Bahn-Sammelthread

ANZEIGE

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.523
1.118
Zum Thema 1./2. Klasse:

Einzelsitz in 1. Klasse Wagen 29 oder 39 und Noise Cancelling Kopfhörer, dann geht es schon mit dem Arbeiten.

Diese Verbaldiahrrhoe ist in der Tat nervtötend. Bin immer wieder erstaunt, wie hemmunglos Menschen Mitreisende an ihrem Privatleben teilhaben lassen und wie indiskret Bizniz-Reisende Berufliches anderen zugänglich machen. Meine Lieblingsgeschichte ist immer noch die eines Bekannten, der als Anwalt zu einem Gerichtstermin fuhr und unerkannt hinter dem gegnerischen Anwalt zu sitzen kam, der sich telefonisch mit seinem Mandanten zur Vergleichsstrategie abstimmte....
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
4.185
4.270
FRA
Hinweis an die Fahrgäste der Strecke Köln-Rhein/Main während der Sperrung: Bitte schaut auf jeden Fall einen Tag vorher und am Reisetag in die App/Webseite, ob eure Verbindungen wie geplant stattfinden. Es werden noch Änderungen eingepflegt, die es nicht mehr über das EFZ in die Medien schaffen, deren Pflege findet ad hoc statt.
 

CGNFlyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2012
4.967
1.454
Folgende größere Baumaßnahmen wurden gerade in der Rundmail für Firmenkunden angekündigt:
Auf folgenden Strecken wird es zu umfangreichen baustellenbedingten Beeinträchtigungen kommen:​
▪​
Kassel – Göttingen 10.12.2023 – 29.02.2024
▪​
Wolfsburg – Braunschweig 10.12.2023 – 21.03.2024
▪​
Frankfurt – Mannheim 02.01.2024 – 21.01.2024 sowie 16.07.2024 – 14.12.2024
▪​
Hanau – Fulda 22.03.2024 – 07.06.2024
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

heinz963

Erfahrenes Mitglied
05.05.2014
883
697
HAM
Passieren wird eher etwas anderes. Man wird auf die Idee kommen, dass eine privatisierte Bahn besser wirtschaften kann blablabla (allerdings geht es nur darum, diesen "Klotz am Bein" loszuwerden und so den Haushalt entlasten zu können), doch als Folge geht es weiter bergab oder man fokussiert sich nur noch auf bestimmte Strecken. (Kennen wir ja alles aus dem Ausland.)
Die allermeisten Parteien sind doch von der Privatisierung der Bahn mittlerweile abgekommen. Die Union spricht momentan eher von Zerschlagung (Trennung Netz und Betrieb), aber auch nicht mehr von Privatisierung. Linke, die Grünen und SPD eh nicht. Bleibt nur die FDP und die wird mit ziemlicher Sicherheit bei der nächsten Wahl aus der Regierung (und eventuell auch aus dem Bundestag) fliegen. Die AfD ist zwar generell sehr neoliberal eingestellt und Anhängerin von Privatisierungen, aber hoffentlich bleibt diese Partei noch ewig in der Opposition. Von daher ist das Thema der Privatisierung ein Zombie aus den Mehdorn-Jahren, aber kein wirkliches Thema mehr. Es könnte höchstens wieder akut werden, falls es jemals wieder eine schwarz-gelbe Regierung gibt. Aber selbst dann wird darüber vermutlich diskutiert, es wird aber nicht umgesetzt.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich auch aber wovon träumst du nachts? mit ganz extrem viel Glück kriegen die das 2099 hin bekommen wir das noch mit? eher nicht.

Von daher einfach nicht mehr aufregen die bekommen für diese beschissene Leistungen kein Geld mehr und damit hat es sich.
Verspätungen müssen dann eben in den Tagesplan eingebaut werden und fertig.
Ach ja die Schweisse der Bahn kann auch echt praktisch sein die 120-140 des ICE 613 am Samstag waren die perfekte Ausrede warum ich den lästigen Termin nicht machen konnte und jemand anders ran musste so konnte ich mir einen netten Abend machen und sogar am nächsten Tag wieder zurück fahren.

