AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
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Da spielt die Musik. Der Scheich kann das sich abschminken. Er wird sich aber auch den 300 Mio. Kaufpreis für Niki abschminken können. Die Anteile liegen bei AB, der Kaufvertrag ist nicht erfüllt und jeder Insolvenzverwalter wird die Erfüllung ablehnen. Anteile liegen weiterhin bei der Insolvenymasse und der Scheich kriegt auch dafür nur die Insolvenzquote. Ich wundere mich nur, wie blöde die waren. Das hätte ich wirklich nicht erwartet.

Also wenn der Scheich leer ausgeht, die Anleihe-Gläubiger leer ausgehen, und in der Bilanz 1,4 Mrd. Aktiva stehen, wer kriegt die dann? Ok, sagen wir mal 50% Abschlag im fire sale, bleiben immer noch 700 Mio.. Und die gehen an...?
 

baeckerman83

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
500
0
HAJ
www.sporwetten-blogger.de
Ihr könnt mir sicher eine Frage beantworten. Wieso fliegen die Flieger noch? Das AB gerettet werden kann ist doch ausgeschlossen. Wenn jetzt jemand Filet Stücke kauft. Also auch Strecken / Slots, muss der jenige dann auch die Tickets bedienen? Also die Leute fliegen. Oder verfallen die Tickets sobald verkauft ist?
Sinn macht das weiter fliegen doch nur wenn die Tickets auch danach noch weiter bedient werden, oder?
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.936
Selbst die Insolvenz scheint für Dich kein Hinderungsgrund zu sein, Air Berlin gesund zu beten oder?

Du verstehst nicht den Sinn einer gut geplanten Insolvenz. Mit solchen Schachzügen hat die amerikanische und japanische Luftfahrtindustrie die letzten 50 Jahre überlebt. Bei AB geht es darum, den größten Gläubiger, den größten Gesellschafter und die Fehler der Vergangenheit zu beseitigen.
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
5
Ist halt die Frage, wie die EY-Darlehen behandelt werden. Stichwort "Eigenkapitalersetzende Darlehen" usw.. Die EY-Darlehen sind im Verhältnis zum Rest so groß, daß das alles in die eine oder andere Richtung bewegen kann.

Diese werden nachrangig behandelt. EY wird sehr wahrscheinlich gar nichts mehr an Kohle sehen.
 

PAX

Erfahrenes Mitglied
30.07.2017
392
0
Schmarren. Wieviele Anleihen in Insolvenz hast du denn überhaupt schon erlebt? Die, die ich kenne waren meist auch noch nachrangig, also gegen Null. Eine Insolvenzquote von 9 % wäre sensationell und läge beim mehrfachen der typischen deutschen Insolvenz.
Die Insolvenzquote für alle Unternehmen, die in Deutschland insolvent gehen, liegt natürlich weit unter 9%. Klar ist auch, dass die meisten Anleihegläubiger nur die Insolvenzquote erhalten.

Trotzdem ist allgemein bekannt, dass nur ganz wenige Unternehmen in Deutschland überhaupt die Möglichkeit haben, sich über den Rentenmarkt zu finanzieren. Frage daher: Sind Statistiken zur Insolvenzquote, die alle insolvent gehenden Unternehmen erfassen, nicht möglicherweise für unsere Fragestellung verzerrt? AB ist eben kein deutsches Durchschnittsunternehmen, sondern eines der wenigen mit Zugang zu den Anleihemärkten. Erleiden Obilgationäre im Falle einer Insolvenz wirklich auch Verluste in Höhe von ca. 97-98%, wie es die gesamtwirtschaftliche Insolvenzquote suggeriert?
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.936
Ihr könnt mir sicher eine Frage beantworten. Wieso fliegen die Flieger noch? Das AB gerettet werden kann ist doch ausgeschlossen. Wenn jetzt jemand Filet Stücke kauft. Also auch Strecken / Slots, muss der jenige dann auch die Tickets bedienen? Also die Leute fliegen. Oder verfallen die Tickets sobald verkauft ist?
Sinn macht das weiter fliegen doch nur wenn die Tickets auch danach noch weiter bedient werden, oder?

