AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

ANZEIGE

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.982
6.039
Der "Sachverwalter" - also einer der beiden umgangssprachlich bezeichneten Insolvenzverwalter

Das ist keine rein umgangssprachliche Bezeichnung.


Die Vergütung aus einem Insolvenzverfahrens kann man aber nicht gegen die aus einem anderen Verfahren vergleichen.

Na das lässt sich ja an der Honorarordnung gut ablesen - und egal wie es kommt, der Sachwalter/Insolvenzverwalter wird an der Sache sehr gut verdienen, die meisten Gläubiger werden dagegen so gut wie leer ausgehen - deutsches Insolvenzverfahren eben.

Hier kannst diu dir ausrechnen was der Vrewalter in der Sache verdienen kann

https://www.gesetze-im-internet.de/insvv/__2.html

Schätzt man die Masse auf 100 Mill. € bekommt der Verwalter etwas über 1 Millionen €, von jeden weiteren € erhält er 0,5% bzw. 5000€ für jede weitere Masse Millionen.

Die InsVV endet allerdings nicht bei § 2... Der Sachwalter bekommt in Ausgangspunkt nur 60 % der Vergütung des Insolvenzverwalters.

Danke für die Info, da hatte ich zunächst intuitiv - ohne Rechtskenntnisse - mit deutlich höheren Sätzen gerechnet.

Bei angenommen > 1 Million Gläubigern, welche ja auch irgendwie kontaktiert werden müssen, ist das dann ja doch kein wirklich gutes Geschäft.
Selbst wenn man mal beispielhaft im Extremfall von 1 Mrd. Masse > ca. 5 Mio. € Honorar ausginge..

Hier wird es einen massiven Zuschlag wegen der völlig aus dem Rahmen fallenden Gläubigerantahl geben, auch für weitere Sachverhalte ist das möglich.

Moment, der Verwalter bezahlt die Kosten des Verfahrens ja nicht von seinem Honorar. Das Honorar ist die Vergütung für seine Tätigkeit - mehr nicht.

Das er im Innenverhältnis erstmal an die Sozietät o.ä. abführt. Es gibt auch so Dinge wie Bürounkosten, Personalkosten etc. Ich hoffe, Du wolltest nicht ernsthaft andeuten, dass das Geld 1:1 bei ihm selbst bleibt.
 
  • Like
Reaktionen: Wuff

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
4.242
3.238
HAM
Schätzt man die Masse auf 100 Mill. € bekommt der Verwalter etwas über 1 Millionen €, von jeden weiteren € erhält er 0,5% bzw. 5000€ für jede weitere Masse Millionen.

Na ja, 1 Million ist jetzt nicht so viel... Das sind zehn normale, qualifizierte Mitarbeiter mit 4-5K Monatsbrutto für ein Jahr ohne Spesen... Wem das viel vorkommt, der ist kein Arbeitgeber in Deutschland.
 
  • Like
Reaktionen: Wuff und Ed Size
B

Bergmann

Guest
Es gibt aber auch Investoren, die eine Sache aus Liebhaberei erwerben. Das sind dann häufig sogar die besten Investoren, weil sie voll hinter der Sache stehen. Sie machen dann etwas aus der Sache - sogar Gewinn.

Niki Lauda ist ein solcher Investor.

Der alte Mann hat bestimmt seine Medikamente nicht genommen.

Eine Frage an den Insider rhodium: Welche Medikamente muss denn Niki Lauda nehmen? Etwas verbotenes? Illegales? Oder ist Niki Lauda krank?
 
Zuletzt bearbeitet:

Reisemeister

Erfahrenes Mitglied
04.08.2010
358
44
DUS/WAS
Wirkt auf mich eher so, als ob hier ein Vertreter eines Verbandes, den vorher keiner kannte, einfach mal mitblubbern will.

Einfach mal mitblubbern?? Ich würde gerne Dieter Nuhr zitieren, bleibe aber freundlich.

Wenn es einen Verband gibt, der von einer möglichen Preissteigerung der LH aufgrund eines Monopols betroffen ist, dann den VDR, den jeder, der im Travel Management auf Seiten eines Unternehmens tätig ist, kennt.

Ich glaube in der Mitgliederliste fehlen nicht viele Deutsche Grossunternehmen.

https://www.vdr-service.de/der-verband/der-vdr/mitglieder-im-vdr/
 
Zuletzt bearbeitet:

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Genau, da kommen die Auslagen oben drauf und bei erhöten Aufwand ein Zuschlag. Wenn er dann beispielsweise gegen Ethiad wegen der Patronatserklärung klagt, beauftragt er einen Kollegen der für den Prozess die Gebühren aus dem Streitwert der Klage erhält. Klingt nach viel Geld aber wenn ich mir anschaue, wie oft vor einer Insolvenz viel Geld an Unternehmensberatungen verschwendet wird und KPMG den Abschluss durchgewinkt hat... I.

Es ist ja auch schon vorgekommen das der Insolvenzverwalter die Berater die die Abschlüsse durchgewinkt haben in die Haftung genommen hat, bzw. gegen diese entsprechende Prozesse geführt hat. Bei AB wäre dies wohl auch eine Option.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Das er im Innenverhältnis erstmal an die Sozietät o.ä. abführt. Es gibt auch so Dinge wie Bürounkosten, Personalkosten etc. Ich hoffe, Du wolltest nicht ernsthaft andeuten, dass das Geld 1:1 bei ihm selbst bleibt.

Na ja, 1 Million ist jetzt nicht so viel... Das sind zehn normale, qualifizierte Mitarbeiter mit 4-5K Monatsbrutto für ein Jahr ohne Spesen... Wem das viel vorkommt, der ist kein Arbeitgeber in Deutschland.

