Asien reloaded - oder 'unser Lieblingskontinent'

ANZEIGE

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.759
4.346
Gummersbach
Macht ja alles nix Jungs , komplett piepe , Entspannung . Für mich endet die Welt jedenfalls hinter SoutEastAsia und wer sich weiter östlich (?) wohlfühlt hat Ehrenwort meinen Segen . Seltsamerweise sehnt sich der Allgemeine Chinese mit ausreichend Pulver stets nach dem westlichen Ausland , sei es wegen der Beseitigung eines Karzinoms oder der Kinder wegen . Null problemo .
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Macht ja alles nix Jungs , komplett piepe , Entspannung . Für mich endet die Welt jedenfalls hinter SoutEastAsia und wer sich weiter östlich (?) wohlfühlt hat Ehrenwort meinen Segen . Seltsamerweise sehnt sich der Allgemeine Chinese mit ausreichend Pulver stets nach dem westlichen Ausland , sei es wegen der Beseitigung eines Karzinoms oder der Kinder wegen . Null problemo .

Du meinst etwa so: transportation.png
 

codenameiceman

Erfahrenes Mitglied
28.03.2010
687
2
HKG
Lieber user HON/UA, steht denn die Verweildauer in Japan schon fest bzw. das Abreisedatum? Ev. könnten sich ja unsere Wege kreuzen in HND wie ich beim lesen der letzten paar Einträge festellen konnte. Zum ODS Stammtisch werde ich es leider mit +1 nicht schaffen dieses Jahr.

Wie ich von einem Kollegen hörte ist derzeit Japan wegen der Kirschblüte sehr gut gebucht und bestimmt jede Menge Touristen unterwegs.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Kurt und HON/UA

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
Macht ja alles nix Jungs , komplett piepe , Entspannung . Für mich endet die Welt jedenfalls hinter SoutEastAsia und wer sich weiter östlich (?) wohlfühlt hat Ehrenwort meinen Segen . Seltsamerweise sehnt sich der Allgemeine Chinese mit ausreichend Pulver stets nach dem westlichen Ausland , sei es wegen der Beseitigung eines Karzinoms oder der Kinder wegen . Null problemo .

Wohl noch nie was von den Erfolgen durch die Behandlung mit chinesischer Medizin gehört? Krebs, Hämorrhoiden, Kondylome - alles kann mit der chinesischen Medizin geheilt werden!
 
  • Like
Reaktionen: Sitting Lawyer

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
70. Tag; 09.04.2016; Shanghai

China strapaziert unsere Nerven, aufs Äußerste!

Relativ früh mit Kopfschmerze aufgewacht, 2 Schmerztabletten eingeworfen und zum Frühstück in der Club-Lounge getigert.


Die Auswahl ist ordentlich, inkl. industriellem Dim-Sum und anderen asiatischen Speisen. Was uns auffällt: der Ausblick aus dem Fenster ist tagsüber überall in China ähnlich,


in jeder Stadt, Hochhäuser, Grau, Wäsche auf den Balkonen und zugemüllte Dächer. Da ist Indien schon eine andere Nummer, die Städte interessanter.

So entschieden wir uns gegen Sightseeing, gingen ins sehr große, gut ausgestattete Hotel-Gym


und vergnügten uns dort für 2 Stunden.

Zurück in die Club-Lounge, wo ich mein Protein-Pulver mit ‚cold skim milk’ auffüllen ließ. Die lächelnde Dame nickte und erschien 5 Minuten später wieder mit meinem gefüllten Shaker, fragte ob das Zeug geschüttelt werden müsse. Ich bejahte dies und sie fing an zu schütteln – nur hatte sie leider vergessen den Verschluss richtig draufzuschrauben. So ergoss sich die HEISSE Milch (sie hatte statt ‚cold’ ‚boiled’ verstanden) über Mobiliar, Teppich und auch mich.

Ich war ‚entzückt’, machte mich unter ‚Solly, Solly, Solly’-Bekundungen auf ins Zimmer zum Duschen. So ganz langsam wünsche ich mich nach Varanasi zurück...

Nachdem ich nicht mehr nach Schokolade/Erdbeer/Vanille roch ging es per Taxi auf einen Kaffee mit Forumsmitgliedern Hannes, +1 und AndreasCH. Endlich mal ein Café bei welchem bei gutem Wetter ‚Draußensitzen’ angesagt war, ein Erlebnis in China.