Ich gehe davon aus, dass die Tickets bedient werden, dass die Flugzeuge unter welcher Fahne auch immer weiterfliegen. Dass AB "gerettet" werden kann, ist sicher ausgeschlossen. Dass aber ab nächste Woche AB Neu fliegt, halte ich für recht wahrscheinlich. Gleiches Beispiel war letzte Woche Solarworld (SolarWorld Industries GmbH : SolarWorld Industries GmbH - hochwertige Photovoltaik-/ Solaranlagen). Es geht darum, Altgesellschafter, Darlehensgeber und Anleihegläubiger loszuwerden. An die Kundenbeziehungen (aka Tickets) wird nach meiner sehr persönlichen Erwartung keiner heranwollen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.936
Die Insolvenzquote für alle Unternehmen, die in Deutschland insolvent gehen, liegt natürlich weit unter 9%. Klar ist auch, dass die meisten Anleihegläubiger nur die Insolvenzquote erhalten.

Trotzdem ist allgemein bekannt, dass nur ganz wenige Unternehmen in Deutschland überhaupt die Möglichkeit haben, sich über den Rentenmarkt zu finanzieren. Frage daher: Sind Statistiken zur Insolvenzquote, die alle insolvent gehenden Unternehmen erfassen, nicht möglicherweise für unsere Fragestellung verzerrt? AB ist eben kein deutsches Durchschnittsunternehmen, sondern eines der wenigen mit Zugang zu den Anleihemärkten. Erleiden Obilgationäre im Falle einer Insolvenz wirklich auch Verluste in Höhe von ca. 97-98%, wie es die gesamtwirtschaftliche Insolvenzquote suggeriert?

Das Unternehmen, das sich über den Rentenmarkt finanziert hat, ist die Air Berlin plc. Eine Gesellschaft englischen Rechts mit in England aufgelegten Anleihen. Insofern auch kein Problem für eine Anleiheemission in England. Ich glaube persönlich noch nicht einmal, dass die Anleihegläubiger an der Verwertung der Assets der deutschen AirBerlin plc & Co. KG, einer deutschen Gesellschaft mit viel Substanz, beteiligt werden. die AirBerlin plc ist nichts als eine SPV, das für den Börsengang und die Finanzierung gut ist.
 

Entmapifiziert

Reguläres Mitglied
22.03.2009
55
0
Vielleicht schon behandelt, aber bitte habt Nachsehen bei 46 Seiten.

Wie verhält es sich denn mit der Erstattung von Steuern und Zusatzgebühren für einen a) nicht angetretenen und b) annullierten Flug (ohne Ersatzbeförderung)? Handelt es sich da um eine Art Sondervermögen, aus dem Erstattungen problemlos erfolgen können? Meine Ansprüche aus EU-Fluggastrechten (ging am Montag per Einschreiben raus) schreibe ich eh ab.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.936
Also wenn der Scheich leer ausgeht, die Anleihe-Gläubiger leer ausgehen, und in der Bilanz 1,4 Mrd. Aktiva stehen, wer kriegt die dann? Ok, sagen wir mal 50% Abschlag im fire sale, bleiben immer noch 700 Mio.. Und die gehen an...?

Die 1,4 mio Assets werden jede Menge slots, good will und was weiß ich beinhalten. Die AB wurde doch seit Jahren hübsch gerechnet, um der Insolvenzantragspflicht zu entgehen. Aber Du hast es richtig erkannt: Die Bilanz wird auf einmal auf der Passivseite recht hübsch. Wenn ich die Darlehen des Scheichs, die im Fremdkapital gebucht sind, auf einmal ins EK kriege, heftige Abschreibungen auf die weichen Werten der Aktivaseite vornehme, sieht meine Bilanz durch die Insolvenz ganz anders aus. Die 300 Mio Kaufpreis für die Niki Anteile sind auch nicht zu verachten. Die habe ich und brauche die Anteile nicht rauszugeben. Kebekus ist ein schlauer Fuchs und Winkelmann (mit der LH dahinter) ist es auch. Meines Erachtens geht es hier primär um die Enteignung des Scheichs und seiner Vasallen durch das deutsche Insolvenzrecht.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.936
Vielleicht schon behandelt, aber bitte habt Nachsehen bei 46 Seiten.

