AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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Airwalk

Erfahrenes Mitglied
18.05.2010
2.240
9
DUS
Das Thema Air Berlin wird wohl schon in 3-4 Wochen ad acta sein, inklusive Beerdigung des Namens.
Derjenige Politiker, der die Rettung noch vor der Wahl verkünden kann sollte jedenfalls deutliche Pluspunkte sammeln können ... Arbeitsplätze gesichert, Urlauber gerettet ... das wäre doch mal was ...
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.303
794
Immer wieder schön, wenn sich die Leute, die alle Schlupflöcher in der EU ausnutzen, beschweren - wenn es dann mal jemand anderes macht ....

P.S.: Heute ist Julian aber deutlich früher wach :D

Dem kann ich nur beipflichten. Zumal FR nahezu ausschließlich subventionierte Airports mit Dumpingpreisen bei den Airportgebühren anfliegt, wo es möglich ist. "Bereichern" sich passiv seit ihrer Gründung an Subventionsgeldern und nun sind alle die bösen, weil man nicht gleich noch als Dank für die ganzen Subventionen, Dumpinggehälter und Nicht-Zahlung von Steuern und Sozialabgaben den ganzen Air Berlin Kuchen bekommt :LOL:

Julian hat wohl Duracell intus :D
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Die Monopolkommission vergisst meines Erachtens in ihrer Beurteilung zu berücksichtigen, dass die meisten Flugstrecken bei realistischer Betrachtung keine 2 Wettbewerber auf Dauer ernähren können.

Wenige Ausnahmen mit starker Nachfrage bestätigen die Regel, aber da gibt es bei europäischen Strecken immer noch die Konkurrenz durch AF,KLM,BA etc. und bei innerdeutschen die Bahn.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.273
1.098
glaub ich nicht dran. Ist ja irgendwie doch wie Lotto spielen. Glaube die Zuverlässigkeit des Flugbetriebes wird bald auch deutlich nachlassen. Mal warten bis die ersten Mitarbeiter neue Stellen haben und eben früh nicht mehr zum Dienst kommen und dann mehr und mehr Flüge nicht stattfinden.

So schnell geht das auch nicht und Kündigungsfristen gibt es auch.
 
F

feb

Guest
(...) Angenommen Airline Z übernimmt Teile von AB. Welcher Kunde wird da noch in Zukunft mit Z fliegen, wenn die einen so im Regen stehen gelassen haben? Es hat schon seine Gründe, weshalb Firmen massiv um ihr Image und Ansehen bemüht sind. (...). Zumindest könnte es sich eine Airline Z nicht leisten die Kunden bzw. damit potenzielle Neukunden so - Achtung Wortwitz - in der Sonne stehen zu lassen.

Darum sage ich ja auch, keiner wird da heranwollen. Soll heißen, die Tickets werden normal bedient. Du fliegst.

Da bin ich nicht so optimistisch wie mein fliegender Kollege.

Die Airlines X,Y und Z werden nur inzelne Assets kaufen, niemand wird "AB kaufen" zur Vermeidung des Betriebsübergangs (§ 613a BGB). X,Y und Z werden daher weder rechtlich noch moralisch in der Pflicht stehen, es sei denn, durch übernommene und abzufliegende Tickets reduziert sich der Kaufpreis für das erworbene Asset in gleicher Höhe. Eine solche Kaufpreisreduzierung wird aber allen anderen Großgläubigern (Gesellschafter, Banken, Sozialkassen....) nicht schmecken.

