59. Tag, 15.04.2015; Ayutthaya – Nang Rong
Nach einem Frühstück auf der Terrasse checkten wir bereits kurz vor 9 Uhr im Sala aus, machten uns auf zu unserem weiteren Kulturtrip.
Das Navi zeigte 325 Kilometer und knapp über 4 Stunden reine Fahrtzeit zum Prasat Hin Muang Tam, ca. 40 Kilometer südöstlich von Nang Rong, an.
Die Autobahnen in Thailand verwundern mich immer wieder, selbst abseits Bangkoks sind diese sehr gut, teilweise 4-spurig, ausgebaut. Auf der Autobahn Nr. 1 und Nr. 2 hängte ich mich an ein paar SUV’s und Pick-Up’s, die meist mit einer Geschwindigkeit zwischen 140 km/h und 170 km/h dahindüsten. Die offizielle Geschwindigkeitsbegrenzung scheint in Thailand nicht sonderlich zu interessieren. Und bei dem Spritpreis in Thailand ist es sowieso egal ob das Auto 8 oder 12 Liter auf 100 Kilometer verbraucht.
Die letzten knapp 200 Kilometer legten wir auf der Autobahn Nr. 24 zurück. Selbst diese ist bis Nang Rong 2-spurig und erlaubt trotz des weniger guten Zustands noch immer 130 km/h.
Ca. 10 Kilometer nach Nang Rong fuhren wir über kleinere Landstraßen zum Prasat Hin Muang Tam. Hier fiel uns auf, dass Songkran in dieser Provinz heute sein muss, überall wurden wir mit Wasserschläuchen empfangen – das Auto ist jetzt wieder sauber.
Wegen Songkran war am Tempel relativ viel los. Auf der Toilette begegnete meine +1 einer Schlange.
Im Gegensatz zu Ayutthaya handelt es sich hier um einen Khmer-Tempel, welcher zwischen dem späten 10. und dem frühen 11. Jahrhundert erbaut wurde. Der Stil ist völlig anders als in Ayutthaya, erinnert viel mehr an indische Tempel. Die Relieffe an den Bauten huldigen der hinduistischen Mythologie.
Zuerst schlenderten wir am Wasserreservoir (ca. 1'100 x 450 Meter – die Angaben unterscheiden sich sehr) entlang,
kamen zum Eingang, wo wir Baht 150/Person Eintritt (für Prasat Hin Muang Tam und Phanom Rung) entrichteten.
Anders als in Ayutthaya ist die Tempelanlage bewaldet, teilweise mit sehr interessanten Bäumen, was bei der Hitze sehr positiv war.
Schon standen wir vor einem Seiteneingang des Heiligtums
und gingen hinein. Ich weis nicht wie viel von der Bausubstanz original, wie viel wieder aufgebaut wurde – aber der Zustand ist schon besser als die meisten Tempelanlagen in Ayutthaya.
Die vier L-förmigen Basseins im Inneren sind sehr hübsch, vor allem wegen der fünfköpfigen Schlangen (Nagas) an den Ecken. Und wieder, wie in Ayutthaya wird alles von tausenden Touristen betatscht – was nicht besonders gut für die Zukunft des Tempels sein dürfte.
Wir wanderten etwas herum
und verließen die Tempelanlage durch den Haupteingang
in Richtung Auto, um zum unteren Parkplatz des Phanom Rung, welcher auf einem erloschenen Vulkan erbaut wurde, zu fahren. Man kann auch auf dem oberen Parkplatz parken, um beinahe ebenerdig zum Tempel zu gelangen – dann verpasst man jedoch die Treppe und die Himmelsbrücke zum Tempel.
Natürlich, ihr könnt es Euch denken, hatte meine +1 Hunger und wir suchten ein kleines Restaurant am hinteren Ende der Ladenzeilen auf.
Wir bestellten Som Tam, ein am Holzspieß gegrilltes Huhn
sowie ein Reisgericht mit Prawns, Kafir-Limonen-Blättern, Thai-Basilikum, Chili und weiteren Thai-Gewürzen.
Das Essen war okay, mit 260 Baht auch nicht besonders teuer.
Im Anschluss machten wir uns bei mittlerweile 36 Grad auf zum Eingang und erklommen die Treppen zum Tempelkomplex.
Oben angekommen hat man einen sehr schönen Blick auf den von den Khmern errichteten Tempel (Bauzeit zwischen dem frühen 10. und dem späten 12. Jahrhundert).