Wie verhält es sich denn mit der Erstattung von Steuern und Zusatzgebühren für einen a) nicht angetretenen und b) annullierten Flug (ohne Ersatzbeförderung)? Handelt es sich da um eine Art Sondervermögen, aus dem Erstattungen problemlos erfolgen können? Meine Ansprüche aus EU-Fluggastrechten (ging am Montag per Einschreiben raus) schreibe ich eh ab.

Mindest-Nein
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Die 1,4 mio Assets werden jede Menge slots, good will und was weiß ich beinhalten. Die AB wurde doch seit Jahren hübsch gerechnet, um der Insolvenzantragspflicht zu entgehen. ....

Immaterielle Vermögenswerte 209 Mio., wurden bereits von 405 Mio. im Vorjahr wertberichtigt.

Setzen wir meinetwegen die immateriellen Vermögenswerte auf 0, die per 31.12. noch vorhandene Kasse von 220 Mio. auch, und machen vom Rest nochmal 50% Abschlag. Bleibt immer noch ein Wert von 500 Mio.!
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
5
Die 1,4 mio Assets werden jede Menge slots, good will und was weiß ich beinhalten. Die AB wurde doch seit Jahren hübsch gerechnet, um der Insolvenzantragspflicht zu entgehen. Aber Du hast es richtig erkannt: Die Bilanz wird auf einmal auf der Passivseite recht hübsch. Wenn ich die Darlehen des Scheichs, die im Fremdkapital gebucht sind, auf einmal ins EK kriege, heftige Abschreibungen auf die weichen Werten der Aktivaseite vornehme, sieht meine Bilanz durch die Insolvenz ganz anders aus. Die 300 Mio Kaufpreis für die Niki Anteile sind auch nicht zu verachten. Die habe ich und brauche die Anteile nicht rauszugeben. Kebekus ist ein schlauer Fuchs und Winkelmann (mit der LH dahinter) ist es auch. Meines Erachtens geht es hier primär um die Enteignung des Scheichs und seiner Vasallen durch das deutsche Insolvenzrecht.

Einziges Problem bleibt halt, dass der darunter liegende Business Case trotzdem nicht tragfähig ist und es am Ende sehr wahrscheinlich zu einer Zerschlagung kommen wird.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.757
6.774
Ihr könnt mir sicher eine Frage beantworten. Wieso fliegen die Flieger noch? Das AB gerettet werden kann ist doch ausgeschlossen. Wenn jetzt jemand Filet Stücke kauft. Also auch Strecken / Slots, muss der jenige dann auch die Tickets bedienen? Also die Leute fliegen. Oder verfallen die Tickets sobald verkauft ist?
Sinn macht das weiter fliegen doch nur wenn die Tickets auch danach noch weiter bedient werden, oder?
AB fliegt noch, weil es unverantwortlich wäre zigtausende Reisende am Urlaubsort stranden zu lassen. Zumindest im Wahlkampf scheint dies so zu sein. Ganz verstehe ich dieses Argument aber auch nicht, es würde ja nur gelten wenn der Flugbetrieb vom Ausland nach Deutschland für einige Tage aufrecht erhalten würde. So fliegt man nicht nur Leute nach Hause, sondern neue Reisende in die Ferne. Wenn in zwei Monaten die Lichter ausgehen, dann werden zigtausende andere Personen im Ausland liegen bleiben.
 
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PAX

Erfahrenes Mitglied
30.07.2017
392
0
Das Unternehmen, das sich über den Rentenmarkt finanziert hat, ist die Air Berlin plc. Eine Gesellschaft englischen Rechts mit in England aufgelegten Anleihen. Insofern auch kein Problem für eine Anleiheemission in England. Ich glaube persönlich noch nicht einmal, dass die Anleihegläubiger an der Verwertung der Assets der deutschen AirBerlin plc & Co. KG, einer deutschen Gesellschaft mit viel Substanz, beteiligt werden. die AirBerlin plc ist nichts als eine SPV, das für den Börsengang und die Finanzierung gut ist.
Das verfehlt meine Frage aber. Du hast in den Raum geworfen, dass 9% Insolvenzquote hoch ist. Mag es gesamtwirtschaftlich für Deutschland auch sein.