Ich meine daher: Alle Tickets ab Dezember 2017 sind mit hoher Wahrscheinlichkeit wertlos.
 

frabkk

Erfahrenes Mitglied
12.11.2013
2.475
599
CGN
Hier wurde ja mehrfach nach dem Status der bereits gebuchten Tickets gefragt. Meiner bescheidenen Prognose nach wird es so ablaufen:

AB / HG Flüge:

- der, der am Ende den Zuschlag bekommt (möglicherweise EW / LH und U2) wird vom Insolvenzverwalter die Auflage bekommen, alle bereits ausgestellten Tickets zu honorieren. Um diese Tickets würde ich mir keine Sorgen machen. Ob bei einem Flex Ticket allerdings ein refund möglich sein wird, nachdem es umgeschrieben wurde, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Für Meilentickets eine kleine Einschränkung: Eco Tickets, welche bereits jetzt schon mit Vouchern oder Meilen in C upgegradet wurden. Da kann es sein, dass z.B. EW nur die ursprüngliche Buchungsklasse mappt.

AB Tickets auf EY Codeshare:


- der Scheich wird gegenüber den Kunden sein Gesicht nicht verlieren wollen und wird die Kunden wohl lieber umsonst befördern als sie am Airport stehen zu lassen. Eventuell bekommt er aus der Insomasse ja sogar einen Pauschbetrag für die Anerkennung solcher Tickets. Dürften in Summe allerdings nicht gerade wenige sein, da das komplette Asiengeschäft auf EY Codeshares beruht. Hier sehe ich zwischen paid und Meilentickets keinen Unterschied.

AB Tickets auf Fremd Airline Codeshare:

- glücklicherweise ist AB ja nicht im TATL Abkommen mit AA / AY / BA / IB drin und somit gibt es recht wenige (paid) Tickets die hier betroffen sind. Schätze max 5%. Hier sehe ich in der Tat ein erhebliches Risiko, aber auch hier könnte der Imagegewinn der betroffenen Airline größer und wichtiger sein, wenn man werbewirksam die Anerkennung bekannt gibt. Und auch hier könnte nach einem Verteilungsschlüssel eine kleine Summe noch an die Airlines fließen.
Anders ein Meilenticket: Ob EY dieses Spiel mitspielt und noch Geld an Fremdairlines zahlt für ein bereits ausgestelltes Prämienticket, das wäre stand jetzt ein nicht einschätzbares Nadelöhr.

Aber die nächsten Tage werden uns da sicherlich zeigen, wie die Lösung aussieht...
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
5.645
3.600
Werden alle übernommen.
Ist via Aeronautics schon vorbereitet.

Hör bitte mit diesem Aeronautics-Gelaber auf.
Air Berlin Aeronautics besitzt oder betreibt bis heute mangels Genehmigung kein einziges Flugzeug. Das hatten wir dir nun schon mehrfach vorgetragen.

Die Maschinen, die aktuell für EW fliegen, sind durch die Lufthansa geleast oder in deren Eigentum.

Wo kriegt man künftig die Besatzungen her:
- man übernimmt das Personal im Rahmen eines Betriebsübergangs.
- man setzt Lufthansa-/Eurowings-/Germanwings-Personal ein
- man schreibt die Stellen aus und stellt ein.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
(...) Zumal FR nahezu ausschließlich subventionierte Airports mit Dumpingpreisen bei den Airportgebühren anfliegt, wo es möglich ist. "Bereichern" sich passiv seit ihrer Gründung an Subventionsgeldern und nun sind alle die bösen, weil man nicht gleich noch als Dank für die ganzen Subventionen, Dumpinggehälter und Nicht-Zahlung von Steuern und Sozialabgaben den ganzen Air Berlin Kuchen bekommt (...)


Sicher - der Markteintritt jeglicher "Billig"anbieter (egal in welchem Sektor der Wirtschaft, z.B. FR)
bringt eine Menge "Unzulänglichkeiten" und "Mißstände" mit sich - überall.

Dass der Erfolg z.B. der FR überhaupt erst durch die "Hybris" der ehemals angestammten,
"so ehrenwerten" Anbieter (z.B. die LHG) möglich wurde ist imho die Ironie der Geschichte.

