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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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Sonntag, 12.01.2020; Teil 1

Was für ein Tag...

Um 2 Uhr in der Frühe schmiss uns der Wecker aus dem Bett, um kurz vor 3 waren zwei Gepäckstücke im Hotel eingelagert und wir auf dem Weg hinüber ins Terminsl, zum Check-In meiner neuen ‚Lieblingsairline‘, LATAM.

Trotz langer Schlange hatten wir nach weniger als 15 Minuten unser Gepäckstück abgegeben, kamen durch die Leere und effiziente Security zu Gate 26, von wo wir auch nach Calama abgeflogen waren.

Ich wusste bereits dass Full-House angesagt ist, stellte mich als erster an für Zone 3, nichts wäre schlimmer als unser Handgepäck unter dem Vordersitz verstauen zu müssen.

Valentyna gönnte sich ein Nackenhörnchen für einen entspannteren 3 1/2 Stunden Flug und schon durften wir einsteige, Überraschung, in einen Ex-Airberlin A321.


Ich hatte 3A und 3C reserviert - heute gaben wir den Gangplatz jedoch nicht auf, ließen did fremde Person zwischen uns auf dem Mittelplatz sitzen.

Fast pünktlich ging es in die Luft, der Mittelmann schnarchte bereits, auch Valentyna brauchte nicht lange um ins Land der Träume zu gelangen - dank Nackenhörnchen und Schlafbrille. Sogar ich war bald weg, schlief fast durchgehend bis zur Ansage, dass wir bald landen würden.

Hinaus aus der Röhre, Gepäck aufgelesen und direkt zum MITTA-Mietwagenschalter, wo ich über deren Chatfunktion vor Monten einen Nissan X-Trail Automatik reserviert hatte.

Doch der Schalter war nicht besetzt, es warteten bereits andere. Ich zückte mein Mobiltelefon, rief die Notfallnummer an und bekam die Nachricht man wäre in 10 Minuten vor Ort.

Als die Herrschaften dann kamen übergab ich Reisepässe und Führerscheine, der Herr fing an in seinem System zu suchen... und zu suchen... und zu suchen. Er teilte mir dann mit, dass ich keine Reservierung hätte - ich wurde langsam nervös. Also fuhr ich das Notebook hoch und zeigte dem Herrn die spanische ‚Bestätigung‘. Er informierte mich daraufhin, dass dies keine Bestätigung sondern nur ein Angebot wäre. Top ! Aber er sah ein, dass das blöd gelaufen ist und, da er kein Automatikfahrzeug zur Verfügung hatte, bei den Kollegen nachzufragen.

Das einzige Auto mit Automatik hatte AVIS, keinen SUV, sondern einen kleinen Sedan.


War mir dann auch egal - besser als Laufen oder Bus zu fahren.

Die Übergabe erfolgte auf dem windigen Parkplatz, wir fuhren zuerst nach Punta Arenas zu einer Shopping-Mall,


kaufen Getränke und Snacks für die nächsten Tage, alles teuer als z.B. in Deutschland.

Von hier ging es nun Richtung Norden, auf der Hauptstraße am Flughafen vorbei bis wir endlich nach vielen Kilometern eine Tankstelle fanden wo wir einen Kaffee bekamen und wir den etwas platten Vorderreifen (war schon bei Übernahme so) auffüllen konnten.

Weiter durch eine zuerst topfebene Landschaft mit Schafen und Kühen, vereinzelt Farmen am Wegrand.

Langsam wurde es etwas hügeliger, der kleine Motor des Suzuki mühte sich redlich.


Am Straßenrand vermehrt wunderschöne Pflanzen,


die Hügel gelb von den dort wachsenden Blumen - surreal schön.

Auch die Berge kamen in Sicht.


Wir erreichten Puerto Natales mit dem Plan für Valentyna wegen des heftigen Windes eine richtige Outdoor-Jacke zu erwerben. Doch daraus wurde nichts, am Sonntag haben nämlich selbst zur Hochsaison sämtliche Geschäfte geschlossen. Geschäftstüchtigkeit sieht anders aus !

Beim Herumkurven fiel uns abseits der Hauptstraße ein nettes Restaurant auf, wir entschieden einzukehren.


Verwundert bemerkten wir, dass das Wetter hier viel angenehmer als in Punta Arenas war, wärmer und nicht so windig, man brauchte bei 19 Grad und Sonnenschein keine dicke Jacke, mir reichte mein T-Shirt.

Das Innere des Restaurants war heimelig, die Speisekarte interessant, wir bestellten hausgemachte schwarze Shrimps-Ravioli


und ein lokales Fischgericht, welches mit Käse überbacken war.


Das Essen war sehr lecker, wie wir später merkten war dieses Restaurant in TA für Puerto Natales auf Platz 6 geratet.

Zufrieden tankten wir den Suzuki voll, die letzte Möglichkeit vor dem Torres del Paine-Nationalpark, warfen einen Blick übers Wasser auf die Berge


und fuhren weiter.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Sonntag, 12.01.2020; Teil 2

Die ersten 30 Kilometer war die Straße in sehr gutem Zustand, dann wechselte sich Schotter mit löchrigem Asphalt ab, der Suzuki rumpelte über die Piste.


