3 Kontinente, 5 Länder (Thailand, Australien, Neuseeland, Südkorea, Deutschland)

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Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
3.299
1.405
CGN
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Ich verfolge Euren Bericht mit großem Interesse ! Sehr lesenswert und viele interessante Informationen.
Nur eins frag ich mich...habt ihr noch keine Schuppen bekommen ? Soviel Fisch und Meeresfrüchte wie ihr euch reinzieht...da bekomm ich schon vom lesen eine Fischvergiftung :eek:
 
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TomsenTom

Erfahrenes Mitglied
27.06.2011
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3
Ach, der blaue Himmel auf den Bildern von der Fähre...sehr geil! Da möchte man nur noch weg (träum) :)

Danke nochmal für den ganzen Aufwand hier!!
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
45. Tag, 31.03.2015; Napier

Der heutige Tag stand voll im Zeichen des Art Deco.

Manchmal kann es auch zu viel Art Deco sein, wie z.B. im Badezimmer unseres Hotelzimmers. Mit getrennten Wasserhähnen für kaltes und warmes Wasser am Waschbecken, einem ‚Rundum-Duschvorhang’ um die wirklich alte Badewanne etc.


Auch die Sauberkeit lässt im ‚The County Hotel’ für immerhin NZ$ 245/Nacht zu wünschen übrig, Staub wohin man blickt.

Augen zu und durch, runter zum Frühstück – das Foto im Aufzug sieht sehr einladend aus. Leider wesentlich einladender als die Realität, denn das Continentale Buffet war eher ein Witz: zum Beispiel war der Weichkäse bereits aufgeschnitten – allerdings hatte man nur die Rinde aufgetischt. Der Rest war lieblos präsentiert, der Fruchtsalat nur sehr grob geschnitten – einfachster Standard.


Zum Glück konnten wir auch ein ‚gekochtes Frühstück’ wählen – was wir dann auch taten.

Das ‚The Country Country Frühstück’ war okay – auch wenn es sich bei den Hash Browns um ein Convenience Produkte handelte.


Satt waren wir wenigstens und so zogen wir zur i-site an der Strandpromenade, um uns mit einer Karte für den Art Deco Self-Guided Walk einzudecken.


Ehrlich gesagt sind NZ$ 7.90 schon heftig für eine solche Broschüre, wenigstens ohne jede Werbung. Aber – und das muss ich ehrlich gestehen – ist sie sehr informativ und erfüllt ihren Zweck.

So setzten wir uns zuerst in ein Café und ich versuchte meiner +1 die Geschichte Napiers und des Art Decos näher zu bringen – nicht so einfach auf Russisch.


Und schon zogen wir los, vom Art Deco Center, dem Ausgangspunkt,


in Richtung unseres Hotels.


Wieder die Strandpromenade entlang bis zum ‚The Dome’ (dem Wahrzeichen Napiers, in welchem ich bei meinem letzten Aufenthalt genächtigt hatte),


hinunter die Emerson Street in die Hastings Street mit einem Abstecher in eine Art Deco Bank.


Nun war es an der Zeit mir einen Haarschnitt verpassen zu lassen, um wieder unter den zivilisierten Menschen abseits der Südinsel verweilen zu können. Dazu wählte ich einen sehr hübschen Salon, der im Inneren wieder komplett im stilgerecht restauriert war.


Weiter Richtung Westen über die Hastings Street


bis zur ‚Parkers Chambers’, einem wunderschönen Gebäude, welches heute eine Weinhandlung ist, man es damit auch von Innen betrachten kann.

Überhaupt, die Menschen in Napier waren sehr freundlich. Häufig, wenn man sah, dass wir das Gebäude betrachteten, wurden wir eingeladen ins Innere zu kommen – egal ab Geschäft oder Rechtsanwaltskanzlei.

Nun war es Zeit für einen kleinen Mittagssnack. Wir besorgten uns etwas Kleines, genossen es auf einer Bank an der Strandpromenade.

Als nächstes stand das ehemalige Regierungsgebäude auf dem Programm, im Stil der Regierungsgebäude Washington D.C.’s der 30er Jahre (auch hier kann man einfach hineingehen, heute sind dort verschiedene Büros untergebracht),

(man beachte die Lampe im Vordergrund)

und im Anschluss die St. John’s Cathedral. Ob man einen solchen modernen Sakralbau hübsch findet ist eine völlig andere Frage – nur spiegelt er hervorragend die klaren Linien und die Farbgestaltung dieser Zeit wider.




Zurück über die Hastings Street zur Tennyson Street




und hinunter in Richtung Clive Square. Dort befindet sich ein Schnellrestaurant, komplett im Art Deco Stil. Hübsch – aber das Essen soll nicht gut sein.


Vom Park über die Emerson Street, vorbei am Rotlichtviertel Napiers (Dalton Street), zum Hotel, wo wir nach 5 Stunden Rundgang (inkl. Mittagspause und Friseurbesuch) wieder ankamen.

Meine +1 hat jetzt erst mal genug vom Art Deco, denn sie hatte es irgendwann satt, dass ich in jedes offene Treppenhaus ging, die Geländer, Lampen etc. bewunderte.

Dafür, dass meine +1 heute so tapfer das Art Deco Programm durchgestanden hatte, ging es in ein legeres ‚Fine Dining Restaurant’ mit kreativer Küche.

Das ‚Pacifica Kaimoana’ liegt an der Marine Parade, keine 5 Minuten von unserem Hotel entfernt.


Das Interieur ist schlicht aber sehr stilvoll, vor allem die Tische und die Küchenverkleidung haben es mir angetan.


Zudem gefällt es mir wenn die Küche offen gestaltet ist, man den Köchen ein bisschen zuschauen kann.

Die Auswahl ist sehr einfach – entweder das Set Menü mit Fleisch oder das Set Menü mit Fisch, jeweils 5 Gänge zu NZ$ 50 oder mit dem passenden Wein zum Gericht zu NZ$ 110.

