Schau doch mal die Punkte an die ich aus Deinem Beitrag zitiert habe. Das sind doch haargenau genau die Punkte die ich hier gebracht habe.
Die Girocard funktioniert in Deutschland an JEDEM Kartenterminal und Geldautomat, jeder Bankkunde hat eine, das Girocard-System ist für den Händler günstiger als die Systeme von MC und VISA.
Ich kann auch nicht erkennen was daran schlecht sein soll.
Das girocard-System arbeitet für die deutschen Banken und gegen die Kunden!
Einerseits haben sich damit absurd hohe Fremdautomatengebühren einbürgern können. Wir sind ja in Deutschland, wo keiner dem anderen irgendetwas gönnt (anders als etwa beim britischen Geldautomatenverbund LINK, der eher für den Verbraucher arbeitet und sich um finanzielle Inklusion kümmert). Andererseits waren ja die Interchangegebühren gerade für Kleinbeträge mit girocard deutlich höher als bei der Nutzung von Kreditkarten.
Gier frisst Hirn kann man nur sagen, daher dürften auch die absurden "Kartenzahlung erst ab 5/10/20/999 Euro"-Praktiken herrühren.
Außerdem gibt es Akzeptanzstellen auch in Deutschland, an denen zwar V und MC akzeptiert werden, aber nicht girocard, Visa Electron oder Maestro. Beispiel die mobilen Terminals der Mitarbeiter der Deutschen Bahn.
Da Visa und MasterCard aus Kooperationen von Banken entstanden, war der Zustand in der BRD bis vor wenigen Jahren so eine Art Gentlemens' Agreement. Im gleichen Zug mit der EU-Gebührenregulierung dringt MasterCard plötzlich mit der Debit MasterCard auf den deutschen Markt.
Also nochmals die Frage die ich vor einigen Seiten gestellt habe. Warum möchtest Du unbedingt eine KK zücken wenn eine Girocard am gleichen Terminal genauso funktioniert? Das hast Du doch nichts davon, und der Händler auch nicht. Wenn Du bei ALDI deine Girocard in's Gerät schiebst, da interessiert es doch niemand ob Du nun in USA auch mit Girocard hättest bezahlen können.
Für's Ausland und für's Onlineshopping, da hab ich schon vor 20 Jahren eine KK gehabt. Du tust gerade so als hätten die Banken in Deutschland uns KK verheimlicht und uns so das Leben schwer gemacht.
Die KK ist heute bei einem Konto gleich mit dabei einfach weil sie heute von mehr Leuten benötigt wird, eben wegen Onlineshopping und Ausland (Reiseschecks gibt's ja quasi fast nicht mehr). Wer eine benötigt hat, der hat auch schon immer eine bekommen.
Wozu hätten denn die Banken vor 30 Jahren gleich jedem Girokunden auch eine KK auf's Auge drücken sollen? Da wärst Du der erste gewesen der sich beklagt hätte dass die Banken lauter Zeugs für teuer Geld verkaufen was man überhaupt nicht braucht.
Ich zahle bevorzugt mit Visa-Debit-Karte, wo ich kann, weil ich die Bedeutung dieses internationalen Zahlungssystems in Deutschland fördern möchte. (Bei einer echten Kreditkarte käme noch das verbesserte Liquiditätsmanagement dazu.)
Der deutsche Durchschnittstourist erwartet im Ausland auch Kreditkartenzahlung. Und mich ärgert es, wenn das Deutschlandbild im Ausland z.B. getrübt wird, wenn japanische Geschäftsleute im U-Bahnhof Kaiserdamm/Messe mit Visa-Karten an den Automaten der Berliner Verkehrsbetriebe AöR (so ein typischer lahmer Staatsbetrieb, für den nicht unbedingt die besten Leute der Branche arbeiten) nicht zahlen können und erst mal mühsam einen Geldautomaten suchen.
Als ich mich vor einigen Monaten bei einer Filialbank nach einer einfachen Kreditkarte erkundigte, wurde ich eher kühl behandelt, als ob man gar keine Neukunden wolle. Andere Konten sollen gekündigt werden, man müsse mehrere Gehaltsnachweise einreichen, die Bank lege Wert auf ein unbefristetes und ungekündigtes Vollzeit-Angestelltenverhältnis, selbstständig ist pfui. Direktbanken sind anders, die sind eher "wir geben dir jetzt mal eine Karte für lau, vielleicht anfangs mit niedrigem Rahmen, gehen aber davon aus, dass du weißt, wie du damit umgehen kannst". Damit ging es aber erst so richtig Ende der 1980er los, mit First Direct in Großbritannien.
Was das Onlineshopping angeht: Auch da gab es pragmatische Lösungen. Die britische Debitkarte Switch, später in Maestro aufgegangen, beherrschte Offline-Transaktionen und die Nutzung im Fernabsatz schon von Anfang an. Fürs Onlineshopping braucht man definitiv keine Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion und/oder zusätzlicher Jahresgebühr. Gerade die deutschen Filialbanken verkaufen ihren Kunden immer noch Dinge, die viele nicht oder kaum brauchen.
Aber ein aufrechter Deutscher geht sowieso nicht online einkaufen, lieber beim Schmuddel-Krämer in der Innenstadt, falls es ihn noch gibt, das Doppelte zahlen. Oder?