An beeindruckenden Seen vorbei ging es weiter,




bis wir endlich im Hintergrund die Berge des Nationalparks erblickten, leider wolkenverhangen.


Plötzlich ein Van mit Lichthupe hinter uns, Valentyna fuhr rechts ran, um ihn vorbeizulassen. Doch er hielt neben uns, öffnete das Fenster und machte uns klar, dass unser Hinterreifen platt sei.


Wenn‘s läuft, dann läuft‘s !

Reifen wechseln oder versuchen die restlichen 10 Kilometer mit plattem Hinterreifen zum Hotel zu kommen ? Wir entschieden uns für letztere Variante und zuckelten mit 30 km/h weiter.

Und wir schafften es, kamen am ‚Hotel del Paine‘ bei 21 Grad an,


gingen zur Rezeption, checkten ein und erhielten die Info, dass wir den Reifen am benachbarten Hotel ‚Rio Serrano‘ reparieren lassen könnten.

Kurz ein Blick ins Zimmer in einem Holzhaus abseits des Hauptgebäudes,




wo sich auch das Restaurant befindet und, je nach Wetter, Internet verfügbar ist, und wir waren auf dem Weg zur Reifenreparatur.

Dort herrschte reger Andrang - wie wir erfuhren waren wir nicht die einzigen, welche es aus der Fahrt erwischt hatte, auch echte SUV‘s waren unter den Betroffenen.

Die Reparatur erfolgte zügig mittels eines Flickens im Reifeninneren,


wir zahlten umgerechnet US$ 13 plus 1.50 Trinkgeld, fuhren erleichtert zurück zu unserem Häuschen, erholten uns erst Mal von den Strapazen des Tages.

Wir hatten schon beim Check-In erfahren, dass als Abendessen nur ein Buffet anbietet, zu US$ 40/Person ohne Trinkgeld und Getränke. Ihr wisst ja bereits was ich von Buffets halte...

So fuhren wir gegen 20 Uhr hinüber zum Hotel Rio Serrano, setzten uns mit herrlichem Ausblick in den Barbereich (das Restaurant was ausgebucht), aßen eine Pizza mit Räucherlachs,


Caesar Salad, dazu Coke Zero und Rotwein, alles sehr ordentlich, und zahlten dafür die Hälfte von dem was wir für das Buffet in unserem Hotel ausgegeben hätten.

Bei Rückkehr ins Hotel setzten wir uns noch kurz mit Wi-Fi in die Lobby, begutachteten das Buffet - und waren froh dieses nicht gewählt zu haben.
 
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Tiefflieger

Erfahrenes Mitglied
05.11.2010
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545
Mich erstaunt das der Reifen nicht hinüber war nach 30 km auf der Felge. Eigentlich gehört da ein neuer Reifen drauf und nicht nur ein Flicken. Mir wäre es unwohl, die Reise damit fortzusetzen.
 

PhileasFogg

Erfahrenes Mitglied
29.03.2012
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FRA
Mich erstaunt das der Reifen nicht hinüber war nach 30 km auf der Felge. Eigentlich gehört da ein neuer Reifen drauf und nicht nur ein Flicken. Mir wäre es unwohl, die Reise damit fortzusetzen.

Das hätte ich in Europa auch gedacht, manchmal geht es aber nicht anders. Ich vermute, dass ein Hotel in der Pampa, das Reifen repariert, nicht alle Größen vorrätig hat.

Daher: Gute Fahrt!
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Mich erstaunt das der Reifen nicht hinüber war nach 30 km auf der Felge. Eigentlich gehört da ein neuer Reifen drauf und nicht nur ein Flicken. Mir wäre es unwohl, die Reise damit fortzusetzen.
Der Reifen sah innen verwunderlich gut aus, hatte auch mit dem Schlimmsten gerechnet. Möchte nicht wissen wie oft Reifen von Mietwagen bereits geflickt wurden, mit welchen wir weltweit durch die Gegend düsen.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Montag, 13.01.2020; Teil 1

Back to basics - so könnte man das Badezimmererlebnis in der Lodge bezeichnen, und das für schlappe US$ 275/Nacht. Egal, ist auch mal gut aus seiner Comfort-Zone rauszukommen.

Gegen 8 schlugen wir zum inkludierten Frühstück auch hier alles sehr Basic,




aber wenigstens gab es trinkbaren Kaffee und einen Sandwichgrill, so dass wir uns heiße Käse-Salami-Tomatensandwiches zubereiten konnten.


Dass uns kein Luxus erwartet war mir klar - damit kann man leben. Was mich aber in Hotels immer wieder aufregt ist diese heuchlerische Sorge um die Umwelt. Man soll deshalb seine Handtücher mehrmals verwenden, wegen des Waschmittels. Wenn aber die ganze Zeit ein riesiger Dieselgenerator läuft, dann fühle ich mich verarscht, kapiere dass es bei den Handtüchern nicht um die Umwelt sondern rein um die Kostenersparnis geht.