Um die volle Vielfalt zu erhalten, bestellten wir ein fisch- und ein fleischlastiges Menü.

Für meine +1 gab es einen trockenen Apfel-Cidre (welcher sehr fein moussierte),


für mich ein lokales Ginger-Beer in einer sehr ansprechenden Flasche.


Da alle Gerichte frisch zubereitet wurden, nahm das gesamte Essen 2.5 Stunden in Anspruch. Ich finde ein solches Essen immer wieder schön, da man sich mit seinem Partner unterhalten kann – ohne Smartphone und andere Ablenkungen.

Als Amuse Gueule wurde uns ein Kartoffel-Zwiebelsüppchen serviert, bestäubt mit einem Pulver vom Steinpilz. Dazu hausgemachtes Foccacia (das auf der Oberseite zu salzig war) und Butter mit Knoblauchpulver.


Die Vorspeisen waren bei beiden Menüs identisch. Zuerst gab es kurz gedämpfte Grünlippen-Muscheln, gefüllt mit einer Farce von der Jacobsmuschel, an Erbsenmayonnaise mit einem Schaum vom Fischrogen.


Während mir das Gericht ausgesprochen gut schmeckte, war es meiner +1 etwas zu ‚fischig’ – vor allem da man es wirklich kauen musste.

Gefolgt wurde diese Komposition von der zweiten Vorspeise, einem cremigen Pilzragout an einem Rosenkohlpüree (ich liebe Rosenkohl!) mit einem getrüffelten Parmesan-Chip.


Das Pilzragout war lecker – wurde aber von dem sehr intensiven Rosenkohlpüree überdeckt. Der Parmesan-Chip war eine optische Beigabe, von Trüffel nichts zu spüren. Mir hätte aber schon eine Schüssel von dem sehr leckeren Rosenkohlpüree gereicht.

Nun bekam meine +1 einen kurz angebratenen Blue-Fin Tunfisch und Tempura Krevetten mit Gänsestopfleber-Crumble.


Sehr lecker, sehr geschmacksintensiv – auch wenn man von der Gänsestopfleber nichts mitbekommen hat.

Mir wurde hingegen eine köstliche, in Panko-Mehl kurz frittierte Rolle serviert, gefüllt mit einer Lamm-Blutwurst-Farce, dazu einen mit einer Maismousse gefüllten Tortellini an einer Gänselebersauce mit feingehackten Mandeln.


Nachdem ich etwas mit Salz nachgeholfen hatte: köstlich, vor allem die Lamm-Blutwurst-Frace in der crunchigen Hülle.

Weiter ging es bei meiner Lebensgefährtin mit einer etwas gewagten Komposition, einem in Sesam gewendeten Schwertfisch, welcher in einer Reduktion vom Kalmar & Elefantenrüsselmuschel schwamm, abgeschmeckt mit Ingwer und Koriander.


Ich hingegen erhielt 3 kurzfrittierte Bällchen von der Ochsenbacke und Ochsenzunge, auf einem Rote-Beete-Püree, dazu Tempura vom Lamm-Bries und ein bisschen Japanische Zucchini.


Und Rote Beete ist nicht so mein Ding. Ich kann es essen, muss es aber nicht. Zum Glück schmecke meiner +1 ihr Hauptgericht nicht, wieder sehr fischig im Geschmack, wie ich es liebe.

Und so tauschten wir die Gerichte und waren beide glücklich.

Als Dessert gab es sogar eine Auswahl: Käse oder Süßspeise. Um nichts zu verpassen bestellten wir dies und das.


Der Käse war köstlich, vor allem mit dem hervorragenden Naturhonig, welcher in der Wabe serviert wurde. Auch die marinierten Apfelspalten – ein Traum.

Obwohl ich Süßes liebe, war das Soufflé mit einer Mousse von weißer Schokolade gar nicht meines. Das Blaubeer-Soufflé war zwar perfekt in der Konsistenz – jedoch mit irgendeinem Tee geschmacklich angereichert. Und solange meine Körpertemperatur unter 40 Grad beträgt trinke ich keinen Tee! Zum Glück liebt meine +1, wie alle Russen/Ukrainer, Tee – und sie verputze es komplett.

Inklusive unserer Getränke und NZ$ 10 Trinkgeld kam die Rechnung auf NZ$ 126, ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis für einen gelungenen Abend.
 
A

Anonym38428

Guest
Ich bin jetzt so etwas von gesättigt, mache mal einen Spaziergang.

Ich beschäftige mich derweil mit der Grobplanung für den nächsten NZ Urlaub :) Im Kopf hatte ich es eh, aber die Bilder fixen mich so an, dass 1,5-2 Wochen Südinsel im nächsten Jahr sein "müssen".
 
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Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
409
47
Fellbach
Meine Geschmackspapillen im Mund spielen verrückt =; DAS wäre was für sie gewesen!

Es gibt jetzt zwar kross ( hoffentlich) gebratenen Skrei mit Ratatouille bei uns daheim, aber ..........
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Hallo,
wie jeden Tag schaue ich hier begeistert herein, nutze die Deutsche Mittagspause für den ersten Überblick über euer Tagesarlebnis.

Frage zur +1, nachdem du versuchst hast Art Deco auf Russisch zu erklären:

Eure Kummunikationssprache ist Russisch habe ich dem entnommen.
Du selber sprichst Russisch, auch Ukrainisch (?), dann wohl Englisch und auch Deutsch wie man hier lesen kann.

Deine +1 kann dann auch Ukrainisch denke ich, oder hat man das in der Ukraine früher eher weniger gelernt, weil russisch dominant war? Aber wie steht es mit ihrem Englischen? Einfach mal neugierig.

