Asien reloaded - oder 'unser Lieblingskontinent'

ANZEIGE

afa340

Erfahrenes Mitglied
28.10.2012
677
118
ANZEIGE
Bin im Februar auch DPS-KUL mit Malindo C geflogen. Sitze auch versifft, Crew etwas unbeholfen aber freundlich. Nur den Wifi Code wusste keiner, angeblich gibt es für die Business kostenfreies Internet unterwegs. Aber für 125€ für den Flug kann man trotzdem nicht meckern.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Ich ließ mir noch zwei weitere geben, ‚wusch’ den Sitz komplett ab..

So funktioniert Crowd-Sourcing! =;
Hatte nicht neulich ein User die Idee, ob FR semi-ausgebildete Paxe als FB's nutzen könnte? Auf die Idee mit der Grundreinigung ist er noch gar nicht gekommen!
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
41/2. Tag; 11.03.2016; Nusa Dua – Kochi (COK)

Zeitig wurden wir aufgefordert die Lounge in Richtung Gate Q13 zu verlassen, da wir nochmals durch eine Security-Kontrolle mussten.

Dort war zwar sehr viel los und nur 3 Reihen geöffnet – aber irgendwie ging alles sehr schnell, alle Reisenden hatten bereits den Computer herausgenommen, die Gürtel in der Hand. Geht doch! Sonst ist es doch mehr so als ob die Menschen das erste Mal fliegen, vom Ablauf überrascht sind.

Schon erreichten wir das Gate,


wieder eine 737-900ER,


und durften einsteigen. Die Sitze waren natürlich identisch – auch wieder dreckig ohne Ende. Also zwei nasse Tücher und alles abgewaschen.

Vor dem Start noch Wasser oder Orangensaft und pünktlich ging es in den Nachthimmel.

Diesmal probierten wir das IFE aus, mit einer Auswahl an Hollywood-Filmen, Soaps, Bollywood-Streifen etc.


Sogar ein Amenity-Kit gab es, mit Slippern!


Das Essen war fast identisch wie auf DPS – KUL,


nur dass es diesmal statt des Thaigerichts eine Pasta gab, welche V. bestellte.


Ich nahm das malaiische Gericht, welches V. auf DPS – KUL hatte, essbar.

Der Flug war extrem unruhig. Was die Struktur eines Flugzeuges so aushält, über Jahre, ist schon eindrucksvoll. Dafür waren die nächtlichen Gewitter über Indien sehr schön anzusehen.

Die Auslastung der Flüge war übrigens eher dürftig, DPS – KUL in C 5/12, KUL – COK 6/12. In der Y von DPS nach KUL max. 20 Paxe, dafür aber in Richtung Indien recht voll.

5 Minuten vor der geplanten Zeit landeten wir am COK-Flughafen. Vor uns kamen Silk Air und AirAsia an. Dementsprechend war an der Passkontrolle viel los, die Schlangen an den 4 geöffneten Schaltern sehr lang. Aber für uns, mit e-Visa, gab es einen eigenen Eingang und da wir die Einzigen waren, durften wir im Warteraum Platz nehmen


bis ein Officer erschien und uns extrem freundlich durch den Prozess begleitete. Zwar gab es Probleme mit dem Fingerabdruckscanner, aber nach 15 Minuten war für uns alles erledigt und wir durften nach unten zur Gepäckausgabe.


Die Koffer waren bereits da, meiner war mit seltsamen Kreidekreuzen versehen. Wieso, das sollte ich später noch erfahren.

Da die nächsten Tage über einen Kerala-Spezialisten organisiert sind, wurden wir bereits erwartet. Ich besorgte noch kurz einen Daten-SIM


und schon saßen wir im typischen Toyota Innova in Richtung Fort Kochi, 1.5 Stunden Fahrt vom Flughafen.

Seltsamerweise hörten wir auf der ganzen Fahrt nicht das indientypische Gehupe – die Straßen waren aber auch recht leer und überwiegend in gutem Zustand.

Um kurz vor eins kamen wir in unserem Hotel, dem ‚Old Habor Hotel’, einem Boutique-Hotel aus dem Jahre 1788 an, bezogen unser Zimmer.