Aber die meisten Firmen emittieren keine Anleihen. Gerade deutsche Firmen nicht. Ich weiß, dass in den USA Anleihebesitzer im Falle eines Defaults im Schnitt etwa 42% ihrer Forderungen zurückerhalten. Was ich suche, ist eine entsprechende Zahl für Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zahl für Deutschland weit unter 9% liegt, wie du impliziert hast.
 
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flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
5
Immaterielle Vermögenswerte 209 Mio., wurden bereits von 405 Mio. im Vorjahr wertberichtigt.

Setzen wir meinetwegen die immateriellen Vermögenswerte auf 0, die per 31.12. noch vorhandene Kasse von 220 Mio. auch, und machen vom Rest nochmal 50% Abschlag. Bleibt immer noch ein Wert von 500 Mio.!

Sollte es zu einer Zerschlag kommen wird vom ongoing Concern bei der Bilanzaufstellung abgewichen und eine Zerschlagungsbilanz gemacht. Dort werden dann Zerschlagungs- oder ggf. marktnahe Werte angesetzt. Anders ausgedrückt: die Zahlen von 2016 sind Schall und Rauch.
 
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baeckerman83

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
500
0
HAJ
www.sporwetten-blogger.de
AB fliegt noch, weil es unverantwortlich wäre zigtausende Reisende am Urlaubsort stranden zu lassen. Zumindest im Wahlkampf scheint dies so zu sein. Ganz verstehe ich dieses Argument aber auch nicht, es würde ja nur gelten wenn der Flugbetrieb vom Ausland nach Deutschland für einige Tage aufrecht erhalten würde. So fliegt man nicht nur Leute nach Hause, sondern neue Reisende in die Ferne. Wenn in zwei Monaten die Lichter ausgehen, dann werden zigtausende andere Personen im Ausland liegen bleiben.

Ja deswegen, dann hätte man AirBerlin noch soviel Geld geben müssen für das zurückholen der Leute. Aber neue Tickets verkaufen, und weg fliegen macht da ja nicht viel Sinn wenn es dann darum geht bald nicht mehr zu fliegen. Im September fangen ja die Herbstferien an in manchen Bundesländern.
Da wäre es besser zu sagen bis Tag x wird noch geflogen danach ist dann fertig. Und nur für Flüge bis zu diesem Tag x werden Tickets verkauft.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.551
238
Point Place, Wisconsin
Immaterielle Vermögenswerte 209 Mio., wurden bereits von 405 Mio. im Vorjahr wertberichtigt.

Setzen wir meinetwegen die immateriellen Vermögenswerte auf 0, die per 31.12. noch vorhandene Kasse von 220 Mio. auch, und machen vom Rest nochmal 50% Abschlag. Bleibt immer noch ein Wert von 500 Mio.!

Aber die Bilanzen sind doch egal. Cash is king.
(It's not a crime to lose money. It is to run out of cash);)
 
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TS236

Aktives Mitglied
21.07.2013
238
53
Ich gehe davon aus, dass die Tickets bedient werden, dass die Flugzeuge unter welcher Fahne auch immer weiterfliegen. Dass AB "gerettet" werden kann, ist sicher ausgeschlossen. Dass aber ab nächste Woche AB Neu fliegt, halte ich für recht wahrscheinlich. Gleiches Beispiel war letzte Woche Solarworld (SolarWorld Industries GmbH : SolarWorld Industries GmbH - hochwertige Photovoltaik-/ Solaranlagen). Es geht darum, Altgesellschafter, Darlehensgeber und Anleihegläubiger loszuwerden. An die Kundenbeziehungen (aka Tickets) wird nach meiner sehr persönlichen Erwartung keiner heranwollen.


Du meinst also, gebuchte Tickets werden auf jeden Fall erfüllt, auch wenn es erst nächstes Jahr ist?

Ich habe letzte Woche Dienstag DUS-ORD im Juni 2018 für 269 Euro return gebucht.
Gäbe es wenigstens einen Weg, die Steuen zurückzuholen?
 

justinterested

Reguläres Mitglied
24.03.2015
68
0
Meines Erachtens geht es hier primär um die Enteignung des Scheichs und seiner Vasallen durch das deutsche Insolvenzrecht.

Irgendwie scheint es auf diesen Punkt hinauszulaufen. Nur frage ich mich nach wie vor: Weshalb lässt das die Gesellschaft aus dem arabischen Raum mit sich machen? Für die werden ja sicherlich auch genug Profis arbeiten, die das hätten absichern müssen.

Was ich ja nach wie vor nicht verstehe: Weshalb werden 300 Mio. für Niki gezahlt, aber dadurch gehen die Anteile nicht an den Käufer über? Unabhängig von Insolvenz. Kann das Insolvenzrecht einen solchen Handel unterbinden?
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
5
Das verfehlt meine Frage aber. Du hast in den Raum geworfen, dass 9% Insolvenzquote hoch ist. Mag es gesamtwirtschaftlich für Deutschland auch sein.

Aber die meisten Firmen emittieren keine Anleihen. Gerade deutsche Firmen nicht. Ich weiß, dass in den USA Anleihebesitzer im Falle eines Defaults im Schnitt etwa 42% ihrer Forderungen zurückerhalten. Was ich suche, ist eine entsprechende Zahl für Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zahl für Deutschland weit unter 9% liegt, wie du impliziert hast.

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFa...ernehmenHandwerk/Insolvenzen/Insolvenzen.html
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.936
Einziges Problem bleibt halt, dass der darunter liegende Business Case trotzdem nicht tragfähig ist und es am Ende sehr wahrscheinlich zu einer Zerschlagung kommen wird.

Natürlich wird das so sein. Das Geschäftsmodell "flog" noch nie. Aber das ist gleichzeitig die Chance für Kunden und Arbeitnehmer und den deutschen Markt.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.936
Irgendwie scheint es auf diesen Punkt hinauszulaufen. Nur frage ich mich nach wie vor: Weshalb lässt das die Gesellschaft aus dem arabischen Raum mit sich machen? Für die werden ja sicherlich auch genug Profis arbeiten, die das hätten absichern müssen.

Was ich ja nach wie vor nicht verstehe: Weshalb werden 300 Mio. für Niki gezahlt, aber dadurch gehen die Anteile nicht an den Käufer über? Unabhängig von Insolvenz. Kann das Insolvenzrecht einen solchen Handel unterbinden?

Der Scheich hat gezahlt, bevor die Anteile übertragen wurden. Ungewöhnlich, normalerweise macht man das Zug-um-Zug. Durch Zahlung gehen nicht automatisch die Anteile über, hier waren ja noch Freigaben etc erforderlich. Der Scheich wollte damals meines Erachtens AB retten und hat gezahlt. Irgendwas muss danach beim Scheich passiert sein, da sich diese Grundsatzhaltung geändert hat.

Ich hatte auch erwartet, dass der Scheich nicht so blöde ist und darauf gewettet, dass er AB noch weiter finanzieren würde, um die bereits angefangene Filetierung selbst zu machen. Hat er aber nicht. Für mich sieht das nach einer Panikentscheidung aus, die jetzt aber ganz erhebliche Folgen haben kann. Hat wohl der Scheich gesagt, "besser ein Ende mit Schrecken"....
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.936
Immaterielle Vermögenswerte 209 Mio., wurden bereits von 405 Mio. im Vorjahr wertberichtigt.

Setzen wir meinetwegen die immateriellen Vermögenswerte auf 0, die per 31.12. noch vorhandene Kasse von 220 Mio. auch, und machen vom Rest nochmal 50% Abschlag. Bleibt immer noch ein Wert von 500 Mio.!

Was soll das sein? Einrichtung der Lounge? Anteile an Niki, FGW und BelAir? Alles ziemlich schleierhaft aber egal, wenn die Passivseite aufgeräumt wird.