Die Eitelkeit und Überheblichkeit gegenüber Kunden, Lieferanten und den eigenen Mitarbeitern
(ja, was ich so höre ist die Stimmung bei einer großen deutschen Airline, trotz Milliardengewinn
im "Keller") waren m.E. nie so deutlich zu sehen wir aktuell und in den letzten Jahren.

Merkwürdig für mich nach wie vor, wie in 1. Welt Ländern mit augenscheinlich exzellentem Bildungsniveau
doch eine "Amnesie" für die "großen" Zusammenhänge zu herrschen scheint.

Nun, auf der anderen Seite haben wir offenbar auch Millionen von NEU (!) Konsumenten die den Zugang
und die neuen Möglichkeiten nutzen - ob sie dies gern tun, oder mit Abscheu vermag ich nicht zu sagen:
Jedenfalls klicken sie den "Buchen" Button.

In Abwägung der Interessen schimpfenden "Elfenbeinturm"fraktion und den vielen Menschen die mit
dem "Mauszeiger" ihr Votum abgeben, muss man imho selbst einer gewissen "Hybris" unterliegen ein Votum
abzugeben.

Ich erlebe jeden Tag Buchungen, z.B. innerdeutsch Frankfurt - Hamburg in C Klasse zu 980 Euro -
als Geschäftsreisen gebucht. Wobei auch ein Eco Ticket zu 150 Euro zu buchen gewesen wäre. Ein
Teil der 830 Euro Differenz geht der Gesellschaft in Form von Anrechnung auf die Ertragssteuern
der buchenden Firma verloren - dagegen sehe ich Firmen die ex HHN zu 59 Euro nach Süditalien zu Kunden
reisen, die zuvor "unerreichbar" gewesen wären :idea:

Es gibt viele andere Aspekte in der gleichen Richtung.

Einig sind wir uns, dass die Umstände der Beschäftigung, der Subventionen und Arbeitsmarkt heute in Europa
unserem kollektiven Anspruch nicht gerecht werden können - die Leitlinien dazu definieren unsere Politiker.

In wenigen Wochen ist Wahl.
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
In wenigen Wochen ist Wahl.
Ich bin absolut nicht nationalistisch orientiert, aber die Bundesregierung verfolgt hier meiner Meinung nach ein berechtigtes strategisches Interesse, dass langfristig das Überleben (mindestens) einer weltweit relevanten nationalen Fluggesellschaft gesichert wird. Monopol hin oder her, das ist bei dieser ehrenwerten politischen Zielsetzung nur sekundär.

Deswegen kann man der Bundesregierung nur gratulieren.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Wo kriegt man künftig die Besatzungen her:
- man übernimmt das Personal im Rahmen eines Betriebsübergangs.
- man setzt Lufthansa-/Eurowings-/Germanwings-Personal ein
- man schreibt die Stellen aus und stellt ein.
1 und 2 funktioniert de facto nicht.
Also, wie Julian schon sagte, Einstellung des Personals bei der Aeronautics GmbH; die Betriebsgenehmigung (AOC) soll ja laut den Meldungen "im Herbst" kommen. Passt.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
5.645
3.600
1 und 2 funktioniert de facto nicht.
Also, wie Julian schon sagte, Einstellung des Personals bei der Aeronautics GmbH; die Betriebsgenehmigung (AOC) soll ja laut den Meldungen "im Herbst" kommen. Passt.

Und wozu braucht eine Eurowings diese Firma -wenn man das Personal mindestens über Option 3 auch kriegt- genau?
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Die Eitelkeit und Überheblichkeit gegenüber Kunden, Lieferanten und den eigenen Mitarbeitern
(ja, was ich so höre ist die Stimmung bei einer großen deutschen Airline, trotz Milliardengewinn
im "Keller") waren m.E. nie so deutlich zu sehen wir aktuell und in den letzten Jahren.

.

