48. Tag; 18.03.2016; Kovalam - Delhi
Nach einer Woche im Süden Indiens war es Zeit die Location zu wechseln, irgendwann werden schöner Blick aufs Meer, Infinity-Pool und Relaxen auch mal langweilig.
Die Wahl der Flüge von TRV (Thiruvnanthapuram) nach DEL ist allerdings sehr eingeschränkt, Direktflüge bieten nur Air India und IndiGo an. Da IndoGo auf dem immerhin 4 ½-Stunden-Flug keine Business-Class anbietet, fiel diese Airline aus.
Der Air India-Flug war von der Zeit auch kein Kracher, er ging nämlich bereits um 06:05 ab, hatte zudem einen Zwischenstopp in COK. Aber da muss man eeben mal durch, früh aufstehen, um einen breiten Sitz mit ordentlichem Sitzabstand und ein paar *A Meilen einzusammeln.
So klingelte der Wecker bereits um 3 Uhr in der Nacht, um kurz nach 4 brachte uns der – für den Club – kostenlose Limousinenservice zum Flughafen. Die ‚Limousine’ war dann ein Audi Q3,
etwas klein für 2 Fahrgäste mit zwei großen Koffern. Irgendwie passte es dann und nach 20 Minuten Fahrt standen wir vor dem eindrucksvollen, neuen Terminal.
Pass- und Ticketkontrolle am Eingang, und schon standen wir nach Durchleuchtung der Koffer am C-Check-In der AI. Alles sehr freundlich und schnell,
so dass wir nach oben in den Abflugbereich konnten.
Und hier beginnt das Indische Arbeitsbeschaffungsprogramm: am Eingang zum Security-Check sitzen 4 Männer, von denen 3 am Telefon herumspielen, einer BC und Pässe vergleicht. Nach keinen 10 Metern im Zickzack-Parcours in Richtung Handgepäckdurchleuchtung steht schon der nächste Uniformierte, kontrollierte die BC. Am Ende des Zickzack-Kurses, also bevor man das Handgepäck zum Durchleuchten gibt, warten nochmals 3 Männer, zwei unterhalten sich, der Dritte vergleicht BC mit Pass.
Nun gibt man das Handgepäck zum Durchleuchten, geht durch den Metalldetektor, um im Anschluss nochmals manuell abgesucht zu werden. Ein skeptischer Blick auf die BC und schon erhält man wieder einen Stempel darauf.
Ab zur Lounge – für mich ein Wunder, dass es wirklich eine gab.
Diet Coke gab es nicht – aber dafür Red Bull ohne Zucker
und verschiedene Snacks. Irgendwann erhob sich der einzige Mitgast der Lounge von seinem Barhocker, kam vorbei und fragte ob er sich neben V. setzten dürfe, ich ein Foto mit seinem Smartphone machen würde. Wir lehnten dies lächelnd ab – Komplexe hatte der keine.
Um 05:30 begann das Boarding, wir also zu Gate 2. Nach einer kurzen Diskussion durften wir zum Flugzeug, mussten nicht Warten bis alle anderen eingestiegen sind. BC mit Pass vergleichen lassen und über den Finger zum Airbus 321. Vor dem Betreten des Flugzeugs wurde natürlich nochmals von einem Uniformierten die BC kontrolliert.
So nahmen wir endlich auf unseren Plätzen 1A und 1C Platz, bekamen Getränke und Zeitschriften angeboten.
Der Flieger war schon etwas runter – obwohl es sich nicht um das älteste Modell handelte. An den Sitzen hat sich seit unserem letzten Indienbesuch auch nichts geändert.
Die C blieb auch sehr leer, 2/12 um genauer zu sein.
Ich glaube wir sind pünktlich abgeflogen, genau kann ich es aber nichts sagen, da wir beide Abflug, Flug und Landung verschlafen haben. Wach wurden wir erst wieder als an einer Außenposition am COK-Flughafen die Türen geöffnet wurden und weitere Fluggäste zustiegen.
Die Auslastung wurde jetzt besser, Y war komplett voll, C 5/12 besetzt.
Kaum waren wir wieder in der Luft
wurde auch schon das Frühstück serviert, Früchte und Cerealien mit heißer oder kalter Milch,
dazu ein Muffin, ein Brötchen und ein (leckeres) Schoko-Croissant.
Im Anschluss noch eine Auswahl an warmen Gerichten, 2x veg, 2x non-veg. Da ‚veg’ einfach besser und interessanter aussah, nahm ich dieses Gericht,
V. entschied sich für non-veg
- und ärgerte sich über dies Wahl. Die Flugbegleiter waren aber so nett und servierten ihr dasselbe veg-Gericht nach.
Noch etwas gedöst und schon landete wir um kurz vor 11 am DEL-Flughafen, wo wir schon von einem Empfangskomitee am Terminal 3 empfangen wurden.
Auch die ‚Cabrio-Tankwagen’ sind immer wieder hübsch anzusehen.
Super Gate – dachten wir. Denn trotz Gate-Position kam plötzlich eine Treppe angefahren
und wir wurden per Bus (wenigstens gab es einen separaten Business-Class-Bus) zum Terminal gefahren.
Das Terminal ist wirklich schön gemacht, beeindruckt immer wieder -
auch wenn wir einige Zeit auf unsere Koffer warten mussten.
Hinaus und via UBER ein Auto bestellt, unter Angabe des Terminals, der Ebene und der Tür-Nummer. Der erste Fahrer stornierte nach 6 Minuten Wartezeit, der 2. Fahrer hielt oben bei Departure, der 3. Fahrer fuhr zu Terminal 1, der 4. Fahrer hielt wieder oben bei Abflug. Wir hatten genug, Koffer geschnappt und nach oben zum UBER-Fahrer, welcher dort wartete. Als wir im Aufzug waren fuhr er aber gerade weg – SUPER! Also den 5. Fahrer bestellt, welcher schon am Terminal stand – und ohne uns wegfuhr. UBER am DEL-Flughafen, eine Katastrophe!
Also nach einem Taxi gefragt. Die Jungs wollten knapp US$ 30 für weniger als 10 Kilometer Fahrt! Also weitergefragt und schließlich einen Suzuki für umgerechnet US$ 10 gefunden.
Der Kofferraum war so klein, dass keiner unserer Koffer in den Kofferraum passte. Aber Inder sind erfinderisch: beide Koffer passten auf den Beifahrersitz –
wir beobachteten dies mit großen Augen.
So ging es im indischen Kleinwagen unter viel Gehupe auf die Schnellstraße in Richtung Innenstadt. Nach 500 Metern war aber schon Schluss mit lustig - Megastau. Und hier beginnt Indien: auf der Schnellstraße umgedreht und einfach entgegen dem Verkehr zurück zur Einfahrt. Wir waren aber beileibe nicht die Einzigen, wurden sogar als Geisterfahrer noch von einem anderen Auto und einem Motorrad überholt – auch eine Geister-Kuh mussten wir überholen. Einfach genial!
Der Fahrer kannte sich sehr gut aus, Michael Schumacher hätte noch etwas von ihm lernen können. Nach keinen 25 Minuten erreichten wir nach einigen Vollbremsungen, Ausweichmanövern sowie einigen vorurteilsbestätigenden Orten
das ITC Maurya (Luxury Collection) im Diplomatenviertel von New Delhi.
Hinein in die Lobby zur Rezeption.
Obwohl es erst kurz vor 13 Uhr war, war unser Zimmer bereits bezugsbereit. Dank Lifetime-Platin-Status gab es einen Upgrade auf ein großes Zimmer
(waren wohl früher mal 2 Zimmer) mit Poolblick.
Auch das Badezimmer
mit angegliedertem Ankleidezimmer ist hübsch gemacht, alles ganz nach unserem Geschmack.
Bei der Buchung hatte sich mal ausnahmsweise Cash & Points gelohnt. Statt knapp US$ 300 plus Steuern/Nacht lag so die Rate bei 5'000 Punkten und US$ 55 zzgl. Steuern/Nacht.
Während V. sich nochmal aufs Ohr legte, machte ich mich auf ins Gym, im Untergeschoss neben dem Spa. Zwar ist das Gym nicht so groß wie z.B. in Bangkok – aber sehr gut ausgestattet, ein Traum nach dem Leela in Kovalam.
Der Poolbereich ist ebenfalls sehr schön, groß, gepflegt, lädt zum Verweilen ein.
Leider werden wir dazu auf dieser Station kaum Zeit haben.
Noch kurz in die Club-Lounge im 14. (also 3.) Stock, fettfreie Milch geben lassen und meinen Proteinshake getrunken.
Am Abend stand das Highlight unseres Indienbesuches an. Nein, nicht Taj Mahal, Red Fort oder ähnliches – sondern ein Besuch im Restaurant
,
welches oft als eines der 50 besten Restaurants der Welt und bereits mehrmals zum besten Restaurant Asiens erklärt wurde.
Zwar gibt es beinahe identische Restaurants in anderen ITC Hotels, dürfen dort aber nicht Bukhara heißen, in Mumbai z.B. Peshawri. Man mag uns für bekloppt halten, aber einmal im Jahr muss ein Abendessen im Bukhara oder einem seiner Ableger sein, das ist wie Chili Crab in Singapore.
Im Peshawri in Mumbai habe ich bestimmt schon 20 Mal gespeist, in anderen Ablegern in Udaipur, Hyderabad und Bengaluru ebenfalls. So musste es dieses Mal das ‚Original’ in Delhi sein. Das Restaurant wurde 1977 eröffnet, die Speisekarte wurde seit damals nicht verändert.
Einen Tisch am heutigen Freitag zu bekommen war fast unmöglich, aber ich habe es geschafft. So schlugen wir um 19:30 als eine der Ersten auf,
erhielten einen relativ großen Tisch mit Bank für V. und dem typischen Holzstumpf-Hocker für mich, zudem mit Blick in die Küche.
Wie üblich war der Service erste Klasse, freundlich, hilfsbereit, zuvorkommend.
Zuerst ein paar Papadams (nicht so fettig wie sonst üblich) mit Minzsauce und köstlichen, mit Limonensaft und Gewürzen angemachte Zwiebeln
– heute gönnten wir uns allerdings noch zusätzlich eine Schale Raita (Joghurt, Gurke, Tomate, Minze).
Die Auswahl der Hauptgerichte fällt immer schwer, nur das ‚Murgh Malai Kebab’ (Huhn) gilt wie immer als gesetzt. Auch heute entschieden wir uns wieder für das vorzüglich marinierte Lamm aus dem Tandoor und das beste Dal (Linsen) dieser Erde.
Während Lamm und vor allem Linsen einfach göttlich waren, kam das Huhn leider nicht an die Variante aus Mumbai heran, war einfach nicht ganz so wunderbar saftig.
Aber für mich sind die Linsen in Kombination mit Pudina Paratha sowieso der Höhepunkt, für V. mit Tandoor Naan.
Wir hätten so gerne noch ein Dessert probiert – aber es war einfach kein Platz mehr in unseren Mägen. Noch etwas ‚After Mint’
und nach der Rechnung verlangt
Auf Ausgehen in Delhi haben wir keine große Lust, trotz Wochenende. Das haben wir mit lokalen Freunden während unseres letzten Aufenthalts ausprobiert – war so gar nicht unser Ding.
So verzogen wir uns aufs Zimmer, müssen Morgen bereits früh aufstehen.
Euch ein schönes Wochenende!