Ach ja die Rückfahrt hat sogar am Ende mit nur knapp +17 geklappt weil sie einen ehrlichen Fahrplan gebaut haben wo die Kiste dann eben von Frankfurt Flughafen nach Erfurt über drei Stunden braucht das hat der dann sogar fast pünktlich also +7 geschafft.
Die Probleme der Deutschen Bahn liegen zu 99% an den mangelnden Investitionen in das Schienennetz. Wie schon anderer Stelle in diesem Thread diskutiert, liegt Deutschland bei den Pro-Kopf-Investitionen in die Schiene weit hinten https://de.statista.com/statistik/d...estitionen-in-schieneninfrastruktur-pro-kopf/ (interessanterweise leben aber auch Spanien und Frankreich v. a. von ihrer Substanz, dort wird auch sehr wenig investiert). Und du willst das Problem lösen, indem man weniger Geld investiert? Das wird sicherlich zu einem viel besseren Bahnangebot führen.
 
  • Like
Reaktionen: Münsterländer

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.656
Was die Verbindungen im Zug betrifft, hast Du wahrscheinlich recht, und auch dass es für Touristen eher schwierig ist.
Am ZRH allerdings brauche ich mich doch nur einmal im Jahr mit einem Flugticket zu registrieren und kann das Login beliebig oft nutzen. Und an den Schweizer Bahnhöfen kann ich mich eigentlich immer bequem einloggen, seit ich mich einmal mit dem Swisspass der SBB registriert habe (Neuanmeldung mit Passwort vielleicht 1 oder 2 mal im Jahr nötig). Allerdings ist die Dauer der Verbindung dort zum Teil auf eine Stunde pro Tag begrenzt, aber so lange warte ich ja in der Schweiz nicht auf einen Zug :)
Ich hatte am ZRH folgendes Erlebnis. am Check-In wollte sie mein Rückflugticket sehen. Dummerweise hatte ich komplett vergessen es bereit zu haben und musste es runterladen. Dazu brauchte ich W-Lan. Die Frau meinte, das Flughafen Internet ..., verwarf die Hände und nutze ihr Handy als Hotspot. Im Transitbereich wollte ich surfen. Zwei in der Nähe stehende Automaten zum Bezug des Codes waren defekt, der (oder die) SMS-Code kam trotz mehrfacher Versuche nie an. Da gab ich auf. Ich war jetzt schon ein Zeitchen nicht mehr am ZHR, vielleicht ist es mittlerweile besser. An anderen Flughafen: Verbinden, ein Klick und schon surfe ich. So müsste das sein.

Was mich nervt, ist, dass es in der Schweiz oft sehr aufwändig ist, bis man den (ersten) Zugang hat. Eben ein Beispiel ist dieser Swisspass. Wenn ich ihn habe, alles easy, aber bis ich ihn habe, da sieht es anders aus. Ich möchte ein Streckenabo lösen, Sache von 1 Minute. Ich habe es. Jetzt aber steht da: Ich muss mich zuerst für den Swisspass registrieren. Das ist nicht einfach ein klick und dann kommt die Verifizierung etc. Dauert etwas. Und wenn ich es getan habe, schön mit Foto hochladen, dann muss ich meine Daten nochmals eingeben (wozu habe ich mich registriert?) bevor ich das Streckenabo lösen kann, dass ich notabene nochmals lösen muss, weil nichts gespeichert wurde. So. Jetzt habe ich endlich alles. Nur weiss ich nicht, wann mein Streckenabo endet. Ich will also im Swisspass-Konto nachsehen, nur steht dort nichts. Zuerst muss ich das Streckenabo mit dem Swisspass verknüpfen. Zumindest ist das mein Erlebnis Oktober 23, als ich für meine Mutter ein Abo lösen wollte. Will ich das erste Streckenabo am Automaten lösen - das geht nicht, weil kein Swisspass. Will ich ein Gruppenbillett online lösen, das geht nicht ohne Swisspass. Schlussendlich will die SBB deine Daten. Und darum habe ich den ganzen Aufwand.
 
  • Like
Reaktionen: Chemist

Chemist

Erfahrenes Mitglied
28.10.2017
4.069
6.044
BSL
Kann dieser erschwerte erste Zugang bzw. die Notwendigkeit, eine Mobilfunknummer (für das SMS) anzugeben, vielleicht mit irgendwelchen Datenschutzrichtlinien der Schweiz zu tun haben, dass niemand anonym in einem offenen WLan-Netz unterwegs sein darf? Auch z.B. in einem Schweizer Kaufhaus oder City-Netz geht es ja nie ohne Registrierung. Das verkompliziert natürlich einiges.
 

