Donnerstag, 02.01.2020; Teil 2
Im Anschluss wieder durch Security- und Passkontrolle Airside, nach oben zur GOL Premium Lounge.
Das Premium erschloss sich uns nicht, die Lounge wartete mit unbequemen Sitzmöglichkeiten auf, war generell extrem dreckig.
Das Essensangebot zu Dokuzwecken, gegessen hatten wir ja bereits.
Bereits gegen 16 Uhr erfolgte die Aufforderung sich zum Gate zu begeben, welcher wir folgeleisteten, da wir dachten zum Gate müsse es ziemlich weit sein. Als wir jedoch nach 2 Minuten Fußmarsch bereits an Gate 241 standen wunderten wir uns schon.
Wenigstens stand die B-787 schon im strömenden Regen am Gate.
Wieder wurde die Aufstellung zum Boarding in Gruppen genauestens kontrolliert, 1 (Business) bis 4 und eine Extrareihe für Passagiere ‘with special needs’, Kleinkindern und *A G, in welche wir uns einreihten.
Der Herr in Zone 1, soweit ich mitbekommen habe ein Kanadier, fragte die Einweiserin entsetzt, ob er nicht als erstes ins Flugzeug dürfe. Die Antwort, dass erst unsere Gruppe einsteigen dürfe, dann er mit Gattin, machte ihn richtig sauer, er schaute geradezu bösartig zu uns herüber, sagte der Einweiserin laut, dass in Nordamerika nur Menschen im Rollstuhl als solche mit ‘Special needs’ gezählt würden. Als er dann auch noch das ältere Paar vor uns dumm anmachte, fragte weshalb sie ‘Special Needs’ seien und warum dann seine Gattin, obwohl gesund, auch in dieser Schlange anstehen dürfe, platzte mir so ganz langsam der Kragen. Und wie ich es mir schon dachte, nach dem älteren Pärchen war ich an der Reihe, mit Halskrause und Verband um den Arm. Meine Antwort war dann so pampig, dass er nicht mehr weiterfragte, sich seinem Schicksal fügte.
Ich verstehe solche Menschen nicht, fliegen die zum ersten Mal ? Es ist doch fast immer so, dass Eltern mit Kleinkindern und Menschen mit einem Handicap zuerst ins Flugzeug dürfen, schon um die anderen nicht zu behindern.
Wir nahmen auf unseren Plätzen in der zweiten Reihe der Y-Klasse Platz und waren schwer angetan vom Gebotenen: breite, sehr bequeme Sitze (3-3-3) mit riesigen Sitzabstand, Kopfkissen, Decken, IFE, USB-Dose, wesentlich besser als das ‘+’-Produkt von GOL (wahrscheinlich auch wegen des freien Mittelplatzes). So kann man es auch in der Eco für ein paar Stunden, in unserem Falle knapp 3, bestens aushalten.
Draußen schüttete es in Strömen, die sehr großen Fenster erinnerten an die Iguazu-Wasserfälle.
Pünktlich um 17 Uhr hoben wir ab, schon wieder sehr wackelig ging es auf Reiseflughöhe von 42‘000 Fuß,
wo uns zu unserer Verwunderung ein warmes Abendessen von LSG Sky Chefs angeboten wurde, Chicken or Beef.
Okay, lassen wir die Bemühung zählen - denn das Essen war eine Katastrophe, außer dem Brötchen mit Butter und Frischkäse nicht zu essen. Da verstehe ich dann den Hype um das Essen von AirAsia, denn das ist immer sehr ordentlich.
Natuerlich hatten wir in der Reihe vor uns mal wieder ein hyperaktives Kleinkind... das hochtönige Schreien kommt nicht so gut wenn man aktuell noch unter leichten, aber permanenten Kopfschmerzen leidet. So warf ich mir noch schnell eine Ibuprofen 600 ein, auch weil den Eltern das Schreien völlig egal war und nichts dagegen unternahmen.
Um genau 20 Uhr setzten wir am EZE-Flughafen von Buenos Aires auf, außer uns vor allem US-Amerikanische T7 an den Gates.
Zügig ging es ins Terminal und zur komplett leeren Passkontrolle, auch unsere Koffer drehten schon ihre Runden.
Am Zoll erhielten wir von der freundlichen Dame ein grünes Licht, so dass wir direkt zum Taxistand von ‚Taxiezeira’ kamen. Dort dann gleich die schlechte Nachricht: Kreditkarten würden nicht funktionieren, wir müssten bar in Peso bezahlen. Nachdem ich dem Herrn mitteilte, dass ich weder Peso hätte noch am Flughafen tauschen wolle funktionierte das Terminal plötzlich doch.
US$ 34 für ein ‘größeres Auto’ bezahlt und schon schob der Fahrer unser Gepäck zu seinem Auto auf dem Parkplatz, Abfahrt 38 Minuten nach Touchdown.
Vorbei an unzähligen Hochhäusern über die Autobahn in die Innenstadt, wo es dann erstmal über die Prachtstrasse vorbei am Obelisken und Teatro Colon zu unserem Hotel ging.
Überraschung! Kein Bonvoy-Hotel, denn die beiden furchtbaren Sheraton’s gegenüber des Bahnhofs kenne ich schon. So ließ ich mich diesmal von Tripadvisor leiten und wählte das zentral gelegene und überall topbewertete ‘Carles Hotel’.
Gebucht hatte ich, auch eine Premiere, über trip.com, da diese chinesische Plattform die Zimmer ca. 1/3 günstiger anbot als z.B. booking.com, US$ 133.50/Nacht inklusive Frühstück für die zweithöchste Zimmerkategorie.
Der Empfang war sehr nett, man half uns mit unserem Gepäck und informierte uns über unseren Upgrade auf eine Suite im 8. Stock, mit grossem, umlaufenden Balkon zum Rauchen. Top !!!
Das Zimmer besteht zudem aus Wohnzimmer (was wir zum Kleiderschrank umfunktionierten)
und geräumigem Schlafzimmer
sowie Badezimmer.
Auf die Klimaanlage können wir bei den hier herrschenden nächtlichen Temperaturen zum Glück verzichten.
Wir hatten nur leichten Hunger und so ließen wir uns von der Dame an der Rezeption ein Restaurant in Hotelnähe empfehlen.
Wir liefen die 100 Meter durch das wunderschöne Viertel mit Prachtbauten, Springbrunnen und viel bewaffneter Security zum Restaurant ‘Brasero Atlantico’, nahmen an einem Tisch mit Blick auf die Straße Platz.
Wir bestellten von der Speisekarte 4 Vorspeisen, Chorizo, Empanada mit Ossobuco, gegrillten Käse und gebratene Blutwurst mit Entenei, dazu eine Flasche Wasser.
Das Essen war gut, für uns jedoch zu schwach gewürzt. Mit knapp € 10 zudem für das Gebotene in dem gehobenen Ambiente spottbillig.
Zurück ins Hotel, wir hatten nach diesem Flugtag keine Lust mehr das nächtliche BA zu erkunden.