Was im Zusammenhang der AB-Pleite eigentlich viel eher mal diskutiert werden müsste, ist die unsägliche Regelung bei Airlines (und anderen Transportunternehmen), dass die Leistung lange vor Erbringung bezahlt werden muss. Anstatt 150 Mio. € "Überbrückungskredit" bei der ach so plötzlich und überraschend aufgetretenen Insolvenz zu verballern, könnten unsere Politiker hier tatsächlich mal sinnvolle und nachhaltige Regelungen anstreben. Diesen massiven Liquiditätsvorschuss mit vollständigem Abwälzen des Insolvenz- und Leistungsrisikos auf die Kunden, welche im Falle von Airlines zu großen Teilen auch noch Verbraucher sind, gibt es sonst fast nirgendwo. Wäre auch deutlich einfacher, als jetzt noch ein weiteres "Versicherungsmodell" für Insolvenzen (analog zu Pauschalreisen) einzuführen. Und würde ganz nebenbei das Eintreiben / Verrechnen von EU261-Claims oder anderen Forderungen bei nicht erbrachter Leistung vereinfachen.
Für die Airlines würde dies bedeuten, dass sie erst mal einen realistischen Liquiditätspuffer aufbauen müssten, wie dies in anderen Branchen üblich ist.