Kurz vor 10 waren wir auf der Schotterpiste, immer mit der Sorge um einen Plattfuß im Hinterkopf, auf dem Weg zum Parkeingang.

Dort ging es ins Innere, Pässe hingelegt, ca. US$ 17.50/Person bezahlt und daraufhin die Parktickets erhalten.

Wir entschieden uns zuerst zum Lago Grey zu fahren, stellten das Auto bei 18 Grad auf dem Parkplatz ab und begingen den Trail zum See. Erstmals auf der Hängebrücke wurde es windig, war schon ein seltsames Gefühl auf der eh schwankenden Brücke.


Durch einen sehr hübschen Wald


ging es in Richtung See mit vereinzelten Eisbergen im Wasser,


wo man über losen Schotter ca. einen Kilometer eine Art Damm entlangging. Anstrengend, auch weil hier im Gegensatz zum Wald eine wirklich steife Brise blies. Zum Glück bei fast 20 Grad erträglich. Ich möchte hier nicht bei Null Grad laufen.

Am Ende des Damms sah man den Grey Gletscher in weiter Ferne.


Wir entschieden uns den Pfad den Berg entlang zum Lookout zu nehmen, ca. 30 Minuten pro Weg. Dieser lohnte sich, denn am Lookout kam man dem Gletscher doch erheblich näher, auch die Umgebung war hübscher als auf dem grauen Damm.




Wenn man nicht laufen möchte kann man zu US$ 80 eine Bootsfahrt zum Gletscher machen oder gar eine Ganztagestour mit Wanderung auf diesem.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Montag, 13.01.2020; Teil 2

Wir kehrten um, liefen zum Auto, wo es an den Toiletten einen der drei Raucherzonen am Park gibt.

Zurück in Richtung Parkeingang und dort die Hauptstraße entlang über den Paine River zum Pehoé Lookout.




Wir legten einen kurzen Picknick-Halt ein, verzehrten ein Teil unserer in Punta Arenas im Supermarkt erstandenen Produkte, fuhren weiter zum sehr eindrucksvollen Nordenskjöld Lookout.




Wir fuhren den Park noch bis zum Ende, kamen am Laguna de los Cisnes Lookout, einem relativ langweiligen kleinen See mit vielen Gänsen an, drehten um und fuhren wieder zurück,


sahen einige Tiere, welche kaum mehr Scheu vor den ganzen Touristen haben.


Noch kurz zum Parkplatz für den Salto Grande abgebogen, vom Parkplatz zum Lookout gelaufen.




Nicht gerade Iguazu, aber wegen der reißenden Wassermassen und der Landschaft am Oberlauf doch recht eindrucksvoll.

Von hier ging es zurück zum Hotel,


wo wir ohne Platten und einer Restreichweite von 370 km ankamen, uns erst Mal etwas ausruhten.

Zum Abendessen fuhren wir wieder ins Rio Serrano Hotel, setzten uns in der Bar an einen Tisch am Panoramafenster und bestellten je ein Sandwich mit Räucherlachs, Mozarella und Avocadocreme.


Sehr ordentlich und bei der Menge an Lachs für US$ 18 nicht zu teuer.
 
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tiswas01

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
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Casa Grande/Arizona
Hi Chris

Sehr interessant Eure Reise.

Was mich doch überrascht sind die "gesalzenen" Preise für die Übernachtungen und die Parkgebühren in Chile.

Sind bei den Sehenswürdigkeiten auch Einheimische anzutreffen oder "nur" ausländische Touristen?
 
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fly0815

Erfahrenes Mitglied
12.11.2010
790
0
Hi Chris

Sehr interessant Eure Reise.

Was mich doch überrascht sind die "gesalzenen" Preise für die Übernachtungen und die Parkgebühren in Chile.

Sind bei den Sehenswürdigkeiten auch Einheimische anzutreffen oder "nur" ausländische Touristen?

Die Preise kommen wegen der kurzen Saison dort unten zustande.
Viele Lodges/Hotels haben nur die Sommermonate von Dezember bis Anfang März offen, weil im restlichen Jahr schlicht zu wenig Gäste kommen. D.h. die Kosten müssen in kurzer zeit wieder reingespielt werden.
Der Park selber liegt zudem knapp 100km von Puerto Natales entfernt und dadurch ist die Versorgungslage zusätzlich schwierig. Selbst in Puerto Natales gibt es keinen großen Supermarkt.

Aber generell ist Chile teuer und man bekommt oft wenig für sein Geld.
Argentinien ist da um einiges besser, zumindest was das Preis/Leistungsverhältnis angeht.

