AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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maex

Erfahrenes Mitglied
10.10.2009
3.819
89
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Ich höre da eine gehörige Portion Wunschdenken ;-) Lieschen Müller fliegt das, was sie am günstigsten für ihre 2 Flüge im Jahr findet. Wieviel verdient die Airline bei den aktuellen Margen mit Lieschen im Jahr? Nen Zehner? Letztendlich handelt es sich um "Altschulden" - und das die übernommen werden ist gerade nicht sehr wahrscheinlich.
 
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SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
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57
Nordpfalz
Aus einer Antwort des Slot-Koordinators an die Fremdenverkehrswirtschaft (fvw.de):

Die Verordnung (95/93) richte sich bei der Veräußerung von Betriebsteilen auf deren Weiterbetrieb, schreibt der Slot-Koordinator. Flugzeuge, Crews mit Lizenzen, ein bestimmtes Strecken-Marketing, eine dafür vorgehaltene Infrastruktur könnten ein Paket bilden, das die Weitergabe der Flughafen-Slots rechtfertige. Andernfalls fallen die Slots zurück in einen Pool, den der Slot-Koordinator neu an Interessenten verteilt.

Für die potenziellen Käufer handelt es sich um Maßarbeit... (Betriebsteil vs. Betriebsübergang)

Flugzeugübernahmen und AOC-Übertragung alleine reichen nicht.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
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HAM/LBC
Ich höre da eine gehörige Portion Wunschdenken ;-) Lieschen Müller fliegt das, was sie am günstigsten für ihre 2 Flüge im Jahr findet. Wieviel verdient die Airline bei den aktuellen Margen mit Lieschen im Jahr? Nen Zehner? Letztendlich handelt es sich um "Altschulden" - und das die übernommen werden ist gerade nicht sehr wahrscheinlich.

Das Einzige was den Erwerber diese Kulanz (Honorierung der Tickets) kostet, sind die echten Steuern und Gebühren. Und ein wenig Sprit.

Denn vermutlich werden seine Flieger auf den "erworbenen" Strecken in der Anfangsphase sowieso erstmal weitgehend leer sein, sodass er da gut ein paar Passagiere quasi kostenlos mitnehmen kann.

Und by the way: Das gibt positive PR in der BILD und anderen Medien und schont den Werbe-Etat. So wie es FR macht.
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
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Unter TABUM und in BNJ
Aus einer Antwort des Slot-Koordinators an die Fremdenverkehrswirtschaft (fvw.de):

Flugzeugübernahmen und AOC-Übertragung alleine reichen nicht.

Und an wen berichtet der Slot Koordinator?

In Deutschland vergibt die FHKD die Slots an den Flughäfen Berlin (Schönefeld, Tegel), Frankfurt, München, Düsseldorf, Stuttgart. Der von der Bundesrepublik Deutschland gemäß der Verordnung über den Flughafenkoordinator ernannte Flughafenkoordinator hieß bis zum 1. Oktober 2011 Claus Ulrich. Seine Nachfolge für diese Aufgabe übernahm Armin Obert [1]. Damit ist er die einzige natürliche Person, die in einer Bundesverordnung genannt wird. Er berichtet als nachgeordnete Behörde an das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

"Es liegt im Interesse der Bundesrepublik Deutschland....alternativlos...daher machen wir das jetzt..."
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
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550
Auch die Tickets vor dem 11.8 haben einen gewissen Wert, für den die Interessenten vermutlich einen guten Preis zahlen werden. Immerhin erwerben sie damit eine Kundenbeziehung mit einem (dann) zufriedenen Kunden.
So ganz glaube ich das nicht. Der Wert ist eigentlich der, dass AB nachweislich die Tickets zu billig verkauft hat. Wer will diese Tickets denn dann noch bedienen, und warum?


Es gibt Branchen, da wird der Erwerb(Kauf) einer Kundenbeziehung mit vielen hundert Euro honoriert.
Klar, wenn das gute Kunden sind. In dem Falle wären das wohl nur Statusinhaber, irgendwo Top-Tier. Ergo: Es ist eigentlich gar nicht plausibel, dass eine andere Fluggesellschaft Tickets von Kunden honoriert, die nachweislich sowieso nicht viel fliegen, und dann nur Billigflieger waren, weil sie auf der Konkurrenz gebucht waren.