Ich wollte einfach mal die gesetzlichen Grundlagen für das Honorar benennen, ob das viel oder wenig ist? Keine Ahnung, ich kann nicht abschätzen wie viel Arbeit ein solches Verfahren macht.
 
  • Like
Reaktionen: Wuff und HAM76

gsx650

Erfahrenes Mitglied
25.04.2014
332
0
AUT
Ich würde eher darauf spekulieren, welche er einnehmen sollte er es aber nicht getan hat.

Na dann erzähl mal, wir sind hier im Forum neugierig bzw. es hört sich ja fast an, dass da wer neidisch wäre oder ist es gar gekränkter Stolz?

Spaß beiseite man kann zu Lauda, Spohr, MOL, dem Scheich, Winkelmann und wie sie sonst da noch in der Branche heißen mögen, stehen wie man man möchte, ABER ich glaube persönliche oder beleidigende Bemerkungen haben hier im Forum gegenüber den Personen definitiv nichts zu suchen!
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Es ist ja auch schon vorgekommen das der Insolvenzverwalter die Berater die die Abschlüsse durchgewinkt haben in die Haftung genommen hat, bzw. gegen diese entsprechende Prozesse geführt hat. Bei AB wäre dies wohl auch eine Option.
Im letzten Abschluss ist ein negatives EK von -1,8 Mrd. € testiert. Was kann man da noch falsch machen ("durchwinken")? Wäre die Situation jetzt besser, wenn KPMG -2 Mrd. testiert hätte?

Ich denke eher, dass beim Etihad noch was zu holen ist, wegen der öffentlich gemachten Zusagen, AB zu stützen. Worauf sich die "Fortführungsprognose" stützt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Airberlin: Was mit den Meilen passiert - manager magazin

------------

Damit muss Etihad die realisierten Verluste bei AB weiter erhöhen, denn man hat Topbonus in 2012 für sehr viel Geld erworben.

Der Scheich räumt nun maximal auf bzw. hat den kompletten Exit vollzogen! Dementsprechend wird die Abwicklung von Air Berlin sein. Eine seit Jahren dahinwesende Leiche ist jetzt ad hoc ohne schützenden Sarg - das ist keine normale Insolvenz.
 

Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
698
64
Was ist mit dem Anteil von Etihad an Niki für die 300 Mio ( die ja schon bezahlt wurden )?
Airberlin gehört Niki doch gar nicht mehr

Ja, laut Quartalsbericht wurden die 300 Mio an AB bezahlt ( bin mir ziemlich sicher das gelesen zu haben). Unklar ist, was genau verkauft wurde und warum das Geld tatsächlich ohne Sicherheiten an AB floss, die Anteile an Niki wurden jedenfalls noch nicht übertragen. Möglich wäre, dass wegen des geplatzten Deals über Niki, Ethiad den gezahlten Kaufpreis mit der Forderung aus der Patronatserklärung aufgerechnet hat. Reine Spekulation von mir, es bleibt spannend.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: gsx650 und cs1

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Im letzten Abschluss ist ein negatives EK von -1,8 Mrd. € testiert. Was kann man da noch falsch machen ("durchwinken")? Wäre die Situation jetzt besser, wenn KPMG -2 Mrd. testiert hätte?

Sie haben ja nicht nur das negative Eigenkapital testiert sondern auch die positive Fortführungsprognose - und diese war meiner Meinung nach seit Jahren nicht gegeben. Den dies heisst nicht nur das man auch in Zukunft liquide Mittel hat, sondern das die Gesellschaft mittelfristig das Problem der Überschuldung lösen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Asia

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Sie haben ja nicht nur das negative Eigenkapital testiert sondern auch die positive Fortführungsprognose - .
Ganz so blöd sind sie anscheinend doch nicht.

Im GB 2016, Seite 45 steht (und sorry für Tippfehler; ging nicht mit copy and paste):

"Die beschriebenen Sachverhalte stellen ein wesentliches Risiko für die Fortführung der Gesellschaft dar. Daher könnte sie nicht in der Lage sein, den Einsatz ihrer Vermögengegenstände sowie die Tilgung der Schulden vorzunehmen, wie es im Rahmen ihres fortlaufenden Geschäftes nötig ist".

Da hat KPMG ja nun leider Recht behalten.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Die beschriebenen Sachverhalte stellen ein wesentliches Risiko für die Fortführung der Gesellschaft dar. Daher könnte sie nicht in der Lage sein, den Einsatz ihrer Vermögengegenstände sowie die Tilgung der Schulden vorzunehmen, wie es im Rahmen ihres fortlaufenden Geschäftes nötig ist.

Das ist also der Wortlaut der "positiven Fortführungsprognose"? -wenn man zum einen eine positive Fortführungsprognose testiert und zum anderen ein wesentliches Risiko für die Fortführung der Gesellschaft sieht - dann gab es meiner Meinung nach keine positive Fortführungsprognose. Haften dann die Vorstandsvorsitzenden? Da sie ob der Warnung keine Insolvenz angemeldet haben?
 
  • Like
Reaktionen: on_tour und Wuff

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Es gibt da eine Airline aus Kelsterbach, die ganz fest möchte, dass niemand mehr bei Air Berlin bucht.

Ich bekenne hiermit: ich habe nach der Insolvenz noch einen Flug gebucht und bin daher schuld daran, dass die Airline noch fliegt.

Die Airline aus Kelsterbach fliegt doch auch schon seit längerem und auch jetzt noch mit AB. Wenigstens endlich mal eine Übereinstimmung zwischen Euch Beiden. Hast du auch schon, wie die LH, für 130 Mio. Tickets bei AB gekauft?