18/1. Tag; 17.02.2016; Bangkok - Yangon
Nach 2 ½ Wochen Thailand, so gut es mir/uns auch gefällt, war es Zeit für etwas anderes.
So ging es nach einem sehr frühen Frühstück bereits um kurz nach 7 per Taxi (wieder nach Taxometer) zum Flughafen.
Für unseren Flug nach Yangon standen 4 Alternativen zur Verfügung:
1.) AirAsia ab DMK zu knapp US$ 150 return im Flex-Tarif inkl. Hot-Seat, Essen und 20 kg Freigepäck,
2.) Myanmar Airways International zu US$ 323 in Business oder
3.) Thai Airways zu US$ 225 in Eco oder US$ 560 in Business
Wir entschieden uns für die Goldene Mitte, auch da wir mit Myanmar Airways International noch nicht geflogen sind.
Ohne großen Stau erreichten wir bereits um kurz nach 8 den BKK-Flughafen, begaben uns zum Check-In im N-Bereich.
Der Check-In dauerte etwas, auch da das Online-Visum (3 Tage Bearbeitungszeit, US$ 50/Person) überprüft wurde.
Schon erhielten wir einen Fast-Track-, einen Lounge-Voucher sowie die Bordkarten.
Dank Fast-Track waren wir schnell durch Security- und Passkontrolle, machten uns auf zur ‚Louis Tavern CIP Lounge’ am Anfang der F-Gates.
Die Lounge wurde seit unserem letzten Besuch komplett renoviert, macht jetzt einen wesentlich freundlicheren, helleren Eindruck.
Die Essensauswahl ist okay,
der Kaffee jedoch leider mehr Wasser als koffeinhaltiges Gebräu. So nahmen wir uns eine Coke Zero und warteten auf den Boarding-Aufruf wobei meine +1 gleich mal einschlief.
Nach einer letzten Zigarette ging es zum Gate F2 wo schon der A320 auf uns wartete.
Boarding erfolgt nach Klassen wobei Mönche wohl immer Vorrang haben. Der Vogel war schon älteren Datums, dafür aber mit sehr bequemen Sitzen, Kopfkissen und Decken ausgestattet.
Den Pre-Flight-Drink lehnten wir dankend ab, studierten die Speisekarte.
Den Start verschlief ich völlig, +1 berichtete mir nur, dass dieser extrem holprig war, sie etwas Angst bekommen hatte. Schon gab es auf dem 70-Minuten-Hüpfer das warmes Mittagessen, Huhn mit Eiernudeln oder Fisch mit Reis.
Leider war das Wort ‚Warm’ falsch gewählt – denn das Essen wurde beinahe kalt serviert. Wir gaben es mit dem Hinweis zurück worauf sich die beiden Damen (für 4 Fluggäste in C) fast überschlugen, anboten das Essen aufzuwärmen, ein anderes Gericht zu wählen oder das Frühstück vom Hinflug zu nehmen. Aber der Flug war eh zu kurz und so lehnten wir dankend ab. Ich habe selten eine Crew erlebt, welche sich so häufig entschuldigt hat, selbst nochmals beim Aussteigen.
Auf dem RGN-Flughafen standen einige Flugzeuge von Internationalen Fluggesellschaften, Vietnam Airlines, Jet-Star, China-Southern etc., kein Vergleich zu dem leeren Flughafen als ich vor 6 Jahren schon mal dort war. Zudem wird gerade ein neues Terminal errichtet.
Für die C gab es einen extra Kleinbus, so dass wir vor allen anderen an der Passkontrolle waren. Diese dauert sehr lange, bestimmt 3 bis 5 Minuten pro Person. Ich möchte bei den 6 Schaltern für Ausländer nicht wissen wie lange das dauert wenn gerade zwei Flugzeuge fast zeitglich ankommen. Wir waren jedenfalls nach 10 Minuten durch, am Gepäckband, wo auch recht schnell unser Gepäck ankam.
Per WWW hatte ich im Vorfeld bereits einen Wagen mit Fahrer zum Flughafen bestellt, für 6 Stunden Sightseeing zu US$ 30 (One Stop Travel & Tours;
info@onestop-myanmar.com). Der Fahrer wartete schon auf uns, brachte uns zu seinem Auto einem älteren aber in sehr guten Zustand befindlichen Toyota Mark II (etwas größer als ein Camry) mit kuscheligen und sauberen Velourpolstern.
Kurz an der Straße Geld gewechselt und durch den recht heftigen Verkehr zur Chaukhtatgyi Pagoda mit seinem riesigen liegenden Buddha (Eintritt frei).
Wenn man schon mal in Yangon ist, dann sollte man sich diesen Buddha ansehen, eine Reise ist er jedenfalls nicht wert.
So ging es weiter in die Innenstadt
zum Mittagessen ins ‚999 Shan Noodle Shop’, hoch bewertet in Tripadvisor (und deshalb voll mit Touristen).
Der Laden war brechend voll und wir wurden ins Obergeschoss gebeten, wo wir nach 5 Minuten Warten einen Tisch und die Speisekarte erhielten.
Wir wählten frittiertes Tofo mit einer scharf-sauren Sauce,
zwei verschiedene Shan-Nudelsuppen, welche sich nur in der Art der Nudeln unterschieden
und stir-fried Gemüse, scharf.
Naja, Thailand war das nicht gerade, die Nudelsuppen recht geschmacksneutral, mussten mit ordentlich Chili aufgepeppt werden. Das Beste war definitiv das Gemüse – aber für knapp US$ 5 inkl. einer Flasche Wasser sollte man auch nicht zu viel verlangen. Das hohe Rating in TA hat das Restaurant jedenfalls nicht verdient.
Immerhin gesättigt ging es zur Botathaung Pagode am Fluss.
Dort darf man US$ 3 Eintritt berappen, ein digitales Foto von sich machen lassen und bekommt dann ein Eintrittsticket ausgehändigt. Möchte nicht wissen wie lange das dauert wenn gerade Besucherandrang herrscht.
Generell kann man sich diese Pagode eh sparen, nach keinen 5 Minuten ist man durch immer wiederkehrende vergoldete Gänge durch, steht wieder draußen. Rechts ging es zu einem kleinen künstlichen Teich auf dem Tempelgelände, welchen man über eine Brücke überqueren konnte.
Der Teich ist voll mit Schildkröten, teilweise im Wasser, teilweise sonnend.
Wir haben einige sehr große Exemplare gesichtet – ich denke Chinesischen Touristen läuft das Wasser im Mund zusammen, sollten diesen Tempel nur nach einem ausgiebigen Essen besichtigen.
Ein weiteres ‚Must-Do’ in Yangon ist ein Drink (oder Tee/Kaffee) im ‚The Strand Hotel’,
einem Klassiker aus der britischen Kolonialzeit, inmitten anderer erhaltener Kolonialbauten gelegen.
Hinein in die Lobby
und im Restaurant ‚Iced Cappuccino’ mit Skin Milk und Sweetener bestellt – wobei einer mehr kostete als unser gesamtes Mittagessen (immerhin inkl. kostenlosem Wi-Fi Internet).
Wohnen wollte ich in diesem Hotel aber nicht, alles ist etwas angestaubt, bräuchte dringend mal eine Generalüberholung.
Schon saßen wir wieder im Auto, fuhren am Victoria-Park mit dem ehemaligen High-Court-Gebäude vorbei
in Richtung Sightseeing-Höhepunkt, der riesigen Shwedagon Pagode.
Dort darf man umgerechnet US$ 6/Person Eintritt bezahlen, wie üblich die Schuhe abgeben, erhält einen Aufkleber und ein Eintrittsticket.
So bewaffnet geht es dann per Glasaufzug nach oben auf Tempelhöhe wo man über eine Brücke den Tempelkomplex erreicht.
Dieser ist wirklich weitläufig und abwechslungsreich – allerdings sollte man keine hitzeempfindliche Füße haben.
Besonders gut gefiel uns, dass in diesen Anlagen ‚Leben’ herrscht, keine Totenstimmung wie in vielen christlichen Kirchen. Dort sitzt eine Familie, isst und schnattert, in einem anderen Gebäude mit Buddhas liegen einfach Menschen auf dem Boden und schlafen
während andere, keine 10 Meter entfernt, ihrem religiösen Ritual nachgehen.
Überhaupt, es ist an alles gedacht, inkl. kostenlosem Wi-Fi Internet im gesamten Komplex, Geldautomaten, Sanitätsbereich etc.
Auch die Bayern scheinen schon vor langer Zeit hier gewesen zu sein.
Ich habe keine Ahnung wie viele verschiedene Buddhas wir gesehen haben, sitzend, liegend und sogar auf Ratten reitend.
Natürlich dürfen auch die Touristen-Verkaufsstände nicht fehlen, hier im riesigen Auf-/Abgang mit schön verzierten Holzdecken gelegen.
Wieder im Auto hatten wir von Tempeln genug, ließen uns ins Hotel fahren.
Ursprünglich war das Shangri-La gebucht, was aber schon etwas älter aussah. Da kam mir ein neues Hotel, zudem die #1 in Tripadvisor gelegen und ich buchte für schlanke US$ 66 inkl. Steuern, Wi-Fi und Frühstück ins Hotel ‚Accord’ um.
Die Bilder sahen gut aus, die Reports lasen sich hervorragend. Als wir aber immer näher an unser Hotel herankamen befielen mich echte Zweifel, +1 schaute schon etwas komisch. Plötzlich standen wir vor dem Neubau.
Die Lobby machte einen modernen aber billigen Eindruck, alles ‚chinesische Materialien’. Das Personal war allerdings extrem freundlich, überreichte uns einen Welcome-Drink (Zuckerwasser mit Orangenfarbe).
Hinauf in den 7. Stock wo unser Upgrade-Zimmer, eine Executive-Suite liegt. Schon der Flur mit einer bedrückenden Raumhöhe, billigen Fliesen und schlechten Malerarbeiten lies nicht mehr auf das Beste hoffen.
Hinein in das Luxusreich, bestehend aus halb abgetrenntem Wohnbereich mit Küche
und Schlafzimmer,
von wo man durch eine Billigschiebetüre in die winzige Nasszelle gelangt.
Auch hier, alles da – aber alles vom Billigsten.
Schnell die Füße in der Dusche gewaschen, denn nach 3 Tempeln waren die Fußsohlen kohlrabenschwarz.
Meine +1 wollte sich bis zum Abendessen etwas ausruhen, was nicht so ganz gelang. Denn am Nachbargebäude, ca. 50 Zentimeter von unserem Schlafzimmerfenster gelegen, wird gerade gebaut – heute sind Arbeiten mit der Bohrmaschine dran.
Ich ging kurz nach unten vor den Hoteleingang, um eine Zigarette zu rauchen. Während ich dies tat fingen Hotelangestellte gerade an keine 2 Meter neben mir riesige Gasflaschen von einem Kleinlaster zu entladen, diese zu wiegen.
Ich dachte mir nur ‚jetzt wissen wir dass die dicht sind’.