Es ist zwar nun schon wieder ein paar Wochen her, dass ich mit CA geflogen war, aber bevor nun in wenigen Tagen der nächste Trip mit CA ansteht, wollte ich Euch doch ein wenig von meinen letzten Erfahrungen berichten, nachdem diese bei
meinem ersten Trip mit CA vor einem knappen Jahr durchwachsen ausgefallen waren.
Gebucht war diesmal DUS-PEK-BKK-PEK-DUS in einem CA-Sale in C für knapp 1.200€.
Der Check-in an einem Samstag in Düsseldorf lief absolut problemlos ab. Offenbar wurden die Check-in-Schalter in DUS (3x Eco, 1x Business) deutlich früher als 3h vor Abflug geöffnet. Am Business-Schalter musste ich daher nur kurz warten, bis ich mein Gepäck abgeben und meine Bordkarten entgegen nehmen konnte. Erst später fiel mir auf, dass sich der Sitzplatz auf dem Leg DUS-PEK geändert hatte. Da es sich aber ebenfalls wie bei meiner Sitzplatzreservierung im Vorfeld um einen Fensterplatz handelte, beließ ich es dabei. Die Sicherheitskontrolle und LH-Business-Lounge waren ohne Auffälligkeiten.
Das Boarding für den A330-300 erfolgte pünktlich. Schüchtern wurde zuerst nach Business-Class-Passagieren gefragt, sodass ich als Erster boarden konnte. An Bord erfolgten dann die bekannten Schritte: Schlappen ausgepackt, warmes Handtuch, Speisekarte und Begrüßungsgetränk gereicht bekommen.
Bei der Speisekarte fiel mir direkt auf, dass es sich um die exakt gleiche Auswahl handelte wie im Spätsommer des letzten Jahres. Noch vor dem Start wurde meine Bestellung aufgenommen und die Speisekarte wieder einkassiert. Dafür wurde das Glas Champagner, das ich als Begrüßungsgetränk gewählt hatte, noch vor dem Start mehrfach aufgefüllt.
Wie auch bei meiner letzten Reise mit CA gab es trotz der opulenten Getränkekarte an Bord nur zwei der in der Karte gelisteten Rotweine, den "Great Wall Chinese Dry Red Wine" und einen französischen Merlot. Von letzterem wurde mir eine kurze Weile nach dem Start ein Glas zusammen mit wohl temperierten Nüssen gereicht. Da ich die Nüsse offenbar so schnell aufgefuttert hatte, fragte mich die sehr freundliche und bemühte Flugbeleiterin, ob ich einen Nuss-Nachschlag haben wolle, was ich bejahte. Nachdem vor einem Jahr die Käseplatte trotz Erwähnung in der Karte ausgelassen wurde, wurde diesmal das Essen komplett serviert. Generell war ich mit dem Essen sehr zufrieden, wenngleich das Gemüse im Hauptgang etwas fad war.
Vor, während und nach dem Essen vertrieb ich mir die Zeit mit dem Hören von internationaler Popmusik. In den Tiefen des IFE von CA gibt es tatsächlich wohl versteckt viel internationale Musik. Insbesondere die Musik-Compilations eines chinesischen Musiksenders, der sich auf internationale Popmusik spezialisiert hatte, wussten zu gefallen. Es hätte auch zahlreiche internationale Filme (möglicherweise aber ohne deutsche Synchronfassung / Untertitel) gegeben, aber mag ich Filme im Flugzeug generell nicht sonderlich. Die gereichten Noise-Cancelling-Kopfhörer eines chinesischen Herstellers waren tatsächlich besser als erwartet.
Anschließend versuchte ich, mit leiser Loungemusik aus dem IFE auf den Ohren, etwas zu schlafen, was mir für 3-4 Stunden aufgrund des Lie-Flat-Sitzes trotz 1,92m Körpergroße auch halbwegs gelang. Als Seitenschläfer war aber an längeren Schlaf nicht zu denken, denn auch ein Lie-Flat-Sitz ist relativ starr und erlaubt kein Einsinken des Beckens und Kreuzes, sodass die Wirbelsäule nicht in eine entspannte Position kommt. Aber das Problem habe ich bei anderen Airlines genauso.
Kurz vor der Landung wurde dann das Frühstück serviert. Das gewählte chinesische Frühstück schmeckte leider wie das Gemüse am Vorabend etwas fad.
Nachdem ich bei meiner Reise vor einem Jahr insbesondere die Transitkontrolle in schlechter Erinnerung hatte, nahm ich nach der Landung meine Füsse in die Hand, um möglichst als Erster an dieser einzutreffen. Glücklicherweise hatte der Flieger eine Terminalposition bekommen, wenngleich am äußersten Ende des Terminals in PEK. Allerdings schien die Maschine aus DUS eine der Ersten an diesem Morgen zu sein, denn einige Bereiche des Flughafens waren noch unbeleuchtet und erst durch mein Eintreffen sprangen offenbar von Bewegungsmeldern gesteuert einige Lampen an. An der Transikontrolle hatte ich dann voller Überraschung nur drei Leute vor mir, die offenbar aus der Maschine aus Houston stammten, die ebenfalls gerade gelandet war.