@HON/UA falls ihr noch mal nach Puerto Natales kommt, geht ins Aldea Restaurant. Dort gibt es immer neue Gerichte mit Zutaten aus der Region. Der Laden ist sehr klein, daher evtl vorher reservieren oder früh da sein :)
Falls es weiter nach El Calafate geht, schaut euch mal das Mi Rancho an. Der Besitzer ist sehr nett und das Essen war auch immer gut.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Dienstag, 14.01.2020; Teil 1

Früh waren wir wach und nachdem wir und frisch gemacht hatten gingen wir hinüber zum Hauptgebäude, versuchten unser Glück mit dem nur manchmal funktionierenden Internet. Und im Gegensatz zum Vorabend funktionierte es sogar, wenn auch nur sehr langsam.

Nach Kaffee und heißen Sandwich beschlossen wir uns, trotz niedrigeren Temperaturen (11 Grad), Bewölkung und hoher Regenwahrscheinlichkeit,


auf in den Park zu machen, den Trail zum ‚Cuernos Lookout‘ (hin und zurück 2 Stunden Wanderung) in Angriff zu nehmen.

Wir hatten noch nicht die Hälfte der Fahrtstrecke zum Salto Grande Parkplatz hinter uns gebracht, als Valentyna ein starkes Ziehen nach rechts vermeldete.

Angehalten, nachgeschaut - und diesmal hatte es den rechten Vorderreifen erwischt.

Somit drehten wir um und fuhren die 10 Kilometer zum Rio Serrano Hotel langsam zurück.

An der Rezeption wurde mir mitgeteilt, dass der Mitarbeiter heute mit den eigenen Autos beschäftigt sei, man nicht wisse ob und wann er uns helfen könne. Nach langem Bitten wurden wir aufgefordert 30 bis 45 Minuten zu warten, dann würde uns geholfen.

Keine 30 Minuten später erschien derselbe Mitarbeiter wie vor 2 Tagen, begrüßte uns wie alte Bekannte und fand zügig das Loch,


flickte den Reifen. Er erklärte mir dann mit Händen & Füssen wieso wir solche Probleme hätten: die Reifen waren kurz unter der Restprofilgrenze, ca. 2 mm, und damit so dünn, dass sich jeder spitze Stein durchbohrte, dass uns das mit diesen Reifen immer wieder passieren würde. Bei einem No-Name-Autovermieter wäre ich nicht verwundert gewesen - aber bei AVIS ?

Mit dieser Nachricht verging uns die Lust nochmals in den Park zu fahren, zudem zog es sich immer weiter zu, es fing an zu regnen - und es wurde nicht wärmer als 11 Grad.

Was also tun ? Unser Hotelzimmer war alles andere als heimelig, die Heizung war generell ausgeschaltet und die Sauberkeit ließ ebenfalls zu wünschen übrig - nicht der Platz an dem man gerne seinen Tag verbringt. Auch die Hotellobby war keine Alternative, da sich diese im selben Raum wie das Restaurant & Buffet befindet - nach 5 Minuten stinkt die Kleidung penetrant nach Essen.

Also entschlossen wir uns unsere Sachen zu packen, das Hotel und den Park in Richtung Puerto Natales zu verlassen, wo wir wenigstens ein komfortables Hotel und ein gutes Abendessen finden können würden. Zwar war die Lodge bereits voll bis zum nächsten Tag bezahlt, inklusive des ‘köstlichen’ Frühstücks - aber gepfiffen darauf.

Beim Check-Out die Frage weshalb wir verfrüht abreisen würden, was uns an der Lodge nicht gefallen hätte. Wir erzählten von unserem Pech mit den Reifen, erwähnten das Wetter, aber auch die mangelnde Sauberkeit und das schlechte Essen. Und, während ich booking.com nach Unterkünften in Puerto Natales checkte, kam die Mitarbeiterin und informierte, dass der Manager entschieden habe und 50% der letzten Nacht wieder gutzuschreiben. Eine nette Geste - damit war das Hotel in Puerto Natales bezahlt.

So machten wir uns mit unseren abgefahrenen chinesischen Reifen auf den Weg nach Süden, die Angst vor einem weiteren Reifenschaden fuhr mit, denn wir hatten von 82 Kilometern 60 km Schotterpiste vor uns - und ich mit meinem Arm keine Lust auf einen Reifenwechsel in der Pampa.

Alle 10 Kilometer hielten wir an, überprüften die Reifen - und erreichten ohne Plattfuß die asphaltierte Straße. Wir waren sowas von froh !

Übrigens sahen wir immer wieder diese Vögel.


Glücklich sahen die alle auf diesen Pisten nicht aus ! Das Beste war aber ein Ehepaar, welches auf jedem Fahrrad vorne einen Kindersitz montiert hatten - die Kleinkinder sozusagen als Luftfilter platziert hatten. Jedem das Seine ! Wir freuten uns jedenfalls über unsere funktionierende Heizung im Wagen.

Kurz nach dem Flughafen bogen wir rechts in Richtung Wasser ab, erreichten unsere Unterkunft, die ‘Estancia Puerto Bories’.


Eingecheckt, Aufenthaltsraum mit großen Panoramafenstern und offenem Kamin


sowie das gemütliche Zimmer begutachtet




und in die Stadt gefahren, auf der Suche nach einer Aktivitäten-Agency, Valentyna wollte sich im Pferdereiten versuchen.