Für dich: wann und wo hast du so gut Russisch gelernt, noch aus der Schulzeit? Und welche Sprachen beherrschst du noch. (irgendwo stand das mal glaube ich).

Gruß und weiter so.

Dein nächstes Projekt könnte ein Reiseführer sein.

Gruss

Flyglobal
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Hallo,Frage zur +1, nachdem du versuchst hast Art Deco auf Russisch zu erklären:

Eure Kummunikationssprache ist Russisch habe ich dem entnommen.
Du selber sprichst Russisch, auch Ukrainisch (?), dann wohl Englisch und auch Deutsch wie man hier lesen kann.

Deine +1 kann dann auch Ukrainisch denke ich, oder hat man das in der Ukraine früher eher weniger gelernt, weil russisch dominant war? Aber wie steht es mit ihrem Englischen? Einfach mal neugierig.

Für dich: wann und wo hast du so gut Russisch gelernt, noch aus der Schulzeit? Und welche Sprachen beherrschst du noch. (irgendwo stand das mal glaube ich).
In der Schule habe ich Latein (1. Fremdsprache, wie kann man so blöd sein?), Englisch und Französisch gelernt. Muttersprachlich 'Schwäbisch', musste ich ab dem 7. Lebensjahr wegen Umzugs 'Deutsch' lernen. War schwieriger als man sich das vorstellt. Russisch kam dann bei meinem Umzug in die Ukraine dazu, ab 2002 - jedoch ohne Lehrer, einfach auf der Straße aufgeschnappt. Ehrlich gesagt war es bis 2012 eher schlecht, da ich mit meiner -1 auf Englisch kommunizierte. Als ich meine jetzige +1 kennenlernte, musste ich mich auf Russisch abmühen, da sie nur Ukrainisch und Russisch spricht. Mir hat das dann so gut gefallen, dass ich endlich richtig Russisch lerne, dass ich keinen Wert darauf ihr Englisch beizubringen. Durch die vielen Reisen hat sie es sich dann aber doch selbst beigebracht - und so kann sie heute recht problemlos kommunizieren.
 
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bluesman

Erfahrenes Mitglied
15.11.2013
2.631
1
TXL


...


Nun war es an der Zeit mir einen Haarschnitt verpassen zu lassen, um wieder unter den zivilisierten Menschen abseits der Südinsel verweilen zu können. Dazu wählte ich einen sehr hübschen Salon, der im Inneren wieder komplett im stilgerecht restauriert war.

...

Ja und wo ist das Ergebnis???
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
45/1. Tag, 01.04.2015; Napier über Taupo nach Rotorua (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Da wir einen Tag auf der Südinsel eingespart hatten, konnten wir uns nun zeitlich einen Zwischenstopp in Rotorua leisten, um die Gegend zu erkunden. Als ich vor 3 Jahren mit meiner -1 in der Gegend war, hatten wir wegen des schlechten Wetters nichts gesehen.

So nahmen wir unser Frühstück im ‚The County Hotel’ ein (Eggs Benedict mit Fertig-Hollandaise), wobei alles wieder nichts besonders hygienisch war.

Heute fiel uns auch auf, dass die kleinen Marmeladengläschen mit selbstgemachter Marmelade gefüllt waren, immer wieder aufgefüllt wurden. Leider sieht dies in der Praxis so aus, als würde man angebrochene Gläschen wieder verschließen und dem nächsten Gast vorsetzen.


Das Bett in diesem 5* Hotel möchte ich Euch nicht vorenthalten.


Beim Auschecken gab es noch eine größere Diskussion wegen des Übernachtungspreises: obwohl über booking.com zu NZ$ 245/Nacht gebucht, wollte man mir nun NZ$ 285/Nacht abknöpfen. Erst nach einiger Diskussion und dem Aufrufen der booking.com-Seite, wurde mir der Preis von NZ$ 245/Nacht gewährt.

Auf dem Weg von Napier nach Taupo war uns das Glück nicht hold. Wir begegnetem einem silbergrauen Hyundai SUV, der sehr schnell fuhr, ca 120 – 130 km/h, sehr zügig für Neuseeland. Leider hatte der Fahrer es nicht mit dem Überholen und so zog ich 2 Mal wieder an ihm vorbei, wobei er mit beim letzten Mal den Mittelfinger zeigte. Und dann folgte er mir mit geringem Abstand – bis plötzlich die Polizei auftauchte und uns anhielt. Wie ich dann erfuhr hatte der SUV-Fahrer die Polizei verständigt, dass ich ‚gefährlich’ fahren würde, im Überholverbot überholt hätte. Man bot mir an eine Strafe i.H.v. NZ$ 150 zu bezahlen und weiterzufahren – was ich ablehnte. So ging die Diskussion weiter und nach fast einer Stunde fiel den beiden Beamten auf, dass die Geschichte des SUV-Fahrers nicht schlüssig war. Man entschuldigte sich bei mir für die verlorene Zeit und lies mich weiterfahren, versprach den SUV-Fahrer (welcher sich wohl auch nicht freundlich gegenüber den Beamten gegeben hatte) zum Interview bei der Polizei einzubestellen, für den Mittelfinger zu bestrafen.

Wir fuhren kurz zum Lake Taupo, machten ein paar Fotos


und anschließend weiter zu den ‚Huka Falls’.


Naja, spannend sind diese nicht gerade, eher ein reißender Bach mit einer kleinen Stufe denn ein echter Wasserfall. Wenigstens kam mir dann noch ein Jet-Boot vor die Linse.

Weiter ging es in Richtung Wai-O-Tapo Thermal Wonderland kurz vor Rotorua, vorbei an einem ausgemusterten russischen Helikopter


und Thermal-Kraftwerk,


durch eine wunderschöne Landschaft.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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45/2. Tag, 01.04.2015; Napier über Taupo nach Rotorua (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Am Wai-O-Tapo Wonderland parkten wir unser Auto und kauften am Eingang zwei Eintrittskarten für zusammen NZ$ 65.


