Gleiches Recht für alle. Für Hauseigentümer bei der Mietpreisgestaltung, für Makler bei der Verkaufsunterstützung, für Ärzte bei der Gebührensätze des 3,5-fachen, für Anwälte bei ihrer Gebührenordnung, Handwerker bei ihren Stundensätzen, etc..
Das ist doch die Ursache vieler Probleme heute. Alles muss so weit wie moeglich reglementiert werden, es wird gedeckelt und reguliert, dass ja niemand zuviel verdient. Gerade bei den von dir erwaehnten. Die RVG bleibt seit Jahrzehnten hinter der Preisentwicklung zurueck und seit 2000 sind die seitdem vorgenommenen Anpassungen nicht einmal genug, um die Inflation auszugleichen. Daneben wollen die Angestellten aber natuerlich nicht mehr auf dem Niveau von 2000 bezahlt werden und die restlichen Kosten steigen auch von Jahr zu Jahr.
Deutschland ist mittlereile zu einem Niedriglohnland in Europa verkommen, nicht umsonst hat Deutschland Handelbilanzueberschuesse mit vielen Laendern. Gleichzeitig wird besteuert wie bescheuert. Wenn man sieht, was vom brutto am Ende uebrig bleibt, treibt es einem die Traenen in die Augen. Gleichzeitig hat man es verpasst, den entsprechenden Gegenwert dafuer zu bieten. Die Infrastruktur ist marode, Bruecken duerfen teilweise nicht mehr befahren werden oder nur noch zum Teil, Breitbandanbindung ist fuer viele ein Traum. Zur Zeit lebt man von der Substanz der vergangenen Erfolge. Und die Bereitschaft, nochmals eine unpopulaere Entscheidung wie die Agenda 2010 Politik zu treffen, die damals half, den kranken Mann Europas zu dessen fuehrender Wirtschaftsmacht zu machen, sehe ich zur Zeit weder in Politik noch Bevoelkerung. Stattdessen moechte man BMW vergemeinschaften (also Stammktien fuer alle?) und Immobilieneigentum beschraenken. Ja wer soll den dann den benoetigten Wohnraum schaffen? Die Leute, die es bisher nicht koennen und deshalb mieten muessen?
Und wenn jemand meint, Lehrer werden gut bezahlt, dann sollte man Lehrer werden. Komisch, dass es hier aber auch einen Mangel gibt.
Nicht jeder kann Lehrer werden. Und nicht jeder moechte Lehrer werden. Aber dennoch wird man wohl, auch als Aussenstehender, etwas zu dem Gehalt im Vergleich zu anderen Berufen loswerden duerfen. Ich bin sicher, dir neidet hier niemand etwas. Im Gegenteil, es werden gute und motivierte Lehrer in der Bildung gebraucht. Nur hat sich eben Zeitgleich die Arbeitswelt ausserhalb des Staatsdienstes gewandelt und damit auch die Attraktivitaet dessen im Vergleich.
das ist sicher nicht schön , wie viele andere Dinge im deutschen Gesundheitsystem, aber ein Problem auf einem Level, wo sich die wenigsten /eigentlich kein anderes Land / mit einstufen kann.
Wir in D sind weit von perfekt entfernt, aber hier gibt es Abstand weltweit den grössten Bang for the buck. Man kommt hier sogar fast immer ohne Zuzahlungen in der GKV durchs Leben, wenn man das möchte.
Müssen wir jetzt nicht mit anderen ernsthaft vergleichen, oder?
Ich finde das schweizer Gesundheits- und Rentensystem besser als das deutsche. Und auch im Vergleich zu Amerika gibt es viele Parameter (Ueberlebensrate bei Krebserkrankungen, durchschnittliche Anzahl Lebensjahre nach Krebserkrankung), bei denen das amerikanische System besser abschneidet. Ja, es ist das teuerste weltweit. Aber wenn man hier versichert ist, statt sich von dem premium einen neuen Fernseher oder zusaetzlichen Urlaub zu goennen, ist es sehr modern. Fuer den Krankentransport bezahlen zu muessen, sowie die teilweise langen Wartezeiten sind nicht toll. Aber auch in Deutschland habe ich schon regelmaessig 4 Stunden mit Termin beim Augenarzt gesessen oder 6 Stunden in der chirurgischen Praxis.
Gute Versorgung kostet nun einmal. Und die eigene Gesundheit sollte es einem wert sein. Die Ausgaben dafuer stets zu kuerzen und die Leute schlecht zu bezahlen, ist fuer mich der falsche Weg. Denn man kann nur hoffen, dass der Assistenzarzt nach 13 Stunden in der Klinik noch alles richtig macht, ebenso die Krankenschwester, die eine Doppelschicht schiebt, weil die Kollegin krank ist und sonst niemand da ist um einzuspringen.