Donnerstag, 09.01.2020; Teil 1
- oder ‘auf den Spuren von Exploris’
Als ich die Flüge nach ‘Chile’ buchte, hatte ich noch keine Ahnung wie ich die Tage füllen würde. Zwar war ich bereits im Argentinischen Patagonian und Feuerland (auch in der ehemals südlichsten Stadt der Welt, Ushuaia), geschäftlich vor knapp 20 Jahren in Santiago, hatte aber ansonsten keine Ahnung was man in Chile anschauen muss.
Also hatte ich das Forum nach Reiseberichten durchsucht, bin auf den von Exploris gestoßen, hatte damit eine Idee. Der Kontakt zu ihr half mir dann weiter die Planung zu präzisieren.
Geschlafen hatte ich schlecht oder kaum, stand als der Wecker 04:30 klingelte bereits geduscht und angezogen im Zimmer.
Um 05:30 waren zwei Gepäckstücke im HI eingelagert und wir auf dem Weg zum Check-In für unseren Flug in den Norden Chiles, nach Calama.
Gebucht hatte ich LATAM. Zuerst war ich geschockt über die Ticket-Preise, als ich die Homepage dann jedoch von ‚Andere Länder, Englisch‘ auf ‚Chile, Spanisch‘ umstellte kosteten diese plötzlich weniger als die Hälfte.
So nahm ich die höchste Y-Buchungsklasse Y+ oder gar C gibt es nicht) mit Gepäck und buchte die teuersten Sitzplätze hinzu, Fenster und Gang, in der Hoffnung dass niemand die US$ 6 für den Mittelplatz ausgibt.
Der Check-In war in einer Minute erledigt, an der Security hatten sich jedoch 2 lange Schlangen gebildet. Trotzdem war auch dies in ca. 5 Minuten erledigt, maßgeblich auch deshalb da man keine Elektronik wie Notebook aus dem Handgepäck nehmen muss.
Weiter durch den uralten Flughafen zu Gate 26.
Wir hatten Hunger und im Flieger würde es nichts geben - also zu McD, um 6 als Frühstück einen Quarterpounder reingestopft.
Schon begann das Einsteigen streng nach Gruppen, wir in der Dritten. Zum Glück war das Ablagefach über Reihe 4 noch komplett leer, so dass wir unsere Trollys dort verstauen konnten - denn der Sitzabstand war selbst in den ‚Komfort-Reihen‘ so knapp bemessen, dass wir ansonsten Probleme bekommen hätten.
Und meine Rechnung ging Gottseidank auf: während ab Reihe 6 jeder Platz besetzt war, hatte niemand das Geld für die Reservierung eines Mittelplatzes in den ersten 5 ‚teuren Reihen‘ ausgegeben, wodurch wir etwas mehr Platz auf den harten Sesseln hatten.
Mit 39 Minuten Verspätung waren wir in der Luft, uns vielen trotz des miserablen Komforts die Augen zu, erwachten erst wieder im Landeanflug mit Blick auf die Atacama-Wüste und einige Tagesbauminen unter uns.
Nach dem Andocken
hinaus aus dem Flieger, unseren Koffer aufgelesen und direkt zum Schalter von Econorent, wo ich einen SUV für US$ 100/Tag gebucht hatte.
Die Dame fand meine Reservierung sofort und wollte mir statt der vereinbarten Kaution i.H.v. US$ 600 gleich 1‘000 blocken. Erst nach einer Beschwerde wurde diese auf den ausgemachten Betrag reduziert.
Mit einem Mitarbeiter hinaus auf den Parkplatz, wo ein fast neuer Hyundai Santa Fee 4x4 Diesel auf uns wartete.
Wegen meines Armes übernahm Valentyna das Steuer, brachte uns vom Parkplatz und weiter in Richtung San Pedro de Atacama.
Die Landschaft ist schwer zu beschreiben, vielleicht sieht es auf dem Mars ähnlich aus, wären im Hintergrund nicht die schneebedeckten Anden,
eine Steinwüste mit spärlichem Bewuchs und kilometerlang kerzengerader Straße.
Verwunderlich dass es auf dieser so viele Unfälle mit Todesopfern gibt, für welche die Angehörigen klein Gedenkstätten am Straßenrand errichtet haben.
Zur Abwechslung geht es über ein paar Hügel, die Straße wird kurvig, bevor man einen ersten Blick auf die Oase von San Pedro werfen kann.
In San Pedro endet plötzlich die asphaltierte Straße, links und rechts Lehmbauten, dazwischen Touristen wie die Ameisen, Elefantenhosen-Style.
Google-Offline-Maps brachte uns zu unserem Ziel, das Casa Solcor Boutique B&B, ebenfalls aus dem Reisebericht von Exploris bekannt.
Es gab einen freundlichen Empfang mit Führung durch die kleine, gepflegte Anlage
sowie Tipps zu Restaurants und Sightseeing.