Ich halte es als Fan mit den von den Ultras veröffentlichen Papier.
„Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren.“
Das sehe ich anders. Diese Fans und insbesondere die Ultra Gruppierungen sind doch in ganz wesentlichen Teilen mit Schuld an dieser Finanzschraube. Denn diese wollen immer noch besseren und hochwertigeren Fußball sehen. Und den bekommt man halt nicht für einen feuchten Händedruck oder ein bengalisches Feuer pro Spiel sondern nur für Geld. Und Geld bedingt wirtschaftliche Aspekte. Und Fußball ist halt nun mal ein Wirtschaftsapperat wie jedes andere Unternehmen auch. So wie die Läden eben wieder öffnen wollen, so wollen die Bundesligavereine halt auch wieder spielen. Zur Not eben auch ohne Zuschauer, weil so wenigstens die Fernsehgelder gesichert sind. Für die Bundesligavereine eine planbare Größe, die wirtschaftlich einer Soforthilfe entspricht. Anders sieht es in den unteren Ligen und den anderen Sportarten aus, wo die EIntrittsgelder die primäre Einnahmequelle sind.
Die "Fangruppierungen" können weiter träumen von ihrem Nostalgiefußball, sollen sie in die 4. Liga gehen. Da haben sie, was sie wollen. Fußball pur mit festen Spielzeiten und Stadien, wie sie vor 40 Jahren noch überall üblich waren. Wollen sie nicht? Sowas.
Ich kann die Fußball Liga verstehen, wenn sie Spieltage entzerren möchte und Spieltage auch am Freitag oder Montag haben will. Ich finde die Spieltage aus meiner Sicht klasse, denn da kann ich Kunden zum Fußball in meine Loge einladen und da kommen sie auch. Lieber als am Wochenende, wo die Familie Vorrang hat. Und da kann ich den Fußballbesuch als Rahmenprogramm für eine Informationsveranstaltung nutzen. Aber das ist halt meine Sichtweise. Und im Moment geht halt auch das nicht. Aber lieber verzichte ich jetzt eine Weile auf die Loge und habe nächste Saison wenigstens noch eine funktionierende Fußball Landschaft im Profiligen Bereich.
Ich habe noch keine Fangruppierung gesehen, die konstruktive und funktionierende Vorschläge auf den Tisch legen konnte, wie man mit 70% weniger Etat pro Saison im Profibereich überleben könnte. Aber vielleicht passiert dieses Wunder ja mal irgendwann. Bisher können diese Fangruppierungen nur meckern und die Fußballkultur zerstören.
Ich behaupte: Wenn ein Konzertveranstalter mit Übertragungsrechten im Fernsehen genug Geld verdienen könnte, um ein Konzert durchzuführen, würde er das sofort versuchen. Und die Künstler würden Schlange stehen dafür. Denn auch hier geht es um das wirtschaftliche Überleben von Konzertveranstaltern etc. Das wäre dann zum Fußball kein Unterschied.