Montag, 20.01.2020
Heute beginnt sie, die Heimreise. Vom, sorry, ‘Arsch der Welt’ gibt es natürlich keinen Direktflug nach Kiev und so wird sich diese über knapp 3 Tage erstrecken.
Diese Reise war sehr interessant, hat uns, auch ohne Quad-Unfall, aus unserer Comfort-Zone geholt. Keine Frage, von dieser Reise (ich bezeichne es wohlweislich nicht als ‘Urlaub’) kommen wir nicht so erholt nach Hause wie nach einer Asienreise.
Ich muss ehrlich gestehen, dass mein Bedarf an schönen Landschaften und Abgeschiedenheit für das nächste Jahr gedeckt ist - so sehr Naturbursche und -Mädel sind wir dann doch nicht. Während dieser Reise habe ich unsere nächste Asienreise auch entsprechend auf ‘langweilig’ umgebucht
Südamerika ist, selbst im Vergleich zu Europa, teuer, man bekommt wenig für sein Geld. Schon das Flugticket KBP - MUC - GRU / SCL - GRU - MUC - KBP in C war teurer als die Aktionstickets mit LH nach Asien in F.
Essentiell fanden wir Südamerika mal wieder nicht. Kann man machen - muss man aber nicht (unsere persönliche Meinung), es gibt zur Persönlichkeitsbildung wichtigere Orte.
Nach einem letzten Frühstück mit Panoramablick packten wir unser Gepäck, der Hausherr bestand darauf ein paar Fotos von uns zusammen vor der Lodge zu machen,
fuhr uns persönlich zum Flughafen.
Ein sehr sympathischer Mensch, er sollte nur dringend die Sauberkeit und den Zustand seiner Lodge priorisieren, statt mit seinen Mitarbeitern abends kumpelhaft am großen Esstisch zu sitzen.
Am Flughafen
waren wir 75 Minuten vor Abflug, der Check-In erfolgte reibungslos,
die 3 kg Übergewicht interessierten nicht, das Handgepäck wurde nicht gewogen. Wir erhielten unsere ‘Bordkarten’,
nahmen im ungeheizten Terminal Platz, welches sich immer mehr füllte.
Zum Glück hatten wir etwas Puffer für unseren Anschlussflug (auf separaten Tickets), denn der AVRO, diesmal die schneeweiße CC-ATI, kam mit 30 Minuten Verspätung an,
auch das Aussteigen, Ent- und Beladen dauerte ewig. An der Nervosität der Paxe war zu erkennen, dass einige Anschlussflüge hatten.
Um 11:45 begann das Boarding: Namen wurden aufgerufen und die entsprechende Person durfte ohne Vorzeigen des Passes, ohne X-Ray des Gepäcks, ohne Metalldedektor zum Flugzeug. Die Reihenfolge war: Chilenen, Sonstige mit Kind, Sonstige. Ganz nett - wenn das in Europa so laufen würde... Aber hier wunderte uns das schon lange nicht mehr, so oft wie wir pampig angemacht wurden weil wir kein Spanisch sprechen.
Um 12 waren wir mit 30 Minuten Verspätung in der Luft, das passte noch locker.
Auf den 45 Minuten Flug sahen wir sogar für einige Minuten durch Wolkenlücken Berge und Gletscher - dann setzten wir auch schon am Flughafen von Punta Arenas auf.
Zu Fuß übers Vorfeld
zum Terminal, unser Gepäck kam ganz am Anfang. gleich weiter zum Check-In von LATAM, wo sich schon eine Schlange gebildet hatte.
Auch ohne Status und C-Ticket kommt man zum Ziel, nach 10 Minuten waren wir das Gepäck wieder los, hielten unsere Boardingpässe bis Santiago in Händen, 4. Reihe Gang und Fenster, mit der Hoffnung auf einen freibleibenden Mittelplatz - beim OLCI war er noch nicht belegt.
Da wir Zeit und Hunger hatten, gingen wir ins Airportrestaurant landside. Statt des bestellten Hühnersandwiches kam eines mit Rindfleisch, Tomate und viel Avocado, das Brötchen mit Mayo bestrichen.
Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie lecker das war nachdem wir 3 Tage die ‘Gesunde Küche’ der Lodge ertragen mussten.
Boardingaufruf, ruckzuck durch die Security zum Gate, wo wir uns als eine der Ersten bei Zone 3 anstellten, zügig in den A321 (diesmal nicht AirBerlin) und unser Handgepäck in den Bins der LATAM Plus Sektion (bis Reihe 7) verstauen konnten. Glück gehabt, denn wenig später ging das Hauen & Stechen um Platz in den Bins los, kein Mensch will sein Handgepäck bei engem Sitzabstand und über 3 Stunden Flug in seinem Fußraum verstauen.
Mit etwas Verspätung waren wir in der Luft, der Plus-Bereich nicht ganz voll, unser Mittelplatz frei.
Heute hatten wir einen phänomenalen Ausblick, sogar die 3 Torres des Torres del Paine NP sahen wir in voller Pracht - wir waren so begeistert, dass wir viel zu spät ein Foto machten. Auch die Gletscher und Seen von El Calafate waren zu sehen, ein Bilderbuchflug !
Weiter über Buchten, Inseln, unzähligen sehr langen Gletschern - bis uns irgendwann die Augen zufielen, wir erst wieder im Landeanflug aufwachten.
Am SCL bekamen wir eine Parkposition im Cargobereich, uns traf fast der Hitzeschlag als wir das Flugzeug verließen. Hurra, 32 Grad, mal nicht mehr frieren !
Nach einer kostenlose Tour durch den Neubaubereich des Flughafens kamen wir am Terminal an, nahmen unser Gepäck in Empfang, liefen hinüber zum Holiday Inn, ließen unsere eingelagerten Gepäckstücke aufs Zimmer bringen.
Und hier versteht man wieder weshalb anonyme Kettenhotels manchmal die Mehrkosten wert sind: alles funktioniert, es ist sauber - man weis einfach was man für sein Geld bekommt, was einen erwartet.
Auf das Abendessen im Holiday Inn, speziell das Ceviche,
hatten wir uns seit Tagen gefreut. Und entsprechend lecker war es auch.
Koffer umgepackt und den Tag im Zimmer ausklingen lassen.