Die Pass- und Bordkartenkontrolle konnte ich somit in wenigen Minuten hinter mir lassen und die Treppe runter zur Sicherheitskontrolle nehmen. Dort hatte es dann etwas längere Warteschlagen, aber insgesamt hatte es mich nach Landung weniger als 30 Minuten gekostet, bis ich im Abflugsicherheitsbereich von PEK angekommen war. Bei einem geplanten Aufenthalt von genau neun Stunden hätte ich wohl den Flughafen verlassen können. Bei meiner letzten Reise hatten mich aber die exorbitanten Wartezeiten für das Ausstellen des Transit-Visums und für die Sicherheitskontrolle so nachhaltig geprägt, dass ich das nicht riskieren wollte.
So steuerte ich die Business Lounge von CA an, wo ich erst mal etwas frühstückte. Tatsächlich schmeckte aber nichts so wirklich gut.
Meine Versuche, im Internet zu surfen, sollten mir alle nicht gelingen. Der am Lounge-Eingang aus einem Automaten nach Scannen meines Passes entnommene Voucher enthielt interessanterweise keine gültigen Zugangsdaten und die angeblich freien WLANs des Flughafen lieferten, wenn überhaupt, auch nur Zugriff auf einige wenige Seiten. WhatsApp oder Instagram wollten nicht funktionieren.
Beim Spazieren durch die Lounge entdeckte ich dann einige Schlafkammern, die offenbar alls mit "Do not disturb" oder "in use" gekennzeichnet waren. Nachdem ich bemerkte, wie andere Lounge-Gäste von Lounge-Mitarbeitern zu einer freien Schlafkammer geführt wurden, fragte ich auch am Empfang nach, ob ich eine solche Kammer nutzen könnte. Tatsächlich gab es noch genau eine freie Kammer. Ein Mitarbeiter kam mit mir und schloss diese auf. In der Kammer hatte ich ein offenbar frisch bezogenes Bett, was mich erfreute. Weniger erfreut war ich darüber, dass die Kammer nach oben hin offen war, zur Seite nur ein Vorhang die Kammer vom Geländer der Lounge trennte und die Eingangstür nicht verschlossen werden konnte. Dennoch konnte ich etwas schlummern, wenngleich die Geräuschkulisse schon enorm war.
Nach einigen Stunden ging ich dann zum Empfang, um die Kammer als frei zu melden und damit meine Bordkarte zurück zu erhalten, denn diese musste ich als Pfand beim Bezug der Schlafkammer hinterlegen.
Anschließend nahm ich einen der beiden Fahrstühle in das Untergeschoss, um zu duschen. Von meinem letzten Lounge-Aufenthalt wusste ich noch, dass dort zahlreiche Duschen zu finden waren, wenngleich diese nirgendwo ausgeschildert waren. Die Dusche war in einem guten Zustand und es lagen alle wichtigen Utensilien zum Frischmachen bereit, abgesehen von Deo und Haargel vielleicht. Aber das Eau de Toilette von CA roch auch ganz gut.
Zurück in der Lounge nahm ich dann noch ein Abendessen ein, was mich aber auch nicht zu überzeugen wusste, wenngleich ich es ein wenig besser fand als das Frühstück.
Positiv ist übrigens anzumerken, dass die alten speckigen Ledersessel in der Lounge durch neue Modelle ausgetauscht wurden. Diese sahen nun deutlich besser in Schuss aus, waren aber durch eine harte Polsterung auch nicht die Erfüllung.
Kurz vor der angegebenen Boardingzeit meines Weiterfluges nach BKK machte ich mich auf den Weg zum Boardinggate. Es gab zwei Warteschlagen, eine für Economy und eine für Business. Allerdings startete das Boarding zeitgleich für beide Schlangen und vor mir waren zahllose Eco-Paxe, deren Status bzw. Boardkarte auch nicht geprüft wurde. Viel schlimmer war jedoch, dass die B777-200 zwar mit zwei Fluggastbrücken mit dem Terminal verbunden war, aber keinerlei Hinweisschilder angebracht waren, sodass ca. 95% aller Paxe die erste Brücke nahmen und durch die Business laufen mussten. Das hätte man besser machen können.
