AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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Goliath

Erfahrenes Mitglied
11.05.2009
8.782
126
ZRH
meine.flugstatistik.de
Heisst das im Umkehrschluss Tickets die danach ausgestellt wurden sind erstattbar? Kollege hat am Sonntag Flüge in die USA im November gebucht, die Buchungsklassen sind nicht erstattbar.

Aus den FAQ:

WERDEN BEREITS AUSGESTELLTE TICKETS ERSTATTET?

Alle bis zum 11. August 2017 ausgestellten Tickets sind nicht mehr erstattbar. Für Tickets, die ab dem 12. August 2017
ausgestellt wurden, gelten die jeweils gültigen Tarifkonditionen
.

D.h.: nicht erstattbar gebucht = nicht erstattbar
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.982
6.039
Laut Reisebüro-Info sind alle bis 11.08.2017 ausgestellten AB-Tickets nicht erstattbar.

Was ist mit ab 12.08.2017 ausgestellte AB-Tickets?

Ich bin jetzt kein Jurist, aber da man ja den Überbrückungskredit mit der Bundesregierung verhandeln musste scheint wohl der 11.08.2017 der eigentliche Stichtag für die Insolvenz zu sein. Und alle bis dahin ausgestellten Tickets sind wohl Teil der Insolvenzmasse und ein Erstattungswunsch müsste dann wohl als Insolvenzforderung angemeldet werden... :eek:

Der Hintergrund wird ein anderer sein, auch wenn die Lücke zwischen dem 12.08. und heute nicht ganz erklärlich ist:

Der Stichtag für die Insolvenz ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Hier ist/wird zunächst die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Insolvenzgläubiger ist, wer zum Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens einen begründeten Vermögensanspruch gegen den Schuldner hat (§ 38 InsO).

Die Erstattbarkeit von AB-Tickets scheitert bis dahin meiner Meinung nach daran, dass sie anfechtbar wäre (§ 130 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 InsO). AB könnte jetzt theoretisch erstatten, der Sachwalter müsste das Geld dann aber nach Eröffnung zurückfordern.
 
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CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Heisst das im Umkehrschluss Tickets die danach ausgestellt wurden sind erstattbar? Kollege hat am Sonntag Flüge in die USA im November gebucht, die Buchungsklassen sind nicht erstattbar.

Glaube ich zwar kaum das da noch etwas zu holen ist. . . hoffe die Flüge finden (irgendwie) statt.

Nichterstattungsfähige Tickets bleiben nicht erstattbar ;)
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Also, ich muss sagen: Chapeau, Lufthansa!
Spohr & Winkelmann telefonieren bestimmt täglich miteinander.
Winkelmann hat sein Millionengehalt gesichert (wie muss das dem einfachen AB-Mitarbeiter vorkommen?) und die Lufthansa krallt sich nun die Filet-Stücke der AB. Der Rest kommt zum Teufel in die Hölle.
Ryanair & Co. schauen dumm aus der Wäsche.
Zusätzlich springt noch die Bundesregierung mit Steuergeldern ein und versenkt 150 Millionen Euro im Faß ohne Boden und das Kartellamt winkt alles - ohne Beanstandung - durch. Der Bundesverkehrsminister spielt auch schön mit.
Demnächst kostet dann der Return von DUS nach HAM ab 500 Euro aufwärts.
Da knallen sicher die Korken in FRA.
Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.....

Eines ist ganz sicher. Spohr und Winkelmann werden garantiert nicht täglich miteinander telefonieren. Müssen sie auch gar nicht. Die Strategie steht. Und die Arbeit und Durchführung ist Winkelmanns Hauptaufgabe.

Die Politik bekommt die für BER dringend benötigte HomeBaseAirline und freut sich. Deutschland behält seine 2 NetzCarrier, das Kartellamt freut sich also auch. Und Carsten bekommt seine Filets und freut sich auch. Win Win Win

Einzig Sorge mache ich mir um unseren Julian. Hat er doch gerade sein herbeigesehnte Insolvenz bekommen. Gleichzeitig aber auch eine AirBerlin 2.0.

Und ob und wie eine AB2.0 dann mal mit LH verbandeln wird, darum werden sich die Nachfolger von Spohr und Winkelmanm irgendwann mal Gedanken machen müssen. Denn auch die brauchen ja wieder eine Spielwiese.

Jetzt müssen nur noch die Journalioten auf Distanz gehalten werden. Ich meine die, die uns nach 10 Jahren auch noch unser Sommermärchen nahmen. Winkelmanns Bankbürgschaft könnte da ein Problem werden.

Jetzt aber, gut Flug in eine schöne Zukunft.
 

flow101

Aktives Mitglied
14.08.2016
194
0
Wie mir scheint wurden auch zuvor ausgestellte Gutscheine (z.B. aus 261/2004 Forderungen) deaktiviert. Immerhin konsequent, da das nunmal Insolvenzforderungen sind. Aufgrund welcher rechtlichen Grundlage sollten Flex-Tickets da auch anders behandelt werden (können)?
Bei mir hat das zumindest heute Mittag (ca. 15:30 Uhr) noch funktioniert. Inkl. Bestätigung und ausgestelltem Ticket.
 

schnapperin

Aktives Mitglied
03.02.2012
137
0
Air Berlin sichert Gehalt von CEO Winkelmann ab*-*FINANCE Magazin

----------

Nochmals zur Erinnerung.

Winkelmann ist finanziell unberührt vom heutigen Insolvenzantrag.
Er geht nach 7monatiger Amtszeit als Multimillionär aus diesem Thema raus.

Man sollte aber auch nicht vergessen das die Geschäftsführer auch strafrechtlich belangbar sind - die Absicherung von Gehältern von CEO's & Co. bei Sanierungsfällen durch Bankgarantien etc. passiert relativ oft. Und wenn ein Insolvenzverwalter einmal übernehmen sollte, wird er sich die vergangenen Monate genauer anschauen ob hier evtl. Insolvenzverschleppung etc. erfolgt sein könnte.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
2.010
2.795
Eben nicht - das sind Forderungen die nach der Insolvenz entstehen und vorrangig behandelt werden. Man stelle sich nur vor der Treibstofflieferant würde wissend daß er nur 2-5% seiner nächsten Kerosinlieferung bezahlt bekommt - kein Flugzeug von AB würde mehr abheben (vgl. Swissair..)
Dazu kommt dass sich der Staat auch Kosten spart und (Steuer-)Einnahmen aus dem Weiterbetrieb von AB hat -verlustfrei werden die Steuerzahler aber auf gar keinen Fall davonkommen.

Frau Zypries geht wohl davon aus, dass der Kredit durch Mittel, die AB durch den Verkauf von Slots einnimmt, wieder abgelöst werden kann: u.a. https://www.rbb-online.de/wirtschaft/beitrag/2017/08/air-berlin-antrag-auf-insolvenzverfahren.html
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.982
6.039
Das Insolvenzgeld zahlt aber nicht der Steuerzahler, sondern im Prinzip alle Arbeitgeber Deutschlands und somit auch Air Berlin selbst in den letzten Jahrzehnten, Stichtwort U3.

https://www.tk.de/tk/zahlen-und-grenzwerte/beitragssaetze/insolvenzgeldumlage/196106

Die Insolvenzgeldzahlung wird dann wiederum von der Agentur für Arbeit als Insolvenzforderung im jeweiligen Verfahren angemeldet (§ 55 Abs. 3 S. 1 InsO) und somit über etwaige Quotenzahlungen an die Insolvenzgläubiger zumindest teilweise refinanziert.
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Eines ist ganz sicher. Spohr und Winkelmann werden garantiert nicht täglich miteinander telefonieren. Müssen sie auch gar nicht. Die Strategie steht. Und die Arbeit und Durchführung ist Winkelmanns Hauptaufgabe.

Die Politik bekommt die für BER dringend benötigte HomeBaseAirline und freut sich. Deutschland behält seine 2 NetzCarrier, das Kartellamt freut sich also auch. Und Carsten bekommt seine Filets und freut sich auch. Win Win Win

Einzig Sorge mache ich mir um unseren Julian. Hat er doch gerade sein herbeigesehnte Insolvenz bekommen. Gleichzeitig aber auch eine AirBerlin 2.0.

Und ob und wie eine AB2.0 dann mal mit LH verbandeln wird, darum werden sich die Nachfolger von Spohr und Winkelmanm irgendwann mal Gedanken machen müssen. Denn auch die brauchen ja wieder eine Spielwiese.

Jetzt müssen nur noch die Journalioten auf Distanz gehalten werden. Ich meine die, die uns nach 10 Jahren auch noch unser Sommermärchen nahmen. Winkelmanns Bankbürgschaft könnte da ein Problem werden.

Jetzt aber, gut Flug in eine schöne Zukunft.

Ich find dich aber etwas naiv. Du glaubst an einen Neustart der AB? Nicht wirklich, oder? Tot, mausetot. Alles was verkloppbar ist, geht da jetzt raus.
 

jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
6.175
1.131
TXL
dann schauen wir mal, wie EW dann die 330 er eingliedert und was mit deren Business passiert. Vielleicht lässt Etihad ja noch die Sitze ausbauen....
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Eines ist ganz sicher. Spohr und Winkelmann werden garantiert nicht täglich miteinander telefonieren. Müssen sie auch gar nicht. Die Strategie steht. Und die Arbeit und Durchführung ist Winkelmanns Hauptaufgabe.

Die Politik bekommt die für BER dringend benötigte HomeBaseAirline und freut sich. Deutschland behält seine 2 NetzCarrier, das Kartellamt freut sich also auch. Und Carsten bekommt seine Filets und freut sich auch. Win Win Win

Einzig Sorge mache ich mir um unseren Julian. Hat er doch gerade sein herbeigesehnte Insolvenz bekommen. Gleichzeitig aber auch eine AirBerlin 2.0.

Und ob und wie eine AB2.0 dann mal mit LH verbandeln wird, darum werden sich die Nachfolger von Spohr und Winkelmanm irgendwann mal Gedanken machen müssen. Denn auch die brauchen ja wieder eine Spielwiese.

Jetzt müssen nur noch die Journalioten auf Distanz gehalten werden. Ich meine die, die uns nach 10 Jahren auch noch unser Sommermärchen nahmen. Winkelmanns Bankbürgschaft könnte da ein Problem werden.

Jetzt aber, gut Flug in eine schöne Zukunft.

AB2.0 ist ein sehr naiver Gedanke.

Winkelmann ist bei LH/4U gescheitert und wurde zum Jahreswechsel mit Aussicht auf knapp 5 Mio. Verdienst via AB entsorgt.

Sein Hauptaugenmerk war die Abtrennung der letzten relevanten Filetstücke, jedoch nie die Sanierung von AB. Ansonsten hätte man bei den Overheadkosten angefangen, diese blieben in der Verwaltung jedoch bis zur letzten Sekunde unberührt - eine für eine ernsthafte Sanierung absolut untypische Vorgehensweise.

Man könnte aus AB und dem Verhalten von LH jetzt noch einen astreinen Wirtschaftskrimi drehen. Ob dem so kommt ist ein Politikum und da glaube ich eher es wird im Stillen zur Abwicklung kommen, sprich AB und mögliche Folgen interessieren in 12 Monaten keinen Menschen mehr. Dann sind diese 2 Buchstaben nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Ich find dich aber etwas naiv. Du glaubst an einen Neustart der AB? Nicht wirklich, oder? Tot, mausetot. Alles was verkloppbar ist, geht da jetzt raus.

Dann hätte es nicht einen Cent von der Politik gegeben.

Die möglicherweise auch vor der Wahl gestrandeten Paxe wären keine 150 Flocken wert gewesen. Und eine Summe in dieser Höhe gibt es nicht ohne Schäuble. Und Schäuble nicht ohne Merkel.

Spohr war in seiner Aussage klar. Lufthansa will BER nicht. ABER die Politik benötigt für BER einen Spieler.

Deswegen bleibe ich bei einer AB2.0, welche dann irgendwann wie auch immer mit LH verbandeln wird.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Laut Reisebüro-Info sind alle bis 11.08.2017 ausgestellten AB-Tickets nicht erstattbar.

Grundlage des Ticketings ist ein Iata Vertrag und ein Agenturvertrag. Inwiefern eine Airline
den in ihrer Rechts-Sphäre bestehenden Agenturvertrag wirksam außer Kraft / einseitig ändern
kann lasse ich mal dahingestellt. Ein Newsletter ist sicher kein "wirksamer" Zugang imho.

Man mag mir nun entgegen halten, welche Möglichkeit die AB denn sonst hätte, außer mittels
Agent Info.

Nun die Sache ist simpel: AB muesste den BSP schließen - so wäre das Thema Erstattungen
"Mit einem Klick" unterbunden...nur: eben auch alle anderen Tickettransaktionen. Und das möchte
man natürlich unbedingt vermeiden.

Insgesamt ein sehr anrüchiges Cherry Picking imho.

An dieser Stelle sei nochmal erwähnt dass sich meine Interpretationen
ausschließlich auf Iata Agenturen beziehen - wenn Firmen / Reisende
direkt bei der Airline kaufen ist das etwas ganz
anderes!
 
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Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Verrückt vielleicht, aber naiv auf keinen Fall. Für eine AB 2.0 gibt es jetzt deutlich bessere Chancen.

Schulden weg, man hat jetzt die Möglichkeit sehr kurzfristig aus teuren TUI-Verträgen zu kommen und anderes.

Eine AB2.0 wäre gegen jegliche Rechtssprechung! Never! Niemals!!
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Dann hätte es nicht einen Cent von der Politik gegeben.

Die Cents von der Politik gab es, weil wir 5 1/2 Wochen vor der Bundestagswahl stehen, und niemand, absolut niemand Bilder von gestrandeten Deutschen Urlaubern braucht. Weder Merkel, noch Schulz. Die 150 Mio. gibts auch nicht aus dem Bundeshaushalt, sondern von der KfW. Die Äußerungen der FDP zu Schlecker kamen nicht bei allen in der Bevölkerung gut an. Wenn Merkel eins weiß, dass sie das kurz vor der Wahl nicht braucht.

Ums vorsichtig auszudrücken, 150 Mio sind jetzt auch keine Dimensionen für Schäuble. Allein, was er spart, wenn man das Grounding nur 3 Monate aufhält und da geldlich anfallen würde, wenn sich 8000 Leute morgen an den Sozialkassen anmelden und an Steuern fehlt, bei AB Mitarbeitern, Supply Chain Ketten, wiegen 150 lächerliche Mio völlig auf. Wenn Schäuble eins kann, dann ist das rechen. Dafür ist er die beste schwäbische Hausfrau
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Würden Sie , Juser hopstore , froindlicherweise den Adressaten dieses Spruches einmal präzisieren wollen ? Verbindlichen Dank .

upps. Sorry, ich hätte schwören können, dass es von Julian kam. Hatte es am Handy gepostet. Kann sein, dass ich geistig seinen (der direkt danach war), mit deinem Post gemixt hatte. War nicht ab deine Adresse gemeint. Tut mir leid.
 
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