Beim Auspacken meines Koffers dann die Erklärung für die weißen Kreuze: die Hülle meiner Ray Ban Sonnenbrille war leer – sonst noch alles vorhanden (waren ansonsten ja auch nur Klamotten und Kosmetika).

Gegen 2 kamen wir dann endlich in die Federn.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
Daß verstehendes Lesen nicht Deine Stärke ist, wissen wir bereits. Aber nochmals für Dich zum Mitschreiben: "Sozialisation" beschreibt die Vergangenheit eines Menschen, nicht die Gegenwart.
Trotzdem stimmt Deine Aussage nicht. Das Verhalten hat nichts mit 'Nimm' was Du kriegen kannst' sondern mit Tischkultur zu tun. Man möchte einfach sein Essen auf dem Tisch haben, sich dann der Unterhaltung widmen, so verhindern dass immer jemand aufstehen muss um Essen zu holen. Vor allem wenn man mit Freunden zuhause speist ist dies viel angenehmer. Wer kennt das nicht, die Gäste sitzen und Essen - aber der Gastgeber hat nichts vom Abend weil er/sie dauernd in die Küche rennen muss.
 

mexx0077

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
1.082
1
VIE
Bin im Februar auch DPS-KUL mit Malindo C geflogen. Sitze auch versifft, Crew etwas unbeholfen aber freundlich. Nur den Wifi Code wusste keiner, angeblich gibt es für die Business kostenfreies Internet unterwegs. Aber für 125€ für den Flug kann man trotzdem nicht meckern.

Bin vor 2 Wochen Malindo ATR72 SZB - TGG - SZB geflogen um EUR 35,-- und es war absolut OK. Natürlich nicht C, die gibts auf der Turboprop nicht.

B737 vor 2 Jahren in C damals KUL - SBW - KUL (diese Strecke wurde mittlerweile eingestellt) und es war echt gut, no complaints at all. Preis war ebenfalls OK, Flieger war neu und sauber. Essen definitiv besser, als die meisten europäischen Airlines auf einem 2h Flug in C, mit Ausnahme von TK.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: HON/UA

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Trotzdem stimmt Deine Aussage nicht. Das Verhalten hat nichts mit 'Nimm' was Du kriegen kannst' sondern mit Tischkultur zu tun. Man möchte einfach sein Essen auf dem Tisch haben, sich dann der Unterhaltung widmen, so verhindern dass immer jemand aufstehen muss um Essen zu holen. Vor allem wenn man mit Freunden zuhause speist ist dies viel angenehmer. Wer kennt das nicht, die Gäste sitzen und Essen - aber der Gastgeber hat nichts vom Abend weil er/sie dauernd in die Küche rennen muss.

Ich wollte, es wäre so, wie Du sagst. Das erklärt aber nicht die "Plastiktüten", mit denen das Buffet gebunkert wird. Ich denke (und das ist nicht meine Eigenbau-Theorie, sondern oft persönlich erlebt, mit Freunden diskutiert und auch von diesen - als selbst "Betroffene" - so bestätigt), daß jahrzehntelange Mängelwirtschaft den Menschen anerzogen hat, wenn etwas gerade mal verfügbar ist, so schnell wie möglich zuzugreifen, denn wer weiß, ob es in einer Stunde noch da ist? Und auch wenn man im Jahr 2016 rational weiß, daß es diese Mägel nicht mehr gibt, so steckt dieses Verhalten so tief in den Leuten, daß sie dem nicht entgehen können.
Wo Du allerdings Recht haben könntest, ist, daß das von Dir beschriebene Phänomen mit dem von mir beschriebenen Phänomen eine "Allianz" eingegangen ist. Die Angst, es könnte "nicht genug da sein", kann man bei den Westlern noch bei der Kriegsgeneration beobachten, gleichwohl führt sie - aufgrund anderer Einflüsse - nicht zum gleichen Verhalten beim Buffet.
 
  • Like
Reaktionen: hpschmid und HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
42. Tag; 12.03.2016; Fort Kochi

Obwohl es erst sehr spät ins Bett ging war ich bereits um 7 Uhr auf den Beinen, machte mich frisch, ging hinunter, warf einen Blick auf Garten und Pool,


genoss auf der Terrasse einen ‚South Indian Coffee’


und im Anschluss einen kleinen Spaziergang in der Umgebung des Hotels.