Zum Buchungszeitpunkt war für das Leg PEK-BKK eigentlich noch eine B737-800 eingeplant gewesen. Kurz vor Abflug hatte ich schon den Wechsel auf eine B777-200 gesehen und war ganz froh, da ich einen besseren Service an Bord eines Widebody-Flugzeuges erwartet hatte. Tatsächlich war ich jedoch äußerst irritiert, dass in der B777-200 selbst in der C kein IFE verfügbar war. Die eingeplanten Einbauorte für die Bildschirme waren einfach nicht genutzt worden. Die bereit gestellten Noise Cancelling Kopfhörer konnte man nur nutzen, um den Ton für einen thaiändischen Actionfilm mit chinesischen Untertiteln zu hören. Dies war sehr enttäuschend bei fünf Stunden Flugzeit.
Ansonsten war der Service wie gewohnt. Bei meiner Bestellung eines Rotweines wurde gar nicht erst gefragt, welcher es denn sein solle. Dafür wurden relativ früh noch vor dem Bordservice die Einreisekarten und Prio-Immigration-Karten für Thailand verteilt. Das Essen war ganz gut, wenngleich das Gemüse erneut wenig Geschmack hatte.
Pünktlich erfolgte die Landung in BKK, wo ich dank der Prio-Immi-Karte schnell am Gepäckband und mein Koffer dank Prio-Baggage-Tag schnell bei mir war.
Beim Rückflug erfolgte die Öffnung des Check-in-Schalters in Bangkok leider erst genau drei Stunden vor Abflug um 22h abends. Dafür wurde direkt mit drei Business und ca. doppelt so vielen Eco-Schaltern eingecheckt, sodass ich nach einer guten halben Stunde Wartezeit dann doch relativ schnell meinen Koffer los werden konnte.
Überrascht war ich, dass ich neben meinen Bordkarten für BKK-PEK und PEK-DUS und einem Prio-Immi-Gutschein auch noch einen handschriftlich ausgefüllten Gutschein für die Miracle-Lounge bekam. Tatsächlich gibt es mit mehreren TG- und jeweils einer SQ- und BR-Lounge(s) doch genug *A-Lounges. Ich fragte die freundliche Check-in-Angestellte im TG-Kostüm, ob ich denn nicht auch die anderen *A-Lounges nutzen können, was sie natürlich bejahte. So machte ich mich nach der ebenfalls sehr flotten Prio-Immi-Ausreise auf zur BR-Lounge, da ich die Miracle-Lounges noch unter dem Namen "Louis Tavern CIP Lounge" aus meinen PP-Zeiten als eher einfache Lounges in Erinnerung hatte.
Kurz vor der angegeben Boarding-Zeit erreichte ich das Gate, wo eine lächerliche Kontrolle auf mitgeführte Feuerzeuge erfolgte, bevor nach wenigen Momenten Wartezeit das Boarding startete. Trotz Hinweis, dass jetzt nur Business und *A-Gold boarden sollen, stürmten alle zum Ausgang, wo keinerlei Kontrolle erfolgte. Schließlich waren die Bordkarten ja auch schon beim Betreten des Wartebereiches am Gate gescannt worden.
An Bord wieder das übliche Prozedere: mehrere kleine Gläser Champagner, Schlappen ausgepackt bekommen sowie Essens- und Getränkebestellung entgegen genommen. Interessanterweise gab es diesmal in der Getränkekarte auch nur zwei Rotweine, den Chinesischen und den französischen Merlot.
Das erste Mal fiel mir auf diesem CA-Flug eine Durchsage auf, die darauf hinwies, dass durch ein Verhalten, das den Ablauf an Bord stören könnte, Gefängnisstrafen stehen. Auch fiel mir diesmal der offensichtliche Air-Marshall auf, der offenbar einen neuen Kollegen anlernte. Beide schliefen jedoch direkt nach dem Start auf den hintersten Sitzen der Business Class.
Ich hörte nun Musik von meinem Handy, da auch diese B777-200 kein IFE bot. Zu allem Überfluss erhielt ich auch noch das falsche Essen, Penne Bolognese statt den Eefu Nudeln. Die Flugbegleiterinnen auf diesem Flug wirkten ohnehin schon etwas angespannt, sodass ich darauf verzichtete, mein eigentlich bestelltes Essen einzufordern, und war überrascht, dass die Penne deutlich besser schmeckten, als ich befürchtet hatte. Der Getränkenachschub stimmte glücklicherweise auch.
Nach dem Essen stellte ich meinen Sitz in die Liegeposition und konnte ein bisschen Schlaf finden.
In Peking erhielten wir nach unserer Landung um ca. 5:30 morgens eine Außenposition, sodass ein längerer Bustransfer zum Terminalgebäude notwendig war. Angenehm war dabei, dass ein separater Bus für die Business-Class-Gäste bereit gestellt wurde, der allen Passagiere bequeme Sitzplätze bot.
Aufgrund der 19,5h Stunden Transitzeit zwischen Landung aus BKK und meiner Weiterreise nach DUS entschied ich mich, das Flughafengebäude zu verlassen. So machte ich mich im Terminalgebäude auf zu dem separaten 24h/144h-Visa-Schalter. Auf dem Weg dorthin wurde ich bereits aufgefordert, an einem Automaten meine Fingerabdrücke zu erfassen. Beim 24h/144h-Visa-Schalter dauerte es nur gute 10 Minuten, bis ich mein 24h-Transit-Visum in den Pass gestempelt bekam, trotz dem Dutzend anderer Passagiere vor mir. Auch die Einreisekontrolle konnte ich mit nur 10 Minuten Wartezeit absolvieren.
Vom Flughafen nahm ich die U-Bahn ins Stadtzentrum, wo ich mir selbst ein Hotel gebucht hatte. Ich hätte wohl auch kostenfrei ein Hotel durch Air China erhalten können, aber wäre dieses wahrscheinlich außerhalb gewesen. So holte ich in dem von mir gebuchten Hotel etwas Schlaf nach, bevor ich im Zentrum Pekings bekannte und unbekannte Orte besuchte und erkundete.
Für 21:30 hatte ich im Vorfeld den kostenfreien Air China Chauffeur Service gebucht, den man als Business-Passagier für interkontinentalen Legs in Anspruch nehmen kann. Als ich um 21:20 aus meinem Hotel auscheckte, traf mein Fahrer bereits an der Rezeption ein. So ging es dann auch pünktlich los. Spät abends dauerte die Fahrt in der ziemlich neuen und gut ausgestatteten E-Klasse E200 nur 30 Minuten vom Stadtzentrum zum Beijing Capital Airport.
Das Absolvieren der Pass- und Sicherheitskontrolle dort kostete mich ca. eine halbe Stunde, da es weiterhin keine separate Kontrolle für Business-Class-Gäste gibt. In der Business Lounge nahm ich erneut eine Dusche, wobei diesmal sowohl ein großes Duschtuch als auch das Duschgel fehlte. Dennoch erfrischt gönnte ich mir in der Lounge noch etwas von dem tatsächlich trinkbaren "Great Wall Cabernet Sauvignon" und wartete auf meinen Abflug.
Als ich am Gate für den Flug nach DUS eintraf war das Boarding bereits im Gange. Als C-Passagier konnte ich jedoch die Priority-Schlange nehmen und musste nicht warten. Diesmal gab es auch einen Mitarbeiter, der alle Passagiere in die zweite Fluggastbrücke schickte. Nachdem ich ihm jedoch meine Bordkarte zeigte, durfte ich die erste Fluggastbrücke mit dem direkten Zugang in den vorderen Teil des A330-300 nehmen.
Auch diesmal war an Bord alles wie gewohnt, wobei nun auch wieder ein IFE zur Verfügung stand. Nach dem Start wurde ein Panini wahlweise mit Joghurt oder Congee serviert, wobei die Flugbegleiterin bei der Bestellung behauptete, dass es zu dem Joghurt kein Panini geben würde. Deswegen nahm ich das Congee, was mir nicht schmeckte. Die Sitznachbarin erhielt jedoch zu ihrem Panini durchaus auch einen Joghurt, der besser aussah.
Was die Getränkeauswahl anging, sprach ich die Flugbegleiterin offensiv an, dass ich ja gerne den Barbera d'Asti trinken würde, aber der niemals geladen sei. Sie versprach, für mich nachzusehen, musste aber nach einigen Minuten bestätigen, dass nur je ein französischer und chinesischer Rotwein geladen waren. So bestellte ich erneut den mir mittlerweile wohlbekannten französischen Rotwein.
Kurz vor der Landung wurde dann ein passables, aber nicht wirklich besonderes, Frühstück serviert.
In Düsseldorf konnte ich die Einreisekontrolle in Rekordzeit passieren, musste auf meinen Koffer aber leider relativ lange warten, da das Prio-Gepäck nicht als Erstes ausgeladen wurde.
Fazit:
+ regelmäßig Sale mit wirkich guten Preisen
+ Lie-Flat-Bett in C
+ Freundlichkeit der Flugbegleiterinnen auf den Interkontinental-Flügen
+ internationale Flüge pünktlich
+ Getränkenachschub stimmt
o Essen überwiegend schmackhaft, aber nichts Besonderes, und saisonal offenbar keine Abwechslung
o Getränkeauswahl sehr begrenzt trotz großem Angebot laut Weinkarte
o IFE interkontinental ganz gut, innerasiatisch kein IFE vorhanden (zumindest auf meinen beiden Flügen)
- keine Prio-Lane für Pass- und/oder Sicherheitskontrollen
- schlechte Klimatisierung im Flughafen PEK, auch in der Lounge
- Essen in der Lounge kaum genießbar