mund zusammen. Ab nach draußen und Platz genommen an einem Tisch mit Meerblick.
Was kann es Schöneres geben als eine perfekte Languste mit Blick auf das Meer zu genießen, dazu dem Geräusch des Ozeans zu lauschen? Das nenne ich ‚Glück’.
Die Languste war köstlich, fantastisch, umwerfend – nur mit etwas Zitrone, ohne weiteren geschmacksverfälschenden Schnickschnack. Sogar die Pommes Frites waren sehr gut, nicht so überfrittiert wie gestern. Für meine +1 gab es zu den Pommes Sweet-Chili-Sauce, ich aß sie puristisch mit Salz & Essig.
Jetzt, nach Abfahrt der Kuttenträger, kamen auch wieder andere Gäste. Die meisten gehen jedoch hinein, sehen, dass es keine Fish & Chips zu NZ$ 6 gibt – und fahren gleich wieder weiter.
Absolut glücklich fuhren wir an das Ende der Halbinsel vor Kaikoura und joggten (ich weis auch nicht was in uns gefahren ist) den Hügel hinauf. Ziemlich fertig legten wir uns dort auf eine Bank und genossen den Wind, das Geräusch des Ozeans.
Nachdem wir uns genug ausgeruht hatten machten wir noch schnell ein Foto,
liefen zum Auto und fuhren zurück ins B&B.
Zum Abendessen ging es ins ‚TUTIS’, einem indonesischen Restaurant, das auch lokale Gerichte anbietet.
Das Lokal war gut besucht.
Wer Ukrainer und speziell Ukrainerinnen kennt weis, dass diese mit einer riesigen Vorliebe Suppen und Meeresfrüchte essen. Demzufolge bestellte meine +1, wie schon gestern, eine Seafood Chowder. Diese kam mit einem winzigen Brötchen. Für ein zweites, winziges Brötchen wurden NZ$ 1.50 fällig – ein Witz bei einer Suppe zu NZ$ 22.50.
Ich wählte das indonesische cremige gelbe Curry mit Stücken vom Huhn, dazu Jasminreis und Salat.
Beides war okay, jedoch kein Vergleich zu dem Essen von gestern im ‚Green Dolphin’. Die Rechnung kam auf NZ$ 51.50, okay für das Gebotene.
Etwas möchte ich Euch nicht vorenthalten: seit Beginn dieser Reise hatten meine +1 und ich Diskussionen wegen dieser dämlichen ‚Selfie-Sticks’ für’s iPhone. Meine +1 wollte unbedingt so ein Unding – und ich stelle mich dagegen, weil es mir zu peinlich ist.
Ihr kennt ja alle Frauen – wenn sie etwas wollen, dann wird solange gequengelt – bis man als Mann entnervt klein beigibt. Bei mir war es vorgestern soweit. Entnervt ging ich in einen Laden in Dunedin und kaufe so einen Chinesischen-Billigschrott zu NZ$ 40. Natürlich durfte ich auch noch alles installieren – die Bedienungsanleitung nicht auf Russisch. Und so dämlich sieht das Ganze jetzt aus: