38. Tag; 08.03.2016; Jimbaran – Nusa Dua
Da, wie bereits berichtet, unsere über AirBnB gebuchte und bezahlte Villa kurzfristig durch den Host storniert wurde, standen wir vor der Frage ‚wohin?’. Gerade wegen des balinesischen Neujahrsfestes, an welchem alle Supermärkte und Restaurants geschlossen haben, es ohne Ausnahmegenehmigung kein Licht gibt, entschlossen wir uns gegen unsere Gepflogenheiten einen Touristenbunker zu buchen, mit Strom, Restaurants etc.
Uns wurde gesagt, dass der Strand an der Ostküste momentan sauber ist. Also Trivago gecheckt und wegen Platin-Status das ‚The Laguna’, ein Luxury-Collection-Hotel von SPG direkt über spg.com gebucht.
Uns wurde gesagt, dass wir vor 12:00 auf dem Weg sein sollten, da die Straßen für die Umzüge gesperrt werden würden, wir ab 14 Uhr keine Chance mehr hätten an die Ostküste zu kommen.
Nochmal lecker auf unserer Terrasse gefrühstückt, Koffer gepackt und um 11:30 ein UBER bestellt. Leider stornierte der Fahrer, nachdem wir schon 5 Minuten gewartet hatten, die Fahrt. Okay, nochmal UBER aufgerufen, nochmal einen Fahrer gesucht. Der zweite Fahrer war nach 15 Minuten Fahrt schon in der Nähe des Hotels, als auch dieser die Fahrt stornierte. Sehr seltsam, während ich als ‚Rider’ nur bis 5 Minuten nach Buchung kostenlos stornieren kann, können dies die Fahrer wohl jederzeit. So war die Wartezeit für die Katz und die Dame an der Rezeption versuchte ein Taxi für uns zu bekommen. Allerdings war dies auch nicht so einfach, vor allem da die Straße vor dem Hotel bereits um 12 schon teilweise gesperrt war. Aber nach 30 Minuten Warten erschien ein ‚Blue Bird’, brachte uns in knapp 30 Minuten unter Umfahrung der gesperrten Straßenabschnitte für umgerechnet US$ 5.50 nach Nusa Dua.
Die Einfahrt zum Resort-Bereich erinnerte uns stark an Kuba: Kontrollhäuschen, Schranke, Kofferraumkontrolle – und schon verließ man Bali und erreichte eine blitzesaubere, hübsch bepflanzte Kunstwelt.
Links und rechts reihen sich die verschiedenen Resorts wie Perlen an einer Kette, selbst ein eigenes Krankenhaus ist vorhanden. Ich denke wer einfach nur ‚Strand’ und ‚Erholung’ sucht ist hier richtig. Wozu man dafür allerdings als Europäer oder Amerikaner so weit fliegen sollte ist mir nicht erklärbar.
Schon ging es links ab in Richtung Meer, wieder eine Schranke, wieder Kontrolle und schon steht man vor der großen, offenen Lobby des ‚The Laguna’.
Durch eine Sicherheitsschleuse zur Rezeption, wo wir gebeten wurden Platz zu nehmen, unser Zimmer wäre noch nicht gereinigt. Mit einem Welcome-Drink wurden wir gebeten eine Stunde zu warten.
Ich nutzte die Zeit für ein paar Einkäufe. Natürlich gibt es im Resort-Bereich keinen Supermarkt, also wieder per Taxi hinaus, zum Festpreis von US$ 2.50. Der Supermarkt war dann auch gerappelt voll, alle machten ihre Besorgungen für die nächsten Tage. Ich erstand ein paar Dosen Coke Zero und die letzten 3 Liter fettfrei Milch für unsere Proteinshakes. Vor dem Supermarkt warteten schon die Taxen auf Kundschaft. 50'000 Rupien für die Rückfahrt. Nun sind knapp US$ 4 nicht viel, aber eben viel zu viel für Bali. Ich lehnte dankend ab, marschierte in der Gluthitze auf die Hauptverkehrsstraße, bekam dort schnell ein reguläres Taxi, welches mich für die Hälfte zum Hotel zurückbrachte.
Kurz darauf war unser Zimmer bezugsfertig, wir wurden über Brücken, durch lange Korridore mit dicken Teppichen, Vorhallen und Aufzüge zu unserer ‚Executive-Suite’ geführt. V. meinte nur ‚da brauchen wir die nächsten Tage nicht aufs Laufband’.
Ja, das Resort ist riesig, wahrscheinlich das Größte in dem wir jemals nächtigten – aber anscheinend für Nusa Dua nicht besonders groß.
Das Zimmer ist okay, besteht aus einem Wohnzimmer,
einem optisch abgetrennten Essbereich,
Schlafzimmer,
Bad
und ordentlichem Balkon mit diesem Ausblick:
Zum Glück funktioniert die Klimaanlage sehr gut! Fruchtkorb, Willkommensbrief mit den angebotenen Leistungen (Bügelservice, Rabatte in den Restaurants etc.) oder ähnliche Platin-Benefits? Fehlanzeige. Nur einen Butler-Service gibt es, kostenlosen Kaffee, Tee und Wasser (im SGS in BKK gibt es zusätzlich frischen Saft und leckere Kekse).
Die ganze Hotelanlage erinnert uns stark an das Sheraton Mirage in Port Douglas, Australien. Die Gänge, die Bauten, die Pools – nur alles neuer und nicht so heruntergekommen. Auch ist es genauso leer.
V. wollte zum Strand, endlich die Traumstände Balis sehen. So ging es an 3 Pools und einem Restaurant vorbei
in Richtung Meer – und wir wurden mal wieder herb enttäuscht: es war wohl gerade Ebbe und das Meer erinnerte mehr an eine Algenfarm – mit entsprechendem Geruch.
Wir liefen am Strand entlang,
bis zur nächsten Bucht.
Auch kein Stück besser. Also zerschlug sich der Plan eines Nachmittags am Strand, Planschen im seichten Meer.
Zurück ins Zimmer, umgezogen - und schon ging es ins Fitnesscenter. Dieses ist zum Glück eine andere Nummer als im Jamahal Resort, groß, mit guten und zahlreichen Geräten
sowie Blick durch den Wasserfall auf Pool und Gartenanlage.
Dort mühten wir uns die nächsten 2 ½ Stunden mit Kraftsport ab, womit der Nachmittag auch schon wieder verstrichen war.
Da es als Zwischenmahlzeit einen leckeren ‚Vanilla-Ice-Cream’-Protein-Shake gab, waren wir erst relativ spät wieder hungrig. Wegen Sperrung alle Straßen blieb uns nichts anderes übrig als im Hotel zu speisen.
Das ‚The Laguna’ bietet drei Restaurants, das Hauptrestaurant ‚Banyubiru’ mit Buffet, das ‚Cornerstone’, eine Art Lobby-Café mit interessanter Karte aber ungemütlichem Ambiente und das Spezialitäten-Fischrestaurant ‚Arwana’ am Strand. Buffet kam nicht in Frage, deshalb zum Weltfrauentag das romantische Restaurant am Strand gewählt.
Welch Wunder, am Abend, bei Flut, sah das Meer schon viel ansprechender aus.
Wir erhielten die Speisekarte (auch auf Russisch)
und bestellten das ‚Chef-Suggestion-Menü’, wählten California Roll,
(ungenießbar, selbst Innen eiskalt, der Reis zu einer einzigen Pampe zusammengepresst – als ob man einen Stein essen würde)
als Hauptgericht V. Hühnerbrust, angeblich mit Pilzen gefüllt und Kartoffelecken,
(keine Pilzfüllung, geschmacksneutral wie ein Schwamm)
ich den balinesischen Fisch im Bananenblatt auf einem Holzkohlegrill serviert, mit Reis, leckerem Gemüse und viel Sambal.
Man sollte einfach vorher fragen woher der Koch kommt und dann das Essen was er kochen kann – denn mein Fisch war das einzig leckere Gericht.
Das Dessert war dann wieder ein Absturz, das Ananas-Carpaccio mit Sabayon
viel zu süß und so lange unter den Salamander gestellt, dass die Sabayon eher ein Omelette war.
Ich, da Schokolade eine meiner Schwächen ist, den ‚Grande Chocolate Ball’.
Wirklich schade um das gute Grundprodukt, Valrhona-Schokolade. Denn die Mousse im Inneren war einfach nur ein total fester Klumpen, zudem mit kandierten Früchten durchsetzt. Der Cheesecake unter dem Eis kam dafür direkt aus dem Gefrierfach, war viel zu kalt.
Selbst der Restaurantleiter meinte, dass die Desserts maximal ‚essbar’ wären. Na wenn der das schon sagt...
Dank SPG-Rabatt kam die Rechnung ‚nur’ auf 1 Million Rupien, ca. US$ 80. Wenn ich bedenke wie lecker wir gestern für 1/6 gegessen hatten, okay, natürlich nicht mit so einem Ausblick. Abgehakt unter ‚Romantik am Weltfrauentag’ und noch etwas durch die zugegebenermaßen bei Nacht sehr hübschen Gärten der Hotelanlage gelaufen.
Wir denken, dass jemand der nicht so oft verreist, einmal im Jahr an einen exotischen Ort fliegt, um Strand und Sonne zu genießen, dieses Hotel lieben wird.