Erster Stopp bei ‘Big Foot’, doch der Infoschalter war verwaist, weiter zu ‘Pingo Salvaje’, wo zwar Licht brannte, aber niemand im Büro war.


Zurück in die Innenstadt, wo ich für uns ein kleines Brot und ein Stück ‘Leaf-Cake’ zu horrenden US$ 8 erwarb.


Die Preise in Chile sind mehr als frech !

Wir picknickten mit Blick aufs Wasser,
Anhang anzeigen 134339

der Leaf-Cake’ war grauenvoll, einfach süsse Kondensmilch und Nüsse zwischen eine Art ungesüßten Cracker gestrichen und etwas Baiser darauf verteilt, und zurück zur Estancia.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Dienstag, 14.01.2020; Teil 2

Wir wollten eigentlich ein bisschen am Wasser entlanglaufen - aber das schlechte Wetter vom Park hatte uns eingeholt, es wurde richtig kalt, sehr windig und es fing an in Strömen zu regnen.


So setzten wir uns als die einzigen Gäste der Estancia in den Aufenthaltsraum, ließen uns ein Feuer anzünden und machten uns einen heißen Tee.


Würde ich den Torres del Paine NP nochmals besuchen, ich würde anders planen:
Früh morgens Flug von SCL nach Puerto Natales, am Flughafen einen Pick-Up-Truck mieten (nur die haben richtige Geländereifen mit viel Profil) und auf in den Park über den Eingang am Serrano River, am Nachmittag Largo Grey mit Lookout Trail, Übernachtung im Rio Serrano Hotel (denn nur für Hotelgäste ist die Reifenreparatur garantiert), am nächsten Morgen in den Park zum Salto Grande mit Fußmarsch zum Lookout und weiter bis zum Lago Azul, dann über einen Ostzugang den Park verlassen und zurück nach Puerto Natales.

Wir hätten stundenlang vor dem riesigen Fenster sitzen können, um das beeindruckende Panorama zu betrachten. Das Wetter änderte gefühlt alle 10 Minuten, einmal Regen, dann wieder Sonne und heftiger Wind. Kleinere Vögel kamen gegen diese steife Brise nicht an, konnten nur noch in Windrichtung fliegen, egal wie sie sich anstrengten,

Irgendwann war das Feuer im Kamin heruntergebrannt, wir verspürten Hunger. So setzten wir uns gegen halb acht ins Auto, fuhren in die Stadt. Das empfohlene Restaurant Aldea hatte dauerhaft geschlossen und so fuhren wir zu unserer zweiten Wahl, dem äußerst interessant gemachten Restaurant ‘Santolla’.


Wir warteten im nebenan gelegenen Hotel bis ein Tisch frei wurde, nahmen dann an unserem 2-er Tisch Platz.


Mit der Speisekarte kam leckeres, hausgemachtes Brot, ein Dip mit King-Crab und einer aus Tomaten, Zwiebeln und verschiedenen Kräutern.


Sehr lecker, wir hofften dass es so weitergeht.

Es folgten zwei Tapas mit Jacobsmuscheln, einmal gratiniert, einmal scharf.


Nach dem Essen im Park war dies ein kulinarischer Hochgenuss. Wieso man 80 Kilometer weiter nicht so ein Essen servieren kann erschloss sich uns nicht.

Als Hauptgericht King-Crab in einer cremigen Sauce


und Conger, eine Aalart, zum Glück nicht so fettig wie normaler Aal, mit Kartoffelgratin.


Sehr, sehr gut !

Wir unterhielten uns ausgiebig mit unserem Tischnachbarn, einem Chilenen, der mit seinem Schwiegervater auf einer einwöchigen Tour war, bezahlten die Rechnung und fuhren um 22 Uhr, draußen noch taghell,


zurück zur Estancia.
 
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ahasia

Erfahrenes Mitglied
13.05.2011
274
1
HAM
Das hört sich irgendwie etwas holprig an im Moment. So wie die Schotterpiste ;)

Aber ich kann das sehr gut nachvollziehen , da wir letztes Jahr auch in der Region unterwegs waren (allerdings auf der argentinischen Seite)
Selbstverständlich auch mit Plattfuß...direkt am Parkeingang vom Perito Moreno Gletscher :doh:

Weiterhin gute Reise ! Und immer genug Luft in den Reifen ;)
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Wie macht ihr das mit dem Waschen bei einer so langen Reise? Oder habt ihr soviel Klamotten und Gepäck für die komplette Reise dabei?
Bei unseren Freunden im Haus in Brasilien haben wir nochmal alles gewaschen - aber sonst haben wir genügend dabei. Brauchen hier ja auch andere Kleidung als in Brasilien. Insgesamt 3 Gepäckstücke mit je 23 kg, dazu zwei Bordgepäcktrolleys.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Mittwoch, 15.01.2020; Teil 1

Das Bett war traumhaft weich, im Zimmer, wie auch im Badezimmer, war es wohlig warm - so beginnt ein Morgen gleich viel positiver.