NikSeib

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
1.002
520
Und du willst das Problem lösen, indem man weniger Geld investiert?
Nein hab ich auch nicht geschrieben! Von mir aus könnten die auch etwas die den Solidaritätszuschlag nur für die Bahn einführen und dann richtig ranklotzen und in 10 Jahren läufts dann wieder alles fein.
Aber das wird niemals passieren weder das Management noch die Politik wollen eine gute Bahn die sind doch alle von VW&Co gekauft.
Ich bin jetzt dieses Jahr 56 Mal mit Fernverkehr gefahren und habe mir 56 das Geld zurück geholt die bekommen von mir so viel Geld wie ihre Leistung wert is nämlich absolut gar nix! dafür bin ich beim Bahnfahren total entspannt und plane auhc gleich 90-120 Minuten Verspätung in den Plan ein.

dass niemand anonym in einem offenen WLan-Netz unterwegs sein darf?
Was ist denn das für ein Schwachsinn? Glaubst du ernsthaft das jetzt nicht trotzdem ganz einfach weiter anonym? dann is dir nicht mehr zu helfen.
 
  • Like
Reaktionen: LaDigue

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.248
4.188
Die Probleme der Deutschen Bahn liegen zu 99% an den mangelnden Investitionen in das Schienennetz.
Die Probleme der Deutschen Bahn liegen zu 99% an ihrer eigenen Unfähigkeit, bedingt durch verkrustete, aus der Behörde Bundesbahn übernommene Strukturen und Abläufe.
Schienennetz und anderes sind gern genommene Ausreden. Ohne Zerschlagung und darauffolgende Privatisierung wird sich da nie was ändern.
 
  • Haha
Reaktionen: Münsterländer

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.656
Die allermeisten Parteien sind doch von der Privatisierung der Bahn mittlerweile abgekommen. Die Union spricht momentan eher von Zerschlagung (Trennung Netz und Betrieb), aber auch nicht mehr von Privatisierung.
Vielleicht tut ein Aufbrechen der verkrusteten Strukturen gut. Aus meiner Sicht führt es in die Privatisierung. Verlangt dies nicht auch die EU?

Dann haben wir also eine staatliche oder private Infrastruktur und darauf fahren die privaten Anbieter. Sonst macht eine Trennung keinen Sinn. In der Schweiz hat man diese Trennung Ende der 90er Jahre aufgegleist: Infrastruktur, Güterverkehr, Personenverkehr. Man ist dann aber auf halbem Wege stehengeblieben. Ich war damals hautnah dabei, als die MCKinsey-Berater ihre Powerpoint-Folien präsentierten. Zwar keine Ahnung von Eisenbahn, dafür viel von Wirtschaftstheorie. (MCKinsey lasten nicht wenige das Swissair-Debakel an) Das Ergebnis trug dann seltsame Blüten, hier ein Beispiel: Auf Anhieb fehlten uns im Depot Zürich gleich mal 100 Lokführer, weil die nur noch G- oder P-Züge fahren durften. Die Infrastruktur sparte zuerst beim Unterhalt, weil es dort niemandem wehtat und liess das Trassee verlottern. Irgendwann kamen sie nicht mehr darum herum, auch bei der Reinigung und anderorts den Rotstift anzusetzen. Darum musste der Bund (aktuell) viel Geld einschiessen, um die Infrastruktur wieder auf Vordermann zu bringen. Was ich auch feststelle, ist, dass die Züge viel schmutziger sind.

Vorher war die SBB ein träger Verein, aufgebläht im untern Bereich. Selbst auf den kleinen Bahnhöfen gab es einen Vorstand, 1-2 Ablöser und einen Rangier. Man hat grosszügig Personal beschäftigt, auch Nichtvermittelbare, welche dann Freuqenz zählten oder Tastaturen reinigten und so eine Tagesstruktur hatten. Das ist alles Geschichte. Heute ist die SBB im Management aufgebläht, dort bildete sich ein "Wasserkopf" oder "Speckgürtel". Sicherlich ist die SBB viel "fitter" als früher.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Münsterländer

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.656
Kann dieser erschwerte erste Zugang bzw. die Notwendigkeit, eine Mobilfunknummer (für das SMS) anzugeben, vielleicht mit irgendwelchen Datenschutzrichtlinien der Schweiz zu tun haben, dass niemand anonym in einem offenen WLan-Netz unterwegs sein darf? Auch z.B. in einem Schweizer Kaufhaus oder City-Netz geht es ja nie ohne Registrierung. Das verkompliziert natürlich einiges.
Das ist eine gute Frage. Vom Gefühl her würde ich sie verneinen. Der Datenschützer hat bei uns m.W. wenig Macht. Möglicherweise sind dies Auflagen des Anbieters? Ich denke aber eher, dass man an die Daten will. Schliesslich regt man sich hier mehr darüber auf, dass ein Geschäft an einem vorbeiging, als dass man die Freude der Menschen sieht, weil sie gratis eine Dienstleistung in Anspruch nahmen.
 
