Jetzt schwenkt auch der deutsche Geschäftsreiseverband auf die Linie ein, die viele User hier, aber auch gut informierte seriöse Journalisten, etliche Luftfahrtexperten und auch ich so sehe: Das Insolvenzverfahren muss fair und darf nicht zum Schaden von Passagieren sein
Air Berlin: Passagiervertreter warnt vor Bevorzugung der Lufthansa - SPIEGEL ONLINE
Übrigens wird die Familie Wöhrl heute in der Zeitschrift "BILANZ" (kostenlose Beilage in der "Welt") in einer Liste der 1000 reichsten Deutschen auf Platz #823 aufgeführt; mit einem Vermögen von 150 Mio. €
Rechnen wir doch mal:
Bei seriöser Betrachtung wird Wöhrl nicht mehr als 1/3 seines Vermögens, also 50 Millionen, für so ein Vorhaben ausgeben wollen.
Benötigt werden nach den bisher bekannten Daten ca. 1 Mrd., um ein besseres Angebot als die Mitbewerber abzugeben.
Für die fehlende Summe von grob gerechnet 1 Mrd. € muss er also seine reichen Kumpels anbaggern; von ihm immer als „Gruppe von Investoren“ benannt. Seine Hausbank wird ihm den Kredit sicher nicht zur Verfügung stellen.
Diese Leute überzeugt er sicher nicht mit einem detaillierten Businessplan in Form von 100 Seiten Excel-Tabellen, sondern diese Leute wollen markige Sprüche hören:
„Prinzipien des Rechtsstaats gebrochen“; „die Regierung verschwendet Steuergelder“, „Mittelstand“ ,“Wildwest-Methoden der Lufthansa“, “Große Koalition lässt sich von LH erpressen“, "Bevorzugung der Lufthansa" usw. usw.
Auf solche Sprüche fahren diese Leute ab und damit muss er in die Medien, um seine Zielgruppe der privaten Kapitalgeber zu erreichen: Focus, Spiegel, Bild, Süddeutsche – das liest diese Zielgruppe. Genial, wie er diese Medien für seine Zwecke einschaltet, das muss man ihm schon lassen.
Bleibt die Schlussfrage, ob er noch irgendwo in Europa eine Airline (AOC) als Vorrat besitzt, mit der er nach einem abzusehenden Grounding der AB den Geschäftsbetrieb fortführen kann?