Nur das Frühstück, immerhin zu US$ 12.50/Person war eine Katastrophe... für jeden ein aufgebackenes Brötchen, etwas Kochschinken und Käseaufschnitt, Industriemarmelade, Orangensaft aus der Packung und gefärbtes Wasser (sprich ‘Kaffee’). Aber dies passte zum ganzen Verhalten des angestellten Managers, nach seiner Auskunft ein Künstler, der nach seinen Erzählungen nichts mehr hasst als Chile. Genau so eine Person kann ein wirklich hübsch gemachtes Gästehaus völlig verderben.

Gegen 10:30 schleppten wir unser Gepäck ins Auto während der Manager uns dabei zusah, fuhren ins nahegelegenen Hotel Singular Patagonia (Mitglied bei LHW),


wo wir uns das Museum der historischen Technik anschauen wollten.

Das Hotel Singular ist in einer alten Meatpacking-Fabrik untergebracht, welche unter Denkmalschutz steht.

Wir gingen zum Empfang, uns wurde mitgeteilt, dass wir entweder US$ 6.50/Person Eintritt oder im Anschluss an den Museumsbesuch etwas an der Bar trinken könnten. Da der Kaffee zum Frühstück so schlecht war entschieden wir uns für letztere Option.

Wir liefen die Treppen nach unten zum Hauptkomplex, bewunderten den historischen Aufzug.


Unten bogen wir in den Maschinenraum ab,


in welchem unter anderem dampfgetriebene Pumpen standen,


welche Kältemittel durch das Kühlhaus pumpten, aber auch weitere dampfgetriebene Anlagen zur Stromerzeugung (220 V) für Fabrik, Pier und die Stadt, in welcher die Arbeiter wohnten.


Wir gingen nach draußen, uns fegte fast der Wind weg. In Verbindung mit nur 8 Grad war es nicht besonders einladend. Kurz in Richtung Pier,


über welchen früher kleine Dampflokomotive das gefrorene Fleisch zu den Kühlschiffen brachten, welche das Fleisch nach Europa, meist England, transportierten.

Der Ausblick, traumhaft ! Mir persönlich gefiel es hier besser als im Park, ich hatte mehr das Gefühl fast am südlichen Ende der Welt zu sein.

Weiter ging es ins riesige ehemalige Schlachthaus,


in welchem auch eine der restaurierten Dampfloks steht. Wir gingen nach oben, betrachteten die Fotos aus der Zeit als die Fabrik in Betrieb war und bewunderten das Panorama.


Von hier nach unten in den eindrucksvollen Barbereich


mit Feuer im offenen Kamin und angeschlossenem Restaurant, wo wir Platz nahmen, Cappuccino und heiße Schokolade bestellten. Nicht nur waren die Heißgetränke sehr gut, sie waren mit US$ 10 auch noch günstiger als der Eintritt für 2 Personen.

Die Hotelzimmer sind übrigens im Bereich des ehemaligen Kühlhauses untergebracht.


Ob ich allerdings US$ 650/Nacht inklusive Frühstück dafür ausgeben würde ist eine andere Frage. Sicher ist das Hotel einmalig, aber auch etwas unpersönlich und es war zudem überall ziemlich kalt.

Nach oben nahmen wir diesmal den historischen Aufzug, wieder mit tollem Ausblick auf die Umgebung.

An einer Tankstelle füllten wir Benzin auf, denn die nächsten 220 Kilometer gab es keine weitere Möglichkeit.

Im Gegensatz zum Hinweg war es heute extrem windig, Valentyna war die ganze Zeit am lenken, um das Auto auf der asphaltierten Straße zu halten. Obwohl sie die maximal erlaubten 100 km/h fuhr wurden wir öfters von riesigen Sattelschleppern überholt, was schon teilweise etwas furchteinflössend war.

Die weiten Grasflächen waren durch den starken Wind dauernd in Bewegung, erinnerte an ein Meer, über das ein Meer peitscht.
 
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Janus

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
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0
Sehr interessant, ich war vor ziemlich genau einem Jahr in der Gegend und dein Bericht deckt sich mit meinen Erfahrungen, inklusive der verschlampten Autoreservierung (allerdings bei Hertz).

Tolle Landschaft aber am Ende war ich nicht sehr traurig als die Reise weiter ging. Schlechtes Essen und Wetter schlägt einfach irgendwann aufs Gemüt.
 
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pepone100

Erfahrenes Mitglied
06.12.2011
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Es ist doch erstaunlich wie schlecht die Verflegung dort ist. In Santiago, Valparaiso und Viña del Mar konnte ich vor gutem Essen fast nicht retten, und ich esse gern und gut.[emoji847]
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Mittwoch, 15.01.2020; Teil 2

Am Flughafen bogen wir ab, fuhren zu AVIS, fragten nach einem anderen Auto - chancenlos, nichts verfügbar.