Ich muss gestehen, dass Wai-O-Tapo bei gutem Wetter eine herbe Enttäuschung ist. Als ich vor 3 Jahren bei Regen dort war, war es zwar ungemütlich – aber sehr eindrucksvoll, vor allem die Primrose Terrace, die größten Sinter-Terrassen Neuseelands. Diese waren bei Trockenheit einfach nur langweilig, nicht sehenswert.

Hier ein paar Eindrücke des Thermal Wonderlands bei Trockenheit:























Nach 1.5 Stunden Rundgang bei Geruch wie faulige Eier fuhren wir weiter in Richtung unserer Unterkunft, dem ‚B&B @ Redwood’ in Rotorua, gebucht über die Webseite des B&B’s zu NZ$ 195/Nacht inkl. Frühstück, aktuell die #3 in Tripadvisor.


Das B&B hat nur zwei Gästezimmer mit en suite Badezimmer im ersten Stockwerk, inklusive Terrasse zum Garten.

Die Gastgeberin, eine Malaiin, welche seit 27 Jahren in Neuseeland lebt, empfing uns sehr freundlich, erklärte uns was wir in Rotorua anschauen müssten. Auch Kuchen & frische Muffins standen für uns parat.

Das Zimmer ist sehr schön – aber nach dem ‚The County Hotel’ wäre wahrscheinlich alles schön & sauber.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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45/3. Tag, 01.04.2015; Napier über Taupo nach Rotorua (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Da es außer dem Frühstück heute noch nichts zu Essen gab, meine +1 schon sehr zickig wurde, fuhren wir gleich in die Stadt. Um die letzten Minuten Sonne auszunutzen ging wir zuerst in den Government Garden, wollten auch das Museum besuchen.


Leider hatte dies schon geschlossen und wir fuhren weiter den See entlang, um zum Kuirau Park zu gelangen. Dort unternahmen wir einen kurzen Spaziergang, schauten uns die verschiedenen blubbernden & dampfenden Pools an.







Da unsere Mägen nun in den höchsten Tönen knurrten zogen wir weiter. Und heute war es endlich soweit: seit zwei Wochen sehen wir im neuseeländischen Fernsehen Werbung für den Jim Beam Burbon Burger von ‚Carl’s Jr.’ – ohne dass es einen Carl’s Jr. auf der Südinsel gäbe. Doch jetzt, in Rotorua war unsere Chance – wir bogen zu Carl’s Jr. ein und betraten den Fast-Food Tempel.


Und was für ein Unterschied zu McDonalds & Burger King, in der Mitte steht eine Theke zur Selbstbedienung für verschiedene eingelegte Gurken, Rote Beete und, ganz wichtig, Jalapeno Peppers.

Zudem kann man zu jedem Burger das Fleisch wählen, immer gegrillt: single, double oder Agnus Thickburger. Wir bestellten einen Jim Beam Burbon Burger mit Agnus Thickburger und einen normalen Gourmet Guacamole Burger, beide als Menü (zusammen NZ$ 29.80).


Wir bekamen eine Nummer uns setzten uns an einen Tisch, alles sehr sauber. Das Essen wird von einer Mitarbeiterin an den Tisch gebracht, wo richtige Salz- und Pfefferstreuer stehen, zudem eine klassische Box mit Servietten.


Und die nächsten Minuten herrschte an unserem Tisch andächtige Stille – wir beide wussten was das hieß: unser Burger-Ranking muss verschoben werden, wir wissen nur nicht ob Carl’s Jr. Five Guys geschlagen hat oder nicht. Burger King ist jedenfalls auf #3 der Fast-Food-Ketten abgerutscht.

Was soll ich sagen, der Burger war sehr gut, saftig, eine perfekte Zusammenstellung. In Kombination mit zwei Schälchen Jalapenos konnte er sogar die meisten wesentlich teureren Restaurant-Burger schlagen.


Und die Idee mit den Zucchinis statt den Pommes Frites, hervorragend.

Die Laune meiner +1 hob sich schlagartig!

Vollgestopft führten wir noch unseren Ford zur Tränke, in Rotorua relativ preisgünstig, zu NZ$ 1.659 pro Liter. Über die letzten 587 Kilometer lag der Durchschnittsverbrauch bei knapp über 10 Litern, nicht wenig für Fahren mit Tempomat bei meist konstant 100 km/h.

Mit einem kurzer Verdauungsspaziergang vor unserem B&B schließt sich dieser Tag.
 
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Travel_Lurch

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15.09.2009
2.496
868
Falls noch Zeit und Lust auf weitere "thermal wonderlands" vorhanden ist: ca. 30km südlich von Rotorua findet sich eine Anlage, welche IMHO deutlich schöner ist und dank nicht vor der Haustür gelegener Lokation von sehr wenigen Touristen besucht wird. Als wir da waren, waren noch ca. 10 andere Besucher da. War ein wesentlich nachhaltiger in Erinnerung bleibendes Erlebnis (y)
 
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28.02.2011
3.882
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Falls noch Zeit und Lust auf weitere "thermal wonderlands" vorhanden ist: ca. 30km südlich von Rotorua findet sich eine Anlage, welche IMHO deutlich schöner ist und dank nicht vor der Haustür gelegener Lokation von sehr wenigen Touristen besucht wird. Als wir da waren, waren noch ca. 10 andere Besucher da. War ein wesentlich nachhaltiger in Erinnerung bleibendes Erlebnis (y)
Mehr als 10 Personen waren wir heute um 14:00 auch im Wau-O-Tapu nicht. (y)
Ich habe von den anderen beiden gelesen, mich dann aber doch für Wau-O-Tapu entschieden - da ich es schon kannte und dachte keine Überraschung fürchten zu müssen. Wie falsch ich mal wieder lag. Aber ein Thermal 'Wonderland' reicht uns für die nächsten Jahre, so wie uns Neuseeland so langsam reicht.
 
