Logischerweise klingt es angenehmer, wenn dem Kunden am Telefon erklärt wird, man habe ihn ausgesucht, um ihm eine Einladung für einen umfangreicheren und (vermeintlich) besseren Service auszusprechen. Als mündiger Verbraucher weiß ich aber, dass man mir zwischen den Zeilen mitteilt, dass man noch mehr Geld mit mir verdienen wolle und mir deswegen einen Service anbietet, der mich im Jahr um zusätzliche 460 Euro ärmer werden lässt.
Ich empfinde die Formulierung von American Express aber nicht kritikwürdig. Denn das Angebot war durchaus mit der Gutschrift von Membership Rewards Punkten verbunden, um die Jahresgebühr von 600 Euro zu bezahlen. Man hat mich also in gewisser Weise dazu eingeladen, die Vorteile der American Express Platinum Card mehr oder weniger kostenfrei zu testen. Für eine andere Prämie hätte ich die bis dato gesammelten Punkte ohnehin nicht eingesetzt, weil die gewährten Vorteile und Sachleistungen doch allesamt wenig attraktiv sind.
Tatsächlich gehe ich mit dem kostenintensiven Upgrade also kein Risiko ein, da ich die Jahresgebühr durch die nun zur Verfügung stehenden Membership Rewards Punkten bezahlen und die Karte ohnehin jederzeit kündigen kann. Es ist zwar sehr wohl richtig, dass der bisherige Karteneinsatz nicht dafür geeignet war, die Vielzahl der Leistungen in Anspruch zu nehmen. Ich habe dem Upgrade allerdings auch deswegen zugestimmt, um meine eigenen Erfahrungen mit dem Concierge Service zu machen, der ja oftmals scharf kritisiert wird.
Dass ich diesen Werbeversuch, dieses Angebot, diese Einladung und die darauffolgende Ausstellung der Kreditkarte hier veröffentlicht und mich dafür sogar hauptsächlich hier angemeldet habe, dient alleine dem Erfahrungsaustausch. Ob die Vorgehensweise von American Express zu befürworten oder zu kritisieren ist, ob der Werbeversuch bzw. das Angebot bzw. die Einladung nun wertvoll oder wertlos ist, liegt im Auge des Betrachters.
Ich habe dem Angebot aus vorgenannten Gründen zustimmt, wohlwissend, dass ich keine zusätzlichen Verpflichtungen eingehe, wenn ich die fällige Jahresgebühr mit den auf dem Konto befindlichen Punkten ausgleiche.