Da die 3 zum Forumsstammtisch weitermussten und wir noch ein Treffen mit einem guten, langjährigen Freund, der seit 14 Jahren in Shanghai lebt, geplant hatten, war das Treffen relativ kurz.

So hatte ich das zweifelhafte Vergnügen auf der harten Rücksitzbank eines Porsche 991 Platz zu nehmen – trotz Idealgewicht nicht gerade Komfortable, werde mich nicht mehr über zu geringe Beinfreiheit auf einem Y-Sitz beklagen.

Wir fuhren ins ‚French Concession’, einem Viertel, welches früher die Franzosen gepachtet hatten, um in China Geschäfte zu machen. Hier findet man wunderschöne alte Villen, Alleen – mal etwas zum Durchatmen vom chinesische Einerlei. Auch typisch für China: Wäsche und Schuhe werden überall aufgehängt bzw. hingestellt.


Wieder in ein Straßencafé gesetzt, den wunderschönen Tag genossen. Anschließend per Taxi zurück zum Hotel, kurz in der Club-Lounge vorbeigeschaut,






etwas Sashimi und leckeres Grillgemüse gegessen.

Am Abend trafen wir uns wieder mit unserem Freund in der Nähe des Hotels im angesagten Restaurant ‚Mercato’,


mit Ausblick auf Skyline und Bund.


Die Speisen waren zum Glück nicht Chinesisch, nicht mal Chinesisch angehaucht. Wir bestellten zwei verschiedene Salate, Thunfischtartar und Burrata mit einem hervorragenden Fruchtconfit ,








im Anschluss Short-Ribs mit scharfen Polenta-Fritters, Spargel mit Parmesankäse und eine Portion Gemüse.


Nach dem ganzen chinesischen Essen war dies eine Wohltat!

Nun kann ich auf vieles verzichten – aber nicht aufs Dessert. So gab es noch einen hervorragenden Karottenkuchen


und ein noch besseres Kaffeeeis. Absolut köstlich.



Im selben Gebäude befindet sich auch ein Club, welchen wir im nach dem Essen auf eine Coke Zero ansteuerten. An die Bar gequetscht und das Publikum beobachtet, viele Langnasen und chinesische wie russische ‚Models’.

Da wir am nächsten Tag relativ früh aufstehen mussten, endete der Abend recht früh, wir liefen die 5 Minuten ins Hotel zurück.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
71. Tag; 10.04.2016; Shanghai – Peking

Der Sonntagmorgen brachte ein relativ frühes Aufstehen mit sich, da wir zwischen dem Kofferpacken und der Fahrt zum SHA-Flughafen noch ein kleines Frühstück in der Club-Lounge zu uns nehmen wollten.

Allerdings hat man nach über zwei Monaten Hotelfrühstück davon auch mal genug, denn irgendwie kehrt alles wieder, Croissants, Eier, Lachs, Salami etc. Ich weis, es ist ‚Meckern auf hohem Niveau’, aber irgendwie sehne ich mich nach meinem Müsli, dem leckeren ukrainischen Grießbrei und Kascha, normale Dinge eben.

Um kurz nach 10 nahmen wir ein Taxi zum Flughafen – wie UBER in China bei Eingabe mit lateinischer Tastatur funktioniert hat sich mir bisher noch nicht erschlossen. Trotz Sonntag standen wir schön im Stau, benötigten 45 Minuten. Der Fahrer warf uns wie gewünscht am Terminal 2 hinaus, wir suchten nach der nichtvorhandenen Anzeigetafel für den Check-In-Counter. Sonst ist China so modern – aber hier gibt es nur eine kleine Tafel, welche anzeigt in welchem Bereich welche Airline abgefertigt wird – logischerweise unsere im Bereich ‚A’, dem am weitesten entfernten.


Gepäck eingecheckt und direkt aufgefordert worden zur Inspektion meines Koffers zu gehen, im Anschluss Pass und Boardingpässe abzuholen. Ich dachte nur ‚seltsam’.

Bei der Inspektion wurde mein Billigfeuerzeug bemängelt, welches ich nach der Erfahrung in Kunming in den Koffer gesteckt hatte. Aber ab Shanghai darf man selbst kein Feuerzeug im eingecheckten Gepäck haben – ein komisches Land.

Also Feuerzeug abgegeben (zum Glück haben sie das teure nicht gesehen) und zurück, zum Check-In, Boardingpässe erhalten.


Durch die Security (Für First-Class gibt es einen eigenen Schalter) in den Abflugbereich. Beachtlich, eine 747-400, welche nur von Shanghai nach Peking fliegt.