Insofern glaube ich nach wie vor, dass kein Passagier auf seinem Ticket sitzen bleiben wird. Egal ob vor nach dem 11.8. gekauft.

Naja, das ist wohl eher Wunschdenken, oder? Warum sollte sich ein potentieller Nachfolger diese Altschulden ans Bein binden wegen ein paar Kunden, die sowieso kein Geld in die Kasse spülen? Den Effekt bekommt man eher mit dem Instrument des Status-Matches. Vielleicht bekommen ein paar Top-Tiers ein Angebot, gebündelt mit der Übernahme *ihrer* Tickets. Vielleicht wird es zu einer Bedingung der Übernahme, dass Tickets bedient werden. Aber darauf verlassen würde ich mich ganz sicher nicht. Wer jetzt noch AB bucht, hat's nicht besser verdient.
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.755
2.613
FRA
Das Einzige was den Erwerber diese Kulanz (Honorierung der Tickets) kostet, sind die echten Steuern und Gebühren. Und ein wenig Sprit.

Denn vermutlich werden seine Flieger auf den "erworbenen" Strecken in der Anfangsphase sowieso erstmal weitgehend leer sein, sodass er da gut ein paar Passagiere quasi kostenlos mitnehmen kann.

Und by the way: Das gibt positive PR in der BILD und anderen Medien und schont den Werbe-Etat. So wie es FR macht.

Das sind die berühmten "Eh-da-Kosten".

Du kannst doch eine Airline gründen und alle AB-Tickets kostenlos honorieren. Wenn nicht Etihad vorbeikommt und Dir unter die Arme greift, dann machst Du das nicht mal drei Tage bzw. Dein Geschäftsmodell wird Dir keine Bank finanzieren.

Und wenn die Airline, die die Strecken der Ab übernimmt, einfach jedes Ticket für 25 EUR verkauft, anstatt 0 einzunehmen (Anerkennung der alten AB-Buchungen), dann hat sie genau 25 EUR mehr in der Tasche. Und vielleicht ist Lieschen Müller verärgert, dafür freut sich Max Mustermann.
 
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kp502

Aktives Mitglied
16.07.2014
236
161
DUS
Das Einzige was den Erwerber diese Kulanz (Honorierung der Tickets) kostet, sind die echten Steuern und Gebühren. Und ein wenig Sprit.

Denn vermutlich werden seine Flieger auf den "erworbenen" Strecken in der Anfangsphase sowieso erstmal weitgehend leer sein, sodass er da gut ein paar Passagiere quasi kostenlos mitnehmen kann.

Und by the way: Das gibt positive PR in der BILD und anderen Medien und schont den Werbe-Etat. So wie es FR macht.

Steuern und Gebühren sind aber gerne mal teurer als der Ticketpreis selber. Beispiel: November DUS-MUC-JFK-MUC-DUS in ECO (K)
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Methu

Erfahrenes Mitglied
30.07.2015
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Ja, vielleicht nicht bezogen auf dich.

Aber wenn Lieschen Müller jetzt mit Easyjet oder Eurowings anstatt mit AB von X nach Y fliegt, ist sie erstmal glücklich, dass das Ticket honoriert wurde und fliegt dann nächstes Mal die Strecke auch wieder mit dieser Airline. Und BILD berichtet entsprechend und macht kostenlose PR.

Zusätzlich könnte ich mir vorstellen, dass die Bundesregierung diesbezüglich Druck macht. Sie hat ja eine gewisse Macht in den Verhandlungen, wegen der Ausnahmeregelung für das Kartellrecht durch den Wirtschaftsminister.

Das wird eine interessante Fragestellung sein. Ich habe noch nen Flug in C von DUS MIA Mitte November. Gebucht vor einem Jahr. Aktuell kann man für den Flug ja ebenfalls noch Tickets kaufen. Werden dann nur Tickets ab dem 15.8. honoriert? Oder keine oder alle ? Was ist wenn der Flieger bis dahin, durch die Unsicherheit der Kunden, nach dem 15.8. kaum Buchungen bekommt? Werden die Flüge dann komplett storniert ? Könnte mir auch vorstellen, dass alle honoriert werden, weil die Bundesregierung das zur Auflage macht. Also ganz so abwegig finde ich Dein beschriebenes Szenario nicht. Und da ich betroffen bin, würde ich mich ebenso über das Eintreten des Szenarios freuen.
 

Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
698
64
Das Einzige was den Erwerber diese Kulanz (Honorierung der Tickets) kostet, sind die echten Steuern und Gebühren. Und ein wenig Sprit.

Denn vermutlich werden seine Flieger auf den "erworbenen" Strecken in der Anfangsphase sowieso erstmal weitgehend leer sein, sodass er da gut ein paar Passagiere quasi kostenlos mitnehmen kann.

Und by the way: Das gibt positive PR in der BILD und anderen Medien und schont den Werbe-Etat. So wie es FR macht.

Wenn das so läuft, was ich begrüßen würde, dann sind doch die Kosten für die Übergangszeit im Preis der Streckenübernahme vom Erwerber eingerechnet. Es spricht viel dafür, dass das Thema nach der Bundestagswahl nicht mehr so interessant ist aber das würde den Politikern ganz schön auf die Füsse fallen. Besonders die Fortsetzung des Ticketverkaufs, dessen rechtliche Grundlage bisher ziemlich vage ist. Ich könnte mich dann auch in die öffentlichen Jammerer einreihen, dass ich meine Hotels bei frühzeitiger Klarheit noch preiswertere hätte stornieren können und quasi ein Opfer des verschleuderten Kredits und der Versprechungen bin. Und dann der Einfluss der Pauschalreiseveranstalter, die munter weiter verkaufen und keine schlechte Presse zu Flugreisen wollen, reichen schon die Attentate. Ein bischen Hoffnung habe ich, dass sich das einigermaßen in Wohlgefallen auflöst für die Passagiere.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Weiterhin möchte ich noch die Frage in den Raum werfen, ob nicht der Insolvenzverwalten lieber die Portokosten und sonstige Kosten für die Abwicklung + Teilauszahlung der Quote der (grob geschätzt) 5 - 10 Mio betroffenen Passagiere (Tickets) sich sparen möchte und den Erwerber allein schon deswegen dazu zwingt, die Tickets zu honorieren.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.487
463
Der FAZ Artikel ist der bisher analytisch stärkste Artikel den ich in den letzten Tagen gelesen habe.
Er offenbart wie strategisch klug die LH/Spohr und seine Schergen von langer Hand agieren.
(wenn auch möglicherweise mit negativen Folgen für die innerdeutschen Verbraucher)

"wenn auch möglicherweise mit negativen Folgen für die innerdeutschen Verbraucher" Möglicherweise? Das ist doch schließlich das Ziel der LH, warum sollten diese Firma ein Interesse daran haben in Zukunft Kunden für 300 Euro zwischen Berlin und Düsseldorf zu transportieren? Hätten Sie das gewollt hätte man AB am Leben erhalten...
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.400
1.343
Weiterhin möchte ich noch die Frage in den Raum werfen, ob nicht der Insolvenzverwalten lieber die Portokosten und sonstige Kosten für die Abwicklung + Teilauszahlung der Quote der (grob geschätzt) 5 - 10 Mio betroffenen Passagiere (Tickets) sich sparen möchte und den Erwerber allein schon deswegen dazu zwingt, die Tickets zu honorieren.

Na ja, wenn er die Reduktion des Kaufpreises um 5-10 Mio mal 200 EUR Durchschnittsticketpreis (unfundiert geraten-geschätzte Zahl), also um 1 bis 2 Milliarden Euro in Kauf nimmt, sprich dem Käufer bei einem ebenso geschätzten Kaufpreis von 200-500 Mio eine Mitgift von 1,5-1,8 Milliarden lieber mitgibt wäre das eine Option:) - Not.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Na ja, wenn er die Reduktion des Kaufpreises um 5-10 Mio mal 200 EUR Durchschnittsticketpreis (unfundiert geraten-geschätzte Zahl), also um 1 bis 2 Milliarden Euro in Kauf nimmt, sprich dem Käufer bei einem ebenso geschätzten Kaufpreis von 200-500 Mio eine Mitgift von 1,5-1,8 Milliarden lieber mitgibt wäre das eine Option:) - Not.