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ReviloCGN

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02.01.2014
1.065
75
CGN
Na, wenn sich da mal nicht ein Selfie-Stick-Foto in #338 hinein geschmuggelt hat ;)(y)

Und an dieser Stelle nochmals DANKE für deine Zeit und deine Kontinuität im Berichten!
 
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flyglobal

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25.12.2009
5.617
520
Mehr als 10 Personen waren wir heute um 14:00 auch im Wau-O-Tapu nicht. (y)
Ich habe von den anderen beiden gelesen, mich dann aber doch für Wau-O-Tapu entschieden - da ich es schon kannte und dachte keine Überraschung fürchten zu müssen. Wie falsch ich mal wieder lag. Aber ein Thermal 'Wonderland' reicht uns für die nächsten Jahre, so wie uns Neuseeland so langsam reicht.

Also euren Reisebericht jeden Tag folgend hat für mich gefühlt Neuseeland bei den gewählten Reiserouten den besseren Eindruck hinterlassen als Australien, zumindest kulinarisch im Vergleich zu den Fish&Chips Aussies.

Danke weiterhin für die tägliche Mühe, die du dir hier machst. Gerade die kleinen Details sind es die es jeden Tag spannend machen.

Gruß

Flyglobal
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Na, wenn sich da mal nicht ein Selfie-Stick-Foto in #338 hinein geschmuggelt hat ;)(y)
Selbst ich muss die Vorteile anerkennen, auch wenn es so was von peinlich aussieht. Aber der größte Vorteil ist nicht die Möglichkeit des Selfies - vielmehr ist das Ding sehr praktisch um a) Aufnahmen aus anderen Perspektiven aufzunehmen und b) über Kopfe oder Brückengeländer hinweg Fotos zu machen. Auch aus dem Auto heraus kann man gute Aufnahmen mit dem Ding machen. Bis 60 km/h (mehr habe ich mich nicht getraut) fliegt das Ding auch nicht weg. Problem ist das Fokussieren und due Helligkeitseinstellung - da man dazu das Display des Telefons berühren muss. Aber es soll Luxus-Versionen mit im Stick eingebautem Display geben, welches mit dem iPhone kommuniziert.
 

HON/UA

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28.02.2011
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46. Tag, 02.04.2015; von Rotorua nach Hamilton

Nach einer ruhigen Nacht in einem sehr schmalen Bett begann unser Tag mit Regen und einem ordentlichen Frühstück mit diesmal wirklich weichgekochten Eiern, Bacon, Toast und Marmelade.

Die Dame des Hauses saß mit uns am Frühstückstisch und erklärte uns den Sinn der Umarmung von Bäumen, insbesondere der in der Nähe stehenden Redwoods. Sie selbst ginge dorthin jeden Abend, wenn sie alleine mit den Bäumen sein könne, sich mit ihnen unterhält und dafür mit Energietransfer belohnt würde.

So packten wir unsere Sachen,

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fuhren zum Redwood Forest in der nächsten Parallelstraße. Meine +1 versuchte sich im Bäumeumarmen, die Energie kam aber nicht über sie – schade.

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Da es heute endlich einmal leicht regnete sahen wir von dem obligatorischen Spaziergang durch den Redwood Forest ab (Danke, Regen!) und fuhren stattdessen in Richtung Südwesten, zu den drei Seen.

Ich war so froh über den Regen und die tiefhängenden Wolken, da erst dies Neuseeland zu den dramatischen Landschaften verhilft. Ohne Regen ist Neuseeland nicht Neuseeland.

Zuerst kamen wir am Lake Tikitapu (oder Blue Lake) an, genossen die Aussicht auf den See und die an den Hängen liegenden Wälder in Kombination mit den Wolken.

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Auch die Betrachtung dieser schwimmenden Autos (sehr langsam) war interessant.

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Weiter zum Lake Rotokakahi (oder Green Lake), wo sich extrem viele Schwarze Schwäne tummelten.

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Der letzte See war der Tarawera, wo wir zu einem kleinen Strand kamen.

screen shot


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Leider hörte der Regen auf, die Wolken verzogen sich – und so wurde es Zeit zurück in Richtung Rotorua zu fahren.

Ich fand diesen ungemein matschigen riesigen Parkplatz am Blue Lake und konnte meinen Spieltrieb nicht mehr zurückhalten – meine +1 fand dies nicht ganz so lustig.

Das Ergebnis konnte sich jedenfalls sehen lassen:

print screen

Nun wurde es Zeit in Richtung Hamilton aufzubrechen, jedoch mit einem Abstecher zu einer der – in meinen Augen – schönsten Stellen der Nordinsel, der Maraeroa Rd. nach Mamaku (am besten zu finden indem man zur Mamaku Blueberry Farm fährt).

An dieser Straße liegen unzählige kleine erloschene Vulkane, teilweise bewachsen. Diesen Anblick hatte ich noch von meiner letzten Neuseelandreise als Highlight im Kopf.

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Natürlich waren wir in der Blueberry Farm, wo es außer Blueberry Marmelade und –Gelee auch hervorragende Chutneys von Rhabarber und anderen Früchten gibt.

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Wegen der Beginnenden Osterfeiertage war aus Richtung Hamilton nach Rotorua sehr viel Verkehr – in unsere Richtung ging es jedoch.

In Hamilton angekommen wunderte ich mich über den Benzinpreis. Dieser lag mit 1.929 wieder 27 Cent/Liter höher als in Rotorua.

Unsere Unterkunft für die nächsten 2 Tage, die ‚Titoki Boutique Accomodation’ (direkt gebucht zu NZ$ 285/Nacht) kannte ich schon aus meinem Besuch vor 3 Jahren – in meinen Augen das perfekte B&B mit einem mehr als hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis.

Wir wurden von John begrüßt, mit dem ich in den letzten 3 Jahren Kontakt über Facebook gepflegt hatte, auf die Terrasse zu einem Willkommensdrink gebeten.

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Das B&B hat 2 Schlafzimmer mit en suite Bädern.

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Obwohl mit eigenen Bädern ausgestattet, werden die beiden Zimmer niemals zur gleichen Zeit an zwei sich nicht kennende Paare vermietet. Man muss also als Einzelpaar niemals befürchten mit Unbekannten beim Frühstück zu sitzen. In unserem Fall ist im zweiten Zimmer unser Gepäck untergebracht.

Das Zimmer ist sehr stilvoll, ‚ujutne’ (Deutsch: gemütlich), alles von höchster Qualität. Das en suite Badezimmer ist geräumig, mit weichen Handtüchern und feinen Kosmetikprodukten ausgestattet.

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Das Beste ist aber die ‚Bar’ zwischen den beiden Zimmern. Hier kann man sich bedienen mit Kaffee, Tee, verschiedenen Keksen und Müsliriegeln, Schokolade, Weinen, Schaumwein etc. Alles inbegriffen im Preis!

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Auch der Portwein und Sherry im Wohnzimmer, inbegriffen.

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Wir setzen uns auf die Terrasse im sehr gepflegten Garten, unterhielten uns bei einer Auswahl von Käse, Dips und Crackern.

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Das Problem war, dass nach den ganzen Snacks kein Hunger mehr aufkommen wollte. So richteten wir uns eine weitere Platte mit Salami, Chili-Knoblauch Käse und Crackern als Abendessen her und ließen diesen Abend relaxt ausklingen.
 
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Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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47/1. Tag, 03.04.2015; Hamilton (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Heute musste mal wieder Action sein.

So starteten wir den Tag mit einem hervorragenden Frühstück in der Titoki Boutique Accommodation bereits um 08:30.

John & Jude hatten wie üblich aufgetisch:


Verschiedene Früchte wie Blaubeeren, Goldene Kiwis etc.,


hausgemachte Marmeladen (Ingwer, Orange, Blaubeere & Aprikose), Joghurt, Müsli, Brotauswahl und, zu Karfreitag, große goldene Ostereier.

Aber damit nicht genug. Meine +1 bekam ihr gewünschtes Porridge mit selbstgemachter Maracujasauce,


ich mein gekochtes Frühstück, Rühreier auf Toast, dazu Bacon, Hash Browns und ein hervorragendes Früchte-Chutney.


Damit konnte das Mittagessen für heute entfallen.

Um 10:00 waren wir auf der Straße, Richtung Matamata, nach Mittelerde.


Da meine +1 sich dies wünschte, hatte ich ihr für 11:30 eine private Tour in Hobbiton gebucht.

Für Hobbiton gibt es 2 unterschiedliche Touren: die im Bus mit ca. 50 Mittouristen (NZ$ 75/Person) oder als Einzeltour im Subaru-Kombigeländewagen zu NZ$ 395, für max. 3 Personen). Beide Touren dauern 2 Stunden, wobei man bei der privaten Tour mehr zu sehen bekommt, auch in sonst nicht zugängliche Bereiche darf, am Ende noch eine Tüte mit Mittelerde-Gingerbier etc. geschenkt bekommt.








Da ich mit Mittelerde absolut nichts anfangen kann, für mich dies mit einem Zahnarztbesuch gleichzusetzen ist, ließ ich mich mit einem Buch im Shire-Café nieder, betrachtete die vielen Asiatischen Touristen, mache in Lord of The Ring Kostümen – was ich spannender als Hobbits fand.

Pünktlich um 13:30 wurde meine +1 wieder abgeliefert,wir fuhren weiter zum Matamata Airfield, welches im 2. Weltkrieg ein Behelfsflughafen der Armee war.

Dort ging es zum Piako Gliding Club, wo ich mir für 15:00 einen Segelflug (3'000 Fuß, NZ$ 180) gebucht hatte.


Am Hangar war niemand anzutreffen, so ging es mit dem Auto quer übers Flugfeld, bis wir an einem Wohnwagen ankamen, der als mobiles Büro des Clubs dient.


Das Schleppflugzeug ist ein ehemaliges Agrarflugzeug zum Sprühen von Pestiziden, schon über 50 Jahre alt – aber in sehr gutem Zustand.


Ich wurde sehr freundlich empfangen und musste ein Formular für eine temporäre Mitgliedschaft ausfüllen. Laut Gesetz dürfen keine kommerziellen Flüge durchgeführt werden – sondern ausschließlich Trainingsflüge für Clubmitglieder.

Da wir eine Stunde zu früh, die Segelflugzeuge in der Luft waren, mussten wir etwas warten.

Und was flog dort durch die Gegend? Ein Gyrocopter! Als dieser landete und zum Hangar rollte, fuhr ich mit dem Auto hinterher, sprach den Piloten an. Wir kamen ins Gespräch und ich erfuhr, dass er im normalen Leben ein kommerzieller Pilot bei Air New Zealand ist, Gyrocopter sein Hobby ist. Meine +1 war fasziniert, vor allem da man ‚offen’ fliegt. Uns wurde ein Flug (30 Minuten) zu NZ$ 125 angeboten – und ich schlug zu.

Schon wurde meine +1 in den Gyrocopter verfrachtet und angeschnallt.


Ab zur Startbahn und in die Luft, in Richtung Berge und Wasserfall. Zum Abschluss gab es als Zugabe noch ein paar Starts und Landungen.

Meine +1 war völlig begeistert.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
47/2. Tag, 03.04.2015; Hamilton (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Nun war ich an der Reihe, mein Segelflugzeug ‚made in Poland’ stand bereit.


Mein Pilot erklärte mir in allen Einzelheiten das Flugzeug, die Funktionen von Ruder und Klappen, das Prinzip des Glidens sowie die Instrumente.

