Etwas unverständlich, dass man so Kunden ziehen soll. (..)
Der Kunde müsste ja in der irrigen Ansicht gehalten werden, dass Amex viel genutzt wird, damit sumup mit der nicht kostendeckenden Gebühr punkten kann.
nö. Der Kunde wird mögliche Kreditkartenterminal-Anbieter vergleichen, und mögliche Kriterien sind
- der Preis - SumUp kostet einmalig wenig, monatlich nix und die Gebühr pro Transaktion wirkt nicht teuer
- die Einfachheit des Preismodells (keine Angst vor versteckten Kosten, weil der Kunde eine exotische und damit teure Karte nutzt)
- die Akzeptanz - SumUp deckt wohl alle relevanten Zahlungsmittel ab
Ja, es gibt im realen Leben Mischkalkulationen. Wenn etwas im Rahmen einer Mischkalkulation defizitär angeboten wird, dann nicht ohne Grund. Tintenstrahldrucker werden unterhalb der Produktionskosten verkauft, um später mit den Patronen Reibach zu machen.
Das ist keine Mischkalkulation, sondern das sind Geschäftsmodelle mit Lock-In-Effekt.
Mischkalkulationen sind z.B. die üblichen Telefon-Flatrates - der Kunde hat keine Ahnung, wie wenig er wirklich telefoniert, er will sich auch keine Gedanken über sein Telefonvolumen und die wahrscheinlichen Kosten machen. Aber er glaubt, er spart durch die Flatrate Geld gegenüber Einzelabrechnung, oder es ist ihm egal und er will keinen Kopf daran verschwenden müssen, wie viel er wirklich vertelefoniert.
Und der Anbieter macht bei 99 von 100 Kunden Gewinn, weil die Minutenpreise im Einkauf weniger kosten als das, was der Kunde als Flat bezahlt. Und wenn der hundertste Kunde tatsächlich Vieltelefonierer ist und man draufzahlt, dann ist das so, aber insgesamt lohnt sich das für den Anbieter trotzdem, denn er kann mit einer günstigen Flatrate werben.
Und wenn ein Restaurant schräg gegenüber von AMEX Deutschland SumUp einsetzt und da aufgrund der dort rumlaufenden Leute der Anteil an AMEX-Zahlungen besonders hoch ist, dann lohnt sich das immer noch, weil 99 andere Restaurants sich für SumUp entschieden haben und im Vergleich so gut wie niemand dort mit AMEX bezahlt.