Wir gingen zuerst in die Lounge,


welche wieder kein eigenes Internet hatte, man nur einen Code über die chinesische Mobilnummer erhielt.

Dafür war das Essensangebot beachtlich,




inklusive Koch an einer Nudelsuppenstation.


Da der Flug pünktlich abgehen sollte – angeblich eine Seltenheit – brachen wir auf zu Gate 29,


wo unser Flugzeug schon bereitstand.


Ich ging noch schnell in den nahegelegenen Raucherraum – und, welch Wunder – einige Herrschaften standen vor der Türe, im Gang des Terminals, und rauchten direkt dort. Ich war knapp 5 Minuten im Raucherraum, niemand sagte etwas, dass die Herrschaften im Terminalbereich qualmten.

Das Boarding begann und wir begaben und auf unsere Plätze in der ersten Reihe. Ja, so stelle ich mir eine Business- oder in diesem Falle First-Class auf einer Kurzstrecke vor.


Während die Y-Klasse zu ca. 75% besetzt war, blieb in der First-Class nur ein einziger Sitz frei. Selbstverständlich gab es Slipper und IFE, für 1:50 Flugzeit.

Die Crew sprach leidlich Englisch, wir bekamen ein Erfrischungstuch, einen Drink und Nüsse


sowie die Speise-




und Getränkekarte


auf Englisch ausgehändigt.

Schon waren wir in der Luft, konnten es uns mit dicker Decke (wie LH Langstrecken-First) und hochwertigem Kopfkissen (kein Papierbezug) bequem machen.

Unmittelbar nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde das Mittagessen serviert, für mich die Prawns und Hühnchen mit Reis und Pickles,


für V. die Nudelsuppe – eindeutig die bessere Wahl.


Als ich gerade Fotos machte kam die Purserin, forderte mich auf das Mobiltelefon auszuschalten. Ich wies darauf hin, dass es sich im Flugmodus befinde aber sie unterrichtete mich, dass in China während des Fluges Mobiltelefon komplett ausgeschaltet sein müssen.

Im Anschluss noch etwas Obst und einen leckeren Schokokuchen


bevor wir in kräftige Turbulenzen kamen, schnell alles, inkl. der Getränke, abgeräumt wurde.

Es erfolgte die Ansage, dass wir in 40 Minuten landen würden, wir die Computer auszuschalten, uns anzuschnallen und die Rückenlehnen hochzustellen hätten. 40 Minuten vor geplanter Landung!!!

Am PEK-Flughafen erhielten wir eine Außenposition, wurden mit Bussen zum terminal gebracht – wobei es für die First-Class separate VIP-Kleinbusse gab.

Das Terminal war alt und klein, kein vergleich mit Kunming, Chongqing oder gar Shanghai. Dafür kam das Gepäck sehr schnell und es ging nach draußen zum Taxistand. Auch hier herrschte Chaos, wieder kein Vergleich mit den anderen chinesischen Flughäfen.

Der Taxifahrer sah mir beim Einladen der Koffer zu, brachte uns dann in 1:05 vom Flughafen zum W Hotel.


Hinein in die Lobby


zur Rezeption


mit interessanter Wanddeko.


Der Check-In ging schnell und wir konnten in den 22. Stock in unser Eckzimmer


mit tollem Bad,




per Fernbedienung drehbarem Sessel und Ausblick.


W Ist einfach klasse, mein Liebling unter den SPG-Brands. Auch der Willkommensgruß ganz nach unserem Geschmack.


Ab ins Gym




wo wir 1.5 Stunden Programm machten.

Nach dem Sport direkt in die Club-Lounge. Ja, ihr lest richtig, dieses W Hotel hat wirklich eine Lounge – das erste Mal, dass ich dies erlebe –


wo gerade Snacks




und Getränke serviert wurden.


Die Auswahl, naja. Ich werde mir nach dem Gym bestimmt keine Hot-Dogs mit Plastikwurst, Cremetorte und Sandwiches reinpfeifen. So blieb es bei Salat und etwas Käse, lecker.

Das war auch schon unser Tag, wir wollten am Abend nicht mehr raus.
 
Zuletzt bearbeitet:

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.722
713
Macht dir eine so lange Reise noch Spaß? Oder hat deine +1 doch recht....so lange an einem Stück nicht mehr? Vier/Fünf Wochen OK aber alles darüberhinaus, zu viel des Spasses und der Freude! ;)
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
Macht dir eine so lange Reise noch Spaß? Oder hat deine +1 doch recht....so lange an einem Stück nicht mehr? Vier/Fünf Wochen OK aber alles darüberhinaus, zu viel des Spasses und der Freude! ;)
Ja, doch, es macht noch Spaß. Einige Destinationen nerven - aber ich wollte ja unbedingt hin, damit V. diese auch sieht. Aber in Zukunft ist die Maximumreisedauer auf 6 Wochen beschränkt, das reicht auch.
 
  • Like
Reaktionen: mainz2013

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.759
4.346
Gummersbach
image-979498-breitwandaufmacher-wkwu-979498.jpg


Juser HON/UA ( mit Ray Ban ) ohne plusAinz/Vau bei der Begrüßung durch die Bezirksregierung Beijing .
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
72. Tag; 11.04.2016; Peking

Da wir heute einiges anschauen wollten, standen wir recht früh auf, begaben uns bereits um 8 Uhr zum Frühstück im Hauptrestaurant des W Hotels


– nur um festzustellen, dass dies im Keller, ohne Tageslicht, liegt. Ich weis nicht wie es Euch geht, aber ohne Tageslicht, gerade am Morgen, geht gar nicht – da verfallen wir beide wieder in den Schlafmodus.

Immerhin macht das Buffet optisch etwas her, bietet eine gute Auswahl.



(Eis zum Frühstück...)



Die Qualität des Gebotenen konnte allerdings mit der Optik nicht mithalten, das Müsli war schleimig-klebrig, Bacon, Hash-Browns und Würstchen kalt und latschig, die Köche verstanden kaum Englisch so dass man statt ‚sunny side up’ die Variante ‚over’ aufgetischt bekam. Also zurück zur Eierstation und dem Koch mal beigebracht wie man die perfekten Spiegeleier zubereitet – ich glaube das war das erste Mal dass ein Gast am Herd stand.

Kurz vor die Türe, wo gerade Dreharbeiten zu irgendwas stattfanden,


und einen Schreck bekommen, es war eiskalt, gerade mal 5 Grad um kurz nach 9. Dummerweise haben wir für solche Temperaturen keine Kleidung dabei. So verzogen wir uns aufs Zimmer und ruhten nochmal etwas aus, warteten bis die Temperaturen wenigstens zweistellig wurden.

Um kurz nach 11 zeigte die Wetter-App 10 Grad und wir nahmen ein Taxi zum Himmelstempel. Stau und Einbahnstraßen verursachten eine Fahrtdauer von über 30 Minuten – immerhin bekamen wir so etwas von den Seitenstraßen Pekings zu sehen und lernten, dass Peking und Moskau sich extrem ähnlich sind. Teilweise, wenn wir uns die Chinesen und die Schriftzeichen weggedacht hätten, hätten wir gemeint in Moskau zu sein.

Am Himmelstempel angekommen gab es erstmal einen kleinen süßen Snack von einem Straßenhändler, wunderbar große Erdbeeren mit Karamellüberzug (US$ 1.50).


So leckere, süße Erdbeeren haben wir noch nie gegessen!

Eintritt bezahlt und hinein in den großen, wunderschönen Park. Zuerst kamen wir am runden Opfertempel an,


in welchem jedes Jahr der Kaiser für eine gute Ernte betete. Der Tempel sah aber schon von außen aus wie alle Tempel – also schenkten wir uns das Hineingehen und liefen auf einem erhöhten, breiten Weg


zum nächsten Tempel, welcher von einer ‚Echomauer’ (spricht man gegen die Wand hört man dies überall an der Mauer) umgeben ist.

Weiter nach Westen an einem weiteren Gebäude vorbei


durch ein Tor


zum Ausgang, wo wir uns ein Taxi zum Platz am Tor des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Platz, der mit den Studenten und Panzern) nahmen.

Obwohl ich schon zig mal in Peking war, auf der Straße immer daran vorbeirauschte, hatte ich es noch nie auf den Platz geschafft – was sich heute ändern sollte.

Zuerst durch eine Sicherheitskontrolle und schon standen wir auf einem der größten (oder dem größten) befestigten Plätze der Welt, hinter uns das Mausoleum von Mao


mit vielen riesigen, kraftvollen Skulpturen, welche nur im Kommunismus oder dem 3. Reich so hatten entstehen können. Ich denke wenn Mao den heutigen Verkehr, die vielen großen Luxusschlitten etc. sehen würde, er würde sogar konserviert in seinem Mausoleum rotieren.

Das Nationalmuseum


auf der Westseite hätte so auch von Stalin oder GröFaZ abgesegnet werden können.

Die Präsenz von Polizei und Armee auf dem Platz ist jedenfalls extrem, Kameras beobachten den kleinsten Winkel, vergitterte Polizeiautos überall.

So lag nun das Tor des Himmlischen Friedens und dahinter die verbotene Stadt direkt vor uns,


Ziel Nummer 2 des Tages.

Aber dann erspähten wir die Schlangen am Eingang, schauten uns an und fassten ohne ein Wort zusprechen den Entschluss für heute sein zu lassen. Es war ja eh schon 14 Uhr, V. knurrte der Magen – also Zeit zum Mittagessen.

Zu Fuß


auf die Hauptshoppingmeile Pekings, der Wangfujing Straße,


auf welcher sich Edelboutiquen, Uhrenläden, Street-Food-Stände und Massenware aneinanderreihen. Ziel war das (oder besser ‚ein’) DADONG, ein hochwertiges Restaurant für Peking-Ente und andere chinesische Leckereien (auch unser Freund in Shanghai hatte uns empfohlen dieses Restaurant aufzusuchen).

Durch ein Wunder fanden wir das Restaurant in einer Seitenstraße auf anhieb, nahmen den Aufzug in den 6. Stock und betraten den Enten-Tempel, schick ‚chinesisch’ gemacht.


Die Enten werden öffentlich zubereitet, man hat einen schönen Blick darauf.


Ich bestellten die VIP-Variante,


angeblich ‚besser’ und nur US$ 3 teurer als die Standardvariante – da kann man sich ja mal als VIP fühlen.

Die Ente kam sehr schnell angewatschelt


und wurde professionell zerlegt.


Nur die Art des Zerlegens gefiel mir nicht im Geringsten! Zuerst wurde die Haut inklusive der recht dicken Fettschicht abgenommen und in kleine Streifen geschnitten.


Nun folgte das Abschneiden und Zerteilen des Fleisches von Brust und Keule, welches ebenfalls auf kleine Teller gelegt, auf unserem Tisch platziert wurde. Nun hatten wir also einen Teller mit fettiger Haut in dünnen Streifen und zwei Teller mit Fleisch und Keulen auf dem Tisch, dazu die hauchdünnen ‚Pfannkuchen’, zwei hohle ‚Brötchen’ mit Sesam und zwei Schalen mit Sauce, Gurke, Rettich und anderem Gemüse.

Die Servicekraft erklärte nun, dass man die Ente auf 3 verschiedene Arten Essen würde:
1.) Das Fleisch in die Sauce dippen, auf einen Pfannkuchen geben, Frühlingszwiebeln und Gurke darauf und ‚einwickeln’, dann mit der Hand essen
2.) Die fettigen Hautstreifen mit den Stäbchen in Zucker dippen und essen
3.) ‚Brötchen’ aufbrechen, mit Entenfleisch, Gurke und Rettich füllen, wieder zuklappen und mit der Hand essen.

Es tut mir leid es sagen zu müssen – ich fand es furchtbar! Ich esse ja gerne süß und salzig zusammen, z.B. French Toast mit Ahornsirup und knusprigem Bacon – aber Entenhaut mit dicker Fettschicht und Zucker, nein, das ging nicht. Auch das Entenfleisch im Pfannkuchen brachte nicht viel – denn außer der Sauce hatte nichts Geschmack. Am besten war noch das ‚Brötchen’ – denn hier hatte man immerhin Geschmack von Sauce, Brötchen, Sesam und Rettich, aber davon hatten wir nur eines pro Person bekommen.

Ich kenne Pekingente aus Zhuhai anders:
- man kann zwischen einer normalen und einer würzigen Ente wählen (ja, das ist nicht ‚klassisch’, bringt dem Tier aber Geschmack bei).
- Die Haut wird abgenommen, das Fett abgeschabt, in Quadrate zerteilt und mit den hauchdünnen Pfannkuchen, Frühlingszwiebeln, Gurkenstreifen und Sauce serviert. Das Fleisch geht zurück.
- Das Fleisch wird kleingeschnitten separat serviert, wurde nochmals zusätzlich zubereitet. Man gibt dann etwas Sauce auf ein Kohlblatt, Fleisch darüber und wickelt es zu. Dann isst man es.
- Auf Wunsch gibt es noch eine (fettige) Entensuppe
- Die Zunge der Ente wird als Delikatesse serviert

Ich gebe zu dass ich nicht weis was davon die klassische Art ist – besser schmeckt mir aber Letztere. Die erste Variante (aus dem Dadong) ist jedenfalls so fettig, dass nach einem Stück Haut in Zucker, einem ‚Brötchen’ und vier Pfannküchlein mein Magen rebellierte.

US$ 50 bezahlt und hinaus, ich brauchte dringend frische Luft, ein Rennie und eine Verdauungszigarette. Noch etwas die Schoppingmeile hochgelaufen, dann ein Taxi gesucht. Der erste Fahrer wollte 100 RMB, ca. US$ 15 bis zum Hotel, der zweite noch immer RMB 80. Nee, damit fangen wir erst gar nicht an. Also die Straße hinuntergelaufen und plötzlich standen wir vor dem ‚Peninsula’ Hotel, dem Schuppen, in welchem ich in den Anfängen meiner Peking-Reisen vor knapp 20 Jahren abgestiegen bin.

Ich erinnere mich noch gut wie die Straße damals aussah, Holzhäuser, Schuppen mit chinesischem Essen, Bars, Night-Clubs etc. Heute ist davon nichts mehr zu sehen, nur noch Business-Center, Hotels und Luxus-Shopping.

Wir fanden ein ‚normales’ Taxi, welches uns recht schnell für knapp 20 RMB zum Hotel brachte.

Nach dem Fett der Ente ging es schnurstracks ins Gym, wir wollen ja nicht so viel Fett unter der Haut wie die Ente!

Das Abendessen war spartanisch, wurde in der Club-Lounge im 25. Stock eingenommen, etwas Käse mit Weintrauben, ein kleines Stück Kuchen – und das war es auch schon.

Gefällt uns Peking? Einerseits ‚Ja’, es ist monumental (wie Moskau), sauber. Aber auf der anderen Seite steht auch ein klares ‚Nein’. Die Luft ist schlecht, wir haben dauernd einen ‚Frosch im Hals’ und der Stadt fehlt, im Gegensatz zu jeder indischen Stadt, die Identität.

Das war es auch schon wieder vom heutigen Tag. Es stellt sich – nicht nur Euch – die Frage was wir Morgen nochmal einen vollen Tag in Peking machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

milkalex

Erfahrenes Mitglied
17.10.2014
641
-2
Krefelder Zoo
hab ich doch schon in dem anderen Thread gesagt das das keine korrekte Beijing Ente ist.. probier halt mal die bei uns in Taiwan. Da bekommst zu 10 Gerichte aus deiner Ente gezaubert und da ist nix mit Fett.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

StephanESS

Aktives Mitglied
05.01.2012
102
6
Danke für den weiterhin sehr informativen Bericht.

nochmal zur Yangtze-Kreuzfahrt: Wie auch schon jemand anderes schrieb, auch ich habe die Tour ca. 2004 gemacht und war u.a. auch in diesem Seitenarm des Flusses. Aber auch mir hat es damals gut gefallen auf dem Schiff: ordentliches Essen (i.S.v. europäisiertes chinesisches Essen) und an Abendshows kann ich mich nicht erinnern.

Peking: ich bedaure immer noch, dass ich damals nur wenig Zeit auf der chinesischen Mauer verbracht habe und würde gerne nochmal dorthin, u.a. um dort auch eine längere steile Strecke entlangzugehen, ggf. wäre das was für den morgigen Tag.
 
  • Like
Reaktionen: hpschmid und HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.859
7.032
Odessa/ODS/UA
Peking: ich bedaure immer noch, dass ich damals nur wenig Zeit auf der chinesischen Mauer verbracht habe und würde gerne nochmal dorthin, u.a. um dort auch eine längere steile Strecke entlangzugehen, ggf. wäre das was für den morgigen Tag.
Die Chinesische Mauer hatte ich schon vor einigen Jahren mit -1 besucht, einen abgelegeneren Teil, ca. 150 km von Peking entfernt. War 'okay', aber nicht so gut dass ich die Fahrt nochmals auf mich nehmen müsste.
 

Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
409
47
Fellbach
Eis zum Frühstück (y) Warum gab es das noch nie in einem von uns besuchten Hotel?

Und das Frühstücksei selber braten - ich habe es mich bisher noch nicht getraut, wäre aber so manches Mal gerne selber an den Herd gegangen. Leider geht es mir öfter so - nicht nur am Herd :D
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA