Bestes Land zum Leben?

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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
Interessante Diskussion hier. Jetzt mal Lehrergehalt und -verantwortung hin oder her, ich muss hier airsicknessbag rechtgeben: Beamte im Bildungssystem dieses Landes gehören schon zu den eindeutig gut situierten Mitbürgern. Einige hier sollten sich vielleicht mal klar machen, mit welchen sozialen Verwerfungen, und ja auch Abstiegsrealitäten, wir es in der Gesellschaft zu tun haben.
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
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Trans Balkan Express
Interessante Diskussion hier. Jetzt mal Lehrergehalt und -verantwortung hin oder her, ich muss hier airsicknessbag rechtgeben: Beamte im Bildungssystem dieses Landes gehören schon zu den eindeutig gut situierten Mitbürgern. Einige hier sollten sich vielleicht mal klar machen, mit welchen sozialen Verwerfungen, und ja auch Abstiegsrealitäten, wir es in der Gesellschaft zu tun haben.

Grundsätzlich gebe ich Dir recht. Aber die Neiddebatte an dieser Stelle, aber auch anderswo, halte ich nicht für angebracht. Bei Lehrerstreiks (in Sachsen sind Lehrer nicht verbeamtet), kochen regelmäßig die Emotionen hoch. Ich plädiere in diesen Situationen grundsätzlich für Gelassenheit. Im Endeffekt ist das doch ein Gegeneinanderausspielen und löst die gesellschftlichen Probleme nicht wirklich. Und ich möchte den Job eines Lehrers tatsächlich nicht machen.
 

chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
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0
Wiesloch,FRA,STR
Interessante Diskussion hier. Jetzt mal Lehrergehalt und -verantwortung hin oder her, ich muss hier airsicknessbag rechtgeben: Beamte im Bildungssystem dieses Landes gehören schon zu den eindeutig gut situierten Mitbürgern. Einige hier sollten sich vielleicht mal klar machen, mit welchen sozialen Verwerfungen, und ja auch Abstiegsrealitäten, wir es in der Gesellschaft zu tun haben.

Auf Berufsschulen sind so gut wie keine verbeamteten Lehrer mehr. Die hangeln sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag. In der Zwischenzeit gibts Arbeitslosengeld.
Diese Seite sollte man auch betrachten. Zudem stellt nicht jedes Bundesland Lehrer als Beamte ein.
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.604
3.671
BER
Auf Berufsschulen sind so gut wie keine verbeamteten Lehrer mehr. Die hangeln sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag. In der Zwischenzeit gibts Arbeitslosengeld.
Diese Seite sollte man auch betrachten. Zudem stellt nicht jedes Bundesland Lehrer als Beamte ein.

Das ist ja eine ganz andere Frage. Ich sprach ja von Beamten. Ich bin selbst im wissenschaftlichen Mittelbau tätig und hangle mich von einem befristeten Vertrag zum nächsten mit allem, was da dranhängt. Davon abgesehen mag ich meine Arbeit, weil sie Abwechselung bietet und ich viel dabei lerne. Mit Lehrern, auch mit verbeamteten, würde ich nur ungern tauschen wollen.

Und um hier mal zum Thema zurückzukommen: Ich lebe immer noch gern in D. Aber ich bin auch den Großteil des Jahres unterwegs und an Eindrücken mangelt es mir nicht. Mal irgendwo länger leben könnte ich mir allerdings auch mal wieder vorstellen: Interessant fände ich Sankt Petersburg, Istanbul oder Tbilisi.
 
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EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
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422
Interessant fände ich Sankt Petersburg, Istanbul oder Tbilisi.

Hoppla ! "Interessant" sind die Orte alle, aber ich erinner mal an die vom Gummersbacher Volksbruder genannten harten Fakten in harten Zeiten ! Da möchte ich garantiert in KEINEM dieser drei Städte leben und gebunden sein. You name it !
 
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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
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Als noch recht junger Mensch fühle ich mich wohnhaft in Deutschland gut aufgehoben. Insgesamt doch eine sehr hohe Lebensqualität, Sicherheit, Infrastruktur, gutes Verhältnis zwischen Einkommen und Lebenskosten, gemäßigtes Klima, angenehme Kultur, viel Leben und Aktivitäten.

In den USA würde ich niemals leben wollen. Asien genauso wenig. Wenn, müsste es Europa bleiben. Vielleicht Südamerika, Buenos Aires mag ich sehr.
Deutschland wäre alles in allem gesehen sicherlich kein schlechter Ort ... vor allem wenn man so "Mitte" oder eher "untere Mitte" ist in allem, ist Deutschland sicherlich keine schlechte Wahl ...

also so:
mittel in seiner Leistung
mittel in seinem Einkommen
mittel in seinem Aussehen
mittel in seinem Sozialranking
mittel in seiner Begabung
mittel in seinem Ehrgeiz
mittel in seiner Lebenslage
... dann hat man, verglichen mit der Restwelt, sicherlich in Deutschland kein schlechtes Los gezogen

aber wehe, wenn nicht ...

... für Leistungsträger und vor allem Leistungsträgerwillige, also Ehrgeizige, hingegen wird Deutschland zunehmend zu einem Ort der Abstoßung und des sozialen Grauens.
der 10-jährige Wirtschaftsboom hat diese Schattenseiten lange kaschiert, aber auch in Deutschland beginnen die "Gletscher zu schmelzen" (gemeint ist die am Horizont aufkommende Wirtschaftsrezession) die lange Zeit die 'Leichen im Keller' überdeckt hat, und so hoffe ich, dass besonders in Deutschland diese lange Zeit liebgewonnenen leistungsfeindlichen Tendenzen des Mittelmaßes und der grauen Gleichmacherei derbald allesamt auf den Prüfstand kommen, wenn die nächsten Jahre (wie viele Sachkundige prognostizieren) die Arbeitslosenzahlen wieder massivst ansteigen werden ...
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Deutschland hat ... vor allem durch massivste eigene Fehler ... die Weichen schon lange auf Abstieg gestellt
haben aber im Rausch der Erfolgseuphorie der letzten paar Jahre nur sehr Wenige erkannt ... oder erkennen wollen ...
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.805
8.057
LEJ
Deutschland hat ... vor allem durch massivste eigene Fehler ... die Weichen schon lange auf Abstieg gestellt
haben aber im Rausch der Erfolgseuphorie der letzten paar Jahre nur sehr Wenige erkannt ... oder erkennen wollen ...

Welche massiven Fehler sind das denn. Nenne doch bitte ein paar davon.
Wer sind die sehr wenigen, die diese Fehler erkannt haben.
Einfach nur in den Wald röhren ist zu leicht. Leider gibt es Leute, die einfach nur nachfragen.
 
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Hene

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27.03.2013
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BER
Intesannte Stadt, sicherlich. Hab dort schon mehrere Monate verbracht. Aber komplett dort Leben?!

Why not? Für ein paar Jahre ist das sicher ganz nett, wenn man die Sprache spricht, einer spannenden, halbwegs einträchtigen Arbeit nachgehen kann und mit der Mentalität der Leute gut zu Rande kommt. Vom kulturellen Angebot und sowieso von den sozialen Prozessen her wird es einem dort (und auch in Istanbul/Tbilisi) sicher nicht langweilig. Und was professionelle ärztliche bzw. Krankenhausversorgung etc. angeht, bin ich mir nicht so sicher, dass eine deutsche Großstadt da einer russischen noch den Rang abläuft.

Andere hier (mit deutlich höheren Ansprüchen an Komfort) leben doch auch in Kapstadt oder Odessa.
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
7.085
10.216
Trans Balkan Express
Deutschland hat ... vor allem durch massivste eigene Fehler ... die Weichen schon lange auf Abstieg gestellt
haben aber im Rausch der Erfolgseuphorie der letzten paar Jahre nur sehr Wenige erkannt ... oder erkennen wollen ...

Das ist Quatsch. Durch den demograppischen Wandel fehlen in vielen Bereichen Arbeitskräfte. Ich sehe den Anstieg der Arbeitslosenquote auf absehbare Zeit nicht. Gastronomen suchen händeringend und müssen ggf. schließen. Der Friseurladen meines Vertrauens sucht ebenfalls seit Ewigkeiten. Wir schalten quasi wöchentlich Anzeigen für Büromitarbeiter_X_innen. Es kommen noch nicht einmal Bewerbungen, so dass wir über die Mittelleister schon froh wäen. Oder versuche einmal einen Handwerker zu bekommen. Ein weiteres Beispiel ist die Unterversorgung im Bereich Geburtsstationen. Dies sind nur einige Beispiele. SoG wird sicher aus anderern Bereichen ergänzen können. Der Arbeitskräftemangel wird sich noch massiv verschlimmern.

Ein Problem ist natürlich, der stetige Run auf komische Studiengänge und dass Berufsausbildungen nicht so stark im Fokus junger Leute liegen.
 
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odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
mit der Mentalität der Leute gut zu Rande kommt.

Da gehts schon los. Nicht falsch verstehen, ich bin dank vieler Reisen sehr weltoffen, aber mit der russische Mentalität werd ich nicht warm.

Vom kulturellen Angebot und sowieso von den sozialen Prozessen her wird es einem dort (und auch in Istanbul/Tbilisi) sicher nicht langweilig.

Naja...ist wie bei allem: Man hat sich auch schnell an sowas satt gesehen.

Und was professionelle ärztliche bzw. Krankenhausversorgung etc. angeht, bin ich mir nicht so sicher, dass eine deutsche Großstadt da einer russischen noch den Rang abläuft.

Für Istanbul und Co kann ich nicht reden, aber die Versorgung in St.Petersburg ist Vorbildlich, wen du mit der schwarzen Karte oder mit ein paar Scheinen wedelst. Das staatliche ist nicht gerade Konkurenzfähig.
 

monk

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10.10.2011
2.819
1
STR
Ganz schön anmaßend...
Finde ich nicht. Mit Lehrer sollten sich generell schon mal nur Akademiker vergleichen, weil die anderen kein Studium absolviert haben und es daher nicht vergleichbar ist.

Und Akademiker wiederum klettern in guten Jobs wie Industrie o.Ä. schnell auf ein Jahresgehalt von rd. 100.000 Euro und stehen somit besser da als Lehrer.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
Da gehts schon los. Nicht falsch verstehen, ich bin dank vieler Reisen sehr weltoffen, aber mit der russische Mentalität werd ich nicht warm.



Naja...ist wie bei allem: Man hat sich auch schnell an sowas satt gesehen.



Für Istanbul und Co kann ich nicht reden, aber die Versorgung in St.Petersburg ist Vorbildlich, wen du mit der schwarzen Karte oder mit ein paar Scheinen wedelst. Das staatliche ist nicht gerade Konkurenzfähig.

Ist halt für jeden anders. Ich kann sehr gut damit klarkommen.

Kulturelles Angebot: Auch hier, das ist sicher bei jedem anders. Ein gutes Museum schau ich mir regelmäßig noch mal an, in einigen Museen (auch in Russland) war ich schon ein Dutzend mal und öfter.

Was die Gesundheitsversorgung angeht, kann ich Dir nicht rechtgeben. Selbst die staatliche Versorgung ist oft besser als hier. Zumindest Hausärzte nehmen, m.E.n., ihre Arbeit ernst, Standarduntersuchungen vor und treffen darauf basierend eine Diagnose. Als Kassenpatient bekommt man ja hier nach einem kurzen Blick ins Gesicht gleich erstmal Antibiotika verschrieben. Für so einen Dilettantismus brauch ich keinen Arzt.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.604
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BER
Finde ich nicht. Mit Lehrer sollten sich generell schon mal nur Akademiker vergleichen, weil die anderen kein Studium absolviert haben und es daher nicht vergleichbar ist.

Und Akademiker wiederum klettern in guten Jobs wie Industrie o.Ä. schnell auf ein Jahresgehalt von rd. 100.000 Euro und stehen somit besser da als Lehrer.

Ich weiss ja nicht, in welchen Kreisen Du so unterwegs bist. Aber in meinem Umfeld sind fast ausschließlich Akademiker und bis auf den einen oder anderen Juristen (in Großkanzleien) können alle von so einem Jahresgehalt nur träumen.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.071
13.578
Ich weiss ja nicht, in welchen Kreisen Du so unterwegs bist.

Exklusive, offenbar (erneut das Stichwort "Besserverdienerblase") ;)

Akademiker wiederum klettern in guten Jobs wie Industrie o.Ä. schnell auf ein Jahresgehalt von rd. 100.000 Euro und stehen somit besser da als Lehrer.

Wieviel bleibt denn ueber von den 100.000 (so man sie denn haette, s.o.)? 50.000, 54.000? Sagen wir pro Monat 4.500. Um eine Rente zu bekommen, die der des hoeheren Beamten entspricht, muss man privat vorsorgen. Pi mal Daumen 500 pro Monat runter. Und, oh Wunder, schon ist man auf dem Niveau von A14 (denn der Beamte hatte ja auch Zeit zum Klettern)/Eingangsstufe/verheiratet/ein Kind.

Und, wie ist das so mit der geregelten 40-Stunden-Woche in der duennen Luft des gehobenen 100.000-Euro-p.a.-Managements?

Aber, umso besser, wenn die Beamten bedauert werden, weil sie ach so schlecht bezahlt werden. Dann kommt vielleicht mal Ruhe in die ewige Neiddebatte :D
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.870
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Und was professionelle ärztliche bzw. Krankenhausversorgung etc. angeht, bin ich mir nicht so sicher, dass eine deutsche Großstadt da einer russischen noch den Rang abläuft..


Hast du da Einblick oder stellst du nur einfach nur mit Nichtwissen und grossem Bauchgefühl etwas in den Raum ?
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.870
422
Selbst die staatliche Versorgung ist oft besser als hier. Zumindest Hausärzte nehmen, m.E.n., ihre Arbeit ernst, Standarduntersuchungen vor und treffen darauf basierend eine Diagnose. Als Kassenpatient bekommt man ja hier nach einem kurzen Blick ins Gesicht gleich erstmal Antibiotika verschrieben. Für so einen Dilettantismus brauch ich keinen Arzt.

Ach so du ist vom Fach und weisst, wie die Systeme funktionieren..... Ach ne... andersrum: Du hast keine Ahnung.
Deine Aussage ist wieder mal das beste Beispiel, dass man einfach mal seine Klappe halten sollte, wenn man keine Ahnung hat.
Allen ernstes: Das staatlich russische Gesundheitssystem mit dem Deutschen zu vergleichen und zum Ergebnis zu kommen, dass die rusissche "versrogung oft besser ist"...
..Das ist so ein Schmarrn, da hilft keine Diskussion. Wirklich nicht.
 
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