Weiter nach Punta Arena, wo uns Google Maps zielsicher zu unserer Unterkunft, dem Hostal Puerto Roja führte, leicht zu erkennen an der roten Eingangstüre.


Wir wurden freundlich empfangen, durchs B&B geführt, dann das Gepäck aufs Zimmer gebracht.


Kaffee & Tee gab es kostenlos, ‘To-Go’ oder um ihn im gut geheizten Wohnzimmer zu trinken. Auch bei der Restaurantauswahl war man behilflich, arrangierte einen Tisch für uns.

Wir setzten uns wieder ins Auto, fuhren durch die interessante Innenstadt, mit Bauten aller Epochen, zu AVIS. Hier traf ich den Herrn an, welcher uns am Flughafen das Auto vermittelt hatte. Ich klagte unser Leid - und er versprach uns zum nächsten Morgen ein anderes Fahrzeug.

Wir fuhren noch am Hafen vorbei, parkten das Auto und liefen zur Uferpromenade.


Es war aber dermaßen windig, dass Valentyna nach 2 Minuten wieder im Auto saß, zurück ins beheizte Wohnzimmer des Hostals wollte - ich war nicht unbedingt dagegen.


Um kurz vor 8 brachen wir wieder auf, dick eingepackt in Jacke, darüber nochmal eine zweiteilige Outdoorjacke - zum Auto. Mehr als 50 Meter braucht man bei noch 7 Grad und stürmischem Wind nicht draussen zu sein.

Heizung auf Volldampf, was bei nur 5 Minuten Fahrt zum hochgelobten und hochdekorierten Restaurant ‘La Marmita’ auch nicht viel brachte.

Zum Glück fanden wir einen Parkplatz unweit des Eingangs,


sahen die Info zur Zahlungsweise,


gingen hinein - auch im Inneren recht frisch, auch weil die Türe wegen ankommender und gehender Gäste immer wieder auf und zu ging.

Die Speisekarte las sich seltsam, es wurde klar, dass auch hier der Koch eine Philosophie pflegt. Aber bei den vielen positiven Reviews kann es so schlimm ja nicht werden - wie man sich doch täuschen kann...

Das definitiv nicht hausgemachte Brot war eiskalt und kam mit einem Kräuter- und Thunfisch-Mayo-Dip,


als Vorspeisen (zähes & relativ trockenes) Roastbeef vom Lama mit eingelegtem Gemüse, sowie geschmacksneutrales Causeo vom Fisch - so kannte ich Causeo auch noch nicht.


Als Hauptgericht dann (übersetzt) ‘Dosenfisch’ aus der Region Valparaiso


und ordentliches ‘Roasted Beef Ribs’ mit einem lokalen Pilzrisotto.


Der Fisch war nix, ohne Salz, dafür mit viel Zwiebeln - das Fleisch war das beste des Abendessen, aber maximal durchschnittlich. Keine Ahnung weshalb der Laden so gute Bewertungen hat. Gestern haben wir viel, wesentlich besser gegessen, zum fast selben Preis.

Bezahlt und ab ins B&B, tief unter die Bettdecke verkrochen.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Donnerstag, 16.01.2020; Teil 1

Nachdem ich mich am Vorabend über die eisigen Temperaturen in Schlaf- und Badezimmer beschwert hatte, wurde die Heizung angeschaltet und wir konnten gut bis zum Morgen schlafen.

Das Frühstück war dann wieder typisch chilenisch: Brötchen mit der Konsistenz eines McDonalds Burger-Buns, Marmelade und vorgefertigte Käse-Schinken-Sandwiches, welche man im Sandwichgrill toasten konnte. Wenigsten der Kaffee war okay, da eine Dolce Gusto-Maschine mit Originalkapseln zur Verfügung stand.


So ass jeder von uns ein Marmeladenbrötchen - mehr ging nicht.

Pünktlich um 9 waren wir, wie verabredet, bei AVIS, um unseren Austauschwagen zu übernehmen. Doch, welch Wunder, dieser war noch nicht da, wir sollten 45 Minuten warten. In dieser Zeit wurde unser bisheriges Auto genauestens inspiziert, man fand einen Steinschlag an einer hinteren Türe, welcher vorher angeblich noch nicht vorhanden war, wollte mir 200 US$ dafür abknöpfen. Ich wurde dann schon etwas sauer, denn das Auto war überall voller Steinschläge und Beulen - schlussendlich einigten wir uns auf US$ 25.

Um 10 fuhren wir dann endlich mit unserem älteren Suzuki Vitara vom Hof, mit 225/65er Balonreifen, massig Beulen und Steinschlägen.

Nun fahren alle Touristen, welche in Punta Arenas sind, per Boot zur den Pinguinen. Da es sich aber um ganz normale Pinguine, keine Königspinguine handelte, und wir diese schon zur Genüge gesehen hatten, entschlossen wir davon Abstand zu nehmen. Zwar kann man mit dem Auto in knapp 3 Stunden zu einem anderen Spot, in der Nähe von Porvenir, fahren, dort Königspinguine betrachten - aber nur aus der Ferne mit Fernglas.