Ich schlängelte mich auf den Vordersitz (ähnlich dem Einsteigen in einen Lamborghini) und wurde vertäut.


Der Pilot stieg hinten ein und die Kanzel wurde geschlossen.


Das Schleppseil wurde eingehängt und los ging es. Der Start auf der Graspiste war etwas holprig, aber kaum in der Luft wurde alles sehr sanft.

 

HON/UA

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47/3. Tag, 03.04.2015; Hamilton (in 3 Teilen wegen 3 Videos)

Überhaupt gibt es wesentlich weniger Turbulenzen als in einem Helikopter oder Flugzeug – da man die Turbulenzen nicht durchfliegt sondern diese zum Aufsteigen nutzt.

Auf 3'000 Fuß wurde das Schleppkabel mit einem lauten Knall ausgeklinkt und das Motorflugzeug kehrte zurück zum Flugfeld. Ab diesem Zeitpunkt wurde es sehr still im Flugzeug, in welchem einen nur eine sehr dünne Außenhülle vom Himmel trennt. Dachte ich bisher Cessna 172 wäre genial, hatte ich nun ein noch genialeres Fluggefühl kennengelernt.

Wir flogen an den Bergrücken vorbei, suchten Thermik. Nach einiger Zeit, wir waren schon auf 2'500 Fuß herunter, fanden der Pilot diese endlich. So kreisten wir in der Thermik bis wir auf 4'500 Fuß angekommen waren, ich einen Blick über den Bergrücken in Richtung Meer und die vorgelagerten Inseln hatte.


Wir flogen ca. 40 Minuten dahin, in wunderbarer Stille, welche nur vom Piepsen des Höhenmessers und gelegentlichem Funkkontakt unterbrochen wurde. Nur der Wind, welcher um das Segelflugzeug weht ist leicht als permanentes Rauschen zu vernehmen.

Während des Fluges hatte ich eine sehr nette Unterhaltung mit dem Piloten, welcher seit 30 Jahren segelfliegt. Er erläuterte mir das Distanzfliegen und wie man während des Fluges ‚Wasser lassen’ kann: der Sitz hat ein eingebautes Loch mit einem Schlauch, das ‚Abwasser’ geht einfach in den Himmel.

In Zukunft, wenn es leicht regnet, werde ich nach oben schauen – ob dort nicht ein Segelflugzeug unterwegs ist.

Nach einer Stunde Flug ging es zurück zum Flugfeld.


Die Landung war holprig, die Bremsen packen verdammt gut zu.

Segelfliegen war ein Erlebnis – ich werde es bestimmt nochmal tun.

Da es nun schon später Nachmittag war ging es zurück nach Hamilton, wo wir bereits mit einem kleinen Snack auf der Terrasse von unseren Gastgebern empfangen wurden.

Wir saßen zusammen, unterhielten uns über die kulturellen Verschiedenheiten unserer Heimatländer, die Unterschiede des politischen und wirtschaftlichen Systems und wurden uns einig, dass keiner von uns mit dem anderen tauschen wollte.

Die Zeit verstrich unglaublich schnell, wir entschieden uns zusammen zum Abendessen zu gehen. Unser Wunsch war ‚indisch’, unsere Gastgeber kannten ein sehr gutes, jedoch sehr einfaches Restaurant und fuhren mit uns dort hin.


Wir bestellten zwei gemischte, nichtvegetarische Vorspeiseteller


sowie verschiedene Hauptgerichte mit Naan und Poratha.


Das Essen war ordentlich, nicht schlecht und nicht herausragen – aber mit NZ$ 112.50 für 4 Personen sehr günstig.

Zurück ins TITOKI, wo wir zusammen noch ein Glas Portwein einnahmen und uns dann ins Bett verabschiedeten.

Somit schließt sich ein fantastischer Tag.
 

HON/UA

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48. Tag, 04.04.2015; Hamilton nach Auckland

Am heutigen Tage ging es auf zu unserem letzten Stopp in Neuseeland, nach Auckland und Umgebung.


John & Jude servierten wieder ein Frühstück nach allen Regeln der Kunst, heute mit komplett anderer Tischeindeckung,


zusätzlich frische Ananas, Käseauswahl und Fruchtsalat. Meine +1 hatte wieder das obligatorische ‚Kasha’ (Porridge), dazu jedoch noch 2 weichgekochte Eier. Für mich gab es zusätzlich Ahornsirup, so dass ich meinen Bacon mit diesem genießen konnte. Ich gestehe, ich bin ein Fan von Bacon mit Honig oder Ahornsirup, auf Toast oder zu Pancakes bzw. French Toast.

Eigentlich wollten wir nach dem Frühstück gleich in Richtung Auckland aufbrechen – doch wir unterhielten uns noch eine ganze Weile mit John & Jude – so dass wir erst gegen 11:30 loskamen. Dies war aber schon deshalb okay, da John & Jude mit ein Grund dafür waren, dass ich nochmals nach Neuseeland wollte.

Der erste Zwischenstopp unserer heutigen Fahrt war am Karekare Beach,


etwas südlich des weit bekannteren und überlaufeneren Piha Beaches.

Im Prinzip fährt man zum Piha Beach im Westen Aucklands und biegt 4 Kilometer vor dem diesem oben auf dem Berg links in eine sehr enge, steile und kurvige Straße ab. Ich nehme an, dass der Karekare Beach wegen dieser Straße weniger besucht ist als Piha – obwohl er wesentlich schöner ist.

Genau diesen Strand hatte ich vor 8 Jahren zufällig auf einer Geschäftsreise besucht. Ich flog damals extra für eine Besprechung von Deutschland nach Auckland, hatte einen Rückflug am Folgetag. Meine Besprechung ging damals positiver und zügiger von statten als geplant. Und so hatte ich Zeit, mietete mir eine MX-5 und fuhr offen bei leichtem Nieselregen und bewölktem Himmel durch die Gegend – sehr eindrucksvoll.