  • Like
Reaktionen: Chemist

heinz963

Erfahrenes Mitglied
05.05.2014
883
697
HAM
Die Probleme der Deutschen Bahn liegen zu 99% an ihrer eigenen Unfähigkeit, bedingt durch verkrustete, aus der Behörde Bundesbahn übernommene Strukturen und Abläufe.
Schienennetz und anderes sind gern genommene Ausreden. Ohne Zerschlagung und darauffolgende Privatisierung wird sich da nie was ändern.
Ich kann es nur aus eigener Erfahrung mit der Deutschen Bahn sagen, weil einige ehemalige Kollegen von mir mittlerweile dort sind bzw. ich auch mal ein (Forschungs-)Projekt mit der Bahn gemacht habe: Bei der Bahn arbeiten aus meiner eingeschränkten Sicht genügend fähige Leute. Wie mir aus erster Hand mitgeteilt wurde, sind auch die Strukturen flexibel. Dafür hat Mehdorn als Sanierer schon gesorgt - der hat ja nicht nur massive Einsparungen vornehmen müssen, um die Bahn fit für die Börse zu machen, sondern auch den ganzen Laden einmal auf links gedreht.
Die alte Beamten-Bahn, die in deinen Gedanken herumschwebt, gibt es heute genauso wenig, wie es heute noch die alte Beamten-Post (sowohl im Hinblick auf DHL/Post als auch auf Magenta/Telekom) gibt. Natürlich gibt es noch Altlasten, aber diese halten den Betrieb anscheinend nicht so sehr auf, wie du es dir vorstellst.
Das Problem sind die mangelnde finanzielle Ausstattung sowie die politische Führung; heute vielleicht auch noch der Fachkräftemangel. Ich würde gerne sehen, was in Deutschland los wäre, wenn die Straßeninfrastruktur die letzten 30 Jahre so sehr vernachlässigt worden wäre, wie die Schiene.
Woher nimmst du denn deine Annahme, dass es die "verkrustete" Bundesbahn noch gibt? Die Mitarbeiter, welche die "verkrusteten Strukturen" aufrecht erhalten, müssten ja über kurz oder lang wegpensioniert werden, so dass sich das Problem mittelfristig eh auflöst; die Bundesbahn gibt es schließlich seit 30 Jahren nicht mehr, daher dürften heute bei der Bahn kaum noch Menschen arbeiten, welche diese noch erlebt haben.
Bzw. wenn es diese Strukturen deiner Meinung nach noch gibt: Warum geht dann die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn von Jahr zu Jahr weiter nach unten? Das liegt einfach daran, dass die Substanz der Infrastruktur aufgebraucht ist. In einem Netzwerk führt dies dann zwangsläufig zu einer gegenseitigen Verstärkung der Fehler, was in noch mehr Verspätungen resultiert. Das ist ein bisschen wie beim Kessler-Syndrom, welches sich aber natürlich auf einen ganz anderen Anwendungsfall (Weltraumschrott) bezieht.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.248
4.188
Warum geht dann die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn von Jahr zu Jahr weiter nach unten? Das liegt einfach daran, dass die Substanz der Infrastruktur aufgebraucht ist.
Eher daran, dass "Dienst nach Vorschrift", "haben wir schon immer so gemacht" und "50% Leistung reichen auch" amgesagt sind. Von den "fähigen Leuten" ist da wenig zu spüren.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.922
10.795
irdisch
Die Bahn hat sich kaputt gespart. Weichen ausgebaut, Blockstellen rausgenommen und nun macht sie ein chaotisches Baustellenmanagement und die holprige Umstellung auf elektronische Stellwerke. Immer unpünktlicher und immer teurer, kombiniert mit schlechten Infos. Nun noch Streik. Wer soll mit denen noch fahren wollen? Ich stimme zu, dass das Problem in der Politik sitzt. Dort werden die Ziele der Bahn definiert. Nun komplett ohne Geld beim Bund habe ich wenig Hoffnung auf Besserung.
 

heinz963

Erfahrenes Mitglied
05.05.2014
883
697
HAM
Eher daran, dass "Dienst nach Vorschrift", "haben wir schon immer so gemacht" und "50% Leistung reichen auch" amgesagt sind. Von den "fähigen Leuten" ist da wenig zu spüren.
Gut, das ist also deine Meinung. Aber hast du dafür auch irgendwelche Belege?
Auch ich habe die nur bedingt, aber wenigstens ein paar Einsichten in den Koloss Deutsche Bahn.