Wir bogen nach rechts ab und kamen am königlichen Pavillon vorbei, in welchem sich die königliche Familie zum Besuch des Heiligtuns umzog.
Weiter
zur ersten Naga-Brücke, einem erhöhten Fußweg, welcher den Übergang von der weltlichen- zur spirituellen Welt symbolisiert.
Von dort noch ein paar Stufen und man erreicht den Vorhof des eigentlichen Tempels, mit weiteren Bassins und einer zweiten Naga Brücke.
Schon steht man vor dem Tempeleingang, welcher reich verziert ist.
Durch den Innenraum
und die dritte Naga-Brücke
erreicht man das Innere.
Dort befindet sich der Hauptturm des Tempels,
welcher der Göttin Shiva gewidmet ist, was man an den Relieffen gut erkennt.
Wir verließen den Tempel
und gingen wieder zurück zum Auto. Wir waren fertig, bei der Hitze.
Nun ging es weiter zu unserer Unterkunft für die heutige Nacht, dem wohl einzigen einigermaßen annehmbaren Hotel in der Nähe, dem Phanomrungpuri Boutique Hotel in Nang Rong.
Das Hotel ist im Stil eines Khmer-Tempels erbaut.
Gebucht hatte ich ein Standard-Zimmer zu 1'400 Baht/Nacht inkl. Frühstück und Wi-Fi Internet. Der Empfang war sehr freundlich und wir erhielten einen Welcome-Drink bevor wir in unser Zimmer geführt wurden.
Leider war das Zimmer nicht besonders sauber, lange schwarze Haare überall, ein zerrissenes Leintuch und eine dreckige Bettdecke. Wir beschwerten uns und bekamen ein anderes Zimmer zugewiesen, welches angeblich überprüft wurde. Dieses Zimmer war leider kein Stück besser, diesmal sogar mit dicken Spinnweben an der Wand. Wir hatten genug, gingen an die Rezeption und verlangten auszuchecken, unser Geld zurückzubekommen. Nun wurde man aktiv, bat uns 20 Minuten zu warten, gab uns nochmals einen Welcome-Drink.
Das dritte Zimmer war ein Upgrade auf eine höhere Kategorie, wurde wohl extra nochmals geputzt und vom Hoteldirektor persönlich überprüft.
Okay, relativ sauber ist es nun – aber dafür geht es direkt zur Hauptstraße, ohne besondere Geräuschisolierung.
Nachdem noch die Ameiseninvasion im Badezimmer gestoppt wurde, fuhren wir zum Abendessen in ein Restaurant, welches uns von einem Freund empfohlen wurde. Das ‚Kaso Samad’ liegt ca. 1 Kilometer nördlich des Hotels an einem kleinen See.
Zusätzlich zum Hauptrestaurant gibt es einige kleine Hütten, welche auf den See gebaut sind.
Wir parkten unser Auto und gingen über eine kleine Holzbrücke ins Hauptrestaurant, wo wir wiedermal sehr freundlich begrüßt wurden. Jedoch wurde uns schon in diesem Moment klar, dass es mit ‚Englisch’ schwierig werden wird.
Zum Glück war die Speisekarte teilweise ins Englische übersetzt und so bestellten wir den zweiten Som Tam Salat des Tages (aber diesmal mit den kleinen, getrockneten Krevetten), Morning Glory, Stir-fried Prawns mit Gemüse, Chili und Knoblauch, Soft Shell Crab in gelben Curry und ein Thai-Omelette mit Krabbenfleisch.
Der Som Tam Salat war lecker, das Morning Glory so langweilig, dass wir es stehen ließen.
Dafür waren die Soft Shell Crab mit dem gelben Curry sehr gut – und zudem unglaublich günstig (80 Baht!).
Auch die Prawns waren okay, mit viel knackigem Gemüse.
Vom Omelette sprechen wir lieber nicht, es war so was von überbraten, mit viel zu viel Öl. Dazu befanden sich im Omelette Stücke von Karotten... Vielleicht ist dies in der Gegend üblich – meins ist es aber nicht.
Als Dessert bestellten wir Früchte (zuckersüße Ananas, köstliche Wassermelone und grüne Mango), welche mit 3 unterschiedlichen Dips gereicht wurden.
Die Rechnung kam auf 610 Baht und wir fuhren zurück ins Hotel, wo wir im Zimmer von einem Gecko begrüßt wurden.