Heute, am Samstag vor Ostern, war jedoch selbst hier einiges los, die Parkplatzsuche ein Problem. Schließlich war das Auto geparkt und wir liefen an einem Gewässer, welche man durchwaten muss, zum Strand.

Der Strand ist riesig, der schwarze Sand funkelt in der Sonne, ein einmaliger Anblick. Teilweise wird der Sand durch seine Farbe sehr heiß, man bekommt auf Grund der Reflektion sehr schnell einen Sonnenbrand.


Der Ausblick ist imposant, meine +1 war hin und weg.


Auch das Meer ist eindrucksvoll, die Wellen von ordentlicher Größe.


Selbst ein Film wurde am Karekare Strand gedreht: ‚Das Piano’.

Nachdem wir etwas am Strand entlanggelaufen waren ging es zurück zum Auto, zum Piha Beach. Dort war aber so viel los, dass wir erst gar nicht aus dem Auto ausgestiegen, direkt nach Auckland weiterfuhren.

Die Fahrt zog sich wieder unglaublich. Die Neuseeländer sehen das Tempolimit wirklich als ein ‚Limit’ an, fahren gerne 20 km/h langsamer als erlaubt. Man braucht sehr viel Geduld und einen kühlen Kopf.

Als nächstes stand Devonport, ein nördlicher Vorort Aucklands, auf der Liste. Das Städtchen hat einen besonderen Charme, viele alte Holzhäuser, Cafés & Restaurants. Das Beste ist aber der ‚Hauraki Gulf Maritime Park’. Man kann mit dem Auto bis fast ganz nach oben auf einen Parkplatz fahren, die letzten Meter zu Fuß zurücklegen.

Es bietet sich einem ein hervorragender 360-Grad-Ausblick über Auckland,


die Vororte und die vorgelagerten Inseln.


Auch den historischen Militärstützpunkt mit seinen ehemals versenkbaren Kanonen,


den unterirdischen Gängen zu selbigen sowie den Munitionskammern kann man heute besichtigen.

Zurück über die Harbour-Bridge nach Auckland, wo wir einen kurzen Abstecher durch die Innenstadt machten. In meinen Augen ist Auckland keine Perle – und so stiegen wir erst gar nicht aus dem Auto aus, fuhren nach Mount Eden, einen südlichen Vorort Aucklands.

Der Ort ist nach dem dort gelegenen Vulkan benannt, dem höchsten Aucklands.


Der Vorort selbst ist sehr ‚posh’, hübsch gemacht. Auch sahen wir hier seit langem wieder die ersten Menschen in ordentlicher Kleidung, nett zurechtgemacht. Sogar Frauen mit High-Heels waren auf den Straßen unterwegs.

Hier befindet sich unsere Unterkunft für die heutige Nacht, das ‚Eden Villa B&B’ (gebucht direkt zu NZ$ 250/Nacht).


Das ‚Eden Villa B&B’ ist ein klassisches B&B, in einer Villa aus der Kolonialzeit untergebracht. Wir wurden sehr freundlich empfangen und durch das sehr eindrucksvoll renovierte Haus geführt. Auch an diesem B&B und seinen Eigentümern erkennt man wo man sich aufhält, in einer gutsituierten Gegend.

Unser Zimmer ist überaus hübsch, sehr gemütlich und stilvoll.


Das Badezimmer ist neu gemacht, mit ‚walk-in’ Dusche und Fußbodenheizung.


Neben unserem Zimmer (insgesamt hat das B&B drei Gästezimmer mit en suite Badezimmern) liegt die Guest-Lounge, in welcher man es sich gemütlich machen kann.


Da ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte (meine +1 hatte sich zwischendurch ein Whopper Jr. Meal reingezogen), wurde es Zeit etwas zu mir zu nehmen.

Die Gastgeberin empfahl das Restaurant ‚Molten’, welches moderne neuseeländische Küche serviert.

Da es ganz in der Nähe, an der Hauptstraße, liegt, machten wir uns per pedes auf den Weg.

Wir bekamen einen Tisch im nett gemachten ‚Garten’ zugewiesen,


die interessante Speisekarte überreicht. Auch die Preise, sehr human für Auckland.

Ich bestellte uns als Vorspeise Knochenmark St. Louis-Style, mit geröstetem Brot und einem Petersiliensalat.


Ich liebe warmes Knochenmark, leicht gesalzen – auf Röstbrot. Der Nachteil ist, dass es sehr, sehr fett ist – wobei der säuerlich angemachte Petersiliensalat dies recht gut abfederte. Trotzdem war selbst diese Portion für uns beide zusammen sehr reichlich.

Im Anschluss gab es für meine +1 ein Risotto (al dente bestellt) mit Parmesan, Krevetten und jungem Blumenkohl,


Für mich geschmorte Ochsenbacke mit Gnocchi und Gurkensalat.


Das Risotto war von der Konsistenz das erste echte Risotto in Australien & Neuseeland, der Reis wirklich noch mit Biss. Leider war der Blumenkohl zu stark im Geschmack, überlagerte alle anderen Geschmäcker fast vollständig.

Meine Ochsenbacke war wunderbar zart, weich – zerging einem auf der Zunge. Auch der Gurkensalat, hervorragend. Ich hätte gerne dasselbe über die Gnocchi behauptet – aber ich konnte sie nicht probieren. Denn sie fehlten, wurden wohl vergessen.

Inklusive einem Cidre (NZ$ 9!!!) bezahlte ich NZ$ 72, fair für Auckland.

Schon ging es zurück ins B&B, vorbei an vielen hübschen Geschäften, inkl. einer Konditorei mir interessanten Torten.


Jetzt heißt es Koffer packen für die morgige Reise.