Wow, Indien ist einfach immer wieder der Knaller, ein Erlebnis, vor allem am Morgen. Die Geräusche, die Gerüche – einfach einmalig.

Das Hotel


befindet sich in Wassernähe und so sah ich am frühen Morgen bereits die Fischauktion in Gange.

Überhaupt, das Hotel ist genau das was ich mir unter ‚Luxus’ vorstelle.


Kolonialer Charme, sehr freundliche uniformierte Mitarbeiter, wunderschöne Möbel und Liebe zum Detail


- auch wenn gerade das Zimmer ein paar Designmacken hat (Wand zwischen Bad/WC zum Schlafzimmer nur bis ca. 2.20 Meter Höhe, dann offen).

Kein 5* Hotelbunker, selbst in Dubai, kann da mithalten – auch wenn die Klimaanlage viel zu laut ist. Dafür ist dann wieder das (funktionierende) Telefon besonders ausgefallen.


Um 8 fand ich mich zur Hotel-Yogastunde auf der Dachterrasse ein. Ich dachte, dass das für mich ein Spaziergang werden würde. Aber weit gefehlt, nach 10 Minuten war mein Shirt bereits durchnässt.

45 Minuten seltsame Atem-, Dehn- und Balanceübungen – das ist dann doch nicht meine Welt und ich beschloss das Ganze zu beenden, V. zum Frühstück abzuholen.

Dieses wird im Restaurant mit offener Front zum Garten serviert, entweder ‚Europäisch’ (also Eierspeisen, Brot etc.) oder ‚Indisch’. Da V., wenn sie an Indien denkt, von Masala-Dosa träumt, bestellten wir für sie diese Variante,


für mich ‚Plain Dosa’.


Beide sehr lecker, vor allem mit dem köstlichen Kaffee.

Um 10 warteten bereits Fahrer und Guide, wir begannen die Tour mit einem Spaziergang durch Fort Kochi, in Richtung Fluss.

Dort bewunderten wir die ‚Chinesischen Fischnetze’,


am Ufer fix montierte riesige Netze, welche von jeweils 6 Fischern mit der Hilfe großer Steine als Gegengewichte alle 5 Minuten ins Wasser und wieder herausgezogen werden.


Das Vorgehen ist sehr eindrucksvoll, archaisch.

Die Ausbeute war lächerlich, vereinzelt einige wenige winzige Fischchen. Ich denke die Jungs sollten den Müll verkaufen, den sie mit ihren Netzen aus dem Fluss heben – damit würden sie mehr verdienen.

Weiter ging es an unzähligen Verkaufsständen für chinesischen Kitsch vorbei zu einer der ältesten katholischen Kirchen Indiens.

Von den Portugiesen erstmals als Holzkonstruktion errichtet, von den Holländern als Steinkonstruktion wiederauferbaut und den Engländern vollendet. Mehr Stilrichtungen bekommt man kaum in einem Gebäude zusammen.

Zurück durch Straßen mit hübschen Kolonialbauten


(heute alles B&B’s sowie Restaurants) zum Hotel und mit dem Auto zur Wäscherei, wir hatten Mal wieder einen Berg Wäsche zu waschen. Diesmal solle es aber keine herkömmliche Wäscherei sein, wir wollten eine echt indische ausprobieren.


So gaben wir die Wäsche ab und begutachteten noch den Trocken


und Bügelprozess.


Wo habt ihr das letzte Mal gesehen, dass mit echter Kokosnusskohle gebügelt wird? Wir sind so was von gespannt wie Morgen unsere Wäsche aussehen und riechen wird.

Weiter zum Dutch Palace,


ein Gebäude das die Portugiesen um 1555 dem herrschenden König als Geschenk errichteten, um diesen für den Handel positiv zu stimmen. Warum heißt er dann ‚Dutch Palace’? Weil ihn die Holländer, wie auch die Kirche, renovierten und erweiterten.