Nein, die Kosten für den/die Erwerber sind 5 Mio Tickets * 50€ "echte" Steuern+Gebühren = 250 Mio€ versus die Abwicklungskosten des Verwalters für die 5 Mio. Menschen von ganz optimistisch geschätzt 30€ pro Fall = 150 Mio€.
 

ngronau

Erfahrenes Mitglied
04.11.2011
2.214
1.886
BER
Nachdem EW erstmal alle Tickets Ende August zwischen Berlin und Köln auf 250-350 EUR Oneway gesetzt hat, habe ich für den 31.8. meinen AB-Abschiedsflug gebucht - auf 1A.... Hoffentlich gibts noch was zu trinken....
Endlich mal Abenteuer auf der Route.
 

tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.465
1.916
Löhne
Das Einzige was den Erwerber diese Kulanz (Honorierung der Tickets) kostet, sind die echten Steuern und Gebühren. Und ein wenig Sprit.

Denn vermutlich werden seine Flieger auf den "erworbenen" Strecken in der Anfangsphase sowieso erstmal weitgehend leer sein, sodass er da gut ein paar Passagiere quasi kostenlos mitnehmen kann.

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Das ist reines Wunsch- oder Verzweifelungsdenken. Warum sollte eine Fluggesellschaft zehntausende von Passagieren für umsonst befördern und auch noch Steuern und Gebühren bezahlen?

Die Kunden, die ihre Tickets wahrscheinlich versenkt haben, können eigentlich nur auf AB sauer sein, doch nicht auf eine Airline, die demnächst diese Strecke bedienen wird.

In meiner Familie habe ich auch so einen Fall. Meine Schwester war zusammen mit drei anderen so schlau AB-Tickets nach Mallorca für Mai nächsten Jahres zu kaufen.

Die Damen gehen realistischerweise davon aus, dass sie sich neue Tickets kaufen müssen. Sauer sind sie einmal auf sich selbst, weil sie dem günstigen Ticket nicht widerstehen konnten (Gier frisst Hirn) und zum anderen auf AB.

Sollten Sie wider Erwarten tatsächlich für lau von einer anderen Airline befördert werden, würden sie sich freuen, aber erwarten tun sie dieses nicht.
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Warum sollte eine Fluggesellschaft zehntausende von Passagieren für umsonst befördern und auch noch Steuern und Gebühren bezahlen? .
Weil der Insolvenzverwalter sie dazu zwingt, weil er nicht selber mit diesen ganzen Passagieren (Gläubigern) in Korrespondenz treten möchte und auch nicht für jeden Einzelnen die exakte ihm zustehende Quote gerichtsfest berechnen möchte.
 

maex

Erfahrenes Mitglied
10.10.2009
3.819
89
Weil der Insolvenzverwalter sie dazu zwingt, weil er nicht selber mit diesen ganzen Passagieren (Gläubigern) in Korrespondenz treten möchte und auch nicht für jeden Einzelnen die exakte ihm zustehende Quote gerichtsfest berechnen möchte.

Quatsch - dafür wird er ja bezahlt. Und zwar bevor irgendwas an andere ausgezahlt wird.
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Quatsch - dafür wird er ja bezahlt. Und zwar bevor irgendwas an andere ausgezahlt wird.

Da würde aber bei den allermeisten Billigst-Tickets der finale Auszahlungswert niedriger sein als die Abwicklungskosten. Sprich: Der Kunde kriegt 10€ zurück für sein 100€ Ticket bei Abwicklungskosten von 30€. Wer sollte so etwas machen? Da haben sicher die Groß-Gläubiger in Summe kein Interesse dran, dieses Geld dem Verwalter zu geben.
 
Zuletzt bearbeitet:

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.051
192
MUC
Schon am Mittwoch will der Gläubigerausschuss das Fleischermesser rausholen und das erste Filetstück (Niki) der LH zuschanzen, meldet die SZ: Nach Insolvenz: Air Berlin fliegt die Zeit davon - Wirtschaft - Süddeutsche.de

Interessanter Nebenaspekt aus dem Artikel:

"Die insolvente Fluggesellschaft [...] hat dem Vernehmen nach keinen Zugang auf Umsätze aus Vorausbuchungen für künftige Flüge. Diese landen auf einem neutralen Konto, um sicherzustellen, dass Kunden ihr Geld zurückbekommen, falls Flüge gestrichen werden."
 
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Reaktionen: phxsun und Hwy93