Wir wollten dagegen an den südlichsten Punkt Kontinentalamerikas, beim Leuchtturm Faro San Isidor.

So schlugen wir die 9 in Richtung Süden ein, kamen auf dem Weg an unzähligen an Land liegenden Fischerbooten vorbei -


überhaupt erinnerte uns alles irgendwie an Küstenregionen in Südkorea.

Von einem Hügel einen wunderschönen Blick aufs Meer


und weiter zum historischen Ort ‘Fuerte Bulnes’, wo die ersten Spanier siedelten.

Am Parkeingang sollten wir für die Besichtigung US$ 22/Person bezahlen. Geht’s noch ? Wir ließen diesen Punkt aus, fuhren die nun nur noch geschotterte Straße weiter in Richtung Süden, landschaftlich eindrucksvoll -


wenn man sich die Blech- und Pressspahn-Hütten am Wegrand wegdenkt.

Die Straße führte nun direkt am Kiesstrand entlang, auf der anderen Seite ein extrem dichter Wald.


Irgendwann erreichten wir den Endpunkt der Straße,


parkten den Wagen und gingen zu Fuß weiter - zum Glück hatte es 14 Grad und kaum Wind.

Zuerst gab es noch für einen knappen Kilometer einen Fußweg, dann ging es nur noch über den Kiesstrand weiter - ziemlich anstrengend.


Wir mussten auch einen Bach überqueren, was uns gelang ohne nasse Füße zu bekommen.

Alles war extrem feucht, aus dem Wald tropfte das Wasser auf den Kiesstrand,


welcher nur oberflächlich trocken war. Trat man zu fest auf kam sofort das Wasser hoch.

Vorbei an einem kleinen Wasserfall


kam nach 2 1/2 Kilometern der Leuchtturm in der Ferne in Sicht.


Und, wie sollte es anders sein, es ging plötzlich an zu regnen. Wir hatten Angst, dass die Bäche, welche wir auf dem Rückweg wieder überqueren mussten, wegen des Regens anschwellen, drehten lieber um, liefen zum Auto zurück.

Wenigstens hatten wir ihn gesehen, den südlichsten Punkt Kontinentalamerikas.
 
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28.02.2011
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Donnerstag, 16.01.2020; Teil 2

Wir fuhren zurück nach Punta Arenas, suchten ein Shopping-Center auf, kauften Valentyna eine regen- und windfeste Jacke und tauschten Geld zu einem guten Kurs.

Interessant war, dass vor dem Supermarkt ein junger Mann stand, der aus einem Plastikbehälter Kuchen verkaufte. Beim Vorbeilaufen sah ich dass das Pappschild, auf welchen ‘Choco-Brownies with Marijuana’ geschrieben stand.


Ich kann das schon verstehen - wenn ich in Punta Arenas leben müsse, diesem kalten, windigen und grauen Ort, dann würde ich das Zeug kiloweise verdrücken.

Für eine Fahrt nach Nordosten war es zu spät, wir fuhren auf einen Berg über Punta Arenas, da man von dort einen fantastischen Ausblick über Stadt, Bucht und die naheliegenden Inseln hätte. Hätte ! Vielleicht bei schönem Wetter und guter Sicht.

Wir kurvten noch etwas durch die deprimierenden Vororte der Stadt, alles sehr ärmlich, teilweise verkommene, teilweise brandneue uniforme winzige Häuschen auf mich kleineren Parzellen, mit Blick an 3 Seiten auf eine graue Betonwand, keinen Meter vom Fenster entfernt. Überhaupt, bei dem Klima, der Kälte und dem Wind, fast nur Papphäuser mit Einfachverglasung. Vielleicht sollte Greta mal nach Chile segeln.

Von hier zurück zum B&B, heissen Kaffee getrunken, für den Herbst Flüge mit LH nach Hongkong gebucht, und etwas erholt.

Wir hatten genug von chilenischer Küche, wählten fürs Abendessen das Restaurant ‘Entre Ollas y Sartenes’, angeblich mit dem besten Sushi in town.

Das Restaurant


lag unweit des B&B’s, außer uns nur Locals vor Ort (später kam noch ein Paar europäischer Herkunft).


Die Speisekarte war etwas seltsam: Ceviche, Rollen, Reis mit Beilage und massig Frittiertes.

Wir wählten einen Mix aus Peru und Japan -


zwar nicht wie in Nippon, aber ganz ordentlich, mit frischem Seafood, wesentlich besser als die hochgestochene Küche am Vorabend.

Was uns auffiel: die Einheimischen aßen kaum Sushi oder Ceviche, bei diesen kamen riesige Platten mit Frittiertem auf den Tisch, z.B. Chickenfingers. Nun war uns klar weshalb die meisten Chilenen, schon die Kinder, ziemlich dick sind.

Die Rechnung kam inkl. zwei Coke Zero auf ca. US$ 35, wir tankten noch kurz das Auto voll, fuhren ins Hostal, packten Koffer.
 
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