Im Inneren findet man wunderschöne Holzdecken und Wandgemälde. Fotos sind strickt untersagt, was auch wirklich kontrolliert wird.

Heiß war es mittlerweile, sehr sogar. Und so fuhren wir mit dem Auto ins Jüdische Viertel mit dem Gewürzmarkt.


Hier wird es allerdings dann wieder sehr touristisch, unzählige Läden mit Gewürzen und weiteren Souvenirs buhlen um Kunden. Unser Guide führte uns in einen, geleitete uns aber schnell wieder hinaus.

Wegen der Hitze und der Verkäufer entschieden wir uns gegen einen Gang durch das Viertel, zudem hatte V. schon wieder Hunger.

Raus aus der Touristengegend ins Hinduviertel. Dort wurden wir in das Restaurant gebracht, in welchem unser Guide auch mit seiner Familie speist.


Was gab es? Genau, Dosa, einmal Masala, einmal Plain.


Lecker, auch wenn das Restaurant nicht unbedingt die Mindestanforderungen an die EU-Hygiene-Richtlinien erfüllen würde.

Damit war Fort Kochi und Umgebung abgehakt, wir fuhren noch zum Obstmarkt,


besorgten Mangos und Ananas, fuhren zurück ins Hotel, um uns noch etwas am und im Pool mit einer kalten Diet Coke zu entspannen.


Zum Abendessen ließen wir uns von unserem Guide ein Restaurant mit Kerala-Seafood empfehlen, etwas das nicht ausschließlich von westlichen Touristen besucht wird. Die Wahl fiel auf das
,

welches zu Fuß von unserem Hotel zu erreichen war.

Als wir um 19:30 dort eintrafen waren wir froh eine Reservierung getätigt zu haben – der Laden war schon gut gefüllt und auf den freien Tischen standen ‚Reserviert-Schildchen’.

Unser Tisch war gegenüber der offenen Küche, von wo wir gut die Zubereitung der Speisen beobachten konnten.


Wir ließen uns einen Vorspeise sowie zwei Hauptgerichte empfehlen, in Kokosnuss-Zwiebeln mit Tomaten gebratene Prawns

(köstlich!!!)

und zwei verschiedene Fischgerichte, eines mit grüner Mango und ebenfalls Tomaten, ein zweites nach alter ‚christlicher’ Art.


Das erste war auf den ersten Bissen sehr gewöhnungsbedürftig, die grüne Mango gab einen sehr speziellen Geschmack, wurde dafür ab der dritten Gabel, speziell in Verbindung mit dem Kokosnussreis, um so leckerer. Im Gegensatz dazu war das zweite Gericht etwas langweilig, zwar lecker – aber einfach zu süß.

Als Dessert probierten wir Cashew-Marzipan mit Schokoladensauce und einen warmen Kokosnusskuchen in Vanillesauce mit Vanilleeis.


Beides traf leider nicht unseren Geschmack, besonders das Marzipan war sehr seltsam. Dafür hatte die Vanillesauce einen Beigeschmack als würde man einer Kuh auf den A... küssen.

Umgerechnet, inkl. zwei Diet Pepsi und einem viel zu süßen Mango-Lassi, kam die Rechnung auf umgerechnet US$ 27.

Noch ein kurzer Verdauungsspaziergang zurück zum Hotel,


wo wir uns an einen Tisch im Garten setzten, bei einem Masala-Chai den hübschen Garten und die etwas eintönige indische Bongo-Musik genossen.


Somit ist der erste Tag Indien auch schon wieder vorüber, Euch einen schönen Samstagabend wo immer ihr auch seid.
 

Innsbruck

Reguläres Mitglied
26.04.2015
26
0
Inn
Falls ihr nach Varanasi kommt und wieder Wäsche waschen lassen wollt, seht Euch die Wäscherei genau an. Extrem viele waschen direkt im oder am Ganges.:eek:
Dann wird die Wäsche einfach zum Trocknen auf den (meist doch sehr schmutzigen) Boden gelegt.
Unglaublich war auch, dass dabei Wäsche aus Krankenhäusern und Hotels, jeweils mit Namen bestickt, dabei war
Wir haben nach diesem Anblick in Varanasi nichts waschen lassen.
 