Die hier angesprochenen Gewinne würde ich mal mit der an anderer Stelle vergötterten Schwarzen Null vergleichen wollen.

Die Gewinne hier zu Lasten des Arbeitsumfelds dürften gleich der Schwarzen Null zu Lasten der Infrastruktur sein.

Beide Modelle werden sich aber über kurz oder lang rächen.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Ich bin absolut nicht nationalistisch orientiert, aber die Bundesregierung verfolgt hier meiner Meinung nach ein berechtigtes strategisches Interesse, dass langfristig das Überleben (mindestens) einer weltweit relevanten nationalen Fluggesellschaft gesichert wird. Monopol hin oder her, das ist bei dieser ehrenwerten politischen Zielsetzung nur sekundär.

Deswegen kann man der Bundesregierung nur gratulieren.

Danke für das Stichwort:

America First
Deutschland First.

...?

In "meiner Welt" sichern die, mit Geldmitteln reichlich ausgestatteten, Konsumenten das Existieren
und Überleben von Firmen - die gute - zur Nachfrage passende Produkte anbieten ... keine Regierungen...keine Justiz usw.

Deshalb bin ich noch lange nicht der Ansicht "der Markt" wird alles richten...
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Hör bitte mit diesem Aeronautics-Gelaber auf.
Air Berlin Aeronautics besitzt oder betreibt bis heute mangels Genehmigung kein einziges Flugzeug. Das hatten wir dir nun schon mehrfach vorgetragen.

Die Maschinen, die aktuell für EW fliegen, sind durch die Lufthansa geleast oder in deren Eigentum.

Wo kriegt man künftig die Besatzungen her:
- man übernimmt das Personal im Rahmen eines Betriebsübergangs.
- man setzt Lufthansa-/Eurowings-/Germanwings-Personal ein
- man schreibt die Stellen aus und stellt ein.

was ich nicht verstehe, warum lässt man die nicht unterd em AOC der LGW laufen? Ich meine, man hat doch zwei AOC im Konzern ... wozu zwingend nen drittes ... aber nun ist dafür auch zu spät
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Sorry das sagen zu müssen. Aber der Name wird nie ganz beerdigt werden.

Ich nenne da nur Pfaff, Grundig. Und selbst für Quelle gibt es wieder einen Markenrechtsinhaber.

Sorry das sagen zu müssen, allerdings ist dieser Name, im Gegensatz zu Pfaff, grundig oder Quelle - nachhaltig beschädigt und löst bei der Vielzahl kein positives brand awareness mehr aus. Der Name wird sich mit hoher Sicherheit nirgends wo mehr wieder finden ...
 
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SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.015
48
BER
Was im Zusammenhang der AB-Pleite eigentlich viel eher mal diskutiert werden müsste, ist die unsägliche Regelung bei Airlines (und anderen Transportunternehmen), dass die Leistung lange vor Erbringung bezahlt werden muss. Anstatt 150 Mio. € "Überbrückungskredit" bei der ach so plötzlich und überraschend aufgetretenen Insolvenz zu verballern, könnten unsere Politiker hier tatsächlich mal sinnvolle und nachhaltige Regelungen anstreben. Diesen massiven Liquiditätsvorschuss mit vollständigem Abwälzen des Insolvenz- und Leistungsrisikos auf die Kunden, welche im Falle von Airlines zu großen Teilen auch noch Verbraucher sind, gibt es sonst fast nirgendwo. Wäre auch deutlich einfacher, als jetzt noch ein weiteres "Versicherungsmodell" für Insolvenzen (analog zu Pauschalreisen) einzuführen. Und würde ganz nebenbei das Eintreiben / Verrechnen von EU261-Claims oder anderen Forderungen bei nicht erbrachter Leistung vereinfachen.

Für die Airlines würde dies bedeuten, dass sie erst mal einen realistischen Liquiditätspuffer aufbauen müssten, wie dies in anderen Branchen üblich ist.
 
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