  • Like
Reaktionen: Rungisalf

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
43. Tag; 13.03.2016; Fort Kochi - Alleppey

Zum eigentliche Grund für Kerala, die Backwaters, sollte es heute weitergehen.

Nach einem leckeren Frühstück, bestehend aus Plain Dosa und Kaffee,

(die Raben machten sich sofort nachdem die Gäste den Tisch verlassen hatten über die Reste her)

erschien unser Fahrer mit der gereinigten Kleidung. Wir hatten ja schon schlimmste Befürchtungen – aber alles war einwandfrei gewaschen und gebügelt.

Gegen 11 Uhr fuhren wir über viele Brücken


in südliche Richtung los nach Alleppey.

Vorbei am ‚Le Meridien’ und sehr neuen ‚Crown Plaza’ Kochi (Lage nicht unbedingt für Touristen geeignet) auf den National Highway, welcher relativ stark befahren war.


Im Großen und Ganzen waren wir von der Sauberkeit und Ruhe Keralas überrascht, kein Vergleich zu Mumbai oder gar Delhi. Nein, sauber wie in der Schweiz ist es nicht – aber für Indien sehr ordentlich. Ich denke Indienanfänger könnten sich hier auf das ‚echte Indien’ gut einstimmen, auch wegen des fast vollständig fehlenden Gehupes im Straßenverkehr.

Nach knapp 2 Stunden erreichten wir das 60 Kilometer südlich gelegene Alleppey. Da V. natürlich schon wieder Anzeichen von Hunger zeigte, konsultierte ich TA, um etwas typisch indisches für einen kleinen Snack zu finden.

Die Nr. 1, das ‚Thaff’, lag fast auf unserem Weg und so wies ich unseren Fahrer an dort einen Halt einzulegen.

Wie in TA beschrieben macht das Restaurant weder von außen


noch von innen


etwas her, soll dafür leckere lokale Gerichte zum kleinen Preis bieten.

Die Verständigung gestaltete sich äußerst schwierig – der Kellner verstand und sprach nämlich kein Englisch. Also aus der englischsprachigen Speisekarte zwei Gerichte gewählt und gewartet.

Um uns herum bekamen alle recht flott ihr Essen, wir warteten immer noch. Schließlich fanden wir heraus, dass die Inder mittags aus 2 Gerichten wählen, einem vegetarischen und einem nicht-vegetarischen Reisgericht, zu welchem verschiedene Saucen serviert werden. Immer wieder interessant ist es auch den Indern beim Essen zuzuschauen, wie sie es schaffen mit nur einer Hand alles zu zerkleinern, zu vermischen, die Mischung dann zu einer Kugel zu formen und in den Mund zu schieben.

Endlich kam auch unser Essen, Chili Chicken (furchtbar, in einer Glutamatpampe) und Chicken Chili Fry.


Also Reis auf den Teller, von den Saucen in der Mitte des Tisches darüber gegossen, alles schön mit den frisch gewaschenen Händen vermischt, Hühnchenstücke zerkleinert, Kugeln (in unserem Falle eher ‚Klumpen’) geformt und gegessen.

Als ‚Super’ würde ich es nicht bezeichnen – aber es war essbar und interessant.

Weiter ging es zu unserem Resort am Wasser, dem
.

Von außen machte die Lobby noch einen guten Eindruck,


Beim Näherkommen änderte sich dies aber. Ich denke vor 15 Jahren war dies für indische Verhältnisse ein Top-Hotel – heute allerdings nicht mehr. Nicht nur dass sich der Hotelstandard in Indien deutlich nach Oben verschoben hat, bei diesem Hotel kann man durchaus von Renovierungs- und Putzstau sprechen.

Wir bekamen ein Zimmer direkt neben der Einfahrt, mit interessanter Eingangstüre.

(man muss schon beweglich sein, um ins Innere zu kommen)

Das Zimmer ist etwas dunkel, die Möbel angeschlagen.


Beim Safe funktioniert die Elektronik nicht mehr,


auch die Lichtschalter haben schon bessere Tage gesehen.


Eigentlich ist das teilweise offene Bad mit eigenem kleinem Garten ganz hübsch


– aber im ‚Garten’ lagen Zigarettenkippen, Stücke von Flaschen, Papier- und Plastikmüll. Auch ist das Konzept eines offenen Bades in einem gut bewachsenen Terrain in Wassernähe nicht ganz durchdacht, denn die Moskitos freuen sich schon auf die Nahrungsaufnahme.

Nachdem ich mich beschwert hatte, wurden uns zwei weitere Zimmer angeboten. Nach Besichtigung stellte sich ein Umzug aber als sinnlos heraus – denn die anderen Zimmer waren nicht besser. Der Garten wurde dafür in der Zwischenzeit sehr oberflächlich gesäubert.

Als wir die Koffer ausgepackt hatten, machten wir einen kleinen Rundgang durchs Resort,


vorbei an kleinen Kanälen

(müssten auch mal gereinigt werden)

und dem Hotelpool.


Dieser war nicht nur dreckig, er war zudem in desolatem Zustand. Nicht nur dass Fliesen fehlten, auch bei einigen Lampen stauten einfach die Kabel heraus. So sahen wir von einem Sprung in das erfrischende Nass ab, liefen über Wege in Auflösung


zum Ufer, wo wir von einer Bank die Aussicht auf die Backwaters genossen.




Okay, sauber sind diese auch nicht, aber man kann darüber hinwegsehen. It’s India!

Um 17 Uhr bietet das Resort einen kleinen Snack, Kaffee und Masala Chai,


im Anschluss eine Sunset-Cruise. Wir ergatterten Plätze in der zweiten Reihe, schipperten mit anderen Hotelgästen (übrigens meist Inder) eine Stunde durch die Kanäle.








Wieder ‚nein’, sauber sieht anders aus – aber auch in Venedig möchte ich nicht im Canale Grande schwimmen gehen. Den Indern macht dies aber wenig aus, planschen im Wasser, waschen ihre Wäsche.


Kaum im Zimmer gingen Licht und Klimaanlage aus. Das Hotel hat von 19:00 bis 19:15 aus Umweltschutzgründen einen selbstverordneten Blackout. Ich frage mich ernsthaft was das bringen soll? Es kann doch jeder Gast für sich entscheiden ob er das mitmachen möchte oder nicht. Lieber sollten sie die uralt Röhrenfernseher aus den Zimmern werfen, das brächte wahrscheinlich mehr.

Am Abend gab es wegen der Abgelegenheit des Resorts wenig Alternativen zum Hotelrestaurant. Wir, mit Anti-Moskito-Creme eingerieben, suchten uns wagemutig einen Tisch auf der hübsch beleuchteten Terrasse.

Wie bei den meisten Hotelrestaurants handelte es sich hier um ein Multi-Cuisine-Restaurant – was auf gut Deutsch heißt, dass man nichts in Perfektion beherrscht. Wenigstens gab es einen Tadoor, so dass man auf gutes Kerala-Paratha hoffen durfte.

Wir bestellten ein südindisches, scharfes Hühnercurry, welches mit gemahlener Kokosnuss zubereitet sowie einen lokalen Seefisch, mit Masala mariniert und im Bananenblatt eingewickelt wird.


Der Fisch, da hätte jede Katze das heulen angefangen – so wenig war dran, zudem mit unheimlich vielen kleinen Gräten durchsetzt. Das Curry war lecker, wirklich ordentlich scharf, das Gravy mit dem Paratha köstlich. Da das Ganze aber für den hohlen Zahn war, bestellten wir noch eine Portion Chicken Tikka Masala nach


– ordentlich für ein Hotelrestaurant, welches auch Ausländer zufriedenstellen muss.

Wieder zurück in unser heruntergekommenes Zimmer – mal schauen ob wir die zweite Nacht noch hierbleiben werden oder Morgen eventuell schon abreisen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
44. Tag; 14.03.2016; Alleppey - Kovalam

Nach einer Nacht auf einer extrem harten Matratze wachten wir sehr früh durch die einfallenden Sonnenstrahlen auf – gute Vorhänge mit Verdunkelungseffekt fehlten nämlich auch.

Der Entschluss war somit rasch gefasst, ‚wir reisen heute ab’. V. begab sich ins Bad als ich plötzlich von ihr einen Schrei vernahm. Sie hatte sich am Lichtschalter im Bad, der nun endgültig den Geist aufgab, einen Stromschlag geholt.


Fertig gemacht, Koffer gepackt, Reisebüro informiert und zum Frühstück gegangen. Dieses bietet eine sehr gute Auswahl


– solange man auf indische Küche steht. Für den westlichen Geschmack wird es allerdings eng, Eierspeisen, Toast, Butter und Marmelade, mehr nicht.

Uns war das relativ egal, da wir zum Frühstück sowieso indische Kost bevorzugen, Dosa und Idly, Sambar und Cutneys. Nett war, dass die Dosas frisch vor unseren Augen zubereitet wurden, man sich den Knusprigkeitsgrad auswählen konnte.




Dazu noch einen südindischen Milchkaffee, welcher irgendwie an Cacao erinnert, und unser Frühstück ist komplett.

Wieder zurück ins Zimmer und auf Nachricht vom Reisebüro gewartet. Dieses teilte uns dann mit, dass das Resort die zweite Nacht nicht erstattet, da man uns als Kompensation für den schlechten Zustand von Zimmer und Pool zwei Massagen angeboten hätte. Dafür bot das Reisebüro, nachdem ich Fotos zugeschickt hatte, von sich aus an uns die zweite Nacht zu erstatten. Das nenne ich mal kundenorientiert.

Noch kurz zur Rezeption wo man uns, nach einer kurzen ‚Diskussion’, die Rechnung des Abendessens erließ.

Um 12 Uhr wartete auch schon direkt am Hotelanleger unser Hausboot für den Tagestrip auf den Backwaters auf uns.


Man kann dieses Boot für einen Tagestrip (4 bis 8 Stunden) oder auch zum Übernachten buchen. Als wir die Kajüte


und das Bad


sahen, dachten wir ‚hätten wir lieber hier übernachtet als im Hotel’.

Die Crew, bestehend aus Kapitän, Butler und Koch stelle sich freundlich vor, wir verzogen uns mit der Welcome-Kokosnuss auf die Veranda auf dem Oberdeck.

Schon ging es los, den See hinauf und durch verschiedene Kanäle an Reisfeldern vorbei in Richtung Süden.








Da das Boot nur sehr langsam fuhr, nur ein leichtes Lüftchen wehte, war es ziemlich war. Zwar hätten wir uns ins klimatisierte Innere verdrücke können – aber wer will das schon.

Nach 2 ½ Stunden Fahrt wurde uns das Mittagessen auf dem Hauptdeck serviert.
Dieses war beachtlich gut und von guter Auswahl.


So gab es Fisch, Prawns, Hühnchen-Curry, Bohnen mit Kokosnuss, Kohl mit Kokosnuss und Reis von den Backwaters-Reisfeldern.

Ein kleines Dessert bestehend aus Reisnudeln, welche in Kokosnussmilch mit Cashewnüssen und Kardamom gekocht wurden sowie einen Kaffee rundeten das Mittagessen ab.


Nach 4 Stunden Fahrt, was wirklich ausreicht um die Backwaters zu sehen, erreichten wir unsere Endstation, wurden mit einem kleinen Boot zum Treffpunkt mit unserem Fahrer geschippert.

Die nächsten 5 Stunden waren wir nun im Auto nach Kovalam unterwegs, knapp 170 Kilometer. Autofahren in Indien, vor allem bei Dunkelheit, erfordert gute Nerven. Kurz noch ein paar Früchte an einem Straßenstand besorgt.


Um 21 Uhr erreichten wir mit schmerzendem Hinterteil das Hotel ‚Leela Kovalam’, unsere Unterkunft für die nächsten 4 Nächte.

Hinein in die große Lobby


und eine Welcome-Kokosnuss erhalten.

Das Leela Kovalam ist nun das 5. Leela, welches ich in Indien besuche, für mich eine der schönsten Ketten im Land. Man muss hier allerdings zwischen dem eigentlichen Hotel und dem ‚Club’ unterscheiden, welcher bei fast allen Leelas ein ‚Hotel im Hotel’ ist. Ich kannte den Club bereits aus Delhi, Mumbai, Bangalore und vor allem Goa, wo ich immer begeistert war.

So war der Club in Goa in sehr schönen Villen untergebracht, die Zimmer ab 90 Quadratmeter, mit eigenem Butler, Fahrer mit Golf Cart, eigenem Pool mit Restaurant und separatem Strandabschnitt.

In Kovalam ist der Club mit insgesamt 49 Zimmern zwar auch abgetrennt, verfügt auch über einen eigenen Pool mit Restaurant – aber die Zimmer sind nicht gerade riesig.


Immerhin ist das Bad zwar klein aber hübsch.


Für US$ 400/Nacht bekommt man in anderen asiatischen Ländern sicher mehr Luxus.

Da wir ziemlich fertig waren verzichteten wir auf das Abendessen, gönnten uns ein paar Trauben und Kekse auf dem Zimmer, beendeten den Tag damit.
 
Zuletzt bearbeitet:

ahasia

Erfahrenes Mitglied
13.05.2011
274
1
HAM
Wenn man jetzt eure Bilder von dem Hotel in Allepey sieht merkt man wieder das Bewertungen auf Tripadvisor oft nichts wert sind.
Dort ist es ja sogar auf Platz 5 in Allepey !!?? :eek:
Einen Stromschlag am Lichtschalter !? Das ist schon krass.

Freut mich das die nächste Unterkunft deutlich besser ist.

btw : in der Schale vom Dessert ist rechts glaube ich ein Haar vom Koch :sick: ;)
 

BjoernSOAD

Erfahrenes Mitglied
31.12.2014
884
0
MUC
Als ich in Indien/Keralla auf der Tour von Chennai nach Kochi war, habe ich auch 2 Nächte auf so einem Hausboot verbracht. War wirklich gut. Aber es sind in den Backwaters zum Teil sehr viele Boote unterwegs. Wirklich individueller Tourismus ist das nicht mehr, aber trotzdem schön und entspannend.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
517
Ich bin mal wieder beeindruckt wie du es schaffst bei allem Ärger über die Hotelanlage mit den defekten Steckdosen immer wieder eine neutrale Bewertung zu jedem einzelnen Gericht hinzubekommen.

Danke immer wieder für die ungeschminkte Wahrheit genau so wie du es gesehen und erlebt hast.

Flyglobal
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
517
42. Tag; 12.03.2016; Fort Kochi

.........

Das Hotel


befindet sich in Wassernähe und so sah ich am frühen Morgen bereits die Fischauktion in Gange.

Überhaupt, das Hotel ist genau das was ich mir unter ‚Luxus’ vorstelle.

......

Hatte ich übersehen: Schöner Oldtimer war da so am Wegesrand. Der würde sicher den ein oder anderen Fan dieser Baureihe begeistern!

Als eventuell sogar Rechtslenker sicher eine absolute Rarität! Zustand scheint erstmal nicht so schlecht zu sein.

Flyglobal
 
  • Like
Reaktionen: 2 User
N

no_way_codeshares

Guest
Immerhin ist das Bad zwar klein aber hübsch.
Hey, das Bad kenne ich doch!
War um 2003 in einer Design/Architektur-Zeitschrift (Wallpaper?) vorgestellt worden (stammt das Hotel aus der Zeit?).
Habe es meinem Bauunternehmer als Vorgabe gegeben und genau diese Armaturen besorgt (allerdings ein rechteckiges Becken) und er hat dann das Holz eingespart und alles in den Spiegel gebohrt (sehr reinigungsfreundlich:()
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
Wenn man jetzt eure Bilder von dem Hotel in Allepey sieht merkt man wieder das Bewertungen auf Tripadvisor oft nichts wert sind.
Dort ist es ja sogar auf Platz 5 in Allepey !!?? :eek:
Ja, ich hatte das Resort auch wegen der guten Reviews in TA gewählt. Ich kann einfach nicht verstehen wieso Reisende ein Hotel in diesem Zustand so gut bewerten. Sind die blind? Hier noch ein paar Detailfotos zum besseren Verständnis:









(Garten unserer 